Markus-Evangelium
Vorbereitung auf die mündliche Prüfung
Vorbereitung auf die mündliche Prüfung
Fichier Détails
Cartes-fiches | 67 |
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Langue | Deutsch |
Catégorie | Théologie |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 21.05.2015 / 30.05.2015 |
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Wo steht bei Mk die Gleichnisrede?
4, 1-35
zu den Formen gleichnishafter Sprache: Was ist ein Bildwort?
Kleiner vergleichender Satz, der Struktur nach der Metapher oder dem Vergleich ähnlich (Mk 4,21)
zu den Formen gleichnishafter Sprache: Was ist ein Gleichnis im engeren Sinn?
z.B. Mk 4.26-32: Reich-Gottes-Gleichnisse vom Saatkorn und vom Senfkorn
zu den Formen gleichnishafter Sprache: Was ist eine Parabel?
- eine erfundene Erzählung einer Einzelbegebenheit
- v.a. in den Sondergut-Gleichnissen bei Lukas
- z.B. Parabel vom Weinberg (Lk 20)
zu den Formen gleichnishafter Sprache: Was ist eine Allegorie?
- Bei einer Allegorie werden Einzelzüge übertragen: z.B. Gott = König ; Schuldner = Mensch
- Textbeispiel: die Visionen der 4 Reiche in Daniel 2 und 7
Als was beschreibt A. Jülicher die Gleichnisse Jesu?
- als klar verständliche Geschichten aus einer bäuerlichen Welt
- als von der Allegorie zu unterscheiden
- Gleichnisse laufen im Gegensatz zur Allegorie auf einen Vergleichspunkt hinaus (tertium comparationis)
- die Bildhälfte wird klar von der Sachhälfte unterschieden (dazwischen liegt die überzeitliche Wahrheit)
Wodurch unterscheidet sich das Gleichnis der vierfachen Saat von der Geschichte des verlorenen Sohnes (Lk)?
- Gleichnis der vierfachen Saat: Schilderung eines allgemeinen Falles, eine typische Geschichte
- der verlorene Sohn: Geschichte mit untypischen Elementen (der Vater gibt das Erbe an den 2. Sohn)
Klauk: Allegorie - Allegorisierung - Allegorese
- Allegorie: Rätselsprache, die es zu entschlüsseln gilt, z.B. der Traum von Nebukadnezar (Dan): die Tiervision macht auf der Bildebene keinen Sinn -> man muss wissen, dass es um versch. Könige geht
- Allegorisierung: Fortschreiben von Traditionen und Anreicherung mit allegorischer Sprache, hier geht man von der Bildebene aus
- Allegorese: nicht-allegorischer Text, der allegorisch ausgedeutet wird
Worin zeigt sich im Gleichnis der vierfachen Saat die Tendenz zum parabolischen?
30-, 60-, 100-fache Frucht: Stilmittel der Verfremdung (Klauck) -> zeigt etwas besonderes, entspricht nicht der allgemeinen Erfahrung
Weiterführende Ansätze in der Untersuchung der Gleichnisse Jesu
- historische Rückfragen
- hermeneutisch-metapherntheoretische Ansätze
- Gleichnisse als ästethisch autonome Kunstwerke
Was bedeutet der Begriff "Sandwich-Agreement"?
Eine Szene wird ringkompositorisch von einer anderen umschlossen, z.B. bei Mk 3, 20-35 (Jesus und seine Angehörigen - Jesus und die bösen Geister - Jesus und seine Verwandte)
- Wieso sprach Jesus in Gleichnissen?
- aus pädagogisch-didaktischen Gründen
- wegen dem esoterischen (rätselhaften) Aspekt: 4.12: "damit sie hören und doch nicht verstehen..." (analog zu Jes. 6.9)
Epiphanie
- Bedeutung
- Aspekte
- Bsp.
Welche ist die erste Missionsgeschichte?
die Heilung eines Geraseners (Schweine deuten auf Heiden-Gebiet: die Dekapolis (Mk 5.20) war mehrheitlich von Heiden bewohnt -> Achtung: symbolische Geographie (Schröter)
Wichtiger Begriff bei der Sturmstillung
pistis (4.40: "Habt ihr noch keinen Glauben?") -> wichtig für kommende Kapitel, z.B. bei der blutflüssigen Frau
Die Frau aus Syrophönizien: was man zu der Geschichte wissen sollte
7.24-30
Syrophönizien: Gebiet der Unreinen -> Verbreiten des Ev. in heidn. Gebiet
Hunde als Bezeichnung für Nicht-Juden
Verwandeln von Strassenhunden in Haushunde, diese kommen zu Tisch
und doch: klare Unterordnung
Frau hat verstanden: es ist genug Brot da!
bei Mk gibt es motivische Zusammenhänge (Brot, See, Familie,...): Wie werden die Stoffe zusammengearbeitet?
vielleicht ist ein Karteikärtchensystem dahinter (vgl. Lukas-Prolog), z.B. Karteikärtchen "Brot", Überschüssiges wird dann irgendwo eingebaut, denn: Sauerteig-Gleichnis (8.14) wirkt unpassend
Erzählfunktion der Jünger
Identifikationsfiguren
Wo steht das Petrusbekenntnis? Welche Bedeutung hat es im Evangelium?
- 8.27-30
- Schnittstelle des Ev.: Fülle von theol. Material in nur 6 Versen (27-33)
- -> gespiegelte Erkenntnis einerseits von Christus und andererseits von Petrus (Petrus ist die Identifikationsfigur!)
- Erzählung kippt: den Jüngern wird klar, dass Jesus mehr ist als ein Prophet (=Anagnorisis (recognition) diese fällt mit Peripetie (Umschwung) zusammen)
- im Anschluss: Richtungsänderung nach Jerusalem, neues Thema: Leiden des Messias
- Wie kann man das Satanswort deuten?
- (Wo steht es?)
- Petrus wehrt Jesus- wo finden wir eine Analogie?
- "Satan" bezeichent die Funktion von Petrus, nicht sein Wesen; er ist in der Rolle des Satans, der nicht in göttlichen Kategorien denkt (Vorschlag von RHL als Alternative zu metaphorischen Deutungen) -> man kann selbst mit den besten Absichten zum Satan werden
- (8.33)
- in der griechischen Tragödie (gem. Aristoteles in seiner Ethik)
- -> zweite recognition scene
Welchen literarischen Strukturen folgt der Evangelist? Welche Rolle nehmen darin die Jünger ein?
- dem Drama, genauer der Tragödie
- Jünger: der Chor (wichtig für die Szene)
das Petrusbekenntnis, ein Lehrgespräch?
- Lehrgespräch i.d.R. durch Schülerfrage eingeleitet und durch Lehrer beantwortet, hier umgekehrt
- eher wie sokratischer Dialog
- Ausbleiben der Korrektur durch den Lehrer ungewöhnlich
- einzige Stelle, an der ein anderer die Antwort ausspricht
ἐν τῇ ὁδῷ - auf dem Weg: Wo kommt diese Wendung gehäuft vor?
zwischen 8,27 und 10,52
- Satanswort bei den anderen Synoptikern
- Stelle mit ähnlichem Vokabular
- bei Lk fällt es aus; bei Mt wird das Felsenwort eingeschoben, verschärft das Satanswort
- Notiz unsicher: 1. Kor. 5.4 (anastenai), Mk nimmt Tradition einer Leidensformel auf und verwendet sie für sich
Wo stehen die 3 Leidensweissagungen?
- 8,31
- 9,31
- 10,33-34
-> strukturierendes Element, das Leiden tritt in den Vordergrund
Welches Detail ändert sich nach dem Petrusbekenntnis in Bezug auf die Jünger?
Anders als zuvor werden zuerst sie unterrichtet, dann das Volk -> der Blick richtet sich auf die Jünger
Welche Perikope folgt auf die erste Leidensankündigung?
Kreuzesnachfolge: Jünger sollen ihr Kreuz auf sich nehmen (direkt angeschlossen an Erkenntnis, dass Jesus ein Leidender ist); Leben verlieren - Leben gewinnen
Die Verklärung Jesu: Textstelle und Assoziationen
- 9,2-13
- "auf dem Berg" knüpft an Jes. 40.9 an ("Zion, du Freudenbotin, steig auf einen hohen Berg")
- Aufsteigen erinnert an Abraham, Mose (ebenfalls Motiv der Verwandlung), Elia (Epiphanie nach 40 Tage fasten), aber Anknüpfung im Kontrast -> ganze Reihe an Traditionsmaterial -> es zeigt sich, wer Jesus ist, welche Würde ihm gebührt, daher hat sie Züge einer Epiphanie
- Kleider, Leuchten: Präfigur des Auferstandenen (proleptische Funktion)
Welche Frage tritt ab Kapitel 9 in den Vordergrund? Worauf liegt vermehrt der Fokus?
- Frage nach der Bedeutung des Christusgeschehens für den einzelnen und für die Gemeinde
- Fokus liegt auf Gericht
Mk 9.42ff: Thema der Veführung: Wie ist diese Perikope zu verstehen?
- "Wenn dich deine Hand verführt": Y. Collins deutet die Stelle sexuell, Auslegung bleibt individuell
- -> Thema der Kinder im Anschluss kommt überraschend
Welches Themengebiet begenget uns in Mk 10, 1-31?
- Ehescheidung, Kinder, Familie, vgl. 1.Kor 7,11 zum Thema Scheidung
- -> Cotton (?) fand ein mögliches Scheidungspapier von einer jüdischen Frau an einen Mann, damit würde es mind. einen Beleg geben
- -> in gr-röm. Umfeld war Scheidung normal
Wie werden die Kinder in Kapitel 10 dargestellt? Welche Stellung hatten Kinder in der Antike? Zusatzfrage: Welches ausserbibl. Beispiel haben wir in der Vorlesung angeschaut?
- 10,13: "Und sie brachten Kinder zu ihm, damit er sie anrühre. Die Jünger aber fuhren sie an." Kinder sind nur die Objekte - Jesus macht sie zu einem Teil der Gesellschaft (ähnlich wie in Seligpreisung)
- in antiker Gesellschaft sind die Kinder die schwächsten Glieder; der pater familias konnte über sie verfügen; manchmal wurden Kinder ermordet, insbes. Mädchen (auch bei Römern und Ägyptern)
- (RHL brachte das Beispiel von Plutarch, der einen Trostbrief an seine Frau schrieb, darin ging es um ein Mädchen, er schrieb von der Hoffnung, dass sich der Leib von der Seele lösen kann)
Mk. 10, 17-22: Die Anfrage eines reichen Mannes: Hintergrund
- Geschichte ähnlich wie Lk 18,18ff
- Der Mann schwingt in die Bewegung nach Leben ein (nach Jerusalem...)
- Jesus unterstreicht die Dekalog-Formeln -> merkwürdig, da sich der Mann an die Tradition hält
- "nur Gott ist gut": Grundausrichtung des Menschen auf Gott hin
- Preis zu hoch für den jungen Mann - der Leser wird neben ihn gestellt -> Erzählstrategie: positives Bild von dem Mann, gute Identifikationsfigur
- bedingungslose Nachfolge ist gefordert, Angst und Kleingläubigkeit sollen verschwinden
- Vermutung, dass asketische Gemeinde hinter dahinter steckt - gem. RHL unwahrscheinlich, denn das Jüngerentsetzen wäre unnötig wenn Asketen angesprochen wären
Mk 10,25: 25 "Es ist leichter, dass ein Kamel durch ein Nadelöhr gehe, als dass ein Reicher ins Reich Gottes komme."
- Welche Frage steckt dahinter?
- Wirkungsgeschichte
Spruch ist ein Apophthegma (wenn ich das richtig notiert habe)
- Frage, wie man errettet werden kann
- Wirkungsgeschichte beginnt mit Klemens von Alexandrien, Reichtum ist ethisch offen, Geld kann nützlich sein, z.B. um Armen zu helfen
- Franz von Assisi macht die Geschichte zum Programm
Was ist ein Apophthegma?
die griechische und heute literaturwissenschaftliche Bezeichnung für einen Denkspruch oder einen treffend formulierten Ausspruch. Auch „Sinnspruch“, „witziges Wort“, „treffende Antwort“ oder (seltener) „charakteristische Handlung“ sind mögliche Übersetzungen (Wiki)