HWM 6: Reinigungstechnik und -Organisation Skripte

HWM 6: Reinigungstechnik und -Organisation Skripte

HWM 6: Reinigungstechnik und -Organisation Skripte


Kartei Details

Karten 129
Sprache Deutsch
Kategorie Berufskunde
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 01.09.2021 / 05.03.2025
Weblink
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Was sind Reinigungssysteme?

...Setzt passende Reinigunsgmethoden sowie entsprechende Geräte und Maschinen voraus

Einflussfaktoren Wahl Reinigungssystem

  • Betriebsart
  • Verschmutzungsart und Menge
  • Bodenbeläge Art und Menge/Einrichtungen und Möblierungen
  • Nutzung der einzelnen Räume
  • Qualitätsstandards des Betriebes
  • Zugänge, Umgebungszustand, Lift, Rampen
  • Ort und Ausstattung der Reinigungsräume (Abläufe,...)

Was bedeutet Reinigung?

Zusammenhang mit Entfernung von Schmutz, danach entsteht Sauberkeit

Was steht am Beginn und am Schluss eines jeden Reinigungsprozesses?

Kundenwünsche

Einflussfaktoren Reinigunsgplanung

  • Material der zu reinigenden Objekte
  • Bauliche Massnahmen (Anz. der Räume, Standorte Steckdosen,...)
  • Vorgaben des Betriebes
  • Art des Betriebes
  • ...

Anforderungen an die Gebäude-Aussenreinigung

  • Fassande, Fenster und Storen/Beschattung müssen regelmässig gereinigt werden
  • Fassadenbefahranagen, Fassadenlifte bei grossen Fensterflächen einberechnen schon in der Bauphase
  • Begehbare Fassadenumläufe (Balkone) für Reinigungen ohne teure Fassadenlifte
  • Sicherheitsvorschriften beachten
  • sichere Standplätze für Leitern einplanen
  • Lamellenstoren sind auf Grund des Aufwandes der Reinigung nicht zu empfehlen

Anforderungen an den Grundriss

  • Etagen müssen mit einem Lift erreichbar sein
  • Zwischenstufen innterhalb von Stockwerken sind zu vermeiden
  • auf Podeste verzichten
  • Tote Ecken und Nischen erschweren eine rationelle Reinigung

Anforderungen an Verkehrsflächen

  • überdachte Eingangsbereiche mit eingelassenen, ausreichend breiten und tiefen Fussrosten
  • Schmutzschleuse muss sich über die volle Breite des EIngangsbereiches erstrecken
  • bei Eingängen, Eingangshallen, Aufenthaltsecken und Liften sind Aschenbecher und Abfalleimer zu platzieren
  • Wandhängende Abfallbehälter und Schirmständer sind in ausreichender Höhe angebracht, um maschinelle Reinigungen zu erleichtern
  • für Treppen und Treppenhäuser sind leicht zu reinigende Bodenbeläse auszusuchen

Anforderungen an Fussböden und Fussbödenbeläge

  • sollen keine Erhöhungen (Türstopper, Türfeststeller,....) aufweisen
  • Belagsart der Fussböden in einem Betrieb ist insgesamt so einheitlich wie möglich zu wählen
  • Hartbeläge mit glatter geschlossener Oberfläche sind einfacher zu reinigen und darun vorzuziehen
  • melierte Böden: man sieht den Schmutz weniger schnell
  • Hochglänzende Beläge sind aufwändiger als matte und machen den Schmutz schneller sichtbar
  • Fussleisten sollen mind. 7 cm hoch sein, damit die Wände nicht beschädigt werden

Anforderungen an Sanitäreinrichtungen

  • Fussböden und Wände sollen komplett gefliest oder mit einem fugenlosen geeigneten Belag sein
  • Für den Übergang Fussboden - Wand sind Formplättli mit Hohlkehlen zu verwenden, um die Reinigung zu erleichtern
  • Bodenablauf mit ausreichendem Gefälle
  • WC-Becken, WC-Bürsten und Abfallbehälter sind wandhängend anzubringen
  • Abstände zwischen Lavabo und Rückwand vermeiden, um zu verhindern, dass Wasser dahinter hinunterläuft
  • Waschbecken mit unsichtbarem Wasserablauf wählen, um den Rienigungsaufwand zu minimieren
  • Seifen- und Desinfektionsmittelspender sind über dem Waschbecken anzubringen

Anforderungen Fenster und Heizkörper

  • grosse, ungeteilte Fensterflächen wählen
  • glatte Scheiben lassen sich einfacher reinigen als strukturierte
  • Glasflächen müssen leicht erreichbar sein
  • Fenster müssen sich öffnen lassen, um eine einfache Reinigung zu gewährleisten
  • Fenstersimse möglichst verzichten
  • Zugänglichkeit zu Fenstern soll nicht verstellt werden

Rationelle Reinigung Heizkörper

  • Flachheizkörper bevorzugen
  • genügend Bodenfreiheit einplanen, damit die Reinigungsgeräte und -Maschinen auch darunter reinigen können

Anforderungen Wände, Türen und Mobiliar

  • auf Hochglanzflächen ist zu verzichten
  • Wandanstriche sollen wisch- und wasserfest sein
  • Schaukästen oder Ausstellungsvitrinen sind möglichst in die Wände zu integrieren
  • Wans- und Einbauschränke raumhoch planen, das verhindert Schmutzablagerungen 
  • Möbel sollen eine Bodenfreiheit von mind. 30cm aufweisen oder ebenfalls mit dem Boden fest abschliessen
  • Keine Muldengriffe für Schrank- und Schubladengriffe wählen
  • Sessel, Stühle, Blumentöpfe u.ä. mit Rollen ausstatten 

Anforderungen an Elektroanschlüsse und Beleuchtung

  • es sollen ausreichend Steckdosen eingeplant werden
  • Zwei Steckdosenausgänge planen, wenn der Bodenbelag mit evtl. 2 Maschinen direkt nacheinander behandelt wird
  • Steckdosen sollen sich in der Nähe von Türen oder Augängen befinden
  • Bodensteckdosen erschweren Nassreinigung
  • Grossflächige Lichtschalter sind einfacher zu reinigen
  • Beleuchtungskörper möglichst in Decke versenken oder an Decke an liegend
  • Beleuchtungen sollten oben geschlossen sein, um keine Insekten anzusammeln
  • Beleuchtungskörper sollen einfach und gefahrlos zu reinigen sein

Anforderungen Reinigungsräume

  • Kleine Betriebe: mind. 1 zentraler Reinigungsraum
  • grössere Betriebe: Anzahl an Grösse anpassen
  • genügend Abstellfläche für Reinigungswagen, -Maschinen, Abfallsammler, Schmutzwäschewagen u.ä.
  • Hauptreinigungsraum im Keller einplanen (in der Nähe des Lagers)
  • REinigungsräume müssen nicht zwingend Tageslicht haben
  • Notwendig sind Heiss- und Kaltwasseranschluss, Ausgussbecken udn Bodenablauf
  • ...

Ziele der Reinigung

  • Werterhaltung
  • Erhaltung der Sauberkeit und Hygiene
  • Erhaltung der Gebrauchseigenschaften
  • Erzielung der gewünschten Optik

Merkmale der Reinigung

  • kostenintensive Dienstleistung
  • personalintensive Arbeit
  • Arbeiten werden regelmässig wiederholt (Täglich, wöchentlich,...)

Vorteile der Reinigungsorganisation

  • Arbeits- und Verantwortungsbereiche sind festgelegt
  • Kosten- und Leistungstransparenz
  • Hilft Optimierungs- und Einsparungspotential zu finden
  • vereinfacht die Kontrollen

Mögliche Schwierigkeiten bei der Durchführung einer Reinigungsorganisation

  • Hilfsmittel und Kennzahlen fehlen
  • Zeitnot
  • Mangelnde EDV Unterstützung/CAFM Unterstützung
  • keine Motivation

Hilfsmittel für die Erstellung/Überprüfung der Reinigunsgorganisation

  • Leitbild, Strategie des Betriebes
  • Grundrisspläne, massstabsgerecht
  • Raumverzeichnis mit Raumnummerierung
  • Budget
  • Personalreglement
  • Arbeitseinteilung/Schnittstellen zu anderen Bereichen
  • Fix- und Sperrzeiten
  • ...

Hilfsmittel im Falle einer Reorganisation für die Überprüfung zusätzlich

  • Pflege- und Hygienepläne
  • Arbeitsablaufbeschriebe
  • Arbeitspläne
  • Alle vorhandenen Checklisten wie Kontrollpläne
  • Leistungsbeschriebe
  • Leistungsverzeichnis

Schritte der Reinigungsorganisation

  1. Vision und Ziele formulieren
  2. Raumverzeichnis erstellen, Raumgruppen bilden
  3. Rauinventar erstellen
  4. Leistungsbeschrieb
  5. Definition Reinigungsarten, Reinigungsstandard, Pflegeplan
  6. Arbeitsteilung
  7. Leistungsverzeichnis erstellen
  8. Leistungszahl definieren, Reinigungsaufwand ermitteln:
    -Personalbedarf ermitteln
    -Reinigungskosten ermitteln
  9. Personaleinsatz planen
  10. Arbeitspläne erstellen
  11. Methoden- und Prozessbeschreibungen erstellen
  12. Betriebsmittel definieren
  13. Qualitätssicherung und Reinigungskontrollen
  14. Reinigungshandbuch
  15. Begleitung Veränderungsprozess
  16. Einführung und Schulung Reinigungspersonal - Personalentwicklung
  17. Kommunikation neues Reinigungskonzept intern und extern

Vision und Ziele formulieren/Reinigungsstandard festlegen

  • Wie sieht unsere Vision, unser Zielzustand aus?
  • Was soll mit der Reinigung erreucht werden?
  • Was soll speziell berücksichtig werden?
  • Was erwarten unsere Kunden, unsere MA von der Reinigung?

Mögliche Kundenanforderungen in einem Spital

  • Sauberkeit und Hygiene gewährleisten
  • Desinfektion der Bereiche mit besonderen hygienischen Anforderungen
  • gute Schulung für korrektes Ausführen der Arbeiten
  • schnelle, rationelle Reinigung

Mögliche Kundenanforderungen an die Reinigung in einem Hotel

  • "unsichtbare" Reinigungs-MA
  • Zimmer wird während Abwesenheit des Gastes gereinigt und aufgeräumt
  • wie zu Hause fühlen
  • private Gegenstände werden in Ruhe gelassen
  • es wird nichts verstellt

Mögliche Kundenanforderungen an die Reinigung in einem Altersheim

  • Sauberkeit gewährleisten
  • private Gegenstände zurückstellen wo sie waren
  • freundliches Personal, da die Bewohner oft während der Reinigung im Zimmer sind
  • schnelle, rationelle Reinigung
  • auf die Wünsche des Bewohners eingehen (bevorzugte Zeiten, besondere Wünsche,...)

Angaben in einem Raumverzeichnis

  • Raumbezeichnung mit Nummerierung und Lage im Objekt
  • Boden- und Fensterflächen in m2
  • Anzahl Nasszellen
  • Bodenbelag
  • Raumgruppe
  • Bemerkungen
  • ...

Was ist ein Situationsplan?

Bezeichnung der Gebäude, Anlagen und Wege

eine Orientierungskarte

Was ist ein Grundrissplan?

mit Massstabangaben, Stockwerken, Raumnummern, etc.

BIM-Methode

B = gleicher Bodenbelag

I = gleiches Intervall

M = gleiche/ähnliche Methode

Anzahl Raumgruppen bei Verwaltungsbauten und Schulhäusern

max. 20 Raumgruppen

Anzahl Raumgruppen in Spitälern, Alters- und Pflegeheimen

max. 50 Raumgruppen

Rauminventarliste

Rauminventar Alterswohnheim zur Linde

 

Inventar-Nr.              Bezeichnung        Eigentum Betrieb       Eigentum Hausbewohner         Bemerkungen

                                                              Anzahl                        Anzahl

                                  Mobiliar

                                  Pflegebett                    1

                                  Nachttisch                                                    1

 

 

Was ist ein Leistungbeschrieb?

  • legt Rahmenbedingungen für die Reinigungs fest
  • dient als Vertragsgrundlage für Reinigung externer Firmen
  • allgemeine Vereinbarungen zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer werden geregelt
  • auch bei Eigenreinigung zu empfehlen; aus Gründen der Vergleichbarkeit von Kosten und Leistung
  • Klarheit über erwünschte Qualität der Arbeit
  • einzelne Arbeiten werden genau beschrieben

2 Reinigungsarten

  • Reingungsarten der Bauphase
    -Baugrobreinigung
    -Baufeinreinigung
    -Baunachreinigung
    -Evl. nach Bedarf Grundbehandlung
  • Reinigungsarten während der Nutzungsphase
    -Grundbehandlung
    -Unterhaltsreinigung
    -Zwischenreinigung
    -Grundreinigung

Reinigungsstandards und Pflegepläne

Arbeit benennen - Arbeit definieren

  • Reinigungsstabdard wird beschrieben
  • unter Einbezug der Reinigunsgziele wird entschieden, wie oft und mit welcher Methode

Faktoren zur Erstellung des Reinigungsstandards

  • die betrieblichen Bedürfnisse
  • die Intensität der Nutzung
  • Menge des anfallenden Schmutzes

Was hält ein Pflegeplan fest?

  • hält systematisch fest, mit welchen Methoden die Oberflächen gereinigt werden
  • welche Produkte, Geräte und Maschinen dazu verwendet werden

Dient als Grundlage für eine Ausrüstungsliste

Arbeitsteilung

  • definiert, wer welche Arbeiten zu verrichten hat
  • Reinigen die Nutzer ihren Schreibtisch selber?
  • Holt der interne Transportdient den Abfall ab?

Leistungsverzeichnis erstellen

  • enthält konkrete Angaben zu den gewünschten Reinigungs-/Dienstleistungen
  • legt fest, wie der geforderte Reinigungsstandard erreicht werden soll
  • raumgruppen- und objektbezogene Reinigungsstandard wir dokumentiert