Entwicklung und Medien
Uni Würzburg SoSe25
Uni Würzburg SoSe25
Set of flashcards Details
Flashcards | 122 |
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Language | Deutsch |
Category | Psychology |
Level | University |
Created / Updated | 24.07.2025 / 26.07.2025 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/20250724_entwicklung_und_medien
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Was ist "Digitale Medienkompetenz"?
Fähigkeit, mit Hilfe digitaler Medien auf Inhalte zuzugreifen, zu verstehen & erstellen
Welche 4 Dimensionen gibt es nach der Media Literacy nach Potter?
- Kognitive Dimension: mentale Prozesse, die notwendig sind, um das in Medien enthaltene Faktenwissen zu verstehen
- Emotionale Dimension: Verstehen von Gefühlen, die von Medienfiguren dargestellt werden + Medien beim Rezipienten auslösen
- Ästhetische Dimension: medientyp. Produktionsprozesse verstehen, die Urteil über Qualität von Medienproduktionen ermöglichen
- Moralische Dimension: Herausfiltern von Haltungen & Werten, die durch Medieninhalte vermittelt werden
Was ist Ziel der Medienkompetenz?
Schaden von Medien minimieren & Nutzen maximieren
Wie unterscheidet man kompetenzbasierte und selbstberichtsbasierte Maße für das Messen von Medienkompetenz?
Kompetenzbasiert:
- natürliches Maß
- misst Nutzung, Analyse & Erstellung von Medieninhalten
- Vorteil: gute Erfassung der Kompetenzen
- Nachteile: teure Entwicklung, aufwendige Auswertung
Selbstberichtsbasiert:
- Entwicklung theoretischer Modelle
- Selbsteinschätzung zu Fertigkeiten, Mediennutzungsverhalten & Medienwissen
- Vorteil: günstige Alternative
- Nachteile: Selbstüberschätzung, soziale Erwünschtheit
Was ist die "Computer & Information Literacy" (CIL)?
Fähigkeit, digitale Medien zu nutzen, um Informationen zu recherchieren, zu erstellen, zu kommunizieren & zu bewerten, um effektiv an persönlichen, schulischen, beruflichen & gesellschaftlichen Kontexten teilzunehmen
Was ist technische Medienkompetenz?
versch. Arten des Zugangs & der Nutzung von Medien sowie Produktion von Medienbotschaften
Wie ist die Studienlage zu Medienkompetenzförderung?
- kleiner, aber positiver Effekt von genereller Medienkompetenzförderung auf Medienkompetenz über alle Altersgruppen hinweg
- positiver Einfluss von Medienkompetenzförderung auf riskantes Gesundheitsverhalten von Schulkindern & Jugendlichen
- positiver Einfluss von Medienkompetenzförderung auf Körperbilder von Schulkindern & Jugendlichen
- keine wissenschaftlichen Studien zum Vorschulbereich
Wie definiert sich "Mediale Zeichenkompetenz"?
Verständnis & korrekte Verwendung der Zeichensysteme & Symbole, durch die Medien organisiert sind
Was sind vier Fähigkeitsbereiche der MZK?
- Programmformate
- Realitäts-Fiktions-Unterscheidung
- Werbeverständnis
- Darstellung von Emotionen in Medien
Was ist "emotionale Kompetenz"?
Fähigkeit eines Kindes, eigene Emotionen auszudrücken, zu verstehen und zu regulieren sowie die Emotionen anderer zu erkennen
Was sind Einflussfaktoren emotionaler Kompetenz?
Alter, kognitive Entwicklung, Geschwisterbeziehungen, Interaktion mit Lehrkräften, Bindung zu Eltern
Wie unterscheiden sich die Ängste durch Unterhaltungsmedien nach Alter?
- Jüngere bis ca 5J: bewerten Reize aufgrund wahrnehmbarer Merkmale, häufiger Angst vor nicht Realem (Monster)
- Ältere (9-11j): konzeptuelle Aspekte (Verhalten ist wichtig), reale Bedrohungen
Was sind die Ergebnisse der Studie zu Rückschlüssen auf emotionalen Zustand eines Filmprotagonisten?
- Signifikanter Haupteffekt der Altersgruppe
- RZ bei älteren Kindern signifikant kürzer (Zunahme der Verarbeitungsgeschwindigkeit im Kindesalter)
- ältere Kinder signifikant höhere Werte beim allgemeinen Verständnis, bei der ToM und MZK (durch kognitive Entwicklung)
- emotionales Schlussfolgern bei 4 und 5 j. ausschließlich auf Basis der Valenz
- ToM und MZK keinen signifikanten Einfluss auf valenzbasierte emotionale Schlussfolgerungen, GU schon
Was waren die Hypothesen der kulturvergleichenden Studie zu Fernsehen & Emotionsausdrücken von Kindern? (Scherr)
- H1: Wahrgenommene elterliche Zustimmung hängt positiv mit den selbstberichteten Emotionsausdrücken der Kinder zusammen, für jede Emotion -> bestätigt, v.a. Glück & Ärger
- H2: Zustimmung der Kinder zu den Emotionsausdrücken von Medienfiguren hängt positiv mit ihren eigenen selbstberichteten Emotionsausdrücken zusammen -> halb bestätigt, gilt für Glück & Ärger, nicht für Traurigkeit
- H3: höheres Maß an Individualismus auf Länderebene geht mit stärkerem emotionalen Ausdruck in den Selbstberichten der Kinder einher -> nicht bestätigt
Welche Moderatoren wurden in der kulturvergleichenden Studie zu Fernsehen und Emotionsausdrücken (Scherr) untersucht und waren sie signifikant?
- Individualismus-Kollektivismus-Niveau -> nein
- Cultural-Indulgence-Niveau -> nein
- Assertiveness-Level -> ja
- Eltern Approval Angst -> gezeigte Emotion Angst
- TV Charakter Approval Ärger-> gezeigte Emotion Ärger
- Humane Orientation -> ja
- Eltern Approval Angst & Trauer -> gezeigte Emotion Angst & Trauer
- TV Charakter Approval Ärger -> gezeigte Emotion Ärger
Wie wird "Fantasie" definiert?
- griech.: erscheinen, ans Licht bringen
- Fähigkeit, innere Erscheinungen zu schaffen, die äußeren Wahrnehmungen ähneln
- Medien bieten Bilder/Konzepte/Symbole → Aufnahme mit Sinnen → Integration in Gedächtnis/Fantasie/Identität
Was fand Williams (1986) zum Zusammenhang von Kreativität und Fernsehen heraus?
- Kinder, in deren Stadt noch kein Fernsehen eingeführt wurde, waren kreativer als Kinder in Städten mit Fernsehen
- Kreativität nahm mit Einführen des Fernsehens ab
Was besagt die Reduktionshypothese?
- Zeit, die vor Fernseher verbracht wird, fehlt für kreativere Aktivitäten
- Schnelligkeit & Action im TV können Angst & Stress auslösen
- Input weniger stimulierend, da Bilder schon geboten wurden
Was besagt die Visualisierungshypothese/Displacementhypothese?
je mehr Sinne & psycholog. Dimensionen das Medium umfasst, umso weniger Vorstellung findet statt
Was ist richtig?
Was untersuchte die erste Studie von Götz (2005) zu Spuren von Medien in Träumen?
- Kinder in Fantasiereise zu großem Traum angeleitet
- Inhalte gemessen durch Malen, Schrift & Interview
- Suche nach „media traces“: Spuren von Originalmedien in eigener Fantasie; implizite oder explizite Spuren in 2/3 der Tagträume
Was untersuchte die zweite Studie von Götz (2006) zu Spuren von Medien in Fantasie?
- untersch. Kohorten von Erwachsenen rekonstruieren großen Traum als Kind
- Träume haben ähnl. Strukturen in versch. Kohorten
- Inhalte unterscheiden sich nach Zeitkontext (Kinder heute: Berühmtheit; Kinder früher: Pilot im Krieg sein)
Wie untersuchte eine Studie den kulturellen Einfluss durch Medien auf Fantasie?
- Kinder sollen Bild darüber malen, wie sie sich vorstellen, was im Irak-Krieg passierte & was sie hofften, im Fernsehen über den Krieg zu sehen
- Kinder aus USA, Deutschland & Israel
Was bedeutet Anthropomorphisierung in Kindermedien? Wie häufig sind solche Charaktere in amerikanischen Fernsehsendungen?
- menschl. Attribute werden nicht-menschl. Charakteren zugeschrieben (z.B. Kleidung)
- rund 70% amerikan. Fernsehsendungen enthielten 2018 anthropomorphe Charaktere
Was sind Effekte anthropomorpher Darstellungen?
- Steigerung anthropomorphen Denkens über echte Tiere nach anthropomorphen Darstellungen von Tieren (z.B. soziale oder emotionale Attribute zugeschrieben)
- insbes. Kombi aus anthropomorpher Sprache & Abbildungen führt zu geringerem Lernen realer Fakten über Tiere
Was und wie untersuchte eine Studie (Li et al., 2021) die Effekte anthropomorpher Darstellungen?
- Kernfrage der Studie: Treffen die Effekte anthropomorpher Darstellungen auch auf unbelebte Objekte zu?
- Individual Differences in Anthropomorphism Questionnaire– Child Form (IDAQ-CF) (ident. Prä- & Posttest)
- Medienexposition:
- Echter vs. vermenschlichter Zug (Thomas the Tank Engine)
- Buch vs. Video
- Kontrollgruppe (kein Medium, nur Tests)
- Elternfragebogen zu Medienkonsum & Vorerfahrungen → Grund: Evidenz, dass Erfahrung anthrop. Denken ändert
Was waren die Ergebnisse der Studie von Li et al., 2019 zu anthropomorphen Darstellungen?
Kinder denken anthropomorpher...
- über Tiere als über techn. Geräte/Züge
- im Prä- vgl. mit Post-Test (Ausnahme: anthrop. Buch über Züge)
- wenn sie 4 im Vgl. zu 6 Jahre alt sind (keine sign. Differenz für 5-jährige)
- wenn sie oft mit Zügen spielen (nicht sign.)
- wenn sie Buch präsentiert bekommen ggü. keiner Exposition (kein sign. Effekt für Video-Bedingung)
Was waren frühere Erkenntnisse zu Fantasieelementen beim Lernen?
- Fantasieelemente erschweren Lernen
- Kinder lernen schlechter aus Geschichten mit: unrealist. Settings, anthrop. Tieren, unmögl. Ereignissen
- Erklärungen:
- 1) Fantasie belastet kogn. System der Kinder → Unterschiede zur Realität erschweren Transfer in reale Situationen
- 2) Kinder ignorieren Inhalte aus unrealist. Quellen → Fantasie übergreifend angewendet
Was untersuchte die erste Studie zu Fantasieelementen beim Lernen? Welche Ergebnisse fand sie?
- Geschichten enthielten Problemlösung, daraufhin Transfer auf ähnl. Problem
- Gruppen: gl. Story a) minimale Fantasi, b) oberflächliche Fantasie, c) tiefe Fantasie, d) KG: realistisch
- Ergebnisse: kein sign. Unterschied im Problemlöseverhalten zw. realist. Geschichte, minimaler Fantasie & oberflächl. Fantasie → sign. bessere Leistung bei Kindern mit tiefer Fantasie-Geschichte
Was untersuchte die zweite Studie zu Fantasieelementen beim Lernen? Welche Ergebnisse fand sie?
- zusätzl. Gedächtnisaufgaben, gl. Gruppenaufteilung
- free-recall: gemessen wurde Anzahl der richtig genannten Ergebnisse; 11 konkrete Fragen zum Verlauf
- Ergebnisse:
- keine sign. besseren Erinnerungswerte in einem der Settings
- tiefe Fantasie: erinnerten am meisten Details & Problemlösung
- minimale Fantasie besseres Erinnern in Gedächtnisfragen
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