Rechtsmedizin
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Rechtsmedizin
Set of flashcards Details
Flashcards | 51 |
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Students | 29 |
Language | Deutsch |
Category | Law |
Level | University |
Created / Updated | 13.12.2015 / 15.01.2025 |
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Körperverletzung
schwer: Lebensgefährlich, Verstümmelung wichtiger Organe, Glieder, arge Entstellung, schwere körp. oder seelische Schädigung - 10 Jahre Freiheitsenzug
einfach: Gif, Waffe, gefählicher Gegenstand, an Kind, Ehegatte, Lebenspartner (?)
Schweregrad
- Jurist: Lebensgefahr, Verstümmelung, unbrauchbar/arbeitsunfähig
- Mediziner: Stationärer Krankenhausaufenthalt; grössere Knochenbrüche, Lebensgefahr
Unfall/Selbst/Fremdhandlung:
- Unfall: Dynamik, Unregelmässigkeit, Fähigkeit
- Selbsthandlung: fehlende Dynamik, Regelmässigekti
- Fremdhandlung: atypische Lokalisation, regelmässigkeit
Untersuchung nach aktuellen Qualitätsstandards
- vollständige Untersuchung
- Dokumentation
- Spruensicherung
- Ev. Vermittlung von weiteren Untersuchungen
Ergebnisse aus Untersuchung, Gutachten
- zu erwarten: Angabe über Vorhandensein der Befunde, Art und Schwere der Verletzung, Vereinbarkeit mit angegebener Entstehungsweise, rekonstruktive Angaben
- nicht zu erwarten: Angaben zu psychischen Gewaltfolgen, Beweis bzw. Ausschluss einer bestimmter Tat, Zurodnung zu bestimmtem Täter
Spurenanalytik
Vortest zur Identiizierung des biologischen Ursprungs einer Spur:
- Blut (OBTI-Test, Sangur/Combur-Test)
- Speichel (Phadebas-Test, RSID-Test)
- Sperma (Prostataspez. Antigen, Saure Phosphatase)
Microsatelliten
STR's (untersucht werden Short Tandem Repeats die in den nicht kodierten Bereichen des DNA lokalisiert sind)
SNPs und INdels
EDNAIS
Eidgenössisches DNA Informations System
- Spurenprofile
- Personenprofile
- vermisste Personen
- Angehörige vermisster Personen
- nicht identifizierte Leichen
- Staff
ca. 50000 Spuren und 160000 Personenprofile gespeichert.
Spur-Personen-Hits >Spur-Spur-Hits
gonosomale Chromosomen
- Vererbung der X-chromosomalen Information erfolgt in Haplogruppen
- Vererbung der Y-chromosomalen Informatin erfolgt als Haplotyp
alle Mitglieder einer maternalen Linie besitzen die gleiche mt DNA
fehlen de Putativvater mind. 2 Merkmale auf verschiedenen Chromosomen = Ausschluss
4 medizinisch-ehtische Grundprinzipien
- autonomie des Patienten = informed consent
- wichtig, da Eingriff in die Persönlichkeitssphäre
- nicht schaden = primum nil nocere
- helfen
- Gerechtigkeit
Unterschied Strafrecht/ Zivilrecht
- Strafrecht
- Zivilrecht
Rechtsmedizinische Begutachtung bei Verdacht auf Behandlungsfehler
- Schadensfeststellung
- Kausalität
- Schaden als Folge einer
- Prüfung der objektiven Voraussehbarkeit
- Prüfung der subjektiven Voraussehbarkeit
- Prüfung der Übernahmefahrlässigkeit
Mögliche Behandlungsfehler
- Behandlungsfehler (im engeren Sinn): Die Therapie entspricht nicht dem aktuellen Standard des jeweiligen medizinischen Fachgebiets
- Diagnosefehler: Fehlinterpretation von erhobenen oder vorhandenen Befunden
- Befunderhebungsfehler: Nach dem aktuellen fachärztlichen Standard eindeutig gebotene Diagnostik wurde versäumt
- Aufklärungsmangel: Achtung, Umkehr der Beweislast!
- Organisationsmangel, Übernahmeverschulden etc.
Aufgaben der forensischen Bildgebung
- Diagnostik forensisch relevanter Verletzungen (beim Verstorbenen und beim Lebenden)
- Feststellung der Todesursache
- Feststellung von Vitalzeichen
- Forensische Rekonstruktion (Rekonstruktion Tatwerkzeug, Rekonstruktion Ereignisablauf, Datierung von Verletzungen)
- Verwendbarkeit der radiologischen Befunde in gerichtlichen Verfahren (Visualisierung)
Methoden
- Computertomographie (CT): Knochen, Zähne, Fremdkörper, Gase/Luft
- Magnetresonanz- Bildgebung (MRI): Weichteile (Organe, Muskulatur, Knorpel, Gehirn), Einblutungen
→ je nach Protokoll
CT in der Rechtsmedizin
- Vorteile
- große klinische Erfahrung
- Schnell
- Verfügbarkeit
- Bedienungsfreundlich
- keine „Protokollentscheidung“ im Voraus
- Nachteile
- Klinisch „unbekannte“ postmortale Befunde (z.B. Totenflecken)
- Strahlenbelastung (bei Lebenden)
MRI in der Rechtsmedizin
- Vorteile
- Keine medizinischen Nebenwirkungen, keine Strahlenbelastung
- Ausgezeichnete Kontrast- Auflösung → gute Differenzierung von „ähnlichen“ Geweben
- Spezielle Modalitäten (Diffusion, funktionelles MRI, Spektroskopie)
- Nachteile
- Dauer abhängig von Protokoll, 20-80 min.
- Bedienung braucht Fachpersonal
- Postmortal: Temperaturabhängigkeit
- Bei Lebenden: Achtung bei medizinischen Implantaten!
Todeszeichen
Sichere Todeszeichen:
- Totenflecken
- Totenstarre
- Fäulnis
- eindeutige Verletzungen
Unsichere Todeszeichen:
- keine Vitalzeichen
- tiefe Körpertemperatur
- Nullinie im EKG
Todeszeiteinschätzung
- Körpertemperatur (Plateauphase 2h, dann Abfall 0.5-1grad/h)
- Totenflecken (Wegdrückbarkeit bis 12h, Wegstreichbarkeit bis 6h, Umlagerbarkeit bis 6h total, bis 12h teilweise)
- Totenstarre (Lösung mit Fäulnis in 2-3 Tagen)
- Postmortale Erregbarkeit der Muskulatur
- Fäulniszeichen
- Mageninhalt
- Letzter Lebendkontakt (Lebendkontakt)
Identifikation
Unsichere Identifikation:
- Ausweis, Angehörige, Signalelement (Personenbeschriebung), Kleider/Schmuck, Effekten (Schlüssel, Portemonnaie), Körpermerkmale wie Tattoo, Narben etc.
Sichere Identifikation
- Daktyloskopie (Fingerabdrücke), Zahnstatus, DNA- Vergleiche, Anthroprologische Messungen: Geschlecht, Alter, Grösse, Stirnhölen
Leichenschau
- Schlüsselstellung
- gesetzliche Meldepflicht innert 2 Tagen an Zivilstandsamt
- Aufgaben
- Todesfeststellung, Identität, Todeszeit, Todesart -> Ausfüllen der Todesbescheinigung, Meldepflicht + Betreuung der Angehörigen
- Ablauf:
- Am Fundort
- äussere Besichtigung (Todeszeichen, komplett entkleideter Körper, Dokumentation, sicherstellen von Spuren)
Todesart
- Natürlicher Tode (erwartet, nach bekannter Krankheit)
- agT = Ausergewöhnlicher Tod
- nicht-natürlicher Tod (gewaltsam (Gewaltspuren müssen nicht immer mit gewaltsamem Tod zusammenhängen)),
- unklarer Tod (plötzlich, unerwartet)
Todesart vs. Todesursache
Todesart: forensische Diagnose (agT, natürlicher Tod, Spätfolge)
Ereignisart: genaue Kennzeichen des Schädigungsmechanismus (Verkehrsunfall, Sturz, Schuss)
Todesursache: medizinisch-phatologische Diganose (Verbluten, Ersticken etc)
Obduktionsarten
- Anatomische Obduktion (Konservierung des Lecinams, zu Ausbildungs- ider wiss. Zwecken)
- Klinische Obduktion (Todesursache)
- Gerechtliche Obduktion (Anordnung durch Staatsanwalt)
- Gerichtsärztliche Obduktion (Anordnung durch Gerichtsarzt)
forensische Autopsie
Ablauf (äussere Besichtigung, Foresische Radiologie (Rx-Strahlung, CT, MRI), Innere Besichtigung (alle 3. Körperhöhlen, Weichteilsektion, Assrevierung, Dokumentation), Histologie und Toxinologie je nach Fragestellung!
Protokoll (keine Interpretation, Falldaten d. Autopsie) -> Gutachten (Beurteilung, Begründung und Beantwortung von rekonstruktiven Fragen)
Mechanische Gewalteinwirkung
stumpfe, scharfe Gewalt, Schuss, Thermische Gewalteinwirkung (Hitze, Kälte), Chemische Gewalteinwirkunf (Intoxikation), Strom (Blitzschlag)
Stumpfe Gewalt
flächenhafte mechanische Gewalteinwirkung
Wundmorphologie: deskriptive Kriterien, Hautverband intakt (Hautrötung (wegdrückbar), Hauteinblutung (punktförmig, kleinfleckig oft bei Strangulationen), Hautunterblutung = Blutunterlaufung = Hämatom), nicht intakt (Hautabschürfung (tangentiale Gewalteinwirkung, Epithlemoräne (aufgeschobene Epidermis zeigt Schürfrichtung an) vs. Abflederung) , Quetschwunde (Grad 1-4, Schürfsaum, Wundränder, Gewebsbrücken)
häufige Todesursache: Verbluten, Embolien, Ersticken, zerebrales Regulationsversagen, sekundäre Infektion)
scharfe Gewalt
durch schneidende Werkzeuge
Wundmorphologie. glatte Durchtrennung, keine Gewebsbrücken, meist Gefässverletzung (mit Blutungen nach Innen/Aussen), Fehlen von Vertrocknungs- und Schürfsaum
Stichverletzung: senkrecht zur Körperoberfläche (Wunde tiefer als lang)
Schnittverletzung: längs/parallel zur Körperoberfläche (Wunde länger als tief)
Halbscharfe Gewalt: Hiebverletzung: Schlagverletzung mittels schwarfem Werkzeug)
Rekonstruktive Fragen:
- Tatwaffen
- Selbst- oder Fremdhandlung
- Abwehrverletzungen: aktiv (greift ins Messer) /passiv (wehrt mit Unterarm ab)
häufigste Todesursache: Verblutung, Ersticken, Herzversagen, Multiorganversagen
Erstickungsarten
Sauerstoff-bedingtes Ersticken:
- O2-Mangel ser Aussenluft
- Extreme Höhe, Wenig Atemraum, Sauerstoffverdrängung durch CO2
- "inneres"- Ersticken
- Verhinderung des o2-Transport, Verwertung (Extreme Blutarmut, CO, Gifte)
Mechanisch bedingtes Ersticken
- Mechanische Behinderung der Atembewegung
- Brustkorbkompression
- Positionsbedingtes Ersticken
- Verlegung oder Verschluss der Atemwege
- Knebelung, Zurdrücken von Mund und Nase, Verlegung des Kehlkopfs durch Fremdmaterial, Einatmung von Fremdmaterial, Schwellung durch Allergie/Infektion)
- Strangulation
- Erhängen, Erdrosseln, Erwürgen
- Venen= Niederdruck, kein Abfluss und Aterien = Hochdruck, weiterhin Blutfluss -> Blutrückstau, Stauungsblutungen)
Erhängen
Komplettes Erhängen: Frei hängend
Inkomplettes Erhängen: mit Bodenkontakt
Typisches Erhängen: Kontenlage hinter den Keiferwinkeln, Strangmarke ansteigend, komplette Kompression der Hlasgefässe, keine Stauungszeichen
Atypisches Erhängen: alle anderen Knotenlagen, Blutzufuhr erhalten, deutliche Stauungszeichen
Erdrosseln, Erwürgen
Erdrosseln: EInwirkung eines Drosselwerkzeuges, Strangmarke zirkulär und meist horizontal
Erwürgen: Kompression des Halses, immer Fremdhandlung, Stauungsblutungen
Ertrinken
= Verlegung der Atemwege durch Wassereinatmung (nur mittels Autopsie beweisbar)
- typisches Ertrinken
- Intakter Kreislauf, volles Bewusstsein, erhaltene Schutzreflexe, Schaumpilz, klassische Ertrinkungzeichen, überblähte, trockene Lungen(Erschöpfung, Krampf, Fremdhandlung)
- atypisches Ertrinken
- Bewusstseinsstörung, gestörte Schutzreflexe, keine oder nur gering ausgeprägte Ertrinkungszeichen, kein Schaumpilz, schwere, feuchte Lugen, (Herz-Kreislauf-Störung, Schlaganfall, Intoxikation, Bewusstseinsverlust(Schädel-Hirn-Trauma))
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