Grundungsmanagement
ITD Gründungsmanagement Dr. Klein
ITD Gründungsmanagement Dr. Klein
Kartei Details
Karten | 34 |
---|---|
Sprache | Deutsch |
Kategorie | BWL |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 24.01.2017 / 22.03.2018 |
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Bedeutung des Businessplans aus GründerInnensicht
Schlüsseldokument für die Beurteilung und Steuerung der Geschäftstätigkeit
– Zwingt zum systematischen Durchdenken der Geschäftsidee
– Deckt Wissenslücken und „Fallstricke“ auf
– Verlangt Entscheidungen
– Fördert strukturiertes Denken und fokussiertes Vorgehen
– Permanente Weiterentwicklung des Businessplans ist für die langfristige Unternehmenssicherung zwingend erforderlich
– Ermöglicht die Wirtschaftlichkeitsprüfung der Geschäftsidee
Schlüsseldokument für die Investitionsentscheidung von Kapitalgebern und somit für die Realisierung der Idee
Bedeutung des Businessplans aus externer Sicht
Mit einem richtig abgefassten Businessplan können
Unternehmensgründer beweisen, dass sie:
- aus einer Idee ein Unternehmen entstehen lassen können
- dass sie ihre Idee zu Ende gedacht haben.
• Nur wer imstande ist, sein Vorhaben in einfachen Worten auf den Punkt
zu bringen, hat alle Voraussetzungen für eine erfolgreiche Realisierung.
• Basis für Investitionsentscheidungen (Geschäftspartner, Kapitalgeber)
Wonach suchen Investoren?
• Kompetentes, erfahrenes Managementteam oder Gründerpers.nlichkeit
• Klar fassbarer, wenn möglich quantifizierbarer Kundennutzen (Qualität, Kosten, Zeit)
• Innovatives Produkt oder Dienstleistungsangebot
• Möglichkeit zum Schutz und Nachhaltigkeit der Innovation
• Wachsender und/oder großer Markt
• Schlüssiges Konzept zur Erschließung klar definierter Zielgruppensegmente
• Vorausschauende Konkurrenzanalyse
• Sorgfältige Abwägung der Chancen und Risiken
• Aufzeigen möglicher Exit-Kanäle
Ein guter Businessplan...
• ... beeindruckt durch Klarheit
• ... überzeugt durch Sachlichkeit
• ... ist auch für technische Laien und branchenfremde verständlich
• ... ist wie aus einem Guss
• ... ist optisch das Aushängeschild
... ist die „Bewerbungsmappe und Visitenkarte eines Unternehmens“.
• ... der Businessplan ist das „Navigationssystem- und Controlling-Instrument“ des Unternehmens.
• ... ist eine realistische, unternehmerische Vision, fundiert durch betriebswirtschaftliche Daten.
• ... ist für jede Gründung – ob alleine oder im Team, ob in Teilzeit oder in Vollzeit – wichtig.
• ... Businesspläne sind in regelmäßigen Abständen zu überarbeiten und anzupassen!
• ... ist zielgruppenspezifisch anzupassen!
Was sind Formale Anforderungen eines Businessplans?
Umfang je nach Kapitalbedarf
zwischen 10 und 30 Seiten
• Leserfreundliches Layout
( Corporate Identity)
• Personalisierung (Deckblatt speziell
für Adressaten)
• Aussagekräftige Grafiken und evtl.
Bilder einbinden.
Was sind Inhaltliche Anforderungen eines Businessplans?
Struktur und Gliederung
• Roter Faden
• Inhaltlich konsistent
• Verständliche, klare Sprache
(kein Fachchinesisch)
• Überzeugung durch Fakten!!!
Der Businessplan ist kein Werbetext.
Nennen Sie die Struktur und Hauptelemente eines Businessplans
1. Executive Summary
2. Produkt und/oder Dienstleistung
3. Unternehmerteam
4. Markt und Wettbewerb
5. Marketing und Vertrieb
6. Geschäftssystem und Organisation
7. Realisierungsfahrplan
8. Chancen und Risiken
9. Finanzplanung und Finanzierung
10. Anhang
Woraus besteht die Executive Summary?
• Interesse möglicher Kapitalgeber wecken
• Kurzer Abriss aller wichtigen Aspekte des Businessplans (keine Einleitung!)
- – Ziele, Produkt, Kundennutzen und Wettbewerbsvorteil, Markt, Team, Investitionsbedarf und Rendite
- – Umfang 1 Seite, maximal 2 Seiten.
- – Muss in fünf Minuten gelesen und verstanden sein.
• Klare, sachliche und schlüssige Darstellung des Geschäftsvorhabens (für Laien verständlich!)
Nennen Sie die Inhalte von Produkt und/oder Dienstleistung
• Was ist das Innovative an Ihrer Geschäftsidee?
• In welchen Punkten ist die neue „Leistung“ den bisherigen Angeboten
überlegen?
• Aktueller Entwicklungsstand (Vorsprung, Gefahr der Nachahmung)
• Wichtige Entwicklungsschritte und –ziele (Folgeprodukte!)
• Sind Garantien, Patente oder Schutzrechte vorhanden bzw. möglich?
• Was ist der Grund- und was der Zusatznutzen?
Wie kann die Beschreibung des Kundennutzens kann im Vergleich erfolgen?
- zum Wettbewerb
- zu konventionellen Technologien/Dienstleistungen
Wie erhalte ich Innovation mit meinemProdukt und/oder meiner Dienstleistung?
- Entwicklung neuartiger Technologien / Dienstleistung, die es (bisher) so am Markt nicht gibt.
- Übertragung vorhandener Produkte/Dienstleistungen auf neue Kundengruppen / Zielmärkte
- Neuartige Kombination von Produkten/Dienstleistungen zu einem (für die Kunden) attraktiven„Gesamtprodukt“ (triple play)
- Andere neuartige Variationen / Varianten existenter Produkte/Dienstleistungen
- Einbindung neuer Technologien/Erkenntnisse in bestehende Geschäftsmodelle
Woraus erfolgt gezielte Generierung von Produkt und oder Dienstleistungsideen?
• Abschlussarbeiten
• Praktika
• Durchforsten der eigenen Hobbies, Kompetenzen, Alltagsprobleme …
• Feststellung unbefriedigter Wünsche
• Beobachtungen im eigenen Umfeld (Beruf/Studium)
• Beobachtungen bei Auslandsreisen (geschäftlich/privat)
• Befragungen: Kunden, potenzielle Wettbewerber
• Unternehmensbesichtigungen
Checkliste für Produkt- und Dienstleistung
- Was ist innovativ?
- Wie sind die Zielkunden?
- Was ist der Kundennutzen?
- Wie hebt sich Ihr Problemlösungspotenzial vom aktuellen Stand der Technik ab?
- Planung der Entwicklungsschritte (Meilensteine festlegen)
- Gibt es technische Entwicklungsrisiken? Wenn ja, was dagegen tun?
- In welchem Stadium befindet sich Ihre Produkt/Ihre Dienstleistungsidee?#
- Welche Konkurenzproduke gibt es? Wie unterscheiden sich diese?
- Wie ist die Patentsituation?
- Vergleich ähnlicher Produkte auf Stärken und Schwächen.
- Welches Service- und Wartungsangebot bieten Sie an?
Wie es der Aufbau des Unternehmerteams im Businessplan?
• Darstellung der Motivation des Kernteams
• Beschreibung von Unternehmerteam/Schlüsselmitarbeiter
Qualifikation, Erfahrung, Fachwissen, Branchenkenntnisse, …
• Darstellung der Aufgabenteilung
• Ggf. Kurzdarstellung Aufsichtsratsmitglieder bzw. Beitratsmitglieder
Empfehlungen:
• Bildung eines Beirats
(Ansehen, Reputation, Vertrauenswürdigkeit, Zugang zu Netzwerken, …)
• Auch noch nicht besetzte Positionen beschreiben und mit NN kennzeichnen
• Auch Berater (Steuerberater, Rechtsanwälte) und evtl. Subunternehmer darstellen
Checkliste für Unternehmerteam
- Mitglieder des Unternehmens mit Informationen über Karriere und Nutzen für die Firma
- Welche besonderen Erfahrungen und Fähigkeiten hat das Team für die Umsetzung des Projekts?
- Welche Erfahrungen und Fähigkeiten fehlen dem Team für die Umsetzung und wie werden diese ersetzt?
- Welche Ziele verfolgen die Teammitglieder mit der Unternehmensgründung?
- Was das Team schon in der Vergangenheit Erfolge gehabt?
Wie ist der Aufbau von Markt und Wettbewerb?
• Marktgröße und Marktwachstum
• Anzahl der Kunden, Absatzmengen, Zukunftserwartungen, ...
• Marktsegmentierung
• Aufzeigen aller potenzielle Anwendungsfelder und Begründung der Fokussierung auf bestimmte Anwendungsfelder
• Wettbewerbssituation - Erfassung der Wettbewerbssituation durch Stärken-Schwächen-Analyse
Kriterien bilden: z.B. Absatz, Umsatz, Zielgruppen, Preis, Qualität, Marktanteil, Vertrieb, ...
• Positionierung gegenüber der Konkurrenz
z.B. durch Erläuterung des USP (Unique Selling Proposition/Alleinstellungsmerkmal)
• Basisinstrument: SWOT-Analyse
Welche Arten von Datenbeschaffung gibt es? (Markgröße und Marktwachstum)
• Sekundärdaten
- Internet
- Datenbanken (z.B. Genios)
- IHK, HWK, Verbände
- Amtliche Statistiken
- Analysen von Beratungsunternehmen
• Primärdaten
- Befragungen (Experten, Lieferanten, Kunden, Wettbewerber)
- Beobachtungen
- Beauftragung von Marktanalysen, Laborexperimenten …
- Dokumentenanalysen
Was sind die Vorgehensweisen im Rahmen der SWOT-Analyse?
unternehmensinterne Stärken und Schwächen analysieren
in Relation zu den Wettberwerbern in den Bereichen:
- Technologie
- Finanzen
- Zeit
- Organisatorisch
- Personal
Analyse der Chancen und Risiken aus:
- Technologie
- politisch-Rechtliches
- Demografie
- Globale Entwicklung
- Ökonomische Entwicklung
Beispielfragen für Chancen(SWOT)
Welche Trends sind für das eigene Unternehmen
interessant?
• Welche Chancen bietet die demografische
Entwicklung?
• Welche Vorteile bringt
Beispielfragen für Stärken
Welche Trends sind für das eigene Unternehmen
interessant?
• Welche Chancen bietet die demografische
Entwicklung?
• Welche Vorteile bringt
Beispielfragen für Risiken
Welche Schwierigkeiten hinsichtlich der
gesamtwirtschaftlichen Situation oder Markttrends
liegen vor?
• An welchen Forschungs- und Entwicklungsprojekten
arbeitet der Wettbewerb?
• Welche Risiken resultieren aus aktuellen politischrechtlichen
Entwicklungen (z.B. Nichtraucher- oder
Klimaschutz)?
Beispielfragen für Schwächen
Welche Schwachpunkte hinsichtlich der
Unternehmensfinanzierung gilt es auszubügeln und
künftig zu vermeiden?
• Liegt die Vergütung für Leistungsträger auf
Wettbewerbsniveau?
• Entspricht das eigene Leistungsangebot hinsichtlich
Produkt-, Dienstleistungs-, Services- und
Wartungsumfang den Kundenerwartungen?
Checkliste für Markt und Wettbewerb
- Anaylse aktuelle und zukünftige Marktvolumen
- Welche Marktnische?
- Erwartete Problemlösung
- Kriterien der Marktsementierung - Welche Anwendungsbereiche
- angestrebter Marktanteil
- potenzielle Kunden
- Referenz/-Pilotkunde vorhanden?
- Welche Hauptwettberwerber gibt es?
- Mitbewerberpreise (welche Preisstrategie)
- Welche Neuentwicklungen sind von Wettbewerbern zu erwarten?
- Organisation der Mitbewerber
- Gefährliche Wettbewerber
- Markteintrittsbarrieren - Welche Maßnahmen dagegen
- Wie lang hält der Wettbewerbsvorteil an?
- Vergleich von Stärken und Schwächen wichtigster Wettbewerber
- Komperativer Vorteil
- Besonderheiten der Wettbewerber
- Wettbewerbsreaktionen erwarten
Was sind Teile einer Marketingkonzeption?
Marketingziele - Was wollen wir erreichen?
Marketing - Wie können wir das erreichen?
Marketing - Was müssen wir dafür tun?
Welche Marketingziele gibt es?
Zielsetzung - Realistische Planung von wirtsch. Zielen.
Zielausmaß - Quantifizierung des Ziels
Zielzeit - Zeitraum für das Erreichen
Was sind die Teile der Marketingstrategie?
Geschäftsfeldstrategie
Marktauswahl
Martteilnehmerauswahl
Wettbewerbsstrategie
Kostenführerschaft
Differenzierungsstrategie
Nischenstrategie
Woraus besteht die Produktpolitik
Sortimentsgestaltung
Weiterentwicklungspotentiale
Qualitätsmanagement
Serviceleistungen
Woraus besteht die Preispolitik
Nutzenorientierte Preisermittlung: Bezahlbereitschaft von Kunden.
Preisuntergrenze: Vollkostenkalkulation
Preisstrategien:
- Abschöpfungsstrategie (möglichst hoher Preis)
- Penetrationsstrategie (möglichst geringer Preis)
Preis
Rabatte / Skonto
Finanzierungsoptionen
Woraus besteht die Distributionspolitik?
Wie soll Ihr Leistungsangebot Ihre Kunden erreichen?
Wahl des Vertriebskanals hängt von vielen Faktoren ab:
- Wenden Sie sich an Geschäfts- oder Privatkunden?
- Wie groß ist die Zahl der potenziellen Kunden und deren geographische Verteilung.
- Ist Ihr Leistungsangebot erkl.rungsbedürftig?
- Welche Preisstrategie verfolgen Sie: Abschöpfungs- oder Penetrationsstrategie?
Standortwahl
Physische Distribution
Direkter Absatz
Indirekter Absatz
Standortwahl
Woraus besteht die Kommunikationspolitik?
Werbung
Verakufsförderung
Messen/Ausstellungen
Persönlicher Verkauf
Public Relations
Was für Preisstrategien gibt es? Welche Argumente sprechen für welche Strategie?
Abschöpfungsstrategie
- Besseres Produkt = darf teurer sein (Qualität = Preis)
- Monopolstellung
- Unternehmen soll wachsen und braucht dazu Geld
- Schafft Spielraum für Preissenkungen
- Preis als Qualitätsindikator
Penetrationsstrategie
- Neue Standards setzen (kostenlos/billig verbreiten für mehr Nutzer)
- Großer Marktanteil - bei hohen Fixkosten muss viel verkauft werden
- Hohe Anfangsinvestition
Checkliste Marketing und Vertrieb
- Wie ist der Verkaufspreis? Penetration oder Abschöpfungsstrategie?
- Wie ist die Preisstrategie für einzelne Marktsegmente?
- Vorraussichtliche Gewinnspanne
- Zusätzliche Leistungen
- Wie ist der Absatz/Umsatz pro Segment?