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vom Gen zum rekombinanten Wirkstoff

Schritte, Vorteile und Nachteile von Expressionssystemen

Schritte, Vorteile und Nachteile von Expressionssystemen


Kartei Details

Karten 12
Sprache Deutsch
Kategorie Biologie
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 18.07.2016 / 20.07.2016
Lizenzierung Keine Angabe
Weblink
https://card2brain.ch/box/vom_gen_zum_rekombinanten_wirkstoff
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1. Transkription DNA -> mRNA durch RNA-Polmerasen

  • gesamter RNA-Pool der Zelle zu der Zeit
  • Fixierung der mRNA aus Gesamt-RNA:
    • eukaryontische mRNAs enden immer mit Polyadenin (poly(A))-Schwanz
    • Hybridisierung des poly(A)-Endes an stationäres poly(T)
    • anschließende Eluierung

2. reverse Transkription ("Umschreiben") der mRNA in copy-DNA (cDNA)

  • Oligo-Desoxythymidin-Primer an poly(A)-Ende -> poly(dT)-Stretch=Starter für reverse Transkription
  • analog enzymatischer DNA-Synthese, nur mit sog. RNA-abhängiger DNA-Polymerase, auch Reverse Transkriptase (DNA-Polymerase, die RNA als Matrize akzeptiert)
  • ->RNA/DNA-Hybrid
  • enzymatischer Abbau RNA-Teil (RNAse H)
  • Synthese vom zweiten DNA-Strang komplementär zum ersten (normale DNA-abhängige DNA-Polymerase)

3. Gen-spezifische PCR

  • PCR mit für Zielgen spezifischen Primern (Isolation gewünschter cDNA aus Gesamt-cDNA)
  • schneiden von cDNA an spezifischen Stellen mit Restriktionsendonukleasen (palindromisch-überhängende Enden)
  • Kombination mit geeignetem Promotor (wirtspezifisch) -> Zusammenfügen zweier DNA-Fragmente (schließen einer Phosphodiesterasebindung) = Ligation

4. Amplifizieren ("Vervielfältigung") von rekombinierten DNA-Molekülen

  • Amplifizierung rekombinierter Einzelmoleküle durch Bakterienzellen
  • keine Signalsequenz für DNA-Replikation in zu replizierender DNA -> Platzierung in Plasmide
  • Amplifizierung der Plasmide in Bakterienzellen

Vorteile E.coli als "Klonier-Bakterium"

  • repliziert Plasmide natürlicherweise
  • nicht pathogen
  • Genom komplett bekannt
  • umfangreiche Erfahrung der Genetik
  • nimmt leicht DNA auf
  • schnelles Wachstum
  • einfache Handhabung

Anforderungen an industriell nutzbares Expressionssystem

  • hohe Proteinausbeute
  • authentisches Protein
    • naturidentische Aminosäuresequenz
    • korreke Tertiärstruktur
    • korrekte posttranslationale Modifikationen
  • steuerbare Expression
  • möglichst einfache Reinigung des Produktes
    • Sekretion in Kulturmedium
  • Abwesenheit Pathogene
  • Abwesenheit Pyrogene
  • möglichst geringe Produktionskosten
    • kurze Fermentationszeiten
    • geringe Fermentationskosten
    • kostengünstige Medien
  • Möglichkeit zum "upscaling" (vom Versuchs- zum Produktionsmaßstab)

Vorteile von Hefen für die Proteinproduktion (Saccharomyces cerevisiae - Bäckerhefe)

  • echter Eukaryont
  • schnelles Wachstum
  • umfangreiche Erfahrung mit Hefe-Genetik
  • Genom vollständig bekannt
  • Zellen und deren Produkte sind nicht pathogen
  • Zellen produzieren keine Pyrogene
  • meist korrekte Faltung der exprimierten Proteine
  • zum Teil hohe Proteinausbeuten
  • Sekretion in das Kulturmedium
  • einige posttranslationale Modifikationen sind machbar
  • biologisch sicher (genetically recognized as safe, GRAS)
  • nimmt relativ leicht DNA auf
  • einfache Handhabung
  • kostengünstige Medien

Stärken von Pflanzen in der Proteinproduktion

• große Erfahrungen aus der traditionellen Pflanzenzüchtung
• Selbstbefruchtung
• Regenerationsfähigkeit
• billige Kultivierung und Lagerung
• beliebiges "Upscaling" durch Feldanbau
• frei von humanen Pathogenen (insbesondere Viren)