ÖR
Fichier Détails
Cartes-fiches | 76 |
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Langue | Deutsch |
Catégorie | Droit |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 08.03.2015 / 19.12.2023 |
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Kommunalaufsicht - Funktion
- notwdg. Korrelat d. Selbstverw.
-> Einhaltg. v. Recht & Gesetz, Art.20 III GG; Rechtsstaats-/Demokratieprinzip, Art.20 I, III, 28 I 1 GG
-> BV: Art.55 Nr.5, 83 IV BV
- Unterstützg. & Beratung durch staatl. Behörden -> insb. Art.108 GO -> Amtshaftg. gem. Art.34 GG iVm. §839 BGB mögl.
- öff. Interessen geschützt, aber kein individ. Schutz d. Bürger -> kein Anspr. auf aufsichtl. Einschreiten
Kommunalaufsicht - Formen
- zeitlich: repressiv -> nachträgl. Korrektur; präventiv -> Steuerg. kommunalen Handelns im Vorfeld
- Genehmigg.pfl.: nur, wenn ausdr. gesetzl. vorgesehen; idR. durch RAufsichtbehörde erteilt, Art.117 I, II GO; führt Wirksamkt. herbei, kann aber nicht Heilen; = VA; einklagbar m. Verpfl.kl.
- Aufhebung gem. Art.48 ff. bayVwVfG mögl.; b. Satzungen & VOen unzulässig, wenn schon bekanntgemacht -> rechtswirksam
- Differenzierg. n. ggstdl. Ansatzpunkt: -> Aufgabenkreis => Rechtsaufsicht (Art.109 I GO) bzgl. eigenem Wirkungskreis; Fachaufsicht (Art.109 II GO) bzgl. übertragenem Wirkungskreis (wg. Erledigg. staatl. Aufgaben)
Kommunalaufsicht - zuständige Aufsichtsbehörden
-> Art.110, 115 GO
- Rechtsaufsicht: Staatsbehörden d. inneren Verw. -> BayStM d. Innern; immer Behörde auf nächsthöherer Gebietsstufe als Aufsichtsbehörde; kreisfreie Städte wie Landkreise zu behandeln (-> Bezirksregierung als Aufs.beh.); Große Kreisstädte wie normale Gemeinde (-> Landkreis); aber kein Selbsteintrittsrecht, außer wenn geregelt, z.B. Art.3b bayVwVfG
- Fachaufsicht: durch spez. Vorschr. vorgesehene Behörden (sonst Fachaufsichtsbeh. = Rechtsaufs.beh.); b. Großen Kreisstädten Fachaufsicht gespalten (Art.115 II GO)
Kommunalaufsicht - Rechtsaufsicht - Umfang
- Umfang: eigener Wirkungskreis -> Erfüllg. d. gesetzl. festgelegten & sonstg. ör. Aufgb. & Verpfl. d. Gemeinde & Gesetzmäßigkt. d. Verw. (Art.109 I GO); inkl. freiwillig übernommener Aufgb.; aber nicht privatr. Handeln d. Gemeinde, soweit nicht durch Gesetz bestimmte Regelg. dafür vorhanden -> diese dann schon überprüfbar
- Kontrolldichte: nur Rechtmäßigkt., keine Zweckmäßigkt. (vgl. Beschränkg. gerichtl. Kontrolle v. Ermessensentschdg., §114 VwGO
Kommunalaufsicht - Rechtsaufsicht - Mittelauswahl
- Mittel: Mittelauswahl nach Bestimmtht., Schwere d. Belastg. d. Gemeinde dadurch; oft auch in TBVss. v. Normen Abstufung d. Mittel erkennbar
Kommunalaufsicht - Rechtsaufsicht - Mittel (ohne Zwangsmittel)
- Informationsrecht: Art.111 GO; bezieht s. auf alle Angelegenht., auch privatr. Handeln
- Beanstandung: Art.112 GO; = Rüge d. RW d. gemeindl. Handelns; im Umfang d. Art.109 I GO auf alle Beschlüsse & Verfügungen beziehbar (auch Unterlassg., vgl. Art.112 S.2 GO); RW kann s. aus Verstößen aller Art (GesetzesR/OrtsR/mat. Fehler/form. Fehler, selbst wenn Dritten ggü. keine Grdl. f. Aufhebg. bieten, Art.46 bayVwVfG); wenn aber fehler gem. Art.45 bayVwVfG unbeachtl./geheilt -> keine RW mehr -> (-)
- muss m. Änderungsverlangen verbunden werden, außer wenn rw. VA v. Gemeinde gem. Art.48 bayVwVfG nicht mehr aufhebbar
Kommunalaufsicht - Rechtsaufsicht - Zwangsmittel
- Ersatzvornahme -> zwangsweise Durchsetzg., Art.113 GO: Aufsichtsbehörde handelt statt Gemeinde; Kosten b. Gemeinde, Art.113 S.2 GO; Vss.: (1) bestandskräftg./sofort vollziehb. AO gem. Art.112 GO (Klagefrist abgelaufen oder §80 II 1 Nr.4 VwGO), vhm. & erford., (2) Ablauf angemessener Frist, d. zuvor gesetzt wurde (idR. zus. m. Verfügg. n. Art.112 GO), b. unangemess. Frist, muss neue gesetzt werden; (3) Anhörg. d. Gemeinde (Art.28 bayVwVfG, aber keine Androhg. d. Zwangsmittels nötig
= VA; Regelg.: zwingt Gemeinde, Handeln d. Aufs.beh. als eigenes hinzunehmen (transitorische Wirkg.)
- Außenwirkg.: statt Gemeinde handelt Aufs.beh.; zu verklagen ist aber dennoch Gemeinde, da statt ihr gehandelt wurde; auch ist sie f. Widerruf/Rücknahme zuständig -> gemeindliches Handeln
- Bestellg. e. Beauftragten, Art.114 GO: starke EInflussnahme; Vss.: geordneter Verwaltungsgang ernstl. behindert / wenn 1. Bgm. nicht ermächtigt werden will: weitere Bgm.; wenn diese auch nicht wollen -> Aufsichtsbehörde (Art.114 II GO); muss Anweisg. d. Aufs.beh. folgen / Auflösung d. GR & Neuwahlen
Kommunalaufsicht - Fachaufsicht - Umfang
- Angelegenheiten d. übertragenen WK
- Kontrolldichte: Rechtmäßigkt. (wie RAufs.) & Zweckmäßigkt. (gemeindl. Ermessen, Art.109 II 1 GO)
- aber Ermessenseingriffe beschränkt gem. Art.109 II 2 GO: auf Fälle, in denen Weisung d. Bundes besteht / Gemeinwohl oder ör. Anspr. einzelner d. Eingriff erfordern
- subj. Recht d. Gemeinden auf Beachtg. d. Grenzen in Art.109 II 2 GO
Kommunalaufsicht - Fachaufsicht - Mittel
- Unterrichtungsrecht, Art.116 I 2 GO
- Weisungsrecht, Art.116 I 2 GO: Gemeinden können im Vorfeld f. bestimmte Einzelfälle/Fallgruppen Hdlg.anweisungen (auch iFv. Verw.vorschr.) erteilt werden
- schließt Beantstandungsrecht i.w.S. ein: Rüge & Aufhebg.verlangen in Weisungsbegriff eingeschlossen, vgl. Art.116 II 2 GO
- Art.116 I 3 GO: keine weitere Mittel
- keine zwangsweise Durchsetzg. durch Ersatzvornahme, aber gem. Art.116 II GO Rechtsaufsichtsbehörden einschaltbar
Kommunalaufsicht - Rechtsschutz
- gegen aufsichtliche Maßnahmen:
- VerwRWeg (+), staatl. Aufgabe
- Maßn. d. Rechtsaufsicht immer VAe -> Bindung d. Gemeinde bzgl. eigenem Bereich -> Art.28 II 1 GG, 11 II BV
- Maßn. d. Fachaufsicht: bzgl. übertragenem WK haben Gemeinden aber immer noch eigenen Spielraum (Art.109 II 2 GO) -> Regelungswirkg. e. fachaufs. Maßn. nach außen (+); Klagebfugn. wg. Spielraum d. Art.109 II 2 GO (+)
- Vorverfahren: Art.120 GO -> wg. fehlendem Widerspr.verf. ist Art.120 GO praktisch bedeutungslos
- Aufsichtsbehörden als Widerspruchsbehörden: wg. Art.15 AGVwGo selten statthaft; beachte Art.119 GO
kommunale Zusammenarbeit - Überblick
- Formen: auf ör. Basis -> v.a. KommZG (kommun. Körpersch., Verw.gemeinsch., durch Zusammenarbeit neugeschaffene Verw.träger, Kommunalunternehmen, Art.1 I, II KommZG); Planungsverbände, §205 BauGB; auch privatrechtl. mögl., Art.1 III 1 KommZG (nur, wenn f. Aufgb.erfüllg. keine hoheitl. Befugn. nötig)
- (einf./bes.) Arbeitsgemeinschaften: Planung, Koordination
- Zweckvereinbarungen: Aufgabenübertragg.
- Zweckverbände/gemeinsame Kommunalunternehmen: Aufgabenübertragg. auf Körpersch./Anstalt
- Verw.gemeinsch.: Zusammenschl. zu Körperschaft unter Beibehaltg. d. Gemeinden
kommunale Zusammenarbeit - Verwaltungsgemeinschaft - Rechtsnatur & Gründung
-> VGemO
- Körperschaft d. ÖR m. Dienstherreneigenschaft, Art.1 VGemO
= Verbandskörperschaft & nicht Gebietskörperschaft!
- Einschluss v. Großen Kreisstädten fraglich: zwar kreisangehörig, aber auch leistungsfähig & m. Sonderaufgaben betraut
- keine räuml. Angrenzg. nötig; müssen nicht vollstdg. in sich geschlossen sein (Lücken durch gemeindefreie Gebiete erlaubt); theoretisch auch in mehreren Landkreisen mögl.
- Bildung & Erweiterung durch förml. Gesetz, Art.2 III VGemO; Zustimmg. d. betr. Gemeinden oder öff. Wohl (wie b. Gebietsänderg.) & vorherg. Anhörg. d. Gemeinden, Art.2 I, II VGemO; restl. Rechts-/Verwaltungsfragen durch Regierg. zu regeln, Art.2 IV VGemO
kommunale Zusammenarbeit - Verwaltungsgemeinschaft - Tätigkeiten
- Aufgaben: Übernahme d. Aufgb. d. übertr. WK & als Verwaltungsbehörde dienend
- übertragene Aufgaben werden eigenständig erledigt, Art.4 I VGemO (Vollziehung: Art.30 III VwZVG); Ausnahmen: Satzungen im übertr. Wirkg.kreis (z.B. örtl. Bauvorschr. gem. Art.81 BayBO) & VOen, sowie durch VO bestimmte Aufgaben -> b. Zuständigkt. Informationspfl. ggü. Gemeinden
- eigene Aufgaben bleiben b. Mitgl.gemeinden, Art.4 II VGemO: handelt als Behörde d. Gemeinden, erledigt laufd. Angelgenht., bereitet Beschlüsse vor & vollzieht sie ("Bürotätigkt."); an Weisungen d. Gemeinden gebunden
- eigene Aufgaben, d. durch Zweckvereinbarg. übertragen wurden, Art.4 III VGemO: dürfen aber nicht zu Angelegenht. d. Art.4 I VGemO gehören
- Zurechnung: eigene Aufg. -> Gemeinde; Zweckvereinb. & übetr. Aufgb. -> Verw.gemeinsch. => wichtig f. Passivlegitimation
- Verfassung: 2 Organe -> Gemeinschaftsversammlg. & Gemeinschaftsvorsitzender (Art.6 I VGemO)
- gekorene Vertreter (GR-Mitgl., Art.6 II Hs.1 Alt.2 VGemO) n. Grds. ü. Besetzg. v. Ausschüssen auszuwählen; Bindung an Weisungen, aber nach außen hin dennoch Wirksamkt. b. Abweichg., Art.10 II VGemO iVm. 33 II KommZG
- Gemeinschaftsvorsitzd. = 1. Bgm. e. Mitgl.gemeinde, d. Gemeinsch. nach außen vertritt & Befugn. e. 1. Bgm. in Gemeinde hat, Art.6 III, IV VGemO, 36 KommZG
kommunale Zusammenarbeit - Verwaltungsgemeinschaft - Aufsicht
- entspr. wie b. Zweckverbänden: Art.10 II VGemO iVm. 51 I, 52 KommZG
- wenn in eigener Zuständigkt. übetr. Aufgaben erledigt: Fachaufsicht (idR. LRA), Art.4 I VGemO
- wenn Aufgb. für Mitgl.gemeinde erledigt werden (oder diese aufgrd. eigener Zustä. handeln): Rechtsaufsicht, Art.4 II VGemO (LRA)
- Streitschlichtg.verf. gem. Art.10 II VGemO iVm. 53 KommZG
kommunale Zusammenarbeit - Zusammenarbeit nach dem KommZG - Besonderheiten
- Formen: Arbeitsgemeinsch. / Zweckvereinbarungen / Zweckverbände / gemeinsame Kommunalunternehmen, Art.2 I KommZG
- Arbeitsgemeinschaften: Koordinationsgremien (Art.4 II KommZG); einfache & besondere Arbeitsgemeinsch. -> Beschlüsse nur (vor-)beratend (einf.) oder bindend, Art.5 I KommZG; nie Außenwirkg., Art.4 III KommZG
- Zweckvereinbarg.: Aufgabenübetragg. auf komm. Körpersch. oder Schaffg. gemeinsamer Einrichtg., Art.7 II, III KomZG; Beteiligg. n. Art.7 KommZG ebenübergreifend mögl. (z.B. Gemeinde & Landkr.); Zwangsmitgl. gem. Art.16, 3 II KommZG; Außenwirkg. b. Befugnisübertragg., indem eine Körpersch. an d. Stelle e. anderen tritt, vgl. Art.8 I KommZG; Aufsicht je n. eigener/übetrag. Aufgb. als Rechts-/Fachaufsicht, Art.51 II, I 2 KommZG
- Zweckverbände: Aufgabenübertragg., Art.17 I KommZG; neue Körpersch. ÖR, Art.2 III KommZG; Beteiligg. v. Privatpers. & länderübergreifend mögl., Art.17 I-III KommZG; Gründung durch verw.rechtl. Vertrag & zugleich Verbandssatzg., Art.18, 19 KommZG; grds. GO anwendbar, Art.26 KommZG; unmittelb. Außenverhältn. ggü. Bürger -> eigene Bescheide; Rechts-/Fachaufsicht gem. Art.51 I, 52 KommZG
- gemeinsame Kommunalunternehmen: mehrere Träger; gem. Art.49 I 1 KommZG unmittelb. durch Vereinbarung e. Unternehmenssatzg. errichtbar (bzw. gem. S.2 beitretbar); Errichtg. n. komm. UnternehmensR (Art.49 I 3 KommZG iVm. 87 GO); Anzeigepfl. n. Art.96 GO b. Errichtg./Beitritt
Charakteristika der Kommunen
- Rechtsnatur: Gebietskörperschaften (Art.1 S.1 GO) -> eigene Rechtspersönlichkt.
- keine urspr. Hoheitsgewalt -> nicht souverän
- Aufgaben auf örtl. Ebene: Allzuständigkt.
degmat. Legitimation durch Wahlen & weitere Mitwirkg.mögl. wie Bürgerbegehren/-entscheide
- Arten & Abgrenzung kommunaler Körperschaften: 3 Ebenen (-> Verbandszuständigkt.)
1) Bezirke (7): übergreifender Charakter (Art.1 BezO) -> selten
2) Landkreise: überörtl. Aufgaben & Aufgaben, d. sinnvollerweise nicht örtl. zu erledigen sind, weil Bedeutung über Gemeindegebiet hinausgeht (Art.1 LKrO)
3) Gemeinden: örtl. Angelegenheiten (Art.1 S.1 GO)
- Prinzip d. Aufgabentrennung: keine Über-/Unterordnung v. Bez./LK/Gemeinden
- gemeindefreie Gebiete: landkreisangehörig, Art.10a GO
- kreisfreie Gemeinden -> Aufgaben d. Landkreise, Art.9 I 2 GO (nicht Große Kreisstädte!)
- Arten d. Kooperation: VGem, KommZ, Zweckverbände
Namen & Organe
- Namen (Art.2 GO): München -> "Landeshauptstadt" (Art.3 III GO), kreisfreie Gemeinden -> "Städte" (aber auch kreisangehörige "Städte" mögl.: z.B. Neutraubling); "Markt" -> Große Kreisstadt
- Organe:
- Leitung d. Verwaltung (monokratisch): Bezirkstagspräsident/Landrat/erster Bürgermeister (bzw. Oberbgm. in kreisfreien Gemeinden & Großen Kreisstädten)
- grundlegende Entscheidungen (kollegial): Bezirkstag/Kreistag/Gemeinderat (b. Städten -> Stadtrat); Ausschüsse mögl.
Handlungsformen der Kommunen
- Rechtsform: ör. oder privatrechtl. => insb. relev. bzgl. Vergabe gemeindl. Einrichtungen
- Art.61 II 2 GO (55 II 2 LKrO, 53 II 2 BezO): Prüfpfl., ob Aufgabe nicht besser durch private Dritte erledigbar
- zwischen Privatisierung (völlige Aufgabenübertragung) & eigener Aufgabenerledigung -> Public Private Partnership
- b. ör. Handeln: schlichthoheitl., VA, verwaltungsrechtl. Verträge, Normen (aber nur im mat. Sinn, da nur Teil d. Exekutive -> Satzungen/VOen)
-> aber Vorrang formeller Gesetze, Art.20 III GG
-> aber Vorbehalt formeller Gesetze (Wesentlichkt.theorie)
Verflechtung von Kommunen & Staat
- funktional
- eigene Aufgaben: m. Existenz & Eigenart d. Gemeine verbunden -> Art.28 II GG
-> eigener Wirkungskreis: durch staatl. Behörden nur Rechtsaufsicht (-> Rechtmäßigkt.überprüfg.)
- Übertragung staatl. Aufgaben:
-> übertragener Wirkungskreis: durch staatl. Behörden Rechts- & Fachaufsicht (-> zudem Zweckmäßigkt.kontrolle)
-> f. kreisfreie Städte auch staatl. Aufgaben wg. Lstg.fähigkt. als eigene Aufgaben zugewiesen, Art.9 I 1 GO => LRA (-)
-> f. Große Kreisstädte Aufgabenzuweisung durch Verordnung nötig gem. Art.9 II GO -> insb. GrKrV
- organisatorisch: 3 Ebenen im Aufbau d. staatl. Behörden
1) oberste Landesbehörden: Staatsministerien (& Staatsregierung, Art.43 I BV)
2) mittlere allgemeine Behörden: Bezirksregierungen, Art.9 I BV
3) untere Staatsbehörden: LRA, Art.9 II 1 BV
- handeln als Organe f. d. Staat; keine Pers. d. ÖR; nur Behörden
- LRA ist Kreisbehörde, wenn es Aufgaben d. Landkreises (eigene & übertragene) wahrnimmt -> nur VErbandszuständigkt. entscheidend, nicht Wirkungskreis
- LRA ist Staatsbehörde, wenn es staatl. AUfgaben (Art.37 I LKrO) wahrnimmt (-> Organleihe: Kreisorgan wird f. Staat tätig)
Selbstverwaltungsgarantie - Überblick
- Art.28 II GG (Art.11 II 2 BV)
- bzgl. Gemeinden
- Rechtssubjektsgarantie (Trägergarantie): Gemeinde als RSubjekt existent; keine Garantie d. einzelnen Gemeinde f. Fortbestehen; aber Staat darf nicht durch Abschaffen einer Gemeinde nach d. anderen RSubjektsgarantie unterlaufen -> Mindestschutz auch f. einzelne Gemeinde
-Rechtsinstitutionsgarantie (Tätigkt.garantie): Bereich f. eigenen Hdlg.spielraum d. Gemeinden muss bleiben
- subj. Rechtsstellungsgarantie: subj. Recht jeder Gemeinde, d. örtl. Angelegenht. selbstverantw. zu regeln -> Verfassungsbeschwerde (Art.93 I Nr.4a GG) statthaft
- bzgl. Landkreise & Bezirke
- Art.28 II 2 GG
- auch Selbstverw.recht
- Art.10 I, II BV nur institutionelle Garantie -> kein subj. Recht -> nur obj. rechtl. & nicht grundrechtsähnl. -> keine Verf.beschw. (Art.66, 120 BV) oder Popularkl. (Art.98 S.4 BV)
Selbstverwaltungsgarantie - Schutzbereiche
- örtl. Angelgenht. & eigenverantw. Handeln (Rastede-Entschdg.)
-> Bedürfnisse & Interessen, d. in d. örtl. Gemeinschaft wurzeln / spezif. Bezug haben
-> eigener Wirkungskreis
- Indizien f. örtl. Angelegenheiten: Art.83 I BV, 57 GO: Katalog, d. eigenen Wirkungskreis umschreibt, Historie, Größe & Struktur d. Gemeinde, nicht unbedingt räuml. auf Gemeindesgebiet begrenzt (-> überörtl. Zusammenarbeit u.ä.)
- Aufgabenerfindungsrecht: Zuständigkt.vermutung d. Gemeinde, wenn keine gesetzl. Bestimmg. -> Allzuständigkt., Art.6 GO -> Verbandszuständigkt.
- Erledigungskomp.: Erlass v. Normen & Durchführung -> scheidet aus b. staatl. Kopetenz
- Befassungskomp.: GR-Beschluss über "Meinung" d. Gemeinde zu best. Thema & Kundtuung durch Plakate, etc. -> neben staatl. Kompetenz mögl. (außer ausschl. staatl. Komp.)
Selbstverwaltungsrecht - Gemeindehoheiten
- Rechtsetzungshoheit
- Organisationshoheit
- Personalhoheit
- Planungshoheit
- Finanzhoheit
-> nur iRd. Gesetze gewährleistet -> nicht schrankenlos, Art.28 II 1 GG
-> aber n. Kernbereichsthese hat Gesetzgeber keinen Einfluss auf Kernbereich (Wesensgehalt d. Selbstverw.) d. gemeindl. Verw. -> z.B. Recht auf Zugriff auf noch nicht anderweitig zugewiesene Aufgaben
Selbstverwaltungsrecht - Eingriffe & deren Rechtfertigung
- Eingriff = hoheitl. Maßn., d. zu Beeinträchtigg. d. Selbstverw.rechte führen
- Eingriffskategorien:
- Änderungen im Gebiet/Betand v. Gemeinden: (P) Wiedereingliederung v. kreisfr. Städten in Landkreise -> Art.5a I-III GO
- Änderungen im Aufgabenbestand: Aufgabenentzug (v.a. Umwandlg. eigener in staatl. Aufgb./Hochzonung (= Aufgabenzuweisg. v. Gemeinde an Landkreis als eigene Aufgb.); nicht aber Verwaltungsvereinfachg.) / Übertragg. neuer Aufgaben im übetr. Wirkg.kreis (insb. dadurch Erschwerg. d. Befassg. m. eigenen Aufgb., wenn nicht zugleich Zurverfügg.stellg. finanzieller Mittel -> muss aber so gravierend sein, dass Mindestbestand v. Selbstverw.aufgb. finanziell nicht mehr haltbar) / Erklärung eigener Aufgb. zu Pflichtaufgb. (Einbuße an Entschdg.freiheit)
- Ausgestaltung d. Aufgabenwahrnehmg.: insb. durch Gesetz
- Rechtfertigg.: Einhaltg. formeller Vorgaben (insb. Kompetenzen) / Gemeininteresse / VHM d. Eingriffs
Selbstverwaltungsrecht - Rechtsschutz
- abhängig v. Hdlg.form, m. d. Staat vorgegangen ist
- immer aus Art.28 II 1 GG bzw. 11 II BV; Landkreise nur aus Art.28 II 2 GG bzgl. subj. Rechts
-> Art.93 I Nr.4b GG (Gesetze; Art.28 II GG + selbst. unmittelb., ggw.) / 66, 120 BV (Einzelmaßn. v. Behörden/Gerichten; Art.11 II 2 BV + selbst, unmittelb., ggw.) / 98 S.4 BV (LandesG/VOen; mögl. Verletzg. irgendeines GR)
- Angriff formeller Gesetze nur über Verfassungsgerichte
-> Gemeinden wg. Subsidiarität d. Kommunalverf.beschw. gem. Art.93 I Nr.4b GG gg. Landesgesetze nurPopularklage gem. Art.98 S.4 BV
-> Landkreise Art.93 I Nr.4b GG, da Art.10 BV kein grundrechtsähnl. Recht ist; aber Popularklage mögl., wenn Recht e. Dritten gerügt werden soll, z.B. Willkürverbot (Art.118 BV)
- Angriff v. RVOen: Normenkontrolle gem. §47 VwGO zum BayVGH; daneben Popularkl. mögl. zum BayVerfGH (nur hier Verletzg. grundrechtgleicher Rechte überprüfbar)
- sonstg. Eingriffsakte durch Anf.kl./Lstg.kl. mögl.
sonstige Verfassungspositionen der Kommunen
- Grundrechtsträger
- nach GG: Art.19 III GG -> Konfusionsargument (= Träger & Adressat v. GRen in einer jur. Person nicht mögl.) -> (-); Ausnahmen f. Religionsgemeinsch. (Art.4 I, II GG), Rundfunkanstalten (Art.5 I 2 GG); insb. Art.14 GG schützt nicht "Privateigentum", sondern "Eigentum Privater"
- nach BV: Art.19 III GG fehlt hier vergleichbar -> aber i.E. gleich wg. Abstellen auf Schutzbedürftigkt. d. Person -> Schutz privatrechtl. Eigentums d. Gemeinde nach Art.103 I BV (+), soweit s. Verletzg. auf RBeziehg. zw. gleichgeordneten Trägern privater Rechte bezieht -> folgt aus wichtiger Stellg. d. Gemeinden gem. Art.11 II BV; bzgl. Wahrnehmg. öff. Aufgb. mangels Schutzbedürftigkt. (-)
- Finanzgarantien: Art.28 II 3 GG -> finanz. Eigenverantwortung; Art.83 II 2, III BV => Kostendeckung b. Aufgabenzuweisung (-> Konnexitätsprinzip zw. Aufgabenzuweisg. & Finanzausstattg.)
Gemeindegebiet
= Gesamtht. d. zu e. Gemeinde gehörd. Grundst., Art.10 I 2 GO; bzgl. Landkreis: zugeteilte Gemeindegebiete & gemeindefr. Gebiete, Art.7 LKrO; bzgl. Bezirke: zugeteilte Landkr. & kreisfr. Gemeinden, Art.7 BezO
- Hoheitsgewalt: Gemeindegebiet, Art.6 I 1, 22 I GO
- in Großstädten (ab 100.000 Einwohner) -> Stadtbezirke nötig, Art.60 I GO; Bezirksausschüsse = eigenstdg. Organe d. Gemeinde
- gemeindefreie Gebiete (Art.10a GO): nicht Teil einer Gemeinde, aber Teil d. Kreisgebiets & Staatsgebiets
Bestands- & Gebietsänderungen
- Gründe: Aufrechterhaltung d. Lstg.fähigkt. d. Gemeinden / örtl. Verbundenht. d. Bewohner m. Gemeinde
- Vss.: Art.11 ff. GO, 8 ff. LKrO, 8 ff. BezO; Verfahren: NHGV
- Arten v. Änderungen: Art.11 GO
- formelle Vss.: Art.11 GO (8 LKrO/BezO)
- Form & Zustä.: Art.12 I GO (8 LKrO/BezO; vgl. auch Art.9 II BV)
- mat. Vss.: Gründe d. öff. Wohls bzgl. "Ob" & "Wie"
- RF: pflichtgem. Ermessen
- Rechtsschutz:
- Bestands- & Gebietsschutz über Art.10 II GO, 28 II 1 GG, 11 II BV
-> Popularkl. gg. Art.11 II BV
- Bürger können Verletzg. d. Art.118 BV (Willkürverbot) m. Popularkl. rügen -> nicht Art.11 II BV, da Gemeinde selbst entscheiden soll; Art.11 II BV aber f. Bürger ausnahmsw. (+), wenn Gemeinde über GR-Beschluss schon bestimmt hat, dass sie s. wehren will
-> Normenkontr. (§47 VwGO) gg. Art.10 II, 11 II GO, 28 II 1 GG
Angehörige & Bürger
- Hauptwohnsitz: Schwerpunkt d. Lebensbeziehungen -> nicht Meldung, sondern tatsächl. Verhältn.
- Deutscheneigenschaft gem. Art.116 GG oder Unionsbürgereigenschaft f. Wahl-/Bürgerrecht
- Angehörige:
- Art.15 I 1 GO, 11 I 1 LKrO, 11 I 1 BezO
-> Vss.: Wohnsitz in Gemeinde -> nicht gem. §7 BGB; sondern "Whg. innehaben, d. auf Beibehaltg. & Nutzung schließen lässt" -> Dauerhaftigkt., erkennb. subj. Wille
- wenn nur m. Grundstück an Gemeinde beteiligt (Gewerbetreibende u.ä.): nur bzgl. dingl. Recht Hoheitsgewalt d. Gemeinde unterworfen
- Bürger:
- Art.15 II GO, 11 II LKrO, 11 II BezO
- Angehörige, d. d. Recht haben, an Kommunalwahlen aktiv teilzunehmen
- auch Bürgerbeg./-entsch., Art.18, 18a GO
- Pfl. z. Übernahme kommun. Ehrenämter, Art.19 I GO (Grdl.: Art.121 BV); Ablehnung (Übernahme & Niederlegg.) nur aus wichtigem Grund; Ausübung: Art.20 GO; Entschädigg.: Art.20a GO
Kommunalverfassungsrecht - Überblick
= innere Organisation d. Gemeinde
-> Rechtsnatur, Bildung, Zuständigkt. d. Organe
Kommunalverfassungsrecht - 1. Bürgermeister
- unmittelb. v. Gemeindebürgern auf 6 Jahre gewählt
- Art.34 I, II GO
- Vorsitz im GR, Art.36 S.1 GO; zudem Art.46 I 1, 46 II, 53 I 1 GO als Leitungsfunktionen
- Vollziehung d. GR-Beschlüsse, Art.36 S.1 GO; aber Beantstandungsrecht b. rw. Beschlüssen gem. Art.59 II GO (kein VA mangels Regelungswirkung!) -> Neubeschluss d. GR oder Entscheidg. durch Rechtsaufsichtsbehörde
- eigene Zuständigkt.: Art.37 I 1 GO
- laufende Angelegenht.: "laufende Verwaltung" -> alltägl., m. gewisser Häufigkt. -> nach jew. Gemeinde zu beurteilen (Größe, Finanzkraft); gesamtes Gemeindehandeln (-> b. kreisfr. Städten auch Art.9 I GO!)
- keine grds. Bedeutung: Angelgenht., d. auch GR nicht auf Ausschüsse übertragen dürfte
- Übertragg. v. Aufgb. durch GR gem. Art.37 II GO mögl.; Grenze: Selbstentmachtung & nur bestimmte, begrenzb. Aufgaben
- dringliche Angelgenht./unaufschiebb. Geschäfte, Art.37 III 1 GO -> Eilbedürftigkt. (z.B. Einlegg. v. RBehelfen m. kurzer Ausschlussfrist); Art.42 II LStVG bzgl. VOen
-> keine Zuständigkt.übertragg. -> 1. Bgm. setzt s. nur an Stelle d. GR
- Stellvertretg.: Art.39 GO; z.B. b. persönl. Betroffenht. d. 1. Bgm. -> gem. Art.38 KWBG rechtl. Unmöglkt. d. Amtsausübg. -> Stellvertretg.; auch nur einzelne Befugnisse übertragbar auf weitere Bgm., Art.39 II GO
- Vertretung d. Gemeinde nach außen, Art.38 I GO
- Form f. Verpflichtungserklärung: Art.38 II GO -> Schriftform / elektr. Form m. dauerhaft überprüfb. qualif. elektr. Signatur; Verstoßfolgen: im ÖR -> grds. nichtig, Art.44 / 57, 59 bayVwVfG iVm. §125 BGB analog; im PrivatR -> §§177 ff. BGB -> schwebend unwirksam / nichtig gem. §125 S.1 BGB
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