Gastroenterologie

Lernkartei zur Vorbereitung auf die Prüfung zum Erwerb der Zusatzbezeichnung ' spezielle internistische Intensivmedizin'

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Langue Deutsch
Catégorie Médecine
Niveau Autres
Crée / Actualisé 12.01.2015 / 14.01.2023
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Gastrointestinale Blutungen

Wie hoch ist der Anteil an oberen, wie hoch an unteren GIB ?

Was versteht man unter einer mittleren GIB und welches ist die häufigste Ursache ?

Nennen sie die  Ursachen für eine obere Gastrointestinalblutung entsprechend ihrer Häufigkeit in % 

obere GI-Blutung (80%) = oberhalb des Treitzschen Bandes (flexura duodenojejunalis) 

untere GI-Blutung (15%) distal des Treitzschen Bandes

neuer Begriff mittlere GIB zwischen Treitzschem Band und Ileozökalklappe, häufigste Ursache sind Angiodysplasien

Ursachen obere GIB:

50% Ulcus : Ulcus duodeni, Ulcus ventriculi (4% der Blutungen bei maligen Tumoren wie Karzinom oder GIST),

                     Anastomosenulcus, Exulceratio simplex (Ulcus Dieulafoy) = Arrosion submuköse Arterie

35% Erosionen : erosive Gastritis , hämorrhagische Nekrosen (fast immer nach Reanimation) , erosive Duodenitis 

10% Varizenblutung: davon 90% Ösoophagusvarizen, 10 % Fundusvarizen

weitere Ursachen : Mallory-Weiss-Läsionen, schwere Refluxösophagitis, Boerhaave-Syndrom, Angiodysplasien (APC)

 

obere Gastrointestinalblutung

wie hoch ist die Mortalität der nichtvarikösen. wie hoch der varikösen Blutungen ?

wie häufig sistiert eine Blutung spontan? 

wie oft kommt es zu Rezidivblutungen, welche Letalität haben diese ? 

Welches ist der sensibelste Parameter zur Beurteilung der Blutungsstärke , welcher Parameter ist nicht aussagekräftig ? Indikation zur EK-Gabe orientiert sich woran ?

Mortalität bei nichtvarikösen Blutungen 10%, bei varikösen 30%

85% der Blutungen sistieren spontan, in 25% Rezidivblutungen mit Letalität 35%!

Vitalparameter sind am sensibelsten: Tachykardie, Hypotonie

der Hb-Wert korreliert nicht mit der Blutungsstärke, die Indikation zur Transfusion orientiert sich am geschätzten Blutverlust

Erläutern sie die Forrest-Klassifikation !

kennen Sie einen Risikoscore der zur Beurteilung der Interventionswahrscheinlichkeit herangezogen wird ? 

welcher Score dient nach erfolgter Endoskopie zur Beurteilung der Überwachungsnotwendigkeit und zum Abschätzen einer Rezidivblutung ? 

Forrest I = aktive Blutung

Ia: arterielle spritzende Blutung,  Ib venöse (sickernde) Blutung 

Forrest II = stattgehabte Blutung

IIa sichtbarer Geßässtumpg --> blutet in 50% neu, zu behandeln wie aktive Blutung

IIb koagelbedeckte Läsion: Empfehlung Entfernung des Koagels nach Unterspritzung, dann ggf. Intervention

IIc Läsion mit Hämatin bedeckt

Forrest III = ohne Blutungszeichen

Glasgow-Blatchford-Score: bei 0 Punkten benötigt statistisch kein Patient eine Intervention, bei >5 Punkten jeder Zweite

Rockall-Score nach Endoskopie : 0-2 Punkte = ambulante Führung möglich 3-4 Normalstation 5 und mehr Intensivstation

Surrogatparameter: Vitalparameter Komorbiditaten, HS, Hb, ÖGD-Befunde

obere Gastrointestinalblutung:  in welchem Zeitintervall ÖGD zu planen ?

wie lautet der Ziel-Hkt bei der akuten Gastrointestinalblutung, Transfusionstrigger beim Herzgesunden/Herzkranken?

Dosierungsschemata PPI ? Magensonde indiziert?

welche Medikamente vor Notfall-ÖGD?

ASS wie lange pausieren bei KHK , Z.n. Stent-PTCA ? 

Welche Tripletherapie zur HP-Eradikation (Rezidvraten)?

binnen 24h

Ziel-Hämatokrit 30-35%, Transfusionstrigger bei Hb < 7g/dl(Barkun et al 2010),

bei Patienten mit kardiovaskulären Erkrankungenbereits bei < 8g/dl (Carson et al 2012) 

Erythromycin = Motilin-Rezerptor-Agonist 250 mg 20-30 min vor ÖGD  

--> bessere Untersuchungsübersicht und kürzere Endoskopiedauer     gleiches gilt für MCP (1-2 A =10-20mg i.v.) 

Rezidivrate French-Triple 10%, Italian Triple 40% !

Nennen Sie einige Verfahren zur endoskopischen Intervention bei Ulcusblutung !

 

Wie erfolgt eine operative Versorgung und wann stellt sich die Indikation zur OP ?

 

Unterspritzung mit Adrenalin 1:10000 (1 A Supra auf 10 ml NaCl 0,9%) 

Unterspritzung mit Fibrinkleber (bei Gefäßstümpfen, wo Rupturgefahr bei Cliiping besteht) 

Haemoclips, OTS-Clips (Bärenkrallen vorne auf Endoskop gesteckt), Hämospray/Puder 

OP-Indikationen:

endoskopisch nicht stillbare Blutung

Rezidivblutung nach 2facher endoskopischer Blutstillung (keine 3. Endoskopie !)

massive Blutung aus Hinterwand Bulbus (A. gastroduodenalis) oder Corpus (A. lienalis) 

> 8 EK/24h

Versorgung: Ulcus duodeni wird umstochen, ggf. Gefäßligatur, Ulcus ventriculi wird resiziert

Nennen sie Risikofaktoren für die Entwicklung von Streßulcera !

Welche nichtmedikamentösen Maßnahmen dienen der Prophylaxe ? 

Welche Nachteile hat eine Streßulcusprophylaxe mit PPI ?

Werten sie diezuletzt veröffentlichte  Metaanalyse, welche Ranitidin bei geringeren NW als gleichwertig zur Prophylaxe ansieht !

 

 

Risikofaktoren:  respiratorische Insuffizienz, Beatmungsdauer > 48 h, INR > 1,5, PTT >2fach der Norm, Polytrauma, Verbrennung >30%KÖF, Insult, Nierenversagen, Leberversagen, Ulcusanamnese <6 Wochen

Vermeidung von Hypotension, Oxygenierung, Korrektur Säure/Basenhaushalt, enterale und parenterale Ernährung 

PPI-Therapie mit Anhebung Magen-pH führt zu Abnahme der Bakterizidie:

vermehrt ventilatorassoziierte Pneumonien, vermehrt CDAD, vermehrt SBP bei Zirrhotikern (Wechsel auf Ranitidin !)

außerdem akute interstitielle Nephritis, mikroskopischeKolitis , selten Vit. B12, Magesiummangel, frgl. Osteoporose

Datenlage sehr uneinheitlich, die aktuelle Metaanalyse weist Daten auf die der klinischen Erfahrung widersprechen

Kernfrage: ist eine Säureblockade bei Streßulcera überhaupt zielführend? meist galliges Refluat, Gewebshypoxämie im Vordergrund ! 

Empfehlung: bei pos. RD-Anamnese PPI, bei Langzeitbeatmeten mit Risikofaktoren Ranitidin, bei Kurzliegern Verzicht auf Säureblockade erwägen.

Varizenblutung : prozentual wie häufig bei OGIB und Leberzirrhose (Normalerweise10%)? 

Wie häufig sind bei Diagnosestellung Leberzirrhose Ösophagusvarizen vorhanden ?

Vorkommen bei kompensierter /dekompensierter LCI in Prozent ? 

wie häufig sistieren Varizenblutungen spontan, Rezidivblutung wie häufig, Letalität? 

Welchen Anteil haben Ösophagus- und Magenvarizen ? 

Welche zusätzlichen Blutungsursachen können Leberzirrhotiker aufweisen ?

50% aller OGIB bei LCI sind varikös

Bei Diagnosestellung LCI in 50% Ösophagusvarizen, Prädilektionstelle distaler Ö, selten mittlerer Ö. ,

Prävalenz bei kompensierter LCI in 30%, bei dekompensierter in 60%

Varizenblutungen sistieren nur in 30% der Fälle spontan, 70% Rezidivblutungen mit Letalität 70%

Gesamtmortalität 30%

Ösophagusvarizen 90%, Fundusvarizen 9%, Duodenalvarizen 1%

portale hypertensive Gastropathie

GAVE (gastrische antrale vasale Ektasien) = Wassermelonenmagen -> chronische Blutungen, APC-Behandlung  !

Wie erfolgt die Einteilung der Ösophagusvarizen nach Paquet ?

 

Paquet Grad I: unter Luftinsufflation verstreichende Varizenstränge

Grad II unter Luftinsufflation nicht verstreichende Varizen ohne Lumeneinengung

Grad II Lumeneinengung

Grad IV cherry spots= red colour sign= red whale sign = Varize auf Varizen --> bluten sehr leicht !

 

Welche allgemeinen  Therapiemaßnahmen erfolgen bei akuter Varizenblutung!

 

Volumengabe, Blutungsmanagement, 

Schutzintubation bei : So2 < 90%, enzephalopathischem Koma, Aspiration

Ceftriaxon/Cefotaxim iv. über 5 Tage: signifikante Reduktion SBP und Rezidivblutung (oft infektiöse Beteiligung) 

alternativ Fluorchinolon 

Laculose rektal /oral, Ornithinaspartat p.o./i.v. bei Enzephalopathie 

MS-Anlage möglichst nur endoskopisch, dünnlumig

Ernährung enteral spätestens ab dem 3. Tag, parenteral binnen 12h (Katabolie bei LCI !) 

Wie wirken Vasopressoren ? Welche Nachteile ?

Vasopressoren: Terlipressin, Somatostatin, Octreotid

Vasokonstriktion V.a. der Arterien im Splanchnikusgebiet --> Druckabsenkung in Pfortader

Cochrane-Analyse 2010: gleichwertig zu Endoskopie !

Dosierung Terlipressin : 1mg i.v. alle 4-6 h, initial 2mg Bolus möglich 

Nachteil Ischämien: kardial, intestinal, peripher, Hautnekrosen 

Endoskopie bei Varizenblutung:

Unterschied der Versorgung von Ösophagus- und Fundusvarizen ? 

enterale Kostführung nach Ligaturbehandlung 

Endoskopische Revision an welchem Tag nach Sklerosierung, nach Notfall-Ligatur, nach elektiver Ligatur ? 

Ösophagusvarizen werden wenn möglich mittels Gummibandligatur behandelt, Fundusvarizen meist mit Histioacryl sklerosiert (muskelschwache Wand, Perforationsgefahr)

Nach Ligaturbehandlung gilt generell: 1 Tag nüchtern, 3 Tage Breikost, 14 Tage nichts hartes !

erneute ÖGD 3-4 d nach Sklerosierung , 7 Tage nach Akutligatur, 2 Wochen nach elektiver Ligatur

cave nach 5-7 Tage fallen Ringe ab, erneute Blutungsgefahr !

Kompressionssonden: 

wieviel Prozent aller Varizenblutungen sind endoskopisch nicht stillbar? 

Unterschiede und Anwendungsgebiete verschiedener Kompressionssonden ? 

Welche Gefahr besteht unter Kompression und wie kann dieser entgegengewirkt werden ? 

Kennen sie eine weitere Möglichkeit zur Behebung einer endoskopisch nicht stillbaren Ösophagusvarizenblutung?

10% aller Varizenblutungen sind endoskopisch nicht stillbar

Linton-Nachlas-Sonde: mehrlumige Ein-Ballon-Sonde mit birnenfönmigem Ballon (250-300 ml Luft), v.a. bei Fundusvarizen aber auch distalen Ösophagusvarizen.

Sengstaken-Blakemore-Sonde: zwei Ballons, einen im Magen , ein schlauchfömiger Ballon im Ösophagus, bei distalen und mittleren Ösophagusblutungen.

Anmerkung: Empfehlungen und Datenlage bezüglich Präferenz bei unbekannter  widersprüchlich 

Ösophagusstent: selbstexpandierender beschichteter Metallstent, v.a. in Österreich angewandt

Primär- und Sekundärprophylaxe der Varizenblutung :

welches Ziel hat die Primärprophylaxe und wann stellt sich die Indikation ?

ÖGD bei Erstdiagnose Leberzirrhose empfohlen, Verlaufskontrollen ? 

 

 

Senkung des Drucks im Pfortaderkreislauf 

Indikation bei LCI Child B/C, Varizen > 5 mm , unter Therapie neu aufgetretenen Varizen

Screnning-ÖGD bei jeder Erstdiagnose LCI, Verlaufskontrolle bei unauffälligem Befund nach 3 Jahren !

medikamentöse Prophylaxe = nichtselektiver Betablocker:Propranolol, Carvedilol 

therapeutische Prophylaxe =  Ligatur           

Welche Form der Primärprophylaxe einer Varizenblutung  ist nach aktueller Datenlage am effektivsten ?

Senkung der Letalität ?  

Welche BB sollten verordnet werden, Zielparameter der medikamentösen Therapie ? 

Wie hoch ist die Ansprechrate der medikamentösen Therapie ?

Die medikamentöse Prophylaxe mit einem nichtselektivenBetablocker ist nach aktueller Datenlage der Ligaturbehandlung überlegen.

Senkung der Letalität um 30%

Carvedilol (Aufsättigung bis 12,5 mg) scheint Propranol (bis 3x40mg)  nach aktuellen Daten leicht überlegen.

Ziel : Senkung HF um 25%, max bis auf 50/min

Senkung RR systolisch auf 100 mmHg bzw bis zur max. tolerierten Dosis 

Die Ansprechrate liegt bei 70%

Sekundärprophylaxe der Varizenblutung:

Häufigkeit des Rezidivblutungsrisikos mit und ohne Prophylaxe ?

medikamentös und/oder Ligatur ? 

Maßnahmen bei fehlendem Ansprechen der Therapie ? 

Sekundärprophylaxe immer medikamentös und mit Ligaturbehandlung 

Senkung des Rezidivblutungsrisikos von bis zu 70% auf 15%

Varizeneradikation frühestens 2 Wochen nach der primären Ligaturtherapie

ggf. TIPS, ggf. Anmeldung LTX 

Behandlung der portalen Hypertonie:

wofür steht TIPS ?

Indikationen zur Anlage ?

Kontraindikationen ? 

Häufigkeit Thrombose/Stenose nach 2 Jahren ?

Merke: Procedere bei endoskopisch nicht stillbarer Varizenblutung ?

TIPSS oder TIPSS: transjugulärer intrahepatischer porto-systemischer Shunt 

Indikationen:

endoskopisch nicht beherrschbare Blutung, 2. Rezidivblutung , therapierefraktärer Aszites, hepatorenales Syndrom, Budd-Chiari-Syndrom

Kontraindikationen: Child C (!) , hepatische Enzephalopathie 

Bilirubin > 5 mg/dl

Umkehr des Portalflusses von hepatopedal auf hepatofugal

 EF < 40%

Shuntthrombose/-stenose: 76% unbeschichtete , 36% beschichtete Stents nach 2 Jahren 

Merke: endoskopisch nicht stillbare Blutung: Überbrückung mit Kompressionssonde bzw Stent falls verfügbar, 

dann frühzeitig TIPS planen falls keine KI  (Garcia-Pagan et al, 2010, rez. Rezidivblutung und signifikante reduzierte Mortalität) !

Untere Gastrointestinalblutung: 

wie häufig sistieren UGIB spontan? Häufigkeit Rezidivblutungen ? Letalität in Vergleich zu OGIB ?

Lokalisation?

nennen sie Ursachen nach Häufigkeit !

Untere GI-Blutung 95% im Kolon, 5 % mittlere GIB

spontanes Sistieren in 80%, Rezidivblutung in 25%, Letalität mit 3,6 % niedriger als OGIB

Ursachen:

30% Divertikelblutung :  häufiger Auslöser NSAR, blutende Divertikel meist im C. ascendens, schmerzloser akute Beginn , Rezidivblutung 25% in 4 Jahren

20% anorektal: Hämorrhoidalblutung, Analfissur

15% Kolitis: CED, infektiöse Kolitis NSAR-Kolitis, ischämische Kolitis (meist linke Flexur , v.a.Ältere und Intensivpatienten)

13% kolorektales Karzinom, Polyp

10% Angiodysplasie: häufigste Blutungsursache im Dünndarm, sistiert meist spontan aber zu 85% Rezidivblutungen,Therapie APC-Behandlung (nur bei Blutung)     

Heyde-Syndrom = Angiodysplasien Kolon und Aortenstenose --> Auskultation!

10% obere Gastrointestinalblutung : bei hämodynamischer Instabilität immer zuerst ÖGD dann Kolo !

Meckel-Divertikel, Mesenterialinfarkt

 

Untere Gastrointestinalblutung: 

Wann macht eine Angiografie Sinn?, wann nicht ? Indikationen ? 

welche CT-Untersuchung hat eine hohe Sensitivität für die Detektion von Lokalisation und Ursache einer GIB ?

Wie sit bei nicht sicher lokalisierter Kolonblutung operativ vorzugehen?

Angiografie (konventionell, CT) nur sinnvoll bei aktiver Blutung (0,5-1 ml/min), im blutungsfreien Intervall meist negativ 

Indikation: starke UGIB mit unzureichender Übersicht in der Endoskopie, Dünndarmblutung (alternativ frühe OP) 

Hyrdo-CT Abdomen: Patient trinkt 2 l Methylzellulose (oder über MS), zusätzlich rektale Füllung, vor der Untersuchung Buscopan , dann 2 CT-Untersuchungen 1x nativ 1x mit i.v. KM

Notfall-OP : formal subtotale Kolektomie als ultima ratio empfohlen, Segmentresektionen und Hemikolektomie verlassen (Nachblutungen !)  Alternativ Anlage endständiges Transversostoma zur genaueren Eingrenzung !

Erläutern sie die Pathophysiologie der akuten Pankreatitis !

vorzeitige Aktivierung der Verdauungsenzyme (Trypsin, Chymotrypsin, Elastase) bereits im Pankrteas --> Selbstverdauung = Autodigestion

biliär: Rückfluß von Galle in den Pankreasgang führt zu Autoaktivierung 

massive Zytokinfreisetzung macht aus Pankreatitis eine systemische Inflammation

akute Zunahme der Kapillarpermeabilität durch Entzündung mit massiven Flüssigkeitsverlusten (bis 15 l) in den Bauchraum  

cave: second hit nach 14 Tagen durch infizierte Nekrosen !

Gibt es einen Altersgipfel oder ein bevorzugtes Geschlecht bei der akuten Pankreatitis ?

Nennen Sie die Ursachen der akuten Pankreatitis nach ihrer Häufigkeit !

Wie häufig findet sich keine klare Ursache (idioathische Pankretitis) ?

Inzidenz steigend (40/100.000), 'lifestyle-Erkrankung' 

m> w 1,5:1 Altersgipfel 35-44 Jahre (an anderer Stelle 40-60. LJ) 

Ursachen:

45 % biliär  

35% ethyltoxisch

medikamentös: Azathioprin, Glucocorticoide, ACEH, Metronidazol,Statine, Cotrimoxazol,

                         Mesalazin, Opiate, Valproat, Propofol etc pp ..

posttraumatisch, postoperativ, postinterventionell 

Pankreas divisum : häufig mit 7% der Bevölkerung (überwiegend Frauen), in 5% entwickelt sich Pankreatitis

schwere Hypertriglyceridämie (>1000 mg/dl)

penetrierendes Ulcus ventriculi/duodeni, Duodenaldivertikel

Hyperkalziämie z.B. bei primärem Hyperparathyreoidismus  

IPMN = intraduktale papillär-muzinöse Neoplasie: Obstruktion durch Muzin, klassischerweise Pankreaszysten  

Pankreaskarzinom

Ascariden (Tropen)     Viren: Mumps, HIV.HCV, Hepatitisviren

automimmun: Sjögren, SLE, Vaskulitiden  hereditär: alpha1-Antitrypsinmangel

idiopathisch in 15% aller Fälle

Erläutern sie kurz die Einteilung der akuten Pankreatitis nach ursprünglicher und revidierter Atlanta-Klassifikation !

wann liegt definitionsgemäß eine Pankreatitis vor ?

ursprüngliche Einteilung von 1993: 

80% leichte akute Pankreatitis: "ödematös",  fast nie letal endend  

20% schwere akute Pankreatitis: "nekrotisierend" mit Organversagen oder lokalen Komplikationen  

Klassifikation 2012: 

1. leichte akute Pankreatitis: kein Organversagen, keine Komplikationen 

2. moderate akute Pankreatitis: Organversagen <48h, Komplikationen (lokal,systemisch, Exazerbation von        Komorbiditäten) 

3. schwere akute Pankreatitis : Organversagen > 48h

Definitionsgemäß liegt eine Pankreatitis vor, wenn 2 der 3 folgenden Kriterien erfüllt sind:

Bauchschmerzen, Lipaseerhöhung und morphologische Veränderungen in der Bildgebung

ergo: Diagnose Pankreeatitis kann bei Lipaseerhöhung rein klinisch gestellt werden !

Nennen sie die möglichen Komplikationen einer schweren akuten Pankreatitis?

wie häufig ist die Entwicklung eines ARDS bei der schweren Pankreatitis?  wie häufig ein ANV? 

wie sind EKG-Veränderungen zu werten ?

Was sagen ihnen in diesem Zusammenhang die "großen 4P"?

kennen sie die Purtschersche Retinopathie ?

Komplikationen: 

Volumenmangelschock (20%) , Sepsis, septischer Schock

Multiorganversagen: ARDS bei schwerer Pankreatitis in 45 % der Fälle, ANV in 36% !

Gerinnungsstörung: DIC, Hyperfibrinolyse

die großen 4P = Aktivatoren der Fibrinolyse: Pankreas, Prostata, Pulmo, Placenta: Fibrinogenverbrauch, D-Dimer stark erhöht aber im Gegensatz zur DIC keine ATIII-Erniedrigung oder Thrombopenie --> Substitution von Fibrinogen nach Gabe von Tranexamsäure

Arrosion von Blutgefäßen (A. lienalis) bzw. Milz mit massiver Blutung, Hohlorganperforation --> akutes Abdomen, Ausschluß freie Luft!  Thrombose der V. mesenterica sup. , V. lienalis und V. portae mit portaler Hypertonie 

Lokalkomplikationen: Infektion von Nekrosen, Abzesse, infizierte Pseudozysten

EKG-Veränderungen v.a. Hinterwand in 50% ohne prognostische Relevanz 

Purtschersche Retinopathie: Mikroembolien führen zu plötzlicher Erblindung 

 

Akute Pankreatitis:

Was versteht man unter einem IACS und wie wird es definiert ? 

Wie erfolgt ein spezifisches Monitoring? Therapie der Wahl ? 

 

IACS = intraabdominelles Kompartmentsyndrom

Definition: intraabdomineller Druck > 20mmHg + neu aufgetretene Irgankomplikationen: 

intestinal: Hypoperfusion Splanchnikusgebiet --> Motilität nimmt ab, bakterielle Translokation und Ischämie möglich 

renal: Nierenperfusion nimmt ab --> Nierenversagen

pulmonal: restriktive Ventilationsstörung 

kardial : Vorlastsenkung durch intrathorakale Druckerhöhung 

zerebral : Hirndruckanstieg

IACS tritt bei vielen schweren Erkrankungen auf !

indirekte Messung des IAP über den einliegenden Blasenkatheter, direkt über speziele Magensoinde

(CiMon-System der Firma Pulsion)       Therapie: chirurgische Dekompression, Entlastungslaparotomie 

akute Pankreatitis:

Ab welchem  Tag der Erkrankung bilden sich Nekrosen aus ?

Bildgebung :

was ist das colon cut off sign ?

welche Verfahren dienen zum Nachweis von Gallensteinen (Mikrolithen) bzw Nekrosen ?

binnen welchen Zeitraums ist bei V.a. biliäre Pankreatitis eine ERCP zu planen ?

wie häufig tritt eine Post-ERCP-Pankreatitis auf, Prophylaxe ?

ab dem 4 Tag bilden sich Nekrosen aus, erst dann steht das morphologische Bild der Pankreatitis fest !

colon cut off sign = entzündliche Schwellung des lig. phrenicocolicum an der linken Flexur mit Kolonkompression, linker Kolonrahmen nicht mehr mit Gas gefüllt

Akutsonografie mti relativ geringer Sensitivität bezüglich Pankreatitis (67%) aber gute Beurteilbarkeit der Gallengänge.

Bildgebung der Wahl zur Darstellung von Nekrosen ist KM-CT  nach 5 Tagen , MRT nicht überlegen

alternativ insbesondere bei nicht gegebener Transportfähigkeit Endosonografie mit KM, hier auch Mikrolithen sicher nachweisbar (nachweisbar bei 70% aller idiopathischen Pankreatitiden!)

ERCP: bei cholangiogener Sepsis sofort, bei Cholangitis binnen 24 h, sonst binnen 72 h bei V.a. biliäre P.

post-ERCP-Pankreatitis in 5 % aller Fälle, Lipaseerhöhung in 50%  ergo: bei Schmerzfreiheit eher keine Lipase

bestimmen ! Prophylaxe mit NSAR (z.B. 100 mg Diclofenac nach ERCP) scheint wirksam (ESGE Guideline)  Empfehlugn)

akute Pankreatitis:

Welche Bedeutung hat der Lipasespiegel diagnostisch, prognostisch als Verlaufsparameter und hinsichtlich der Beurteilung des Ausmaßes einer Pankreatitis ?

Wofür bzw. wogegen spricht ein Lipasespiegel > 10.000 U/l ? Welches ist der Leitparameter für eine biliäre Pankretitis ?

biliäre Pankreatitis bei negativen Transaminasen ?


 

 

der Lipasespiegel ist ein rein diagnostischer Parameter und erlaubt bei Erhöhung und korrelierender klinischer Symptomatik die Diagnosestellung einer Pankreatitis. Ansonsten keine Aussage über Ausmaß der Entzündung oder Prognose, auch als Verlaufsparameter ungeeignet.

Ein Lipasespiegel > 10.000 U/l schließt eine ethyltoxische Pankreatitis fast aus (negativ prädiktiver Wert 98%!) und macht eine biliäre Pankreatitis statistisch wahrscheinlicher (67%)

bei 20% aller biliären Pankreatitiden sind die Transaminasen negativ !

akute Pankreatitis:

Nennen sie wichtige Prognoseparameter (ungünstige Prognose) initial und im Verlauf ?

Welchem Score-System entsprechen diese Parameter  weitestgehend ?

üngünstige Prognoseparameter bei Aufnahme:

Glucose > 200 mg/dl

Leukozytose > 16000/ul

LDH > 350 U/l

Fieber > 38,5°C

GPT > 120 U/l

Alter > 55 Jahre

BMI > 30 km/m2 (!)

Verlaufsparameter 48h

CRP nach  > 150 mg/l

Calcium < 2 mmol/l

Anstieg Hämatokrit > 10%

Kreatinin > 2 mg/dl , Urinausscheidung < 50 ml/h

pO2 < 60mmHg

BE >4mmol/l

Volumendefizit > 6l

Ranson-Score

Kennen sie neben dem Ranson-Score weitere Score-Systeme zur Beurteilung des Schweregrades einer akuten Pankreatitis ? Erläutern sie diese !

bezüglich welchem outcome lassen Ranson und BISAP-Score Prognosen zu ?

welches ist der einzige Laborparameter der in den ersten 24h signifikant mit der Mortalität korreliert ?

was ist der HAP-Score und wozu dient er

BISAP-Score, APACHE II Score (allgeminer Risikoscore, bester Score bei schwerer Pankreatitis), Imrie-Score, Glasgow-Score

Ranson score alt (1974) , läßt wie BISAP Rückschlüsse auf Mortalität zu, Werte aber nicht mehr aktuell

( bei 0-2 Punkten <1% bei 6+ punkten 100%!)

BISAP = BUN, Impaired mental status, SIRS, Age > 60, Pleuraerguß

Mortalität : 2 Punkte = 2%, 3 P = 8%, 5P = 27%

BUN= blood urea nitrogen = Harnstoff x0,47 = einziger prädiktiver Wert der ersten 24 h bezüglich Mortalität !

HAP = harmless acute pancreatitis-Score

1. kein Gummibauch 2. Hämatokrit m <43%, w<39,7%, 3. normales Kreatinin

sind alle Parameter erfüllt ist fast sicher von leichtem Verlauf auszugehen --> Normalstation möglich

akute Pankreatitis:

ab welcher Organschädigung des Pankreas kommt es zu einem Ausfall der endokrinen Funktion ?

bei wieviel Prozent der nekrotisierenden Pankreatitiden entwickelt sich eine Hyperglykämie?

Welchen Rückschluß läßt das auf Verläufe mit Normoglykämie zu ?

welchen Rückschluß erlaubt der Hämatokritwert bezüglich des Schweregrades einer Pankreatitis ?

wie definiert sich eine schwere Pankreatitis (Ccore-Werte nennen ) ?

ist Interleukin 6 ein guter Prognoseparameter

 

Ausfall der endokrinen Pankreasfunktion ab 80% Organdestruktion

bei 83% aller nekrotisierenden Pankreatitiden Hyperglykämie, bei normoglykämem Verlauf zu 93% keine nekrotisierende Pankreatitis

Hämatokrit-Wert > 44% = schwere Pankreatitis, ungünstige Prognose

fehlender Hämatokrit-Anstieg schließt schwere Pankreatitis fast aus (s.HAP-Score)

Ranson, BISAP > 3 Punkte, Apache-II > 8 Punkte

Interleukin 6 sehr guter Prognoseparameter (Sensitivität fast 100% bereits ab dem ersten Tag !), aber relativ teuer und klinisch bislang nicht implementiert

 Allgemeinmaßnahmen bei akuter Pankreatitis :

wichtigste Maßnahme ? antisekretorische Therapie ?

Magensonde routinemäßig ?

enterale Ernährung bei Pankreatitis: Stellenwert ?

oraler Kostaufbau nach welchem Schema ?

 

wichtigste Maßnahme ist eine Hochvolumengabe zur Kompensation der intraabdominellen Flüssigkeitsverluste

eine antisekretorische Therapie (z.B. Somatostatin-Perfusor) wird nicht mehr  empfohlen

die Anlage einer Magensonde ist bei Ileussymptomatik oder zur enteralen Ernährung indiziert, routinemäßig sollte sie nicht mehr durchgeführt werden.

inzwischen weiss man dass frühenteraler Kostaufbau die wichtigste und effektivste Therapiemaßnahme bei schwerer Pankreatitis ist (Mortalitätssenkung um 80%)!

Vorgehen: Nulldiät für 2 Tage , dann obligate enterale Ernährung ggf über MS (Jejunalsonde grundsätzlich nicht besser)  zur Erhaltung der Integrität des Darmepithels und Vermeidung einer bakteriellen Translokation

parenterale Ernährung ab Tag 3-4 falls enteral kein Vollernährung möglich, bei ausschließlich parenteraler Ernährung (selten) Glutamingabe

oraler Kostaufbau in 2 Stufen: Brei, Zwieback, leichte Kost, Stufenkost P1-4 schmecken nicht und bringen nichts !

Antibiotika-Prophylaxe bei akuter Pankreatitis:

wie häufig tritt eine Nekroseninfektion statistisch auf (nach einer Wochen, zwei Wochen und insgesamt)?

nach durchschnittlich wie vielen Tagen ist eine Nekroseninfektion als Spätkompliaktion zu erwarten ?

Empfehlungen der DGVS bezüglich Prophylaxe ?

Welches ist das Antibiotikum der Wahl ?

nach 1 Woche 25%, nach 2 Wochen 50% , insgesamt bei 80% aller Nekrosen

durchschnittlich nach 12 Tagen, klassische Spätkomplikation einer bakteriellen Sepsis

DGVS: Prophylaxe kann bei schwerem nekrotisierenden Verlauf und organkomplikaitonen erwogen werden)

Mittel der Wahl Carbapeneme (gute Gewebedurchdringung), aber auch PipTaz, Ceftriaxon/Clont; Chinolon/Clont möglich

Analgesie bei akuter Pankreatitis:

besteht eine Kontraindikation für Opiate bei biliärer Pankreatitis ?

Vorteile einer Peridualanästhesie ? Nachteile ?

Kontraindikationen ?

Nein, nach aktueller Datenlage kein Sphinkterspasmus. Gut wirksam auch bei wachem Patienten Fentanyl/Sufentyl-Perfusor

Vorteil PDK: neben wirksamer Analgesie Sympathikolyse und Opiateinsparung --> Darmmotilität  deutlich besser, wichtig bei fast regelhafter Darmatonie.

Nachteil: nach unproblematischer Anlage septisches Bild mit Gerinnungsstörung möglich , kann dann nicht mehr gezogen werden, Infektschiene

KI:  Sepsis, Schock, Hirndruck, Gerinnungsstörung

Nekrosektomie bei akuter Pankreatitis:

Nachweis infizierter Nekrosen wie.? Nekrosektomie operativ oder interventionell ?

wann stellt sich eine OP-Indikation ?

Auswirkungen auf die Mortalität ?

Prognose bei schwerer Pankreatitis insgesamt ? Tendenz?

Nachweis einer Infektion durch Feinnadelpunktion sonografisch/CT-gesteuert, perkutan oder transgastral endosonografisch, therapeutische Drainageeinlage

interventionelle Nekrosektomie endoskopisch möglich, transgastraler Zugang , Dilatation und endoskopischer zugang zur Nekrosehöhle mit Kinderendoskop

PANTHER, GEPARD, PENUIN: Nekrosektomie so spät wie möglich am besten gar nicht , deultich erhöhte Mortalität

Op-Indikationen:  infizierte Nekrosen, Pankreasabzeß, Hohlorganperforation, Arrosionsblutung, IACS

Gesamtmortalität aktuell : bei leichter Pankreatitis 8%, bei schwerer 15-20%, tendenz fallend ,

                                                   insgesamt schlechtere Prognose bei ethytoxischer P. (Komorbiditäten)

Magen-Darm-Atonie

wie häufig ist eine Gastroparese bei beatmeten Patienten ?

Nennen sie mögliche Ursachen einer Magen-Darm-Atonie !

Folgen der Darmatonie ?

Gastroparese bei 50% aller beatmeten Patienten !

Ursachen:  postoperativ, Analgosedierung, Katecholamintherapie, Beatmung, Streß-Schmerzen (Sympathikusaktivierung), Hypokaliämie, Urämie , Perfusionsstörung = Schock

Hypothermie: unter Hypothermiebehandlung meist keine enterale Ernährung möglch

begünstigende Komorbiditäten: T2DM, Parkinson, Sklerodermie,Hypothyreose, Myokardinfarkt

paralytischer Ileus --> intraluminale Druckerhöhung

    --> bakterielle Translokation  ("Darm als Motor des MOV")

    --> lokale Perfusionsstörung -->  nekrotisierende Enterocolitis (NEC), ischämische Kolitis

Magen-Darm-Atonie :

Was versteht man unter dem gastralen Residualvolumen und wie wird es bestimmt.?

Therapiemaßnahmen ? Nebenwirkung Cholinergika ?

 

Bestimmung der Refluxmenge im Ablaufbeutel zum Erkennen einer Gastroparese und zur Steuerung der enteralen Ernährung. Ablaufbeutel alle 6 h für 15 min unter Magenniveau : Bestimmung des Residualvolumens auf 24 h
 

Therapie: Makrogol, Bisacodyl, Gastrografin (therpeutische MDP), Einläufe

Gastroparese: Metoclopramid, Domperidon

Erythromycin am wirksamsten aber als AB  nicht zur festen Therapie empfohlen --> bei schwerer Gastroparese 500 mg 1-0-1 für maximal 3 Tage

Opiatantagonisten: Naloxon, Naltrexon (Relistor) 

Cholinergika: Evidenz umstritten  Neostigmin (Prostigmin) NW : Bradykardie AVB, Hypersekretion,      Bronchospasmus (KI bei Asthma/COPD)  0,5 -1,5 mg  täglich

Was wissen sie zur Inzidenz der Leberzirrhose in deutschland ?

Erläutern sie die Child-Pugh-Klassifikation insbesondere hinsichtlich der prognostischen Bedeutung !

Wofür steht der MELD-Score , welche 3 Surrogatparameter ?

ab welchem MELD-Score stellt sich dei Indikation zur LTX ?

 Inzidenz 250/100.000, 700.000 Menschen in D, 20.000 Tote pro Jahr

siehe Bild: 

1-Jahres-Überlebensrate bei Child A > 95%, Child B 70%, Child C 50% !

MELD = model for endstage liver disease

1. INR, 2. Bilirubin, 3. Kreatinin

bei MELD > 25 Punkte 1-JÜLR 10% --> Indikation zur Lebertransplantation

Nennen sie Komplikationen der Leberzirrhose !

Varizenblutung, dekompensierter Aszites , spontan bakterielle Peritonitis , Hyponatriämie , hepatopulmonales Syndrom, hepatorenales Syndrom, hepatische Enzephalopathie , hepatischer hydrothorax, spontan bakterielles Empyem, HCC

Nennen Sie mögliche Ursachen  einer Pfortaderthrombose!

Nennen sie mögliche Komplikationen !

Wie wird behandelt ?

 

tumorös: klassisch HCC, aber auch CCC, Pankreaskarzinom, Magenkarzinom, Metastasen

entzündlich: Pankreatitis, Cholecystitis, Appendicitis, Divertikulitis etc..

posttraumatisch , postoperativ

rheologisch: 1.Leberzirrhose (25%), myeloproliferatives Syndrom, Thrombophilie, PNH, Kontrazeptivum

idiopathisch (25%)

Komplikationen:  Varizen (Ösophagus,Magen, oft auch Duodenum!), Beteiligung der Mesenterialvenen mit

Darmischämie, Splenomegalie, Cholestase mit Cholangitis

Therapie: Vollantikoagulation bei niedrigem Risiko 3 Monate, bei Thrombophilie, vorausgegangenen Thrombosen oder pos. Familienanamnese lebenslang. Cave: zurückhaltende Indikaiton bei LCI, Primärprophylaxe der Varizenblutung zuerst einleiten. 

Erläutern sie die Pathophysiologie der Aszitesbildung bei LCI !

wie ist die Lebenserwartung bei Manifestation eines zirrhotischen Aszites ?

wie definiert sich ein therapierefraktärer Aszites und wie häufig tritt er auf ?

Welche Schweregrade unterscheidet man ?

 

Pathophysiologie: 1. verminderte Eiweißsynthese in der Leber --> verminderter onkotischer Druck intravasal

                                  2. zirrhotischer Leberumbau führt zu portaler Hypertonie

Leberzirrhose mit Aszites = hydropische Dekompensation: 1-J-ÜLR 60%, 2-J-ÜLR 50%

therapierefraktärer  Aszites:     >3 Parazentesen/Monat notwendig , 10% aller Patienten mit Aszites

                                                      mittlere Überlebenszeit 6 Monate !

Schweregrad 1 : nur sonografisch nachweisbar, 2. geringe bis mäßige Distension des Abdomens 3. ausgeprägte Distension des Abdomens

Nennen sie die wichtigste (Häufigkeitsverteilung) und weitere Differentialdiagnosen zum zirrhotischen Aszites !

wie differenzieren sie mittels Punktionsdiagnostik ?

DD Aszites: 80% Zirrhose,´-10- 20% Malignom

Rechtsherzinsuffizienz , Budd-Chiari-Syndrom

(spontan bakterielle ) Peritonitis , akute Pankreatitis, postoperativ , nephrotisches Syndrom

portaler Aszites:      - Gesamteiweis < 2,5 g/dl

                                   - Serum/Aszites-Albumin.Gradient = SAAS > 1,1  --> bedeutet zu 97% portaler Aszites

                                   - LDH-Quotient Aszites/Serum < 1

                                   - Cholesterin < 45mg/dl

maligner Aszites:   Gesamteiweis > 2,5 g/dl,  SAAS <1,1, LDH Aszites/Serum > 1

                                  bei Cholesterin im Aszites > 45 mg/dl V.a. maligne Genese
 

wie behandeln sie eine hydropisch dekompensierte Leberzirrhose ?

Trinkmengenbeschränkung ?

Zielparameter zur Therapiekontrolle ?

wann sollte keine diuretische Therapie erfolgen ?

 

Trinkmengenbeschränkung 1,2-1,5 nur bei Serumnatrium > 125 mmol/l, sonst Gefahr einer renalen Verschlechterung

kochsalzarme Ernährung (max 5 g) möglich

Parazentese diagnostisch/therapeutisch

Diuretika: Mittel der Wahl Spironolacton, mit 100 mg/Tag starten bis 400 mg/Tag steigern

Zusätzliche Gabe Schleifendiuretika bei nicht ausreichendenm Ansprechen, günstiges Verhältnis

Spironolacton 100mg/40 mg Furosemid

Ziel ist Gewichtsreduktion von 500-1000(bei peripheren Ödemen)g/Tag

Stop der Diuretika bei: Na<125 mmol/l, hepatischer Enzephalopathie,hepatorenalem Syndrom  niedriger Natriumexkretion