Gastroenterologie
Lernkartei zur Vorbereitung auf die Prüfung zum Erwerb der Zusatzbezeichnung ' spezielle internistische Intensivmedizin'
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Fichier Détails
Cartes-fiches | 62 |
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Langue | Deutsch |
Catégorie | Médecine |
Niveau | Autres |
Crée / Actualisé | 12.01.2015 / 14.01.2023 |
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Definieren sie das akute Leberversagen in Abgrenzung zum terminalen Leberversagen !
Nennen Sie die typische klinische Trias !
Wie unterscheiden sie die zeitlichen Verlaufsformen (fulminant, akut, subakut)?
handelt es sich um eine häufige Erkrankung ?
akutes Leberversagen =Leberzerfallkoma= plötzlicher Ausfall der leberfunktion bei bislang Lebergesunden
DD terminales Leberversagen akut auf chronisch = Leberausfallkoma
typische Trias: Ikterus, Gerinnungsstörung, Bewußtseinsstörung
Zeitspanne zwischen Ausfall Leberfunktion und Enzephalopathie:
< 7 Tage = fulminant
8-28 Tage = akut
> 28 Tage = subakut
seltene Erkrankung, 350-500 Fälle im Jahr in D , 2009 52 x LTX
Nennen Sie häufige Ursachen eines akuten Leberversagens!
Anteil kryptogenes ALV, prognose ?
Virushepatitiden :fulminante Hepatitis C (1% der Verläufe, weltweit häufigste Ursache eines ALV) v.a. bei Koinfektion mit Hep D (50%). Bei Hep C sehr selten, bei Hep A selten, cave Hep E bei Schwangeren mit 20% Letalität !
Paracetamolintoxikation
Pilzvergiftung: Knollenblätterpilz, Fliegenpilz
Reye-Syndrom : ASS bei Kindern v.a. post infectionem
Kreislaufschock, Sepsis
HELLP-Syndrom
akute Verlaufsform M. Wilson (3%)
Budd-Chiari-Syndrom
Leptospirose
idiosynkratisch (durch medikamente)
kryptogenes Leberversagen : 30% w>>m, sehr schlechte Prognose
Wie häufig ist die Paracetamolintoxikation als Ursache eines akuten Leberversagens ?
Nennen sie die Tageshöchstdosis sowie ungefähr die gefährliche Dosis und sicher schädliche Dosis beim Erwachsenen !
Ätiologie der Paracetamolintoxikation ?
Beschreiben sie die typische Symptomatik und geben sie die zugehörige Latenzzeit an !
in Deutschland/USA/England die häufigste Ursache eines ALV!
offizielle Höchstdosis 4 g /Tag, merke zum Abschätzen : ab 10 g gefährliche Dosis, ab 15 g Leberschäden zu erwarten cave: bei Kindern bereits ab 7 g
Ätiologie: 80% suizidal, 20% akzidentell
Symptomatik mit typischer Latenzzeit , Erstsymptome meist nach 24h, Vollbild nach 3 Tagen
Übelkeit, Erbrechen, Schmerzen rechter Oberbauch , Trias Leberversagen , ev. assoziiertes NV (Tubulusnekrose)
Beschreiben sie die Pathophysiologie des akuten Leberversagens bei Paracetamolintoxikation !
Therapie der Wahl ? Alternativen ?
Mortalität ?
Oxydativer Abbau von Paracetamol über Cytochrom p450 in der Leber zu toxischem N-Acetylmidochinon, welches im Normalfall sofort von Glutathion abgefangen wird. Verminderte Glutathionspeicher nach längerem fasten, bei Alkoholabusus.
N-Acetylcystein = Fluimuzil ersetzt Glutathion als SH-Gruppen-Donor
Smilkstein-Schema:
150mg/kg über 15 min, dann 50 mg/kg über 4 Stunden, dann 100mg/kg über 16 h
falls vorhanden Dosierung auch nach Spiegelbestimmung
Nebenwirkung: Hypotonie, Bronchospasmus,Anaphylaxie (cave COPD!)
Mortalität ca.30%, transplantatfreies Überleben 60-80%
alternativ high flux HD (Filter mit höherer Eliminationsrate) über 5 d
ultima ratio ist die LTX
Knollenblätterpilzvergiftung ( Amanita phalloides)
Zeitraum einer möglichen Intoxikation ?
wieviele Pilze sind letal ? Geschmack ?
klinischer Verlauf ? was ist pathognomonisch und unterscheidet sich von anderen Pilzvergiftungen ?
Diagnostik, Therapie ?
die mit Abstand häufigste letale Pilzvergiftung
bereits 1 Pilz kann tödlich sein (Fliegenpilze mindestens 10), der Geschmack ist gut !
zu finden Juli-Oktober, Vergiftungen meist in der Pilzsaison im Spätsommer/Herbst
gatrointestinale Phase pathognomonisch mit 6-12 h Latenz :
Bauchschmerzen , Übelkeit , Krämpfe, Diarrhoe , dann beschwerefreies Intervall 1-3 Tage mit massivem Transaminasenanstieg, schließlich Leber- und Nierenversagen, meist MOV
Diagnostik: Toxinnachweis im Urin (Serumschwieriger) , Salzsäure auf fragliche Pilze= Blaufärbung
Therapie: nach Kohle und Sorbitgabe sowie Volumentherapie (miest Exsikkose) durch Gabe eines
Antidot: Silibinin (Präparatname Legalon, Hautpwirkstoff der Mariendistel) hemmt Giftaufnahme in die Leber, alternativ Penicillin (weniger wirksam)
Wobei handelt es sich beim Budd-Chiari-Syndrom?
Nennen Sie die häufigsten Ursachen und Symptome ?
Therapie medikamentös, interventionell ?
wie präsentiert sich ein chronisches Budd-Chiari-Syndrom ?
Budd-Chiari-Syndrom = Verschluß der großen Lebervenen
Ursachen: myeloproliferatives Syndrom( CML, PV, OMF) Thrombophilie ,Sichelzellanämie, SLE, Vaskulitis (M. Behcet) akute Pankreatitis, Tumorkompression
Symptome: - Übelkeit, Erbrechen, Schmerzen rechter Oberbauch
- Symptome der portalen Hypertonie (Hepatosplenomegalie, Aszites, Ikterus, Varizen)
- sehr selten akutes Leberversagen, dann aber infauste Prognose !
chronisches Budd-Chiari = Bild wie Leberzirrhose
Therapie: Intervention der Wahl ist TIPS, Antikoagulation, eventuell lokale Lyse
Was versteht man unter Idiosynkrasie ?
nennen Sie beispielhaft 4 Substanzen/Substanzgruppen bei denen gehäuft idiosynkratische Reaktionen auftreten !
Therapieansatz ?
Idiosynkrasie = angeborene oder erworbene Überempfindlichkeit gegen bestimmte Substanzen ohne imunologische Reaktion (meist Enzymdefekt) , häufig Eosinophilie im Differentialblutbild
DICI= drug-induced liver injury
gehäuft beschrieben bei Marcumar, Amoxicillin/Clavulansäure (Augmentan) , NSAR, Amiodaron
aber auch Rifampicin, MTX, Valproat, Carbamazepin, trizyklische AD, Glitazone, Dihydralazin,
Therapie: Medikament absetzen, bei Eosinophilie ggf.Versuch Steroidgabe (kein Evidenz)
Nennen sie die gefährlichste Komplikation des akuten Leberversagens !
klinische Zeichen ?
Monitoring, Therapie ?
Hirnödem:
Hirndruck ist mit 25% die häufigste Todesursache beim ALV !
Zeichen des Hirnödems : Cushing-Reflex= Hypertonie und Bradykardie, Hyperventilation, träge Pupillenreaktion
Zeichen der Einklemmung : Meningismus, Beuge-/Strecksynergysmen, Pupillen weit und lichtstarr
Diagnostik: Akut-CCT, Hirndruckmonitoring invasiv/nichtinvasiv (Ventrikelssonde, NIRS)
Therapeutische Maßnahmen : OK-Hochlagerung 30%, Kreislaufstabilisierung Ziel MAD 90 mmHg, tiefe Analgosedierung mit Propofol, Thiopental , Natrium hochnormal, eher Hypothermie (keine Hyperthermie)
Osmotherapeutika z.B,. Mannitol 20% 250 ml über 15 min --> sollen osmotischen Gradienten zwischen Serum und interstitium erzeugen
ultima ratio: Craniektomie , Trepanation
Was ist die Pathogenese einer akuten Schwangerschaftsfettleber?
in welchem Trimenon tritt sie auf ? Auslöser?
Handelt es sich um eine häufige oder seltene Ursache eines akuten Leberversagens ?
sehr seltene Ursache eines akuten Leberversagens (1:1.000.000 Schwangerschaften !)
angeborener Enzymdefekt der in der Schwangerschaft zur Akkumulation von langkettigen Fettsäuren führt
gehäuft auf Tetrazykline --> KI in der Schwangerschaft
Letalität mit 50% hoch, sofortige Sectio
Nennen sie zusammenfassend die wichtigsten Komplikationen des akuten Leberversagens ?
nennen Sie Therapiemöglichkeiten bei akutem Leberversagen !
Wie werten sie die Bedeutung der Leberersatzverfahren (nennen Sie Beispiele) ?
Wie häufig ist eine Lebertransplantation notwendig ?
Komplikationen des ALV:
Hirnödem (häufigste Todesursache), Infektion (zweithäufigste Todesursache ist Sepsis), Nierenversagen bei 2/3 aller ALV, ALI/ARDS (30%) , hepatopulmonales Syndrom, schwere Gerinnungsstörungen mit Blutungsschock, schwere Hypoglykämien
Therapie: frühzeitige Verlegung in ein Transplantationszentrum
ggf. Antidotgabe, ggf antivirale Therapie (Entecavir, Tenofovir, lamivudin) bei Hepatitis B , AIH --> Steroide und AZT
Leberersatzverfahren (MARS, PRMETHEUS): signifikante Verbesserung der Leberfunktion aber in mehreren Studien keine Verbesserung der Mortalität , nur noch zum Bridging vor LTX --> "there is no life on Mars"
Lebertransplantation in 25 % aller Fälle notwendig
Akutes Abdomen:
Nennen Sie die 4 häufigsten Gründe für ein akutes Abdomen ?
Welches ist an 5. Stelle der häufigste internistische Grund ?
Nennen Sie weitere Ursachen
(chirurgisch, kardiovaskulär, urologisch, gynäkologisch, endokrinologisch) !
Wie häufig ist bei akutem Abdomen eine chirurgische Exploration notwendig ?
handelt es sich beim akuten Abdomen demnach um eine internistische oder chirurgische Entität?
1. Appendizitis 2. Cholecystitis 3. Ileus 4. Hohlorganperforation
5. akute Pankreatitis
chirurgisch: inkarzerierte Hernie, Tumorinvagination, akute mesenteriale Ischämie, retroperitoneale Blutung
kardiovaskulär: Hinterwandinfarkt, Aortendissektion, rupturiertes Bauchaortenaneurysma
gynäkologisch: stielgedrehte Ovarialzyste, EUG, Adnexitis/Salpingitis, Tuboovarialabzeß
urologisch: Nierenkolik, akuter Harnverhalt, Hodentorsion (Kinder/Jugendliche), Epididymitis
endokrinologisch = Pseudoperitonitis: diabetische Ketoazidose, Urämie, C1-Esterase-Inhibitormangel, Addisonkrise, Porphyrie, Sichelzellanämie
LSK/Laparotomie in 80% der Fälle, entsprechend ist das akute Abdomen eine chirurgische Aufnahmediagnose !
Welche Formen der akuten mesenterialen Ischämie unterscheiden Sie ?
I. okklusive mesenteriale Ischämie =OMI, Mesenterialinfarkt 75 % aller Fälle
1. arteriell (90%) = Mesenterialarterienverschluß
75% embolisch, 25% thrombotisch
2. venös (10%) = Mesenterialvenenverschluß
II. nicht okklusive mesenteriale Ischämie NOMI 25% aller Fälle
ist die akute Mesenterialischämie eine häufige oder seltene Ursache des akuten Abdomens ?
wie lange ungefähr ist die Ischämietoleranz bei Mesenterialarterienverschluß ?
Ursachen eines embolischen Verschlußes ?
betroffene Gefäße? welches ist der am häufigsten infarzierte Darmanteil ? Mortalität?
Beschreiben sie den klassischen klinischen Verlauf? Laktat als Diagnosemarker ?
Mit 1-2% seltene Ursache des akuten Abdomens Ischämietoleranz mit ca. 6 h gering , "Zeit ist Darm"!
Vorhofflimmern, Myokardinfarkt, Endokarditis, AMS, AMI, Truncus coeliacius
häufigste Infarzierung im mittleren Jejunum --> am weitesten entfernt von Kollateralen des TC und der AMI !
Mortalität 80%, in der Mehzahl der Fälle wird die Diagnose post mortem gestellt
klinischer Verlauf: Initialphase 1-6 h mit stärksten Bauchschmerzen meist periumbilical , Übelkeit, Erbrechen, Diarrhoe, dann 6-12 h beschwerdefreies Intervall ("fauler Frieden"), dann Endphase nach 12-24h mit Gangrän, MOV, Exitus
Bei Laktaterhöhung Darm meist schon nekrotisch und nicht mehr operabel --> Verlaufsparameter aber kein Diagnostikum
Mesenterialvenenthrombose:
Welches Gefäß ist am häufigsten betroffen, welcher Darmabschnitt ?
wie untershcheidet man zeitlich akuten von chronischem Verlauf ?
was sind Ursachen einer sekundären Mesenterialvenenthrombose (80%), was einer primären ?
Welche Diagnostik führen Sie durch ?
wie behandlen Sie ?
am häufigsten betroffen V. mesenterica superior
betroffen Darmabschnitte in Reihenfolge der Häufigkeit: Ileum, Jejunum, Kolon, Duodenum
meist Plaqueruptur, sekundär bei : Thrombophilie (mit 75% häufigster Grund) , LCI, Kontrazeptiva, Neoplasien, Entzündungen , myeloproloferative Syndrome, PNH
Diagnostik: Mittel der Wahl Angio-CT, sonst Sono mit Farbduplex, Labor: D-Dimere, Laktat erhöht, metabolische Azidose
Therapie: Vollantikoagulation mit UFH für 7-10 Tage, dann orale Antikoagulation für 3-6 Monate
Operation : bei Peritonitis explorative Laparoskopie unter Heparin, in 15-30% der Fälle notwendig !
NOMI = nicht-okklusive mesenteriale Ischämie
was bedingt eine nichtokklusive Mesenterialischämie und was sind die häufigsten Ursachen ?
Prognose ?
Therapie ?
25% aller Mesneterialischämien, bedingt durch Vasospasmus meist reaktiv bei Minderperfusion des Darmes
oft bei schwerst kranken Patienten auf Intensivstation, mit 86% höchste Mortalität
Ursachen: Schock jeglicher Genese , postoperativ, Hämodialyse, IACS, Medikamente (Katecholamine, Vasopressoren)
Therapie Vollantikoagulation, intraarterielle Vasodilatation (Prostavasinapplikation mittels Angiokatheter)
merke: bei Peritonitis immer OP: egal ob NOMI oder OMI !
Gastrointestinale Blutungen
Wie hoch ist der Anteil an oberen, wie hoch an unteren GIB ?
Was versteht man unter einer mittleren GIB und welches ist die häufigste Ursache ?
Nennen sie die Ursachen für eine obere Gastrointestinalblutung entsprechend ihrer Häufigkeit in %
obere GI-Blutung (80%) = oberhalb des Treitzschen Bandes (flexura duodenojejunalis)
untere GI-Blutung (15%) distal des Treitzschen Bandes
neuer Begriff mittlere GIB zwischen Treitzschem Band und Ileozökalklappe, häufigste Ursache sind Angiodysplasien
Ursachen obere GIB:
50% Ulcus : Ulcus duodeni, Ulcus ventriculi (4% der Blutungen bei maligen Tumoren wie Karzinom oder GIST),
Anastomosenulcus, Exulceratio simplex (Ulcus Dieulafoy) = Arrosion submuköse Arterie
35% Erosionen : erosive Gastritis , hämorrhagische Nekrosen (fast immer nach Reanimation) , erosive Duodenitis
10% Varizenblutung: davon 90% Ösoophagusvarizen, 10 % Fundusvarizen
weitere Ursachen : Mallory-Weiss-Läsionen, schwere Refluxösophagitis, Boerhaave-Syndrom, Angiodysplasien (APC)
obere Gastrointestinalblutung
wie hoch ist die Mortalität der nichtvarikösen. wie hoch der varikösen Blutungen ?
wie häufig sistiert eine Blutung spontan?
wie oft kommt es zu Rezidivblutungen, welche Letalität haben diese ?
Welches ist der sensibelste Parameter zur Beurteilung der Blutungsstärke , welcher Parameter ist nicht aussagekräftig ? Indikation zur EK-Gabe orientiert sich woran ?
Mortalität bei nichtvarikösen Blutungen 10%, bei varikösen 30%
85% der Blutungen sistieren spontan, in 25% Rezidivblutungen mit Letalität 35%!
Vitalparameter sind am sensibelsten: Tachykardie, Hypotonie
der Hb-Wert korreliert nicht mit der Blutungsstärke, die Indikation zur Transfusion orientiert sich am geschätzten Blutverlust
Erläutern sie die Forrest-Klassifikation !
kennen Sie einen Risikoscore der zur Beurteilung der Interventionswahrscheinlichkeit herangezogen wird ?
welcher Score dient nach erfolgter Endoskopie zur Beurteilung der Überwachungsnotwendigkeit und zum Abschätzen einer Rezidivblutung ?
Forrest I = aktive Blutung
Ia: arterielle spritzende Blutung, Ib venöse (sickernde) Blutung
Forrest II = stattgehabte Blutung
IIa sichtbarer Geßässtumpg --> blutet in 50% neu, zu behandeln wie aktive Blutung
IIb koagelbedeckte Läsion: Empfehlung Entfernung des Koagels nach Unterspritzung, dann ggf. Intervention
IIc Läsion mit Hämatin bedeckt
Forrest III = ohne Blutungszeichen
Glasgow-Blatchford-Score: bei 0 Punkten benötigt statistisch kein Patient eine Intervention, bei >5 Punkten jeder Zweite
Rockall-Score nach Endoskopie : 0-2 Punkte = ambulante Führung möglich 3-4 Normalstation 5 und mehr Intensivstation
Surrogatparameter: Vitalparameter Komorbiditaten, HS, Hb, ÖGD-Befunde
obere Gastrointestinalblutung: in welchem Zeitintervall ÖGD zu planen ?
wie lautet der Ziel-Hkt bei der akuten Gastrointestinalblutung, Transfusionstrigger beim Herzgesunden/Herzkranken?
Dosierungsschemata PPI ? Magensonde indiziert?
welche Medikamente vor Notfall-ÖGD?
ASS wie lange pausieren bei KHK , Z.n. Stent-PTCA ?
Welche Tripletherapie zur HP-Eradikation (Rezidvraten)?
binnen 24h
Ziel-Hämatokrit 30-35%, Transfusionstrigger bei Hb < 7g/dl(Barkun et al 2010),
bei Patienten mit kardiovaskulären Erkrankungenbereits bei < 8g/dl (Carson et al 2012)
Erythromycin = Motilin-Rezerptor-Agonist 250 mg 20-30 min vor ÖGD
--> bessere Untersuchungsübersicht und kürzere Endoskopiedauer gleiches gilt für MCP (1-2 A =10-20mg i.v.)
Rezidivrate French-Triple 10%, Italian Triple 40% !
Nennen Sie einige Verfahren zur endoskopischen Intervention bei Ulcusblutung !
Wie erfolgt eine operative Versorgung und wann stellt sich die Indikation zur OP ?
Unterspritzung mit Adrenalin 1:10000 (1 A Supra auf 10 ml NaCl 0,9%)
Unterspritzung mit Fibrinkleber (bei Gefäßstümpfen, wo Rupturgefahr bei Cliiping besteht)
Haemoclips, OTS-Clips (Bärenkrallen vorne auf Endoskop gesteckt), Hämospray/Puder
OP-Indikationen:
endoskopisch nicht stillbare Blutung
Rezidivblutung nach 2facher endoskopischer Blutstillung (keine 3. Endoskopie !)
massive Blutung aus Hinterwand Bulbus (A. gastroduodenalis) oder Corpus (A. lienalis)
> 8 EK/24h
Versorgung: Ulcus duodeni wird umstochen, ggf. Gefäßligatur, Ulcus ventriculi wird resiziert
Nennen sie Risikofaktoren für die Entwicklung von Streßulcera !
Welche nichtmedikamentösen Maßnahmen dienen der Prophylaxe ?
Welche Nachteile hat eine Streßulcusprophylaxe mit PPI ?
Werten sie diezuletzt veröffentlichte Metaanalyse, welche Ranitidin bei geringeren NW als gleichwertig zur Prophylaxe ansieht !
Risikofaktoren: respiratorische Insuffizienz, Beatmungsdauer > 48 h, INR > 1,5, PTT >2fach der Norm, Polytrauma, Verbrennung >30%KÖF, Insult, Nierenversagen, Leberversagen, Ulcusanamnese <6 Wochen
Vermeidung von Hypotension, Oxygenierung, Korrektur Säure/Basenhaushalt, enterale und parenterale Ernährung
PPI-Therapie mit Anhebung Magen-pH führt zu Abnahme der Bakterizidie:
vermehrt ventilatorassoziierte Pneumonien, vermehrt CDAD, vermehrt SBP bei Zirrhotikern (Wechsel auf Ranitidin !)
außerdem akute interstitielle Nephritis, mikroskopischeKolitis , selten Vit. B12, Magesiummangel, frgl. Osteoporose
Datenlage sehr uneinheitlich, die aktuelle Metaanalyse weist Daten auf die der klinischen Erfahrung widersprechen
Kernfrage: ist eine Säureblockade bei Streßulcera überhaupt zielführend? meist galliges Refluat, Gewebshypoxämie im Vordergrund !
Empfehlung: bei pos. RD-Anamnese PPI, bei Langzeitbeatmeten mit Risikofaktoren Ranitidin, bei Kurzliegern Verzicht auf Säureblockade erwägen.
Varizenblutung : prozentual wie häufig bei OGIB und Leberzirrhose (Normalerweise10%)?
Wie häufig sind bei Diagnosestellung Leberzirrhose Ösophagusvarizen vorhanden ?
Vorkommen bei kompensierter /dekompensierter LCI in Prozent ?
wie häufig sistieren Varizenblutungen spontan, Rezidivblutung wie häufig, Letalität?
Welchen Anteil haben Ösophagus- und Magenvarizen ?
Welche zusätzlichen Blutungsursachen können Leberzirrhotiker aufweisen ?
50% aller OGIB bei LCI sind varikös
Bei Diagnosestellung LCI in 50% Ösophagusvarizen, Prädilektionstelle distaler Ö, selten mittlerer Ö. ,
Prävalenz bei kompensierter LCI in 30%, bei dekompensierter in 60%
Varizenblutungen sistieren nur in 30% der Fälle spontan, 70% Rezidivblutungen mit Letalität 70%
Gesamtmortalität 30%
Ösophagusvarizen 90%, Fundusvarizen 9%, Duodenalvarizen 1%
portale hypertensive Gastropathie
GAVE (gastrische antrale vasale Ektasien) = Wassermelonenmagen -> chronische Blutungen, APC-Behandlung !
Wie erfolgt die Einteilung der Ösophagusvarizen nach Paquet ?
Paquet Grad I: unter Luftinsufflation verstreichende Varizenstränge
Grad II unter Luftinsufflation nicht verstreichende Varizen ohne Lumeneinengung
Grad II Lumeneinengung
Grad IV cherry spots= red colour sign= red whale sign = Varize auf Varizen --> bluten sehr leicht !
Welche allgemeinen Therapiemaßnahmen erfolgen bei akuter Varizenblutung!
Volumengabe, Blutungsmanagement,
Schutzintubation bei : So2 < 90%, enzephalopathischem Koma, Aspiration
Ceftriaxon/Cefotaxim iv. über 5 Tage: signifikante Reduktion SBP und Rezidivblutung (oft infektiöse Beteiligung)
alternativ Fluorchinolon
Laculose rektal /oral, Ornithinaspartat p.o./i.v. bei Enzephalopathie
MS-Anlage möglichst nur endoskopisch, dünnlumig
Ernährung enteral spätestens ab dem 3. Tag, parenteral binnen 12h (Katabolie bei LCI !)
Wie wirken Vasopressoren ? Welche Nachteile ?
Vasopressoren: Terlipressin, Somatostatin, Octreotid
Vasokonstriktion V.a. der Arterien im Splanchnikusgebiet --> Druckabsenkung in Pfortader
Cochrane-Analyse 2010: gleichwertig zu Endoskopie !
Dosierung Terlipressin : 1mg i.v. alle 4-6 h, initial 2mg Bolus möglich
Nachteil Ischämien: kardial, intestinal, peripher, Hautnekrosen
Endoskopie bei Varizenblutung:
Unterschied der Versorgung von Ösophagus- und Fundusvarizen ?
enterale Kostführung nach Ligaturbehandlung
Endoskopische Revision an welchem Tag nach Sklerosierung, nach Notfall-Ligatur, nach elektiver Ligatur ?
Ösophagusvarizen werden wenn möglich mittels Gummibandligatur behandelt, Fundusvarizen meist mit Histioacryl sklerosiert (muskelschwache Wand, Perforationsgefahr)
Nach Ligaturbehandlung gilt generell: 1 Tag nüchtern, 3 Tage Breikost, 14 Tage nichts hartes !
erneute ÖGD 3-4 d nach Sklerosierung , 7 Tage nach Akutligatur, 2 Wochen nach elektiver Ligatur
cave nach 5-7 Tage fallen Ringe ab, erneute Blutungsgefahr !
Kompressionssonden:
wieviel Prozent aller Varizenblutungen sind endoskopisch nicht stillbar?
Unterschiede und Anwendungsgebiete verschiedener Kompressionssonden ?
Welche Gefahr besteht unter Kompression und wie kann dieser entgegengewirkt werden ?
Kennen sie eine weitere Möglichkeit zur Behebung einer endoskopisch nicht stillbaren Ösophagusvarizenblutung?
10% aller Varizenblutungen sind endoskopisch nicht stillbar
Linton-Nachlas-Sonde: mehrlumige Ein-Ballon-Sonde mit birnenfönmigem Ballon (250-300 ml Luft), v.a. bei Fundusvarizen aber auch distalen Ösophagusvarizen.
Sengstaken-Blakemore-Sonde: zwei Ballons, einen im Magen , ein schlauchfömiger Ballon im Ösophagus, bei distalen und mittleren Ösophagusblutungen.
Anmerkung: Empfehlungen und Datenlage bezüglich Präferenz bei unbekannter widersprüchlich
Ösophagusstent: selbstexpandierender beschichteter Metallstent, v.a. in Österreich angewandt
Primär- und Sekundärprophylaxe der Varizenblutung :
welches Ziel hat die Primärprophylaxe und wann stellt sich die Indikation ?
ÖGD bei Erstdiagnose Leberzirrhose empfohlen, Verlaufskontrollen ?
Senkung des Drucks im Pfortaderkreislauf
Indikation bei LCI Child B/C, Varizen > 5 mm , unter Therapie neu aufgetretenen Varizen
Screnning-ÖGD bei jeder Erstdiagnose LCI, Verlaufskontrolle bei unauffälligem Befund nach 3 Jahren !
medikamentöse Prophylaxe = nichtselektiver Betablocker:Propranolol, Carvedilol
therapeutische Prophylaxe = Ligatur
Welche Form der Primärprophylaxe einer Varizenblutung ist nach aktueller Datenlage am effektivsten ?
Senkung der Letalität ?
Welche BB sollten verordnet werden, Zielparameter der medikamentösen Therapie ?
Wie hoch ist die Ansprechrate der medikamentösen Therapie ?
Die medikamentöse Prophylaxe mit einem nichtselektivenBetablocker ist nach aktueller Datenlage der Ligaturbehandlung überlegen.
Senkung der Letalität um 30%
Carvedilol (Aufsättigung bis 12,5 mg) scheint Propranol (bis 3x40mg) nach aktuellen Daten leicht überlegen.
Ziel : Senkung HF um 25%, max bis auf 50/min
Senkung RR systolisch auf 100 mmHg bzw bis zur max. tolerierten Dosis
Die Ansprechrate liegt bei 70%
Sekundärprophylaxe der Varizenblutung:
Häufigkeit des Rezidivblutungsrisikos mit und ohne Prophylaxe ?
medikamentös und/oder Ligatur ?
Maßnahmen bei fehlendem Ansprechen der Therapie ?
Sekundärprophylaxe immer medikamentös und mit Ligaturbehandlung
Senkung des Rezidivblutungsrisikos von bis zu 70% auf 15%
Varizeneradikation frühestens 2 Wochen nach der primären Ligaturtherapie
ggf. TIPS, ggf. Anmeldung LTX
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