SW 5-6

ZHAW, BWL, 1.Semester

ZHAW, BWL, 1.Semester


Kartei Details

Karten 34
Sprache Deutsch
Kategorie BWL
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 21.01.2021 / 03.01.2022
Weblink
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erfolgreiches Marketing orientiert sich am Markt/Kunden

  • Top Performer haben eine signifikant höhere Kundenorientierung als weniger erfolgreiche Unternehmen
  • über ein Drittel der Under Performer haben eine geringere Kundenorientierung
  • Regel 1: der Kunde ist König!
  • Regel 2: alles verändert sich - so auch die Kundschaft

Marketing Definition

  • Definition: der Grundgedanke des Marketings ist die konsequente Ausrichtung des gesamten Unternehmens an den Bedürfnissen des Marktes
  • die Bedürfnisse der Nachfrager stehen im Zentrum der Unternehmensführung
  • Marktveränderungen und Bedürfnisverschiebungen werden erkannt, um rechtzeitig Wettbewerbsvorteile aufzubauen
  • die Moglichkeit zur Nutzensteigerung werden identifiziert und der Nutzen für Kunden nachhaltig erhöht

Marketing - wichtige Unterscheidungen 

Marketing ≠ Promotion ≠ Kommunikation/PR

  • Marketing: darunter versteht man die 4Ps:
    • Produktgestaltung
    • Promotion
    • Platzierung
    • Preisgestaltung 
    • Ziele: Umsatz; Marktanteile; Deckungsbeiträge
  • Kommunikation/PR: hier geht es um die: 
    • zielgerechte Darstellung einer Organisation und deren Anliegen bei ihren relevanten Dialoggruppen
    • Ziel: Image; Vertrauen; Reputation; Wissen; Akzeptanz

Promotion ≠ Kommunikation/PR:

  • Promotion: 
    • Sie wählen die Medien
    • Sie bestimmen die Botschaft; Zeitplan; Präsentation
    • Sie können Ihre Botschaft beliebig oft wiederholen
    • Sie bezahlen die Rechnung
    • "Wer zahlt, befiehlt!"
  • Kommunikation/PR:
    • meistens wählen die Medien Sie (oft auch gegen Ihren Willen)
    • Sie bestimmen, welche Botschaft Sie abgeben, aber nicht, ob und wie die Medien dies interpretieren
    • Sie können den Termin nicht bestimmen
    • Sie können die Art der Präsentation nicht bestimmen
    • Sie können Ihre Botschaft nicht wiederholen
    • "Sie zahlen nichts und haben meist nichts zu befehlen!"

Marketing - Vermarktungsobjekte

  1. Konsumgüter-Marketing: Vermarktung von Produkten für den privaten Gebrauch
  2. Investitionsgüter-Marketing: Vermarktung von Produkten für betriebliche Nutzung
  3. Dienstleistungs-Marketing: Marketing für immaterielle Güter und Service-Leistungen
  4. Non-Profit-Marketing: Marketing für Organisationen ohne Gewinnabsicht
  5. Social-Media-Marketing: Vermarktung einer sozialen Idee
  6. Destinations-Marketing: Vermarktung einer bestimmten Region (Tourismus)
  7. Handels-Marketing: Vermarktung eines Handelbetriebs (Einzelhandel)

Marketing - für und durch wen?

  • B2B, Business-to-Business-Marketing (Firmenkundengeschäft):
    • Vermarktung von einem Unternehmen zu einem anderen Unternehmen
  • B2C, Business-to-Customer-Marketing (Privatkundengeschäft):
    • Vermarktung von einem Unternehmen zu einem Privathautshalt (Konsumgüter)
  • C2C, Customer-to-Customer-Marketing:
    • Vermarktung von einem Privathaushalt zu einem anderen Privathaushalt (z.B. Privatkauf über eBay)

der Marketing-Regelkreis: das Vorgehen in 4 Schritten

1. Analysephase: Markt-/Ist-Analyse:

  • interne Ressourcen (Stärken und Schwächen)
  • externe Ressourcen (Chancen und Gefahren)

2. Planungsphase: Marketingstrategie:

  • STP-Modell: Segmentation; Targeting; Positioning

3. Realisierungsphase: Marketingmix:

  • Marketinginstrumente 7Ps: Product; Price; Promotion; Place; Physical Facilities; Process; People

4. Kontrollphase: Steuerung/Evaluation:

  • Steuerung: fortlaufendes finetuning der Massnahmen
  • Evaluation: Dokumentation der Zielerreichung und der Erkenntnisse

 

Schritt 1: Ist-Analyse - die strategische Situationsanalyse (intern)

  • die Analyse sämtlicher relevanter Marktteilnehmer, der politischen und rechtlichen Situation und der gesellschaftlichen, technologischen, geografischen und wirtschaftlichen Aspekte, bildet die Grundlage
    • SWOT-Analyse
  • intern: Potenzial-Analyse
    • Prozesse; Partner/Netzwerke; Kunden; Wissen/Mitarbeiter; Technologie; Kapital/Infrastruktur
  • intern: Konkurrenz-Analyse:
    • eigenes und Konkurrenzprodukt in einem Schema (1-9, 1=hoch, 9=gering) einstufen

Schritt 1: Ist-Analyse - die strategische Situationsanalyse (extern)

  • extern: Umfeld-Analyse: Gartner Hype Cycle zur Trendanalyse:
    • Innovation-Trigger; Peak of Inflated Expectations; Trough of Disillusionment; Slope of Enlightenment; Plateau of Productivity
  • extern: Markt-Analyse:
    • Definition: Marktanalyse oder Marktforschung ist die Sammlung, Aufbereitung, Analyse und Interpretation von Daten über Märkte, Konkurrenten und weitere Marktbeeinflussungsmöglichkeiten zum Zweck der Informationsgewinnung für Marketingentscheidungen
    • mögliche Aufgaben: 
      • Bedürfnisanalyse; Chancen- und Risikoanalyse und deren Auswertung; Erklärung des Kaufverhaltens; Konkurrenzanalyse; Marktpotenzial-, Marktanteil- und Markvolumenanalyse; Produktlebenszyklus-Analyse
  • extern: Darstellung der Marktgrössen:
    • Sättigungsgrad = (Marktvolumen/Marktpotenzial) x 100%
    • Marktkapazität: Marktpotenzial: Marktvolumen: Marktanteil

Schritt 1: Ist-Analyse - die strategische Situationsanalyse (Trends)

  • extern: Umfeld-Analyse: Mega-Trend Map:
    • Megatrend: Halbwertszeit von 50 Jahren, beeinflusst typischerweise alle Lebensbereiche (Ökonomie, Konsum, Politik, ...); haben einen globalen Charakter (Globalisierung, demografische Veränderungen)
    • Trend: hohe Reichweite und Wirkung; Wirkungsdauer von mind. 5 Jahren
    • Marketingtrend: Trends, welche grundlegende Implikationen für das Marketingmanagement geben (z.B. Personalisierung)
    • Gegentrend: wirken dem Basistrend entgegen (z.B. Minimalismus)
    • Hype: kurzfristige, hohe Aufmerksamkeit; Attraktivität und Wirkungsdynamik; verschwinden mittelfristig wieder (z.B. Pokémon GO, Ice Bucket Challenge)

Schritt 1: Ist-Analyse - die strategische Situationsanalyse (intern 2)

  • extern: Umfeld-Analyse: Gartner Hype Cycle zur Trendanalyse:
    • Innovation-Trigger; Peak of Inflated Expectations; Trough of Disillusionment; Slope of Enlightenment; Plateau of Productivity
  • extern: Markt-Analyse:
    • Definition: Marktanalyse oder Marktforschung ist die Sammlung, Aufbereitung, Analyse und Interpretation von Daten über Märkte, Konkurrenten und weitere Marktbeeinflussungsmöglichkeiten zum Zweck der Informationsgewinnung für Marketingentscheidungen
    • mögliche Aufgaben: 
      • Bedürfnisanalyse; Chancen- und Risikoanalyse und deren Auswertung; Erklärung des Kaufverhaltens; Konkurrenzanalyse; Marktpotenzial-, Marktanteil- und Markvolumenanalyse; Produktlebenszyklus-Analyse
  • extern: Darstellung der Marktgrössen:
    • Sättigungsgrad = (Marktvolumen/Marktpotenzial) x 100%
    • Marktkapazität: Marktpotenzial: Marktvolumen: Marktanteil

Schritt 1: Ist-Analyse - die strategische Situationsanalyse (wie gehe ich vor?)

 

  • extern: wie gehe ich vor?
    • Datenquellen: Primärquellen; Sekundärquellen
    • Datenerhebungsmethoden: Befragung; Beobachtung; Test/Experiment; Panel
    • Erhebungsinstrumente: Fragebogen; technische Geräte; Interview
    • Befragungsformen: schriftlich; telefonisch; persönlich

Schritt 1: Ist-Analyse - die strategische Situationsanalyse (Primär- und Sekundärquellen)

  • extern: Primär- und Sekundärquellen:
    • Fiel Research (Feld- oder Primärforschung): Befragung von Personen, die zur Organisation in einer aktuellen, potenziellen oder ehemaligen Beziehung stehen (Mitarbeitende, Kunden, Lieferanten, ...); Gespräch mit Branchenexperten (Opinion Leader/Beeinflusser); Stiller Beobachter (z.B. in der Organisation)
    • Desk Research (Tisch- oder Sekundärforschung): wissenschaftlichen Publikationen; Unternehmensinformationen; Brancheninformation (Verband, Lieferanten, ...); öffentliche Informationen (statistisches Jahrbuch, Handelsregister)

Schritt 1: Ist-Analyse - die strategische Situationsanalyse (ausgewählte Forschungsmethoden)

  • extern: ausgewählte Forschungsmethoden (1)
    • Befragung: eine der wichtigsten Methoden der Datenerhebung; schriftlich/mündlich
    • Ziel: systematische Gewinnung von Informationen über Einstellungen, Meinungen, Wissen, Verhaltensweisen
    • Beobachtung: systematisches Erfassen, Festhalten, Deuten wahrnehmbaren Verhaltens zum Zeitpunkt seines Geschehens
    • Ziel: Erkenntnisse über tatsächliches Verhalten von Personen oder einer Gruppe gewinnen
    • zur wissenschaftlichen Beobachtung ist ein genauer Beobachtungsplan mit definierten Kriterien notwendig
  • extern: ausgewählte Forschungsmethoden (2):
    • Test/Experiment: eine methodisch angelegte Untersuchung zur empirischen Gewinnung von Informationen (Daten); meist sind Messungen oder Zählungen ein wichtiger Teil des Experiments/Tests
    • Ziel: Erkenntnisgewinnung über Funktions- und Wirkungsweisen von ausgewählten Sachverhalten. Diese dienen oft als Grundalge oder Verifikation für ein Modell/Theorie
    • Panel: Erfassung der Meinungen in einem bestimmten Zeitablauf (mind. 2 Perioden); in der Paneldatenanalyse werden verschiedene statistische Modelle und Verfahren eingesetzt
    • Ziel: Meinungsveränderungen einer bestimmten Zielgruppe (Konsumenten, Wähler, Journalisten, ...) im Zeitablauf strukturiert zu erfassen

Schritt 2: Marketingstrategie, die 3 Teilaspekte des SPT-Modells (Übersicht)

  • Segmentation/Segmentierung: 
    • Ermitteln der Segmentierungsvariabeln und Segmentieren des Marktes; Profile des resultierenden Segmentes entwickeln; Abschätzen der Attraktivität jedes Segmentes
  • Targeting/Zielmarktbestimmung: 
    • Auswählen des Zielsegments
  • Positioning/Positionierung: 
    • Erarbeiten möglicher Positionierungskonzepte in jedem Zielsegment; Positionierungskonzept auswählen und umsetzen; Differenzierung ggü. Mitbewerbern

Schritt 2: Marketingstrategie, die 3 Teilaspekte des SPT-Modells (Segmentierung)

 

  • Definition Marktsegmentierung: Marktsegmentierung ist die Aufteilung eines Gesamtmarktes, bezüglich ihrer Marktreaktion intern homogene und untereinander heterogene Untergruppen (Marktsegmente), sowie die Bearbeitung eines oder mehrerer dieser Marktsegmente
  • Ziele: Auswahl attraktiver Marktsegmente und Entwicklung von segmentspezifischen/zielgruppenorientierten Strategien; Segmentspezifische und damit differenzierte Bearbeitung des Marktes durch Marketinginstrumente
  • es lässt sich sowohl nach Produkten als auch nach Kunden oder Anwendungsgebieten segmentieren
  • grafisch dargestellt: Unterscheidung und Beschreibung der Zielgruppen in Merkmalen

Schritt 2: Marketingstrategie, die 3 Teilaspekte des SPT-Modells (Kriterien nach Kotler)

Kriterien nach Kotler

Systematik der Segmentierungskriterien:

  • Marketingbezogene Reaktionskoeffizienten
  • 1. Demografische Kriterien: soziale Schicht; Familienlebenszyklus (Geschlecht, Alter, Zahl der Kinder, ...); geografische Kriterien
  • 2. psychografische Kriterien: allgemeine Persönlichkeitsmerkmale (Werte, Interessen, Meinungen, ...); produktspezifische Kriterien (Wahrnehmung, Motive, Einstellungen, Präferenzen)
  • 3. verhaltensbezogene Kriterien: Preisverhalten; Mediennutzung; Produktwahl

 

Schritt 2: Marketingstrategie, die 3 Teilaspekte des SPT-Modells (Kriterien nach Meffert (Alternativkonzept))

Kriterien nach Meffert

Marketingbezogene Reaktionskoeffizienten:

  • 1. verhaltensorientierte Kriterien: Preisverhalten; Mediennutzung; Einkaufsstättenwahl; Produktwahl
  • 2. psychografische Kriterien: allgemeine Persönlichkeitsmerkmale; produktspezifische Merkmale
  • 3. soziodemografische Kriterien: demografische Merkmale; sozioökonomische Merkmale
  • 4. geografische Kriterien: makrogeografische Kriterien; mikrogeografische Kriterien

Schritt 2: Marketingstrategie, die 3 Teilaspekte des SPT-Modells (Targeting)

Targeting - 6 Erfordernisse für eine effektive Selektion

Kriterien, zur Überprüfung der Eignung eines gefundenen Segments: 

  • 1. Messbarkeit (sind Daten über Kunden verfügbar)
  • 2. Substanz (Medikament, das weltweit nur ein paar Duzend brauchen)
  • 3. Zugänglichkeit/Erreichbarkeit (Kinder via Eltern)
  • 4. Trennbarkeit/Handlungsfähigkeit (via Marketing-Mix)
  • 5. Machbarkeit/Wirtschaftlichkeit (Durchführbarkeit mit Ressourcen)
  • 6. Dauerhaftigkeit (von gewisser zeitlicher Stabilität)
    • Kriterien bestimmen und gewichten: Nutzerwertanalyse

Schritt 2: Marketingstrategie, die 3 Teilaspekte des SPT-Modells (Positioning)

Positioning - Positionierungskreuz am Beispiel des E-Bikes für urbane Kundschaft:

  • horizontal: sportlich-elegant; praktisch-funktional
  • vertikal: Qualität-Preis

Schritt 3: Realisierungsphase, Marketing-Mix - 4Ps nach McCarthy (+ 7Ps)

  • Preis(-Politik): Preise; Rabatte; Boni und Skonti; Lieferungsbedingungen; Zahlungsbedingungen
  • Produkt(-Politik): Produktnutzen; Produktinnovation; Produktdifferenzierung; Markierung; Namensgebung; Serviceleistung; Sortimensplanung; Verpackung
  • Platzierung (Vertriebspolitik): direkte/indirekte Vertriebssysteme; klassische/elektronische Systeme; Verkaufsorgane; Logistiksysteme
  • Promotion (Kommunikationspolitik): klassische Werbung; Verkaufsförderung; Direkt-Marketing; Produkt-PR; Sponsoring; persönlicher Verkauf; Messen; Events
    • 4Ps: klassisches Marketing
    • 7Ps: Dienstleistungsmarketing +Prozesse; +Personen; +physische Einrichtung

Schritt 3: Realisierungsphase, Marketing-Mix - Produkt

  • Produkte müssen Nutzen stiften, der Kunden kauft keien Produkte, sondern einen Nutzen (=Value). Das Produkt ist ein Vehikel zur Nutzenstiftung/Bedürfnisbefriedigung
  • Autohersteller verkaufen Maschinen, die Distanzen überwinden; ein Sicherheitsgefühl übermitteln; Überlegenheitsgefühle auslösen
  • Produkt: Kernprodukt, formales und erweitertes:
    • Kernprodukt: Kernvorteile
    • formales Produkt: Markenname; Verpackung; Styling
    • erweitertes Produkt: Service; Zusatzangebote
    • Suche nach Wettbewerbsvorteilen
  • Produkt: Grundnutzen, Zusatznutzen, etc.:
    • Grundnutzen: die aus den technisch-funktionalen Basiseigenschaften eines Produktes resultierende Bedürfnisbefriedigung
    • Zusatznutzen: über den Grundnutzen hinausgehende Bedürfnisbefriedigung durch das Produkt
    • Erbauungsnutzen: aus den ästhetischen Wirkungen eines Produktes resultierende Bedürfnisbefriedigung
    • Geltungsnutzen: aus den sozialen Wirkungen eines Produktes resultierende Bedürfnisbefriedigung
  • =Produktnutzen: Summe aller Nutzenkomponenten eines Produktes, die aus seiner technisch-funktionaler Gestaltung und seinen darüber hinausgehenden ästhetischen und sozialen Wirkungen resultiert

Schritt 3: Realisierungsphase, Marketing-Mix - Place (Übersicht Vertrieb)

Place: Distributionskanäle in der Übersicht

  • Unterscheidung: Direktvertrieb; einstufiger Vertrieb; mehrstufiger Vertrieb; klassischer Verkauf; Online-Verkauf
  • Direktvertrieb: Produkt geht vom Hersteller direkt an den Endkunden
  • einstufiger Vertrieb: Produkt macht einen Halt vor dem Enkunden (Einzelhandel; Onlinehandel)
  • mehrstufiger Vertrieb: Produkt macht mehrere Halt vor dem Endkunden (Grosshandel > Einzelhandel; Importeur > Online Shop)

Schritt 3: Realisierungsphase, Marketing-Mix - Place (Direktvertrieb)

Direktvertrieb - Chancen und Risiken sowie Eignung:

  • Chancen: Steigerung der Prozesseffizienz; stärkere Einflussnahme auf den Markenauftritt am Point of Sale; Verbesserung der Preisrealisierung; besserer Zugang zum Nachfrager; Sicherung/Ausbau der Verkaufsoberfläche
  • Risiken: Investitionsbedarf; strategische Risiken; operative Risiken

Schritt 3: Realisierungsphase, Marketing-Mix - Place (Distributionssystem im Zeitablauf)

Distributionssystem im Zeitablauf: flexible Unternehmen passen ihr Distributionssystem an den Produktlebenszyklus an

Wertschöpfung im Distributionskanal:

  1. Einführungsphase (Designer-Kleidung: Boutique)
  2. Wachstumsphase (Designer-Kleidung: gehobene Kaufhäuser)
  3. Reifephase (Designer-Kleidung: Textil-Kaufhäuser)
  4. Sättigungsphase (Designer-Kleidung: Warenhäuser)

 

Schritt 3: Realisierungsphase, Marketing-Mix - Price

Preisfestsetzung mit den 3Ks: 

  • Konsumenten: Zahlungsbereitschaft der Kunden bildet die Preisobergrenze (Value-based Pricing)
  • Konkurrenz: preispolitischer Spielraum je nach Konkurrenzsituation und eigener Preisstrategie (competitive Pricing)
  • Kosten: eigenen Produktionskosten bilden Preisuntergrenze (cost-based Pricing)

Break-Even-Analyse (cost-based Pricing):

  • G(0); E(x)=K(x); wo Verlust und Gewinn gleich Null sind

Preispositionierung im Markt (competitive Pricing):

  • Vorteilsstrategie: Preis (niedrig/mittel) und Qualität (hoch/mittel)
  • Premiumstrategie: Preis und Qualität hoch
  • Mittelfeldstrategie: Preis und Qualität mittel
  • Billigwarenstrategie: Preis und Qualität niedrig
  • Übervorteilungsstrategie: Preis (mittel/hoch) und Qualität (niedrig/mittel)

Messung von Zahlungsbereitschaften (value-based Pricing):

  • individuelle Zahlungsbereitschaften: direkte/indirekte Preisabfragen; Lotterien; Auktionen
  • aggregierte Zahlungsbereitschaften: Testmärkte; Marktpreisanalysen; Paneldatenanalysen; Scannerdatenanalyse; Expertenbefragungen

 

Schritt 3: Realisierungsphase, Marketing-Mix - Price (Massnahmen zur Preisdifferenzierung)

Massnahmen zur Preisdifferenzierung (value-based Pricing):

  • zeitliche Preisdifferenzierung: Tag- und Nachttarif beim Telefonieren; billigere Hotelzimmer in Nebensaison
  • räumliche Preisdiff.: In- und Auslandpreise
  • Preisdiff. nach Käuferschichten: Studententarife; Verbilligung für Aktionäre
  • Preisdiff. nach Abnahmemenge: Mengenrabatte; Bundling
  • Strategie der hohen Einführungspreise (Skimming): Computer; Video- Audiogeräte
  • Strategie der niedrigen Einführungspreise (Penetration): Waschmittel; Getränke; Lebensmittel
  • Gratis-Angebot und Freemium: Netzwerke; Online-Spiele; Apps
  • Preisdiff. nach Nutzungsverhalten: Software; Online/Printmedien; Apps
  • Beachtung psychologischer Effekte/Grenzen: 19.90.- statt 20.-

Schritt 3: Realisierungsphase, Marketing-Mix - Promotion (PESO-Modell)

  • Paid: Werbemedien (alle Kanäle und Inhalte, wofür man bezahlt): Incentive; Digital Advertising; Social Media Ad
  • Earned: geteilte Medien (alle Kanäle und Inhalte in sozialen Medien); Social Media; Partnerships; Influencer Marketing
  • Shared: öffentliche Medien (alle unabhängigen Kanäle und Inhalte von Dritten); Publicity und Online PR; Content Marketing
  • Owned: eigene Plattformen (alle Kanäle und Inhalte, die man selber steuert); Embassies; Digital Properties

Schritt 3: Realisierungsphase, Marketing-Mix - Promotion (Ansätze für Werbebotschaften)

  1. Lifestyle-Technik: betont den Lebensstil, der zum Produkt passt
  2. Slice-of-Life-Technik: zeigt zufriedene Kunden in Alltagssituationen
  3. Dreamworld-Technik: beutet die Träume und Fantasien der Kunden aus
  4. Stimmungs- und Gefühlsbilder: schafft bestimmte Stimmung, die im Bewusstsein des Käufers mit dem Produkt assoziiert wird
  5. Persönlichkeit als Symbolfigur: Produkt-Personifizierung (Mr. Propper)
  6. technische Kompetenz: häufig bei erklärungsbedürftigen Produkten (Informationswerbung)
  7. wissenschaftlicher Nachweis: der Lieblingsstil der Waschmittel- und Konsumgüterwerbung
  8. Testimonial-Werbung: Produkte-Präsentation durch sympathische Persönlichkeit, die über ihre positiven Erlebnisse berichtet

Schritt 3: Realisierungsphase, Marketing-Mix - Promotion (Kommunikationsziel-Kategorien)

Kommunikationsziel-Kategorien: 

  • kognitive Kommunikationsziele: Aufmerksamkeit und Wahrnehmung von Werbespots; Kenntnis von Marken (Bekanntheitsgrad); Wissen über Produkte (Informationsstand)
  • affektive Kommunikationsziele: Interesse an Produktangeboten; Eistellung/Image; Produkt- und Markenpositionierung; emotionales Erleben von Marken
  • konative Kommunikationsziele: Informationsverhalten; Kaufabsichten; Probierkäufe; Wiederholungskäufe

Schritt 3: Realisierungsphase, Marketing-Mix - Promotion (Die Planung von Werbestrategien; 5Ms)

5Ms:

  • Mission: was sind die Ziele der Werbung?
  • Money: wieviel Geld darf ausgegeben werden?
  • Message: welche Botschaft soll vermittelt werden?
  • Media: welche Medien sollen genutzt werden?
  • Measurement: wie sollen die Ergebnisse beurteilt werden?

integriertes Omnichannel-Marketing

  • Single-Channel: 1 physischer Verkaufsplatz; 1 Kontaktpunkt; persönlicher Bezug zum Endkunden; Sortiment vor Ort
  • Multi-Channel: mehrere Verkaufskanäle; zahlreiche Kontaktpunkte (Dr. Oetker)
  • Cross-Channel: Kanäle arbeiten zusammen; Click&Collect; Kundenkonto (Globus)
  • Omni-Channel: Verschmelzung der Kanäle; Identifikation der Kunden; Zugriff auf gesamtes Sortiment (Coop)

Ablauf des Kaufs: 

  • Aufmerksamkeit; Interesse; Abschluss; Service; Kundenbindung

Schritt 4: Kontrollphase - Evaluation

  • da sich Markt- und Kundenbedürfnisse laufend verändern, ist es nötig, periodisch zu überprüfen, ob die geplanten Ziele erreicht wurden hinsichtlich:
    • quantitativen Grössen (Umsatz; Marktanteile) und qualitative Grössen (Kundenzufriedenheit; Image)
    • strategische und operative Ziele
  • bei vielen Zielen gibt es Zielkonflikte, langfristige Ziele wie z.B. die Gewinnung von Marktanteilen konfligieren mit kurzfristigen Renditezielen

Schritt 4: Kontrollphase - Marketing-Controlling

Marketing-Controlling:

  • strategisch:
    • Ziele: Unternehmenswertsteigerung
    • Zeitraum: mittel- bis langfristig
    • Untersuchungsgebiet: unternehmensintern/-extern
    • Analyseansatz: zukunftsorientiert
    • Instrumente: Früherkennungssysteme; Portfolio-Analysen; Positionierungsanalysen; Kundenzufriedenheits- und Kundenbindungsanalysen; Web- und Social-Media-Analysen
  • operativ:
    • Ziel: Effektivität und Effizienz
    • Zeitraum: unmittelbar und kurzfristig
    • Untersuchungsgebite: unternehmensintern
    • Analyseansatz: Soll-Ist-Vergleich
    • Instrumente: Umsatzanalyse; Kommunikationskampagnenanalyse; Digital-Marketing-Kennzahlen; Web- und Social-Media-Monitioring

Schritt 4: Kontrollphase - Marktorientiertes Kennzahlensystem

  • die Möglichkeiten für Marketing-Controlling v.a. im Onlinebereich sind viel grösser als früher, da mehr Daten verfügbar sind
  • das Potenzial von Big Data im digitalen Marketing ist noch lange nicht ausgeschöpft
  • Markt- und Kompetitivitätskennzahlen:
    • Produktbekanntheit; Marktanteil; Marktwachstum; Markenimage
  • Kundenkennzahlen: 
    • Anzahl neuer Kunden; Kundenzufriedenheit; Kundentreue; Kundenwert (Customer Lifetime Value)
  • Marketingeffektivität und -rentabilität:
    • Marketing ROS; Net Marketing Contribution (DB nach Marketing- und Vertriebsaufwendungen); Distributionsgrad
  • Digital-Marketing-Kennzahlen:
    • Reichweite (Anzahl erreichte User); Conversion Rate; Cost per Click

> Marketing Performance > Verbesserung des Unternehmenswertes