Probleme autistisches WM?
aut. WM -> Wissensmanagement als neue/eigene Disziplin —> Betonung der Besonderheit, Eigenständigkeit der Disziplin
Gefahr, nur WM zu optimieren, nicht jedoch Gesamten U-Prozess
—> besser integriertes WM —> keine separate Disziplin, sondern unsichtbar/organisch/selbstverständlich und tägliches Wissensmanagement in allen Unternehmensbereichen
Zeichen, Daten, Infos, Wissen?
Wissen = Gesamtheit d. Kenntnisse und Fähigkeiten v. Individuen zur Problemlösung
Informationen = Explizites / zweckorientiertes Wissen
Daten = in maschinell verarbeitbare Strukturen abgebildete Informationen
Zeichen = Element aus vereinbarten Menge von Symbolen zur Informationsdarstellung
Wissensbasis / Wissensbestand / Wissensobjekte?
Wissensbasis = Gesamtheit des in U verfügbaren Wissens; durch WO repräsentiert
Wissensbestand = inhaltl. zusammenhängende Teilmenge d. Wissensbasis (Kundenwissen, Produktionswissen)
Wissensobjekt = Einheit, die Wissen repräsentiert
Worin besteht der Unterschied zwischen organisationalem Lernen und Wissensmanagement?
organisationales Lernen =
geplante/ungeplante und erwünschte/unerwünschte Veränderung der organisationalen Wissensbasis
zB MA schafft unwissentlich eine Innovation
WM =
Interventionsabsicht —> bewusste Veränderung der Wissensbasis
Zielorientierte Nutzung von Wissen
Gestaltung der org. Wissensbasis (und Weiterentwicklung)
Optimierung der Nutzung v. Wissen
—> zB Freitags 1h nachdenken über Verbesserungsmöglichkeiten
KI =
beschäftigt sich mit Verständnis und Automatisierung v. intelligentem Verhalten
Vier Arten der Definition von Wissen + Abgrenzungsmerkmal zu Information?
… als mit Kontext vernetzte Information Syntaktik, Semantik, Pragmatik (Information mit Kontext vernetzen)
… als Rohstoff zur Bildung von Informationen explizites Wissen, implizites Wissen, tacit Knowing (lässt sich nicht/nur schwer explizieren zB chaotischer Prozessablauf) —> den Eigentümer oft nicht bewusst, Transfer erfordert persönlichen Kontakt
Explikationsgrad Abgrenzungsmerkmal
… als Entscheidung-, Problemlösungs-, Handlungsfähigkeit
Wissen ist Gesamtheit der Kenntnisse/Fähigkeiten v. Indiv. zu Problemlösung
Wissen ist nicht klar abgrenzbar —> Relevanz für Anwendung ist Abgrenzungsmerkmal
… als plausibel begründete Aussage
Wissen muss als Aussage vorliegen, müssen begründet sein
Begründung muss Prüfungsverfahren standhalten
—> Abgrenzung ist Wahrheitsgehalt
Was ist das Semiotische Dreieck?
Darstellung der Beziehung eines Objektes eines dazu gehörenden Symbols, was für das Objekt steht
—> keine unmittelbare Verbindung, da das Symbol für ein Objekt immer andere Begriffe in der individuellen Vorstellung / in unterschiedlichen Kontexten erweckt
Vier Handlungsfelder für das Wissensmanagement in U?
Kultur (Selbstverständnis, Menschenbild, Führungsgrundsätze, Anreizsystem -> Ziel= Vertrauen, Fairness, Offenheit, positive Motivation)
Inhalte (Dokumente, Internet, Email, Onlinedienste)
Kompetenz (Kenntnisse, Fähigkeiten, Erfahrungen, Intuition, )
Zusammenarbeit (Netzwerke, Arbeitsgruppen, Gemeinschaften, virtuelle Räume)
Warum ist die Kultur eines Unternehmens für das Wissensmanagement relevant?
Kultur ist eines der 4 Handlungsfeldern v. WM
keine Einbettung von WM in das tägliche Unternehmensumfeld möglich, wenn entsprechende Normen und Werte nicht von den Mitarbeitern gelernt wurden
Kultur wird durch Sozialisation weitergegeben
Vertrauen, Fairness, Offenheit, Anerkennung, sonst keine Integration des WM in die tägliche Arbeit von Mitarbeitern —> schlechte WM Resultate
Einflussfaktoren des WM?
Rahmenbedingungen:
Rahmenbedingungen und Gestaltungsfelder
Warum scheitern viele WM Initiativen?
nicht alle notwendigen Elemente des WM betrachtet
nur auf 1-2 Handlungsfelder beschränkt
alle Rahmenbedingungen betrachten und langfristig ändern (nicht von jetzt auf gleich alles Umschmeissen)
fehlende Einbettung in tägliche Arbeitsabläufe
Konzentration auf IS falsch
WM in Unternehmenskultus und Strategie verankern
Implizites Wissen schwer handhabbar —> Versuch personengebundenes Wissen zu explizieren mit geeigneten Mitteln
Wirkungen des WM
Maßnahmen des WM (Strategien, Aufgaben, Organisation, Methoden, Werkzeuge)
Veränderung der Wissensbasis (Individuelles, kollektives, explizites, implizites Wissen)
Veränderung betrieblicher Aufgaben (Beschaffung, Produktion, Absatz, Rewe)
Verbesserung betrieblicher Ergebnisse (Gewinn, Umsatz, Kosten, DB, Kundenzufriedenheit)
Erörtern Sie die folgenden Begriffe: organisationales Lernen, Single-Loop- Learning, Lernende Organisation.
Lernen = Korrektur des Handelns, um bessere Ergebnisse zu erzielen
Single-Loop-Learning = Veränderungen im Rahmen des bisherigen Handlungsmusters
Ziele, Werte, Pläne, Regeln, vermutete Ursache-Wirkungszusammenhänge, mentale Modelle, Wahrnehmungen, Denkmuster, herrschende Meinungen und Theorien werden nicht in Frage gestellt
Double-Loop-Learning = Veränderungen des bisherigen Handlungsmusters
Ziele, Werte, Pläne, Regeln, UWZ, mentale Modelle, Denkmuster, herrsch. Meinungen und Theorien werden in Frage gestellt und ggf. geändert
Deutero-Learning = Lernen lernen
Wissen über Lernprozesse analysieren und dadurch das Lernen verbessern
organisationales Lernen = Prozess, bei dem sich eine Org. der Qualität, Muster und Konsequenzen eigener Erfahrungen bewusst wird und mentale Modelle entwickelt um diese zu verstehen
Exploitation und Exploration?
Exploitation: Verbesserung/Erweiterung vorhandener Kompetenzen, Paradigmen mit positiven, unmittelbaren und vorhersehbaren Ergebnissen
Exploration: neue Alternativen austesten, mit unsicheren, fernen und oft negativen Ergebnissen
Welche Arten organisationalen Lernens unterscheiden McGill & Slocum?
mit Handlungsanweisungen funktionierende Organisation
von Werten geleitete Org.
kampagnenorientierte Organisation
lernende Organisation
mit Handlungsanweisungen funktionierende Organisation?
Grundannahme: für jede Aufgabe gibt es einen besten Weg (bekannt, oder rauszufinden)
Merkmale:
standard. Handlungsempfehlungen, Regeln + Vorschriften
Mitarbeiter = ausführende Organe
Änderung v. Geschäftspraktiken als Reaktion auf Änderung v. Rahmenbedingungen
inkrementelle Veränderung v. Prozessen, Produkten/DL, Technologien
Vorteile:
Effizienz durch perfekte Prozesse, Produkte/DL
Aufgaben leicht zu steuern/kontrollieren
gleichbleibende Qualität ist sichergestellt
Probleme:
auf formalisiertes Wissen angewiesen
Geschäftsmodell hat Erfolg, solange Rahmenbedingungen stabil sind
von Werten geleitete Organisation
Grundannahme: klare Formulierung der wichtigen Werte und Leitbilder ist angemessenes Mittel zu Steuerung v. Fach- und Führungskräften
Merkmale:
starke Unternehmenskultur, ausgeprägtte Grundannahmen
keine starke Reglementierung, sondern Propagierung v. Leitbildern und Werten
Mythen über Problemlösungsprozesse und Helden der Unternehmensgeschichte
Vorteile:
keine detaillierte Handlungsanweisungen nötig
Probleme:
vorhandene Werte/Leitbilder sind relativ starr
Reaktion auf veränderte Rahmenbedingungen nur gut, wenn sie zu den Werten passen
kampagnenorientierte Organisation
Grundannahme: Management -> in erster Linie Bewältigung aktueller Probleme (wenn was falsch läuft, schnell richtig machen, nicht nach Ursache schauen)
Merkmale:
ehrgeizige Ziele durch kampagnenartige Veränderungsprogramme (vom Top-Management unterstützt)
Vorteile:
fokussierte Probleme schnell und nachhaltig bekämpft
Probleme:
Ursachen nicht klar
keine Problemerkennung im Voraus
keine Experimente
Beispiele: viele Restrukturierungsprogramme/Kostensenkungsmaßnahmen
lernende Organisation
Grundannahme: heutige Rahmenbedingungen erfordern vielfältige kont. Veränderungen in der Organisation
Merkmale:
Lernen aus Erfahrung mit allen betrieblichen Aktivsten
Lernen (noch besser) zu Lernen
Org. versucht aus allen Situationen zu lernen
Experimente, Ergebnisse untersuchen, neu probieren…
Führungskräfte unterstützen Experimente und Erfahrungen daraus
Führungskräfte sorgen für offene Kommunikation
Vorteile:
stetige Reaktion auf Veränderungen der Rahmenbedingungen + Eröffnung neuer Möglichkeiten
Probleme:
keine spektakulären Initiativen
Implementierung schwierig
Schritte zu einer lernenden Organisation
Lernkultur (Mut zu Experimenten, Risikofreude, Erlaubnis Fehler zu machen, Wille aus Fehler zu Lernen, Dialoge statt Diskussionen)
kontinuierliche Experimente (keine umfassenden Veränderungsprogramme, dafür viele kleine Veränderungen)
Aufweichung hierarchischer Strukturen (duldung v. Widerspruch)
hilfreiche IS (Beitrag zum Geschäftserfolg klären, Informationsversorgung sichern)
Anreizsysteme (Belohnung für off. Kommunikation, Hilfsbereitschaft, Verbesserung, Flexibilität)
Personalauswahl und Förderung
Rolle der Führungskräfte (regenerieren, neue Dinge anschauen, neue Konzepte einbringen)
Unter welchen Rahmenbedingungen ist welche Form des organisationalen Lernens angemessen?
Knowing: stukturierte, automatisierte Abläufe -> Produktion, wenig Änderung
Understanding: wenn U-Kultur WM beinhaltet
Thinking: flexible, schnelle Reaktionen auf wiederkehrende Ereignisse sind nötig
Learning: Innovatives U, mit viel Entwicklung, Kreativität, Flexibilität
Was ist Wissensrepräsentation?
Darstellung v. expl. Wissen in bestimmter formalisierter Art und Weise (Wissensrepräsentationssprache)
Speicherung, Verarbeitung, Integration in Lösung, rechnergestützte Weiterverarbeitung
Formen der Wissensrepräsentation?
Propositional (Abläufe in abstrakter Form, dadurch Konzeptionalisierung möglich)
Analog (keine Abstraktion, strukturkohärent, ikonisch)
Deklarativ (explizite, unabhängig v. Inferenzmechanismus zB. sem. Netze, Frames)
Prozedural (Wissen in Formalismus kodiert, zB. Produktionsregelsystem, Frames)
Erläutern Sie den Wissensbegriff im Kontext der Semiotik!
Wissen = Data + Interpretation
mithilfe von Syntax und Semantik
Syntax = syntaktische Beschreibung der Beziehung zw. Zeichen
Semantik = Beschreibung der Bedeutung -> Beziehung zw. Zeichen
Welche Anforderungen werden an Wissenrepräsentationsformalismen gestellt?
Ausdrucksfähigkeit bzgl. des Wissens (Konzepte, Merkmale, Relationen, Regeln)
Effektivität bzgl. der Inferenz (Schlussfolgerungsmechanismen)
empirische adäquat (Nähe zur menschlichen Form der Repräsentation)
ergonomisch adäquat (Handhabbarkeit, plausibel, erlernbar)
Womit befasst sich die Aussagenlogik?
Teilgebiet der Logik, das sich mit Aussagen und deren Verknüfung durch Junktoren befasst
Zuordnung eines Wahrheitswertes
Was Ist ein logisches Kalkül?
Kalkül = Menge logischer Axiome + Inferenzregeln
Axiome = Menge elementarer Tautologien oder Widersprüche
Inferenz = Schlussfolgerungsmechanismen, mit deren Hilfe neues Wissen aus bekanntem Wissen abgeleitet werden kann
Welche Inferenzmechanismen kennen Sie? Erläutern Sie diese an einem Beispiel!
Induktion: vom Einzelfall auf Allgemeinheit schließen
z. B. Frieder ist ein Fisch, Frieder lebt im Wasser, alle Fische leben im Wasser
Deduktion: vom Allgemeinen auf den Einzelfall schließen
Alle Fische leben im Wasser, Frieder ist ein Fisch, Frieder lebt im Wasser
Abduktion: ursächliches schließen
Alle Fische leben im Wasser, Frieder lebt im Wasser, Frieder ist ein Fisch
Konzept, Vor+Nachteile?
ein Tripel aus Konzeptname, Extension (Objekte, die zum Konzept gehören), Intension (Merkmale aller Objekte des Konzepts)
+++: Strukturierung in Konzepthierarchien —> Nutzung v. Vererbung
- - -: keine Verbreitung im Bereich der Wissensrepräsentation
Semantisches Netz + und -?
Graph bestehend aus Knoten und Kanten mit dem Konzepte, Eigenschaften und Beziehungen dargestellt werden kann
+++:
an natürlicher Sprache orientiert
visuell überschaubar -> einfach interpretierbar
Semantische Nähe = räumliche Nähe im Netz
- - -:
Semantik oft nicht ausreichend definiert
Konsistenz schwer prüfbar
Regeln schwer darstellbar
Frames + und -?
tabellenartige Struktur zur Beschreibung eines Konzeptes + Beziehung zu anderen Konzepten
besteht aus Konzeptname + Spots (Slotname + Einträge)
+++:
gute Strukturierung des Wissens
alle Angaben zu Eigenschaften + Beziehungen direkt im Frame gespeichert
Integritätsbedingungen im Slot definierbar
- - -:
Semantik oft nicht ausreichend definiert
wenige Werkzeuge, geringer Verbreitung, kleine Community