Psychopathologie II
Allgemeine Grundlagen der Psychopathologie und psychiatrischen Krankheitslehre (Schwerpunkt Erscheinungsbild) => Lernziele bei Störungsbildern
Allgemeine Grundlagen der Psychopathologie und psychiatrischen Krankheitslehre (Schwerpunkt Erscheinungsbild) => Lernziele bei Störungsbildern
Kartei Details
Karten | 72 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Psychologie |
Stufe | Grundschule |
Erstellt / Aktualisiert | 19.11.2013 / 13.10.2017 |
Lizenzierung | Kein Urheberrechtsschutz (CC0) |
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Nennen Sie drei Formen abweichenden Essverhaltens
Welches abweichende Essverhalten gilt bislang nicht als psychische Störung und warum?
Fettleibigkeit (Adipositas)
Innerhalb der Klassifikationssysteme psychischer Störungen wurde sie bislang zwar als mögliche Reaktion auf schmerzvolle Erfahrungen oder als Nebeneffekt von Psychopharmaka aufgeführt (Fichter, 2004), nicht aber als eigenständige Störung. Die ICD-10 führt sie ausserdem als medizinischen Krankheitsfaktor, aber wieder nicht als psychische Störung auf. Im DSM-IV erscheint sie nicht, weil bislang kein zuverlässiger Zusammenhang mit psychopathologischen Phänomenen nachgewiesen wurde (Sass et al., 2003)
Geben Sie wesentliche Unterschiede zwischen Anorexia Nervosa und Bulimia Nervosa an (mittels einer Tabelle mit den Zeilen "kognitive Tendenz", "Gewicht", "Essattacken und Massnahmen")
Kognitive Tendenz
Anorexia Nervosa
starker Wunsch, dünn zu sein, ständige Beschäftigung mit der Verhinderung der Gewichtszunahme; Angst vor Gewichtszunahme im Vordergrund
Bulimia Nervosa
andauernde Beschäftigung mit Essen, häufige unwiderstehliche Gier, Zwang zu essen; Angst, fett zu werden, nach ICD-10 Teil der Symptomatik, nach DSM-IV nicht.
Gewicht
Anorexia Nervosa
starkes Untergewicht zwingend
Bulimia Nervosa
oft Normalgewicht, Untergewicht möglich
Essattacken
Anorexia Nervosa
Fressattacken möglich
Bulimia Nervosa
Fressattacken zwingend
Massnahmen
Anorexia Nervosa
Gegenmassnahmen möglich (= aktive Form)
Bulimia Nervosa
Gegenmassnahmen zwingend
Nennen Sie zwei Charakteristiken des Erlebens der Betroffenen, welche die Anorexie von anderen Störungen (ausserhalb der Essstörungen) mit Abweichung in Gewicht und Essverhalten abgrenzen
Welche zwei Formen der Anorexie gibt es? Es gibt zu beiden mehrere mögliche Bezeichnungen.
Geben Sie vier Verhaltensweisen an, welche die beiden Formen der Anorexie unterscheiden
Restriktiver Typus
- keine Essanfälle
- Verzicht auf bestimmte Speisen strenge Rationierung
- keine zusätzlichen Massnahmen wie Erbrechen oder Arzneimitteleinnahme
Aktiver Typus
- selbst induziertes Erbrechen
- Abführmittel (Laxantien)
- Einläufe
- übertriebene körperliche Betätigung
- Gebrauch von Appetitzüglern
- Mittel zur Entwässerung des Körpers (Diuretika)
Nennen Sie die beiden Verhaltensweisen, die zusammen das Hauptmerkmal der Bulimia nervosa ausmachen
Welches sind die drei wesentlichen Unterschiede zwischen Bulimie und Anorexie?
Bei Bulimie
- Unwiderstehliche Gier oder der Zwang zu essen
- Normalgewicht oder nur leichtes Untergewicht (eher darauf bedacht, dieses trotz der Fressanfälle zu halten als es drastisch zu reduzieren)
- Aktives Kontrollverhalten (z.B. Purging oder exzessiver Sport) sowie Fressattacken sind bei Bulimie notwendige Merkmale für eine entsprechende Diagnose. Bei Anorexie liegen diese Verhaltensweisen nicht zwingend vor; die Gewichtskontrolle geschieht dort zur Hauptsache über die Vermeidung hochkalorischer Speisen.