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Fütterung der Katze

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Set of flashcards Details

Flashcards 17
Language Deutsch
Category Medical
Level University
Created / Updated 30.04.2016 / 18.05.2024
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Fütterung der Katze

Katze - Ernährungsweise

Fütterung der Katze

Katze - Ernährungsweise

  • Futterspektrum von Wildkatzen
    • kleine Säuger, in geringerem Maße Vögel, Amphibien, Reptilien, Spinnen
  • Stoffwechsel der Katze hat sich an tierische Nahrung angepasst (kein Selektionsdruck in der Evolution)
    • Besonderheiten im Stoffwechsel/Nährstoffbedarf von Katzen
    • striktere Anforderungen an das Futter als bei Omnivoren
    • Aufnahme von tierischen Produkten essentiell
    • rein vegetarische Ernährung ist nicht artgerecht und nicht bedarfsdeckend
  • Nährstoffzusammensetzung der Nahrung wildlebender Feliden
    • Beutetier /Vertebrat (%TM)
      • 56% XP
      • 23% XL
      • 9% NfE
      • 12% XA 

Fütterung der Katze

Anatomische Anpassung des GIT und der Niere

Fütterung der Katze

Anatomische Anpassung des GIT und der Niere

  • Maulhöhle, Zähne
    • Gebiss
      • Greiftyp (Carnivora-typisch)
      • OK: 3I 1C 3P 1M
      • UK: 3I 1C 2P 1M
    • kräftige Kiefermuskeln
    • raue, papillenbesetzte Zunge
      • mechanische Papillen incl. zentrale Papillen mit rachenwärtsgerichteten Hornspitzen
        → Fkt: Kämmen des Felles, Abschaben des Fleisches von Knochen
      • Geschmackspapillen: keine Süßwahrnehmung (keine Ausbildung des Funktionellen TAS1R2+TAS1R3-Heterodimers); nur laszig, sauer, bitter, umami
  • Magen
    • einhöhlig-einfach (ausschließlich Drüsenschleimhaut)
    • relativ kleines Fassungsvermögen → regelmäßige Aufnahme kleiner Mahlzeiten
  • Dünndarm
    • relativ kurz, hohe Bakteriendichte im proximalen Bereich (106CFU/ml)
  • Cäcum
    • rudimentör (kleine Fermentationskammer), kein Appendix
  • Colon
    • sehr kurz (kleine Fermentationskammer), kein C. sigmoideum, keine Bandstreifen
  • Niere
    • hohes Harnkonzentrationsvermögen (Anpassung an wasserarme Habitate)

⇒ geringe Verdauungskapazität und Tolleranz für Kohlenhydrate

Fütterung der Katze

Geringe Verdauungskapazität und Toleranz für Kohlenhydrate

Fütterung der Katze

Geringe Verdauungskapazität und Toleranz für Kohlenhydrate

  • schlechte Stärkeverdauung
    • max. 5g Stärke/kg KM
  • schlechte Maltose- und Saccharoseverdauung
  • schlechte intermediäre Glucoseverwertung 
    → Gefahr von Hyperglycämien und Insulinresistenz
  • Aber gute Glucosebereitstellung aus Gluconeogenese

Fütterung der Katze

Proteinbedarf der Katze

Fütterung der Katze

Proteinbedarf der Katze

  • Proteinbedarf
    • Katze > Hund > Omnivor
       
  • Erhaltung
    • 7g vXP/kg KM0,67 oder 15g vXP/MJ ME
       
  • Katzen haben sehr hohen Proteinbedarf, da...
    • sie überwiegend Proteien als Energiequelle nutzt
    • die Aktivität gluconeogenetischer Schlüsselenzyme sehr hoch ist
      • Katze > Hund > Omnivore
    • die Aktivität N-kataboler Enzyme sehr hoch ist (Transaminasen, Desaminasen) und keine Drosselung bei geringer N-Zufuhr über die Nahrung erfolgt
       
  • Konsequenz
    • Körperprotein wird ständig für die Gluconeogenese abgebaut
    • auch bei geringer Proteinaufnahme wird ein Großteil des Proteins katabolisiert (schlechte N-Retention)
    • zur Erhaltung des N-Gleichgewichts muss ständig Futter mit hohem Proteingehalt aufgenommen werden
      → Futter mit geringem Proteingehalt führt zu Akzeptanzprobleme (Futterverweigerung)
       
  • NRC-Empfehlung zum Mindestproteingehalt im Futter
    • Adulte Katze (Erhaltung)
      • 140g/kg Futter-TS (14%)
    • Junge Katze (Erhaltung + Wachstum)
      • 240g/kg Futter-TS (24%)

Fütterung der Katze

Arginin

Fütterung der Katze

Arginin

  • ist für die Katze essentiell
    • Arg-Bedarf
      • Erhaltung: 0,8 g/100g TS
      • Wachstum/Reproduktion 1,5 g/100g TS
  • Ursache
    • geringe Enzymaktivität zur Bereitstellung von Citrullin und Ornithin (Citrullin-Precursor) und damit Arginin
  • Symptome eines Arginin-Mangels
    • schwere Hyperammonämie (bereits wenige Stunden nach Aufnahme einer Arg-freien Mz)
    • Symptome
      • Erbrechen, Krämpfe, Ataxie, Koma, Tod
  • Vorkommen von Arginin
    • in tierischen Futtermittel

Fütterung der Katze

Taurin

Fütterung der Katze

Taurin

  • Taurin ist für die Katze essentiell
    • Bedarf
      • Feuchtfutter: 2g/kg TS
      • Trockenfutter: 1g/kg TS
  • wird fälschlich oft als Aminosäure bezeichnet, ist aber ine Aminosulfonsäure
  • Funktion
    • Leber
      • Bildung von Gallensäurenkonjugaten: Taurocholsäure
    • Auge
      • Integrität der Retina
    • Herz
      • inotoper Effekt, antiarrhytmische Funktion
    • Nervensystem
      • antikonvulsive Wirkung
    • Antioxidans-Wirkung
    • Gerinnungsmechanismen
    • Reproduktionstrakt
      • intrauterine Entwicklung, Mobilität der Spermatozoiden
  • Symptome eines Taurin-Mangels
    • Retinadegeneration, Blindheit
    • Dilatative Kardiomyopathie
    • Fertilitätsstörungen
    • Hyperaggregation von Blutplättchen
  • Vorkommen von Taurin
    • Tierische Lebensmittel
      • v.a. Fleisch, Fisch, Schalentiere 

Fütterung der Katze

Niacin

Fütterung der Katze

Niacin

  • Niacin kann nicht ausreichend aus Tryptophan gebildet werden
  • Bildung
    • L-Tryptophan → NAD, NADP (ca. 2-6%) + AcetylCoA, Acetoacetat (92-96%)
  • Ursache
    • hohe Proteinaufnahme erfordert beschleunigten Trp-Abbau und vermeidet Anhäufung von Serotonin auf toxische Mengen
  • Praktische Bedeutung
    • unbedeutend: Nikotinamid-Mangel äußerst selten
    • tierische FM enthalten ausreichend Nikotinsäure/Nikotinamid
  • Niacin-Mangelsymptome
    • Wachstumsverzögerungen
    • Störung des Nervensystems
    • Raue, schuppende und entzündete Haut (Pellagra)

Fütterung der Katze

Arachidonsäure

Fütterung der Katze

Arachidonsäure

  • Arachidonsäure (C20:4 ω-6) ist für die Katze essentiell
    • Linolsäure und α-Linolensäure sind ebenfalls essentiell
  • Zufuhrempfehlung
    • 0,04% der ME (NRC) bzw. 0,2 g/kg TS
  • Symptome der AA-mangel (GLA-arme Ration)
    • schlechte Fellbeschaffenheit
    • Haarausfall
    • verzögertes Wachstum
    • gestörte Wundheilung
    • Entwicklung von Hautläsionen
    • Fettleber
    • gestörte Thrombozytenaggregation (TXA2)
    • Thrombozytopenie
    • intrauterines Absterben der Föten
  • Auftreten eines EFA-Mangels
    • selen nutritiv: Mangel an GLA (γ-Linolensäure)
    • v.a. Pankreatitis, biliären Erkrankungen, Lebererkrankungen, Malabsorption