Klinisch-psychologische Diagnostik
Seminar "Klinisch-psychologische Diagnostik"
Seminar "Klinisch-psychologische Diagnostik"
Set of flashcards Details
Flashcards | 144 |
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Language | Deutsch |
Category | Psychology |
Level | University |
Created / Updated | 13.01.2015 / 22.05.2016 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/klinischpsychologische_diagnostik
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Welche Bedeutung haben Kognitionen für die klinische Psychologie?
- Bedeutung für Entstehung psychischer Störungen ist umstritten
- Bestätigt ist die rolle bei der Aufrechterhaltung
- Grundannahme kognitiver Theorien:
- Situation à Gedanke à Emotion/Verhalten
- Situation à dysfunktionaler Gedanke à psychische Störung
Was sind Ziele der Kognitionsdiagnostik?
- Erfragen von den Gedanken zugrunde liegenden Bedeutungsstrukturen, Grundannahmen & kognitiven Schemata
à Exploration & später Modifikation dysfunktionaler Annahmen - Erfassen der individuellen Gedanken einer Person in spezifischen Situationen
à vgl. Verhaltensanalyse
Welche diagnostischen Methoden gibt es in der Kognitinsdiagnostik?
- Bestätigungsmethoden / Fragebögen
- Produktionsmethoden
Was kennzeichnet einen kognitiven Fragebogen?
- Patient werden bestimmte Kognitionen vorgegeben, die mit einer festgelegten Zielstellung bearbeitet werden sollen
Wo liegen die Grenzen kognitiver Fragebögen?
Reliabilität eignet sich nicht als Gütekriterium, da Kognitionen zeit-, situations- & kontextgebunden sind (außer evtl. dysfunktionale Schemata, da diese zeitstabiler sind)
Was sind Vorteile kognitiver Fragebögen, was Nachteile?
- Nachteil in der Praxis:
Patient empfindet es oft als schwierig, seine Gedanken zuzuordnen - Vorteile:
- Effiziente & einfache Möglichkeit, Einblicke in Gedanken, Gefühle, bildhafte Vorstellungen etc. zu erhalten
- Kosten- & Zeiteffizienz
- Falls Normen vorliegen: Einordnung in klinisch relevante Befunde möglich
Welche kognitiven Fragebögen liegen bspw. für Depression, Panikstörung, Soziale Phobie, GAS,Zwangsstörung, PTBS und störungsunspezifischen Kognitionen vor?
- Depression: Skala dysfunktionaler Einstellungen
- Panikstörung: Agoraphobic Cognitions Questionnaire (ACQ)
- Soziale Phobie: Fragebogen zu sozialphobischen Kognitionen
- GAS: Metakognitionsfragebogen (MKF)
- Zwangsstörung: Interpretations of Intrusions Inventory
- PTBS: Fragebogen zu Gedanken nach traumatischen Erlebnissen (PTCI)
- Störungsunspezifisch: Fragebogen irrationaler Einstellungen (FIE)
Was kennzeichnet Produktionsmethoden in der Kognitionsdiagnostik?
- Einsatz von Tagebüchern & Selbstbeobachtungsprotokollen
- Oft als Einstieg in die Therapie, als Informationsquelle
- Auch zur Motivierung des Patienten
- Vorlagen für strukturierte Tagebücher oder eigene Vorlagen
- Sehr ausführliche Einführung in die Handhabung
- Genaue Absprachen über Modalitäten
Was ist die Grundlage von Gedankenprotokollen?
ABC-Modell von Ellis
Wie ist das ABC-Modell von Ellis aufgebaut?
A = Activating Event (auslösendes Ereignis)
B = Beliefs (Bewertung des Ereignisses auf Grund bewusster & unbewusster Überzeugungen)
C = Consequence (emotioanle Reaktion & Verhaltensweisen)
Was ist die zentrale Annahme in Ellis' ABC-Modell?
emotionale & Verhaltenskonsequenzen des Individuums (C) werden nicht direkt durch auslösende Ereignisse (A) verursacht; sie werden in erster Linie durch die Art der „irrationalen“ (z.B. selbstschädigend) Bewertung dieser Ereignisse (B) hervorgerufen
Für was stehen die Spalten bei der 3-Spalten-Technik?
Situation - (automatische) Gedanken - Gefühl
Für was stehen die Spalten bei der 3-Spalten-Technik?
Situation - (automatische) Gedanken - Gefühl
Welchen Nutzen haben Produktionsmethoden in der Kognitionsdiagnostik?
- Große Informationsquelle & diagnostische Hilfe
- Stärken Verantwortlichkeit
- Individuelle, patientenbezogene Betrachtung von Kognitionen, nicht Vergleich mit Norm
- Einblick in individuelle Wahrnehmung, Interpretation & Bewertung von Patienten in Bezug auf sich selbst & ihre Umwelt
Warum betreibt man Diagnostik?
- verbesserter Erkenntnisstand
- Entwicklung bzw. Differenzierung klinisch-psychologischer Verfahren (Psychotherapie)
- Verbesserte Klassifikation psychischer Störungen
à Steigerung der prognostischen Validität - Qualitätssicherung & Dokumentation (Diagnostik & Indikation) in der Psychotherapie
Welche Aufgabenfelder (Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft) deckt die Diagnostik ab?
- Klärung des Verlaufs
- Ätiologie
- Klärung vergangener psychischer Vorgänge
- diagnostische Beschreibung
- Differentialdiagnose
- Klassifikation
- Prognose
- Indikation
- Evaluation
Welche Methoden nutzt die Diagnostik?
- klinische Fragebögen
- neuropsychologische Tests
- klinische Interviews
- Situations-/Wochenprotokolle, Tagebücher
- Verhaltensbeobachtung
- Apparative Untersuchungen
- Erfassung der biographischen & Krankheitsanamnese
- Funktionale Verhaltensanalyse
Was ist das Ziel psychodynamisch orientierter Verfahren?
Diagnsotische Konzepte der psychodynamischen Theorie & Psychotherapie mit möglichst großer Zuverlässigkeit zu erfassen
Welche 5 Achsen nutzen psychodynamisch orientierte Verfahren zur Abbildung theoretisch relevanter Bereiche über nichtformalisierter & standardisierte diagnostische Gespräche?
- Krankheitserleben & Behandlungsvoraussetzungen
- Beziehungsebene
- Zeitlich überdauernde Konflikte
- Psychischer Struktur
- Symptom- & Syndromebene
Wie läuft die Diagnostik ab?
- Anmeldung/ Zuweisung
- Vorgespräch, allgemeine Orientierung, Planung
- Erhebung
- Beschreibung der Symptome, Befund, klassifikatorische Diagnose
- Eigenschaftsdiagnostik
- Abklärung körperlicher Faktoren
- Analyse von Lebensbedingungen
- Funktionale Problemanalyse (Mikroebene)
- Indikationsentscheidung, Prognose, Erfolgsbeurteilung, Therapieplanung
- Psychotherapie
- Kontrollmessungen, Verlaufsdiagnostik
- Erfolgsbeurteilung, Zielerreichung, Wirksamkeit, Effektivität
Wie wird eine psychische Störung definiert?
Ein Syndrom oder Muster individueller Erlebens- & Verhaltensweisen, das Leiden verursacht, mit Einschränkungen in einem der mehreren Bereichen des Funktionierens, mit erhöhtem Risiko für Krankheiten, Tod oder Suizid, mit Verlust von Freiheiten oder Einschränkungen in der Lebensführung verbunden ist
Was ist das Ziel des kategorialen Klassifikationsansatzes?
Gruppierung der relevanten Merkmale & Einordnung der Gruppierung in bestimmte Kategorien
Was sind die Annahmen des kategorialen Ansatzes?
- Es gibt sinnvolle Gruppierungen der beobachteten Phänomene
- Es bestehen hinreichend qualitative Unterschiede zwischen den Gruppen um die Einteilung in diskrete Klassen zu rechtfertigen
Was ist die Annahme des dimensionalen Ansatzes?
Beobachteten Phänomenen liegen bestimmte Dimensionen zugrunde wobei die Unterschiede vor allem qualitativer Natur sind
Was sind Vor- & Nachteile von Klassifikation?
- Verbesserung der Kommunikation
- Sinnvolle Informationsreduktion
- Ökonom. Informationsvermittlung
- Handlungsanleitung
- Wissensakkumulation
- Etikettierung
- Informationsverlust
- Deskription ≠ Erklärung
- Verschleierung basaler Dimensionen
Was sind zentrale Qualitätsmerkmale von Klassifikationen?
- Relevanz
- Reliabilität, Validität, Praktikabilität
Welche Varianzquellen existieren bei Klassifikationen?
- zu klassifizierende Merkmale
- Diagnostiker
- Klassifikationssystem
Welche Eigenschaften haben deskriptive Klassifikationssysteme?
- theoriefrei
- kategorial
- international kompatibel
- operationalisierbare Kriterien
- vergleichsweise hohe Reliabilität
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