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Medikamente richten und verabreichen

Medikamente richten und verabreichen


Kartei Details

Karten 55
Sprache Deutsch
Kategorie Berufskunde
Stufe Berufslehre
Erstellt / Aktualisiert 21.02.2024 / 28.02.2024
Lizenzierung Keine Angabe
Weblink
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Arzneimittel Definition

Arzneimittel sind Produkte chemischen oder biologischen Ursprungs zur Erkennung, Verhütung oder Behandlung von Krankheiten, Verletzungen und Behinderungen. Zu den Arzneimitteln gehören auch Blut und Blutprodukte.

Arzneimittelabhängigkeit

Es gibt Arzneimittel mit einem hohen Potenzial, Abhängigkeiten hervorzurufen. Dazu gehören Schmerz- und Schlafmittel sowie Beruhigungs- und Stimulationsmittel, die eine Wirkung auf das zentrale Nervensystem aufweisen. Der Umgang mit Arzneimitteln, die ein besonders hohes Abhängigkeitspotenzial aufweisen, wird durch das Betäubungsmittelgesetz reguliert. Nimmt jemand Arzneimittel ohne medizinische Notwendigkeit oder aber in übermässiger Dosierung, wird von Missbrauch (Abusus) gesprochen. Längerer Missbrauch kann zur Abhängigkeit führen

Adhärenz Definition

Adhärenz bedeutet die Einhaltung der gemeinsam von Klienten und Behandelnden gesetzten Therapieziele im Rahmen des Behandlungsprozesses.

Insgesamt gilt, dass die Adhärenz umso schlechter ist:

  • je weniger aufgeklärt die Klientin über ihre Krankheit ist,
  • je mehr Medikamente sie einnehmen muss,
  • je öfter am Tag eine Einzeldosis erforderlich ist,
  • je länger die Krankheit andauert,
  • je weniger spürbar die Verbesserung der Situation durch das Medikament ist,
  • je gefährlicher das Medikament erscheint, zum Beispiel durch Angaben auf dem Beipackzettel, und
  • je unangenehmer, belastender die unerwünschten Wirkungen sind.

Besonders schwer fällt die regelmässige Einnahme also bei Krankheiten, die keine grossen Beschwerden verursachen, zum Beispiel der Hypertonie. Die Aufklärung und die stete Erinnerung an die Notwendigkeit der Einhaltung von Dosierungsvorschriften sind daher eine der Hauptaufgaben der FaGe.

Wieso fällt es einige Patienten schwer regelmässig die Medikamente einzunehmen und was ist die Aufgabe von einer Fage?

Nehmen Klientinnen und Klienten die verordneten Medikamente nicht korrekt ein, muss geklärt werden, ob es an der Adhärenz liegt oder ob sie aus anderen Gründen nicht in der Lage dazu sind.

Mögliche Gründe sind:

  • Hinweise auf den Packungen oder Dosieranweisungen sind zu klein geschrieben.
  • Schluckbeschwerden führen zu unzureichender Aufnahme oder Unterlassung der Einnahme.
  • Das Lesen des Beipackzettels führt zu Angst vor unerwünschten Wirkungen oder Misstrauen gegenüber dem Nutzen der Therapie.
  • Gestörte Feinmotorik der Hände verursacht zum Beispiel Probleme beim Öffnen von Dosen und Fläschchen, beim Abmessen von Tropfen oder bei der Entnahme aus Durchdrückpackungen (Blister).
  • Es wird vergessen, ob die Tablette schon genommen wurde. 
  • Wechselnde Namen und verändertes Aussehen der Medikamente bei gleicher Grundsubstanz erschweren die Zuordnung.

Eine wichtige Aufgabe der FaGe ist der sachgerechte, verantwortungsvolle Umgang beim Lagern, Richten und Verabreichen der Medikamente.

Beim Richten und Verabreichen wird die 6-R-Regel eingehalten:

  • Die Richtige Person
  • Das Richtige Medikament
  • Die Richtige Dosierung
  • Die Richtige Verabreichungsart
  • Der Richtige Zeitpunkt
  • Die Richtige Dokumentation

Vor der Verabreichung werden die Medikamente nach dem 4-Augen-Prinzip von einer zweiten Person kontrolliert.

Lagerung von Medikamenten

Bei der Lagerung von Arzneimitteln ist vor allem auf die

  • richtige Lagertemperatur,
  • den Ausschluss von Feuchtigkeit und
  • den Lichtschutz durch Belassen der Arzneimittel in der Originalverpackung zu achten.

Sie werden in einem verschliessbaren Medikamentenschrank aufbewahrt.

Betäubungsmittel werden zusätzlich in einem Separandum im Medikamentenschrank verschlossen