3PM02 Beziehungsprozess: Trauma
ZAG Pflege HF 3. Semester (Psych.)
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Kartei Details
Karten | 103 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Pflege |
Stufe | Mittelschule |
Erstellt / Aktualisiert | 27.04.2025 / 13.05.2025 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/20250427_3pm02_beziehungsprozess_trauma
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Was versteht man unter Akzidentielle und Interpersonelle Traumatas?
Akzidentuell: Unfälle, Naturerreignisse, Zufälle...
Interpersonell: ,,man made'', durch Personen verursacht
Mache jeweils ein Beispiel zu Akzidentielle Traumatas bei Typ 1 und Typ 2 und zu interpersonellen Traumatas bei Typ 1 und Typ 2.
Akzidentelle Traumata
Typ 1 (einmalig/kurzfristig):
→ Ein schwerer Verkehrsunfall, bei dem die betroffene Person einmalig in Lebensgefahr gerät.
Typ 2 (mehrfach/langfristig):
→ Mehrfache Überflutungen oder Naturkatastrophen (z. B. wiederholte Erdbeben), die über längere Zeiträume immer wieder Bedrohung und Unsicherheit verursachen.
Interpersonelle Traumata
Typ 1 (einmalig/kurzfristig):
→ Ein einmaliger, plötzlicher Überfall oder eine einmalige Vergewaltigung durch eine fremde Person.
Typ 2 (mehrfach/langfristig):
→ Wiederholte emotionale oder körperliche Misshandlung in der Kindheit durch enge Bezugspersonen (z. B. chronischer Missbrauch oder Vernachlässigung durch die Eltern).
Was sind medizinische bedingte Traumatas und wie können diese in akzidentell und interpersonell unterschieden werden? Mache Beispiele.
Was sind medizinisch bedingte Traumata?
Medizinisch bedingte Traumata entstehen durch lebensbedrohliche oder belastende medizinische Ereignisse oder Behandlungsprozesse, die als extrem bedrohlich erlebt werden.
Das können schwere Krankheiten, intensive medizinische Eingriffe oder auch Komplikationen während der Behandlung sein.
Unterscheidung: Akzidentell vs. Interpersonell
Akzidentell:
→ Medizinisches Trauma entsteht zufällig oder unabsichtlich – ohne böswillige Absicht.Interpersonell:
→ Medizinisches Trauma entsteht durch zwischenmenschliches Fehlverhalten, Fahrlässigkeit oder absichtliche Gewalt innerhalb eines medizinischen Kontextes.
Was bedeutet ANP und EP?
ANP = Anscheinend normaler Persönlichkeitsanteil
→ Das ist der Teil einer Person, der im Alltag funktioniert: zur Arbeit gehen, soziale Kontakte pflegen, Alltag organisieren.
→ Der ANP versucht, möglichst zu vermeiden, an das Trauma zu denken oder traumatische Gefühle zuzulassen.EP = Emotionaler Persönlichkeitsanteil
→ Hier sind die emotionalen Erinnerungen und Schmerzen gespeichert, die mit dem Trauma verbunden sind.
→ Der EP taucht oft plötzlich auf, z. B. durch Trigger (Erinnerungen, Gerüche, Geräusche), und verursacht intensive emotionale Reaktionen.
Wie läuft die Aufspaltung auf ANP und EP ab?
Bei einem Trauma schützt sich der Mensch durch eine Art innere Aufspaltung:
Der ANP übernimmt das „normale Leben“.
Der EP speichert die traumatischen Erlebnisse ab und bleibt zunächst im Hintergrund.
Das Vermeiden von Erinnerungen oder Emotionen (bewusst oder unbewusst) hilft der Person zunächst, den Alltag zu bewältigen.
Was passiert bei ANP und EP langfristig?
Wenn der EP immer wieder „hochkommt“ (z. B. bei Triggern), wird der Alltag (ANP) gestört → z. B. durch Flashbacks, Panikattacken oder starke emotionale Reaktionen.
Wenn der ANP gut „arbeitet“, kann der Mensch durch Vermeidung relativ stabil bleiben – aber echte Heilung passiert erst, wenn EP und ANP integriert werden.
Was versteht man unter einer andauernden Persönlichkeitsstörung nach Extrembelastung?
Veränderung der gesamten Persönlichkeitsstruktur nach schwersten Traumatisierungen mit lebenslanger Beeinträchtigung.
Welche Bedingung muss für die Diagnose einer andauernden Persönlichkeitsstörung erfüllt sein?
Eine mindestens zweijährige Persistenz (Beständigkeit) der Beschwerden.
Wie zeigt sich eine veränderte Affekt- und Impulsregulation nach schwerem Trauma?
Durch starke, oft unkontrollierte Affekte gegen sich selbst oder andere.
Welche Symptome deuten auf veränderte Aufmerksamkeit und Bewusstsein hin?
Depersonalisation, Derealisation, vegetative Übererregbarkeit, ständige Überwachheit und Schlaflosigkeit.
Was bedeutet eine veränderte Selbstwahrnehmung bei Traumafolgestörungen?
Störung der Identitätsentwicklung, Verlust der Selbstachtung sowie Selbstvorwürfe, Scham und Schuldgefühle.
Wie können sich zwischenmenschliche Beziehungen bei einer Traumafolgestörung verändern?
Es entstehen instabile Beziehungen, Misstrauen und Vereinsamung
Was bedeutet ein Werteverlust oder eine veränderte Weltsicht bei Traumabetroffenen?
Anhaltende Beschäftigung mit der Vergangenheit, Trauma und eine Resignation gegenüber der Zukunft.
Erläutere das vier Phasen Modell der Traumazentrierten Behandlung.
Orientierungsphase:
Vertrauensvoller Beziehungsaufbau, Milieugestaltung, Pflegeprozess, Anamnese der traumaspezifischen Vorgeschichte, Diagnostik (Erfassen und Klassifizieren der Symptome), individuelle Behandlungsplanung.
Stabilisierungsphase:
Neben pflegerischer Betreuung kommen psychotherapeutische Techniken zum Einsatz:
Imaginative Methoden
Arbeit am inneren Kind
Einbezug von Körper und Sinnen
Recoveryorientierung
Gesundheitsförderung bei chronischen Krankheiten
Skills-Training zur Stresstoleranz (z. B. DBT)
Traumaverarbeitungsphase (Konfrontation):
Professionell begleitete Bearbeitung des Traumas in psychotherapeutischen Settings.
Einsatz konfrontativer Therapietechniken
Gemeinsame Festlegung des Beginns der Exposition
Pflegerische Gespräche über die Traumaerfahrung sind notwendig, aber distanziert und affektfrei zu gestalten.
Unterstützung beim Umgang mit auftretenden Symptomen.
Integrationsphase:
Sicherung der interpersonellen Sicherheit.
Ziel: Integration des Geschehenen in das neue Selbst- und Weltverständnis.
Entwicklung neuer Bewältigungsstrategien.
Förderung von Selbstwirksamkeit und Entscheidungsfähigkeit.
Förderung der Resilienz und des Kohärenzgefühls steht im Mittelpunkt aller Phasen.
Viktimisierung:
Viktimisierung bedeutet "Opferwerdung".
Sekundäre Viktimisierung entsteht durch negative Reaktionen aus dem Umfeld (z. B. Bagatellisierung, Schuldzuweisung).
Reviktimisierung bedeutet erneute Opferwerdung, wenn Opfer sich dauerhaft mit dieser Rolle identifizieren.
Was ist eine sekundäre Traumatisierung?
Sekundäre Traumatisierung beschreibt den Zustand, wenn Menschen, die beruflich oder privat mit traumatisierten Personen arbeiten oder leben (z. B. Pflegefachpersonen, Therapeut:innen, Angehörige), durch den intensiven Kontakt mit deren Traumaerfahrungen selbst traumatische Symptome entwickeln.
Obwohl sie das Trauma nicht selbst erlebt haben, zeigen sie ähnliche Anzeichen wie die direkt Betroffenen:
Intrusionen (aufdrängende Bilder oder Gedanken)
Übererregung (z. B. Schlaflosigkeit, Reizbarkeit)
Vermeidung von Themen oder Situationen, die an das Trauma erinnern
Emotionale Erschöpfung oder Rückzug
Die sekundäre Traumatisierung entsteht unbewusst durch Mitgefühl, Empathie und die emotionale Nähe zum traumatisierten Menschen.
Wie können präexistente psychische Erkrankungen die Entstehung von Traumafolgestörungen beeinflussen?
Präexistente psychische Störungen erhöhen die Vulnerabilität für die Entwicklung von Traumafolgestörungen.
Was versteht man unter Typ 1- und Typ 2-Traumata?
Typ 1-Traumata sind einmalige Ereignisse, Typ 2-Traumata sind wiederholte oder langanhaltende traumatische Erfahrungen.
Welche Rolle spielen lerntheoretische Aspekte nach einem Trauma?
Lerntheoretische Aspekte beschreiben, wie Personen nach einem Trauma durch Lernprozesse wie Konditionierung oder Vermeidung beeinflusst werden.
Was sind epigenetische Faktoren im Zusammenhang mit traumatischen Erfahrungen?
Epigenetische Faktoren sind Veränderungen der Genexpression durch Umwelteinflüsse, die die Reaktion auf ein Trauma beeinflussen können.
Was ist der Unterschied zwischen akzidentiellen und interpersonellen Traumata?
Akzidentielle Traumata entstehen zufällig (z. B. Naturkatastrophen), während interpersonelle Traumata durch zwischenmenschliche Gewalt entstehen (z. B. Missbrauch).
Welche Maßnahmen umfasst die psychologische Betreuung und Ersthilfe nach einem Trauma?
Erste psychologische Interventionen sollen langfristige psychische Probleme nach einem Trauma verhindern.
Was versteht man unter salutogenetischen Aspekten in Bezug auf Traumafolgen?
Salutogenetische Aspekte sind Faktoren, die Gesundheit und Widerstandsfähigkeit gegenüber Stressoren fördern.
Welchen Einfluss hat der Zeitpunkt eines Traumas innerhalb der Lebensspanne?
Das Alter zum Zeitpunkt des Traumas beeinflusst, wie das Trauma verarbeitet wird und welche Auswirkungen es hat.
Welche Rolle spielen soziale Aspekte und das Umfeld bei der Erholung von einem Trauma?
Ein unterstützendes soziales Umfeld kann die Erholung von einem Trauma erheblich fördern.
Wie wirken sich soziale Faktoren vor einem Trauma auf die Resilienz aus?
Ein stabiles soziales Umfeld und Unterstützungsnetzwerke vor dem Trauma erhöhen die Resilienz gegenüber traumatischen Erfahrungen.
Was ist eine psychische Abwehrreaktionen während eines Traumas?
Abwehrreaktionen sind unmittelbare psychische Schutzmechanismen, die während eines Traumas aktiviert werden.
Was beschreibt das Ausmaß der Vermeidung im Zusammenhang mit Traumafolgestörungen?
Vermeidung bezieht sich auf Verhaltensweisen, die darauf abzielen, Erinnerungen an das Trauma oder ähnliche Situationen zu umgehen.
Wie können vorbestehende Traumata die Reaktion auf neue traumatische Ereignisse beeinflussen?
Frühere Traumata können die Anfälligkeit für die Entwicklung erneuter Traumafolgestörungen erhöhen.
Warum ist die Häufigkeit traumatischer Ereignisse relevant für die psychische Gesundheit?
Je häufiger traumatische Ereignisse auftreten, desto höher ist das Risiko für psychische Erkrankungen.
Was versteht man unter biologischen Faktoren wie Hyperkortisonismus im Zusammenhang mit Trauma?
Biologische Faktoren wie ein erhöhter Cortisolspiegel können die Stressantwort verstärken und die Reaktion auf Traumata beeinflussen.
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