Finanz-& Rechnungswesen

Rechtliche Grundlagen für TK

Rechtliche Grundlagen für TK


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Langue Deutsch
Catégorie Finances
Niveau Autres
Crée / Actualisé 22.09.2021 / 30.09.2023
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Welche Unternehmen und welche Personen sind zur kaufmännischen Buchführung verpflichtet?

- Einzelunternehmen und Personengesellschaften, die einen Umsatzerlös von mindestens 500 000 Franken im letzten Jahr erzielt haben.

- juristische Personen

Rechtliche Grundlagen der kaufmännischen Buchführung

 

5 Grundsätze der Ordnungsgemässen Buchführung

- vollständige, wahrheitsgemässe und systematische Erfassung der Geschäftsfälle

- keine Buchung ohne Beleg

-Klarheit

-Zweckmässigkeit

-Nachprüfbarkeit

Aus welchen Teilen besteht die Jahresrechnung

Bilanz, Erfolgsrechnung und Anhang

Unterschied Inventar und Inventur

Die Inventur ist der Vorgang des Zählens, wiegens und schätzen des gesamten Vermögens und der Schulden.

Sie findet als körperliche Inventur und als Buchinventur statt.

Die auf siese Weise ermittelten Werte werden anschliessend als Inventar zusammengefasst.

Was ist eine Bilanz?

Sie ist eine kurzfassung des Inventars.

Allgemein ausgedrückt, ist eine Bilanz eine Gegenüberstellung von Vermögen und Schulden. Die Differenz zwischen Vermögen und Schulden ist das Eigenkapital.

Fasst man das Inventar des obigen Beispiels zu einer Bilanz zusammen, erhält man folgendes Bild

Die Aktiv- und Passivseite

Die linke Seite wird als Aktivseite, die rechte Seite als Passivseite bezeichnet:

Die Aktivseite zeigt die Mittelverwendung: Wofür ist das Kapital der Passivseite verwendet worden? Steckt es z. B. in Vorräten und Immobilien oder ist in Teil in Form flüssiger Mittel verfügbar?

Die Passivseite zeigt die Mittelherkunft: Woher stammt das Kapital des Unternehmens? Sind es eigene Mittel (Eigenkapital) oder sind es fremde Mittel, die zurückgezahlt werden müssen (Fremdkapital)?

Die Bilanz wird einmal jährlich, i. d. R. am 31.12., erstellt und ist stichtagbezogen, d. h. sie zeigt die Bestände der einzelnen Bilanzpositionen am Stichtag der Bilanzerstellung

Wie wird die Bilanz auf der Aktiv- und auf der Passivseite gegliedert.

Aktivseite - Liquiditätsprinzip

Je liquider (d. h. je schneller sich die entsprechende Bilanzposition zu Geld machen lässt), desto weiter oben steht die entsprechende Position in der Bilanz (Art. 959a Abs. 1 OR).

Passivseite – Fälligkeitsprinzip

Je schneller etwas zurückgezahlt werden muss, desto weiter oben steht es. Das Eigenkapital wird normalerweise nie zurückgezahlt, deshalb steht es unten (Art. 959a Abs. 2 OR).

Was ist der Unterschied zwischen Umlauf- und Anlagevermögen?

Zum Umlaufvermögen zählen die flüssigen Mittel sowie alle Vermögenswerte, die voraussichtlich innerhalb eines Jahres zu flüssigen Mitteln werden. Beispielsweise werden Vorräte verkauft, Kunden (= Forderungen zahlen ihre Rechnungen usw.) während alle Vermögensgegenstände, die länger als ein Jahr im Betrieb verbleiben zum Anlagevermögen gehören.

Was sind Bestandskonten?

Bestandkonten sind aus der Bilanz abgeleitete Konten.

 

Aktivkonten stehen in der Bilanz links > Anfangsbestand im T-Konto links.

Passivkonten sind in der Bilanz rechts > Anfangsbestand im T-Konto rechts.

 

Keine Buchung ohne Gegenbuchung ( pro Geschäftsfall immer zwei Konten betroffen)!

Inwiefern spielt die Mehrwertsteuer bei der Liquiditätsplanung von Unternehmen eine Rolle.

Unternehmen müssen berücksichtigen, dass genügend Liquidität vorhanden ist, um die quartalsweise fällige MWST-Schuld beglichen zu können.

Aktivtausch

Es handelt sich um einen Aktivtausch, da sich gleichzeitig zwei Positionen auf der
Aktivseite verändern. Die Bilanzsumme bleibt unverändert.

Passivtausch

Es handelt sich um einen Passivtausch, da sich gleichzeitig zwei Positionen der Passivseite
verändern. Die Bilanzsumme bleibt unverändert.

Kapitalrückzahlung

Es handelt sich um eine Kapitalrückzahlung, da sich je eine Position der Aktiv- und
Passivseite verkleinert, die Bilanzsumme verkürzt sich.

Kapitalbeschaffung

Es handelt sich um eine Kapitalbeschaffung, da sich je eine Position der Aktiv- und
Passivseite erhöht, die Bilanzsumme wird grösser.

Definition Aktiven:

-Geschäftsvorfall aus Vergangenheit

-Vermögenswerte in der Verfügungsmacht der Organisation

-Vermögenswert kann verlässlich ermittelt werden

-Voraussichtlicher Nutzen über die Berichtsperiode hinaus

-Aktivierungsuntergrenze überschritten

Definition Passiven:

-Geschäftsvorfall aus Vergangenheit

-Mittelabfluss wahrscheinlich

-Verbindlichkeit kann verlässlich ermittelt werden

 

 

Woran erkennt man in der Bilanz die Rechtsform des Unternehmens?

Einzelunternehmen hat viel EIgenkapital

 

Aktiengesellschaft hat im EK Eigenkapital : Aktienkapital, Reserven, Gewinnvortrag

Unterschied Rabatte und Skonto

Rabatte: Preisnachlasse, die den Rechnungsbetrag verkleinern

Skonto:   Belohnung für rasche Bezahlung, wird auf der Rechnung nicht vom
     Rechnungsbetrag abgezogen

Unterschied Liquidität & Rentabilität

Liquidität:  Zahlungsfähigkeit

Rentabilität:  Verhältnis zwischen Gewinn und Kapital (Höhe des Gewinnes)

 

Ohne Rentabilität kann ein Unternehmen noch eine zeitlang überleben (Nahrung)

Ohne Liquidität ist man sehr schnell tot (Luft)

Grundlagen des Rechnungswesens

Das Rechnungswesen des unternehmens ist ein Planungs, Steuerungs und Kontrollinstrument

 

Besteht aus Betriebsbuchhaltung Finanzbuchhaltung und ergänzenden Berichten

Grundsätze ordnungsmässiger Rechnungslegung 

•1. Klarheit / Verständlichkeit

•2. Vollständigkeit

•3. a Wahrheit / Verlässlichkeit

•4. Wesentlichkeit

•5. a Vorsicht

•6. Stetigkeit

•7. Verrechnungsverbot

à Diese beiden Grundsätze beissen sich

Das Vorsichtsprinzip

1.Realisationsprinzip
Gewinne erst bei Realisation (durch Verkauf) ausweisen

2.Niederstwertprinzip
bei mehreren relevanten Werten gilt der Niedrigste
(AW, Fortführungswert, Liquidationswert -> ausser bei Wertschriften)

3.Imparitätsprinzip (Ungleichheit)
Verluste müssen verbucht werden, wenn voraussehbar
Gewinne dürfen erst verbucht werden bei Realisation (s.1.)

EBIT & EBITDA

•E  Earnings

•B  before

•I    Interest

•T   Taxes

•D   Depreciation

•A   Amortization

à 2 ganz wichtige Kennzahlen

 

EBIT   Ergebnis vor Zinsen und Steuern

EBITDA  Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte

 

Steuerpflichtige Unternehmen

•Alle Unternehmen (unternehmerischen Zweck verfolgen), die steuerpflichtige Umsätze erzielen

•Befreit ist, wer einen Jahresumsatz < 100’000 erzielt
(freiwillig auf Befreiung verzichten ist möglich)

•Abrechnung immer quartalsweise!

Steuersätze

Normalsatz 7.7 % 

reduzierter Satz  2.5 % 

Sondersatz  3.7 %  

ausgenommen   


Bildung    
  Spitäler
  Versicherungen  

 

befreit Exporte

Was unterliegt der MWST

Inlandsteuer:

-Umsätze im Inland erbracht durch steuerpflichtige Personen sofern diese Umsätze nicht ausgenommen sind (Art. 21 MWSTG)

Bezugssteuer:

-Bezug von Leistungen von Unternehmen mit Sitz Ausland, die im Inland erbracht werden

Einfuhrsteuer:

-Einfuhr von Gegenständen (nicht Zoll, wird aber vom Zoll erhoben)

Befreite & ausgenommene Umsätze

Befreite Umsätze:

-Keine Steuer auf Umsatz

-Vorsteuer auf Einkauf erlaubt

-

Ausgenommene Umsätze:

-Umsätze, die gemäss MWSTG Art. 21 ausgenommen sind

-d.h. nicht zu versteuern & KEINE Vorsteuer abziehbar!!!

Was enthält eine MWST-konforme Rechnung?


- MWST ausweisen (offen oder «inkl.» möglich jedoch mit MWST-Satz)
- Absender, Anschrift, MWST-Nr & Datum, Leistung, Entgelt

Konten der MWST

•Für sämtliche Umsätze: Konto Umsatzsteuer (Passivkonto)

•Für Aufwendungen: Konto Vorsteuer (1170 + 1171 = Aktivkonto)

•à 1170: Vorsteuer Kontenklasse 4

•à 1171: Vorsteuer restliche Kontenklassen

•à für die TK wird nur das Konto Vorsteuer verwendet!

Buchungsmethoden

•Nettoverbuchung

•Bruttoverbuchung (für TK nicht relevant)

Nettoverbuchung

•Einkauf für Fr. 3231.—

•1. Warenaufwand / VLL Fr. 3000.—

•2. Vorsteuer / VLL Fr. 231.—

 

Rabatt:

•VLL / Warenaufwand Fr. 300.—

•VLL / Vorsteuer Fr. 23.10

 

Dies ist die häufigere Variante, da die Vorsteuerkonti laufend erfasst
werden. Sämtliche Aktiv-, Aufwand- und Ertragskonti werden bereits
ohne MWST ausgewiesen.

Saldosteuersatz

•Im SSS ist die VST (Vorsteuer) bereits berücksichtigt

•Steuerbarer Umsatz ist IMMER der Gesamtumsatz (inkl. VorST)

•Verbucht wird nach Bruttomethode, da keine VorST gebucht wird

•Abrechnungen halbjährlich

•Meist in Kombination mit vereinnahmten Entgelten

à Grosse Erleichterung für KMU’s (hauptsächlich KU’s)

Debitoren- und Kreditorenbuchhaltung

Zweck ist die Erfassung und Verwaltung bzw. Überwachung der Forderungen an Kunden bzw. der Verbindlichkeiten bei Lieferanten. Bei Führen einer Debitoren- bzw. Kreditorenbuchhaltung wird für jeden Kunden bzw. Lieferanten ein eigenes T-Konto geführt. Dadurch ist jederzeit ein Überblick darüber gewährleistet welcher Kunde dem Unternehmen wieviel schuldet bzw. bei welchen Lieferanten ein Unternehmen noch offene Verbindlichkeiten hat.

Lagerbuchhaltung

Die Lagerbuchhaltung zeigt ein- und ausgehende Warenvorräte und Materialien sowie die entsprechenden Bestände. Ziel ist die genaue Überwachung und Kontrolle, sodass eine jederzeitige Produktion bzw. Lieferbarkeit gewährleistet ist. Ferner ist der Materialverbrauch ersichtlich, der z. B. in die Erfolgsrechnung bzw. Betriebsabrechnung eingeht.

Lohnbuchhaltung

Zu den Aufgaben der Lohnbuchhaltung gehört u. a. das Erstellen der Lohnabrechnungen für die Mitarbeiter und die Abrechnung mit den Trägern der Sozialversicherungen (wie AHV, Pensionskassen, Arbeitslosen – und Unfallversicherungen).

Anlagebuchhaltung

Die Anlagebuchhaltung erfasst fortlaufend Bestand und Veränderungen des Anlagevermögens. Dazu gehören Zu- und Abgänge sowie die Abschreibungen. Anschaffungs- oder Herstellungskosten sowie die Restwerte sind für die einzelnen Gegenstände des Anlagevermögens ersichtlich.

Buchungsregeln:

Keine Buchung ohne Gegenbuchung

Wir buchen immer soll an haben

Erklären Sie den Unterschied zwischen einer Bilanz und einer Erfolgsrechnung

 

Eine Bilanz zeigt Bestände (Vermögen und Schulden sowie das Eigenkapital) am Bilanzstichtag.
Eine Erfolgsrechnung ist zeitraumbezogen und zeigt Aufwände und Erträge.

Wer trägt und zahlt die Mehrwertsteuer?

Letzlich der Endverbraucher. Auf jeder Stufe kommt etwas MWST dazu, die volle Summe wird vom Endverbraucher bezahlt.

Wer vereinnahmt die MWST vom Verbraucher?

Die leistungserbringenden Unternehmer rechnen gegenüber der ESTV (Einkommenssteuerverwaltung) ab und liefern die Steuer ab.

Die Mehrwertsteuer wird durch die steuerpflichtigen Leistungserbringer vereinnahmt.