Mehrwertsteuer
2. Teil ab Seite 53
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Kartei Details
Karten | 205 |
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Lernende | 12 |
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Finanzen |
Stufe | Andere |
Erstellt / Aktualisiert | 11.07.2015 / 24.09.2023 |
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Was ist ein ZAZ-Konto?
Das ZAZ-Konto ist ein Kontokorrent bei der Eidgenössischen Zollverwaltung.
Was ist das Verlagerungsverfahren?
Das Verlagerungsverfahren erlaubt es den Unternehmen, die regelmässig Waren importieren und exportieren, die MWST nicht mehr an der Grenze abzurechnen, sondern sie dürfen die Einfuhrsteuer in ihren Quartalsabrechnungen deklarieren. Das Verlagerungsverfahren braucht die Bewilligung der ESTV.
Im MWSTG sind auch die Pflichten und Rechte...
...sowohl der steuerpflichtigen Person als auch der ESTV aufgeführt und die zur Verfügung stehenden Rechtswege - MWSTG Art. 66ff
Die ESTV führt periodisch Kontrollen vor Ort bei den steuerpflichtigen Personen durch, um zu kontrollieren, ob ihr Steueranspruch gedeckt ist. Liegen keine oder nur unvollständige Aufzeichnungen vor, ist die ESTV berechtigt, ...
...eine Schätzung nach pflichtgemässem Ermessen vorzunehmen. Sie hat auch das Recht, bei Dritten Auskünfte einzuholen, um gewisse Sachverhalte bei einer steuerpflichtigen Person abzuklären.
Wird anlässlich einer Kontrolle eine Nachforderung in Form einer Einschätzungsmitteilung gestellt, so steht es der steuerpflichtigen Person frei, den Rechtsweg zu beschreiten. Die Einschätzungsmitteilung ist gleichzeitig eine...
...Verfügung, welche innerhalb von 30 Tagen nach Eröffnung durch die steuerpflichtige Person mit einer Einsprache angefochten werden kann.
Wird anlässlich einer Kontrolle eine Nachforderung in Form einer Einschätzungsmitteilung gestellt, so steht es der steuerpflichtigen Person frei, den Rechtsweg zu beschreiten. Die Einschätzungsmitteilung ist gleichzeitig eine...
...Verfügung, welche innerhalb von 30 Tagen nach Eröffnung durch die steuerpflichtige Person mit einer Einsprache angefochten werden kann.
Auf die Einsprache kann die ESTV einen...
...Einspracheentscheid ausstellen, der wiederum mit einer Beschwerde innerhalb von 30 Tagen beim Bundesverwaltungsgericht angefochten werden kann.
Das Bundesverwaltungsgericht stellt auf die Beschwerde einen Beschwerdeentscheid aus, der innerhalb von...
... 30 Tagen beim Bundesgericht angefochten werden kann. Das Bundesgericht ist die oberste Instanz für MWST-Auseinandersetzungen und der Bundesgerichtsentscheid kann somit nicht mehr weiter angefochten werden.
Im MWSTG sind die Strafbestimmungen aufgeführt, die bei...
...Steuerhinterziehung und bei Steuergefährdung angewandt werden. Je nach Art des strafbaren Verhaltens kann aber auch das Verwaltungsstrafrecht oder das Strafgesetzbuch zur Anwendung kommen.
Eine Steuerhinterziehung liegt vor, wenn...
...sich eine Person einen unrechtmässigen Steuervorteil verschafft, auch indem sie sich eine unrechtmässige Befreiung. Vergütung, Rückerstattung oder einen unrechtmässigen Abzug von Steuern erwirkt. Für Steuerhinterziehung ist eine Busse von bis zu CHF 800'000.00 vorgesehen - MWSTG Art. 96.
Eine abgeschwächtere Form der Steuerhinterziehung ist...
...die Verletzung von Verfahrenspflichten - MWSTG Art. 98.
Mit einer Busse bestraft wird, sofern die Tat nicht nach einer anderen Bestimmung mit höherer Strafe bedroht ist, wer vorsätzlich oder fahrlässig (Teil 1):
- sich gesetzeswidrig nicht als steuerpflichtige Person anmeldet
- trotz Mahnung der Pflicht zur Einreichung der Steuerabrechnung oder zur Erteilung der gesetzlich vorgeschriebenen Auskünfte nicht nachkommt
- die Steuer nicht periodengerecht deklariert
- Sicherheit nicht gehörig leistet
- Geschäftsbücher, Belege, Geschäftspapiere und sonstige Aufzeichnungen nicht ordnungsgemäss führt, ausfertigt, aufbewahrt oder vorlegt
Mit einer Busse bestraft wird, sofern die Tat nicht nach einer anderen Bestimmung mit höherer Strafe bedroht ist, wer vorsätzlich oder fahrlässig (Teil 2):
- trotz Mahnung nicht oder nicht richtig Auskunft erteilt oder die für die Steuererhebung oder für die Überprüfung der Steuerpflicht massgebenden Daten und Gegenstände nicht oder nicht richtig deklariert
- in den Rechnungen eine nicht oder nicht in dieser Höhe geschuldete MWST ausweist
- durch Angabe einer Registernummer eine Eintragung im Register der steuerpflichtigen Personen vortäuscht
- trotz Mahnung die ordnungsgemässe Durchführung einer Kontrolle erschwert, behindert oder verunmöglicht
Wer erhebt die MWST?
Die ESTV ist zuständig für die Erhebung der MWST im Inland, die Eidg. Zollverwaltung ist zuständig für die MWST-Erhebung an der Grenze auf den Einfuhren.
Welchen Rechtsweg kann eine steuerpflichtige Person beschreiten, wenn sie mit einer Nachforderung nicht einverstanden ist?
Die steuerpflichtige Person kann eine Verfügung verlangen. Nach der ESTV beurteilen das Bundesverwaltungsgericht und in letzter Instanz das Bundesgericht den Sachverhalt.
Wie lautet der Grundsatz für die Steuerpflicht?
MWSTG Art. 10 Abs. 1 - Steuerpflichtig ist, wer unabhängig von der Rechtsform, Zweck und Gewinnabsicht ein Unternehmen betreibt und nicht von der Steuerfplicht befeit ist.
Ein Unternehmen betreibt, wer...
- eine auf die nachhaltige Erzielung von Einnahmen aus Leistungen ausgerichtete berufliche oder gewerbliche Tätigkeit selbständig ausübt, und
- unter eigenem Namen nach aussen auftritt.
Eine nachhaltige Erzielung von Einnahmen setzt ein auf eine gewisse Dauer angelegtes, planmässiges Vorgehen des Unternehmens voraus.
Wann ist eine Tätigkeit auf die Erzielung von Einnahmen ausgerichtet?
Wenn die Erzielung von Einnahmen das primär verfolgte Ziel der Tätigkeit ist. Dabei ist es unerheblich, ob eine Gewinnabsicht besteht oder nicht.
Wann ist die Absicht zur Erzielung von Einnahmen nicht vorhanden?
Wenn für die erbrachten Leistungen nicht oder nur in deutlich untergeordneter Weise Einnahmen erzielt werden. Beispielsweise ist eine gemeinnützige Organisation, die zum Ziel hat, sich ausschliesslich aus Nicht-Entgelten (Spenden, Subventionen usw.) zu finanzieren und für ihre Leistungen kein Entgelt vereinnahmt, nicht unternehmerisch tätig.
Wann liegt eine berufliche oder gewerbliche Tätigkeit vor?
Wenn planmässig Güter produziert oder gehandelt oder Dienstleistungen erbracht werden und diese zum Verkauf an Dritte auf dem Markt angeboten werden, also beispielsweise kommerzielle, industrielle oder handwerkliche Tätigkeiten. Die Pflege eines Hobbys ist hingegen keine berufliche oder gewerbliche Tätigkeit.
Mit dem Kriterium der Selbständigkeit wird eine Abgrenzung zur unselbständigen Erwerbstätigkeit vorgenommen und der Auftritt gegen aussen unter eigenem Namen setzt voraus, dass...
...vertragliche Verpflichtungen gegenüber Leistungsempfängern und Leistungserbringern erkennbar selbständig eingegangen werden.
Die Steuerpflicht ist selbst ohne unmittelbare Erzielung von Umsatz gegeben. Obligatorisch steuerpflichtig sind jedoch nur diejenigen Unternehmen,...
...die einen Umsatz aus steuerbaren Leistungen im Inland von über CHF 100'000 pro Jahr erzielen - MWSTG Art. 10 Abs. 2 lit. a.
Neben den Erbringern von Lieferungen und Dienstleistungen im Inland werden auch diejenigen Personen steuerpflichtig, die im Kalenderjahr für mehr als...
...CHF 10'000 gewisse Leistungen von Unternehmen mit Sitz im Ausland beziehen. Sie schulden die Bezugsteuer - MWSTG Art. 45 Abs. 1 in Verbindung mit MWSTG Art. 45 Abs. 2 lit. b
Es gibt vier Befreiungen vom Grundsatz für die Steuerpflicht. Diese betreffen einerseits...
...die Kleinstunternehmen und andererseits auch ganze Branchen, die nicht oder erst bei einer höheren Umsatzlimite steuerpflichtig werden. Bei diesen Ausnahmen geht es auch darum, den administrativen Aufwand für die Unternehmen und für die ESTV nicht unnötig aufzublähen und somit die Wirtschaftlichkeit der MWST-Erhebung zu gewährleisten.
Alle diejenigen Unternehmen, die einen Jahresumsatz aus steuerbaren Leistungen von weniger als CHF 100'000 erreichen,...
...sind von der Steuerpflicht befreit - MWSTG Art. 10 Abs. 2 lit. a. Der Umsatz bemisst sich dabei nach den vereinbarten Entgelten ohne die Steuer.
Zu beachten ist, dass die Beurteilung, ob ein Unternehmen obligatorisch steuerpflichtig wird oder nicht, immer aufgrund...
...der vereinbarten Entgelte ohne Steuer vorgenommen wird - MWSTG Art. 10 Abs. 2 lit. a.
Zur Beurteilung der obligatorischen Steuerpflicht werden folgende Entgelte herangezogn:
- im Inland erbrachte Lieferungen und Dienstleistungen
- steuerbefreite Leistungen (Export)
Ein Unternehmen mit Sitz im Ausland, das im Inland Dienstleistungen nach dem Empfängerortsprinzip sowie andere der Bezugsteuer unterliegende Leistungen erbringt, müsste sich eigentlich in der Schweiz als Steuerpflichtiger registrieren lassen, wenn es die Umsatzlimite übersteigt. Da diese Registrierung für die Unternehmen selber und für die ESTV mit administrativen Kosten verbunden wäre, müssen sich die Unternehmen...
...nicht im MWST-Register eintragen lassen - mit Ausnahme der Unternehmen, die Telekommunikations- oder elektronische Dienstleistungen an nicht steuerpflichtige Empfänger erbringen - MWSTG Art. 10 Abs. 2 lit. b.
Die im Inland erbrachten Leistungen von Unternehmen mit Sitz im Ausland werden mit Hilfe der...
...Deklaration der Bezugsteuer durch die inländischen Bezüger mit der MWST belastet.
Bei nicht gewinnstrebigen, ehrenamtlich geführten Sport- und Kulturvereinen und bei gemeinnützigen Institutionen beträgt die Jahresumsatzgrenze zur Auslösung der Steuerpflicht nicht CHF 100'000, sondern...
...CHF 150'000. Diese erhöhte Umsatzlimite soll verhindern, dass kleine Vereine und Institutionen nur daher obligatorisch steuerpflichtig werden, weil sie sich in einem geringen Masse Mittel beschaffen müssen wie beispielsweise durch etwas Sponsoring oder Shopverkäufe. Sobald ein Sportverein, Kulturverein, oder eine gemeinnützige Institution eine gewisse Grösse hat und die Mittelbeschaffung professionell betreibt, wird die Umsatzlimite von CHF 150'000 überschritten werden und die obligatorische Steuerpflicht ist gegeben.
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