Sozi-Seminar Soziale Ungleichheit
sozialpsychologie 2 - Studienfragen zu den Grundlagentexten
sozialpsychologie 2 - Studienfragen zu den Grundlagentexten
Fichier Détails
Cartes-fiches | 46 |
---|---|
Langue | Deutsch |
Catégorie | Psychologie |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 13.07.2022 / 12.07.2024 |
Lien de web |
https://card2brain.ch/box/20220713_soziseminar_soziale_ungleichheit
|
Intégrer |
<iframe src="https://card2brain.ch/box/20220713_soziseminar_soziale_ungleichheit/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>
|
Créer ou copier des fichiers d'apprentissage
Avec un upgrade tu peux créer ou copier des fichiers d'apprentissage sans limite et utiliser de nombreuses fonctions supplémentaires.
Connecte-toi pour voir toutes les cartes.
Was versteht Stephany (2017) unter "age group GINI"?
Gini-Koeffizient separat für versch. Altersgruppen gemessen; Ungleichheit in einem Land ist unterschiedlich stark in versch. Altersgruppen (U-förmiger Zusammenhang)
Beschreiben Sie einen Grund, den Stephany (2017) als Erklärung dafür angibt, dass größere Ungleichheit zu geringerem Vertrauen führt.
Ungleichheit führt zu verschiedenen Lebenswirklichkeiten -> weniger Sozialkapital, kein gutes Hineinversetzen in Lebenswirklichkeit anderer, die anderen wissen nicht was gut für mich ist, verhalten sich deshalb auch nicht so -> schwierige Basis für Vertrauen
außerdem: Wahrnehmung der ungleichen Verteikung von Gütern führt zu Annahme, dass andere wenig egalitäre Werte haben & die Interessen derer, denen es schlecht geht, weniger gewichtet werden -> auch schlechte Basis für Vertrauen
Wie verändert sich laut Stephany (2017) die Einkommensungleichheit in Deutschland in Abhängigkeit vom Lebensalter?
- U-förmiger Zusammenhang von Ungleichheit und Lebensalter
- relativ hohe Ungleichheit für Alterkohorten unter 20, sinkt dann auf minimales Level (bei ca. 30 Jahren), steigt dann wieder, ab 60 und älter dann wieder gleicher Gini wie bei 20-Jährigen
Nennen und erklären Sie die epidemiologischen Kriterien, die Pickett und Wilkinson (2015) zur Beurteilung der Kausalität der Ungleichheit für Gesundheit heranziehen.
- Konsistenz: die Assoziation wurde über verschiedene Settings hinweg nachgewiesen
- Temporality: Die Ursache geht dem Effekt voraus
- Assoziationsstärke: je stärker die Assoziation, desto unwahrscheinlicher sind unbekannte Alternativerklärungen
- Spezifität: hohe Wkt. dass die Exposition einige Outcomes mehr begünstigt als andere
- Dosis-Wirkungs-Beziehung: höhere Exposition hängt zusammen mit Zunahme in Outcomes
- Beendigung der Exposition: wenn sich die Exposition verändert, verändert sich auch das Auftreten des Effekts
- Alternativerklärungen: Die Assoziation is nicht von einem oder mehreren Faktoren konfundiert
- biologische Plausibilität: die Assoziation passt zu vorhandenem biologischem Wissen
- Kohärenz: die Assoziation wird unterstützt durch andere wissenschaftliche Befunde
Nennen und erklären Sie die spezifischen Gesundheitsergebnisse, welche laut Pickett und Wilkinson (2015) mit sozialer Ungleichheit assoziiert sind.
physische Gesundheit, psychische Gesundheit (z.B. Depression, Schizophrenie, psychotische Symptome) und öffentliche Gesundheit (Gewalt, Teenager-Geburten, Übergewichigkeit, Kindeswohl)
Welche Variablen gingen in den Index gesundheitlicher und sozialer Probleme in der Studie von Pickett und Wilkinson (2009) ein?
Lebenserwartung, mentale Krankheiten, Übergewichtigkeit, Kindersterblichkeit, Teenager-Geburten, Morde, Inhaftierungen, Bildungsabschluss, Misstrauen, soziale Mobilität
Erklären Sie Abb. 2 aus Pickett und Wilkinson (2015): Was wurde beobachtet? Was bedeutet die Beobachtung?
- Probleme, die auf Bezirksebene (county) mit Armut korrellieren, korrellieren auf Staatenebene mit Ungleichheit -> gemeinsamer Hintergrund
-> je mehr Ungleichheit, desto schlechter geht es den Menschen
Erklären Sie eine Beobachtung, die laut Pickett und Wilkinson (2015) dafür spricht, dass Ungleichheit eine Gesundheitsergebnissen zeitlich vorgelagerte Ursache ist.
eine Analyse von Zheng, von Einkommensungleichheit in Bezug auf Sterblichkeit
-> nachteiliger Effekt von Ungleichheit auf Sterblichkeit nach 3-5 Jahren, ansteigend bis zu stagnierend höherer Sterblichkeit nach 12 Jahren
Beschreiben Sie kurz einen Mediator, den Pickett und Wilkinson (2015) für einen kausalen Effekt der Ungleichheit auf Gesundheit vermuten.
Ungleichheit verstärkt die Effekte sozioökonomischer Statusunterschiede, sprich relative deprivation / soziale Vergleichsprozesse -> bedeutet Stress -> wirkt sich negativ auf die Gesundheit aus
Gibt es laut Schneider (2016) einen eindeutigen Zusammenhang zwischen Ungleichheit und Zufriedenheit?
nein, gemischte Befunde, unterschiedliche Studien zeigen unterschiedliche Ergebnisse
Laut Schneider (2016) besagt die "livability hypothesis", dass bei zunehmender Ungleichheit die Wkt. sinkt, dass staatliche Institutionen für alle Menschen gut funktionieren. Warum?
Lebenszufriedenheit hängt davon ab, wie sehr ich meine Bedürnisse durch die Gesellschaft befriedigt sehe
-> je mehr Ungleichheit in einer Gesllschaft, desto unterschiedlichere Bedürfnisse -> schwieriger, eine für alle befriedigende
Gesellschaft zu gestalten
Bechreiben Sie kurz zwei Moderatoren des Zusammenhangs zwischen Ungleichheit und Zufriedenheit, die von Schneider (2016) dargestellt werden.
- geographische Region: tendenziell negativer Zsmhang zwischen Ungleichheit und subjective well being (SWB) in westl. / europäischen Ländern, positiver Zusammenhang z.B. in Lateinamerika, Asin, Osteuropa
- Geschlecht und politische Orientierung: Ungleichheit verringert Lebenszufriedenheit z.B. für kanadische Männer und US-Frauen; Ungleichheit verringert Wohlbefinden der politisch Linken in Europa und USA
Beschreiben Sie, inwiefern institutionelle und infrastrukturelle Faktoren den Zusammenhang zwischen Ungleichheit und Zufriedenheit mediieren könnten.
Ungleichheit verringert das soziale Kapital einer community -> fragilere social support systems (institutions) und eingeschränkte social services -> institutionelle und insfrastrukturelle arrangements befriedigen nicht die Bedürfnisse des Individuums -> sozialer Konflikt und weniger SWB
Beschreiben Sie kurz drei (sozial-)psychologische Mediatoren des Zusammenhangs zwischen Ungleichheit und Zufriedenheit, die von Schneider (2016) dargestellt werden. Was ist der "tunnel effect" im Kontext von Ungleichheit und Zufriedenheit?
- general distaste for inequality: wenn Ungleichheit größer wird, wird diese Präferenz verletzt -> geringere Zufriedenheit
- soziale Vergleiche: Vergleich des eigenen Einkommens mit dem einer Referenzgruppe führt zu geringerer Zufriedenheit, wenn eigenes Einkommen geringer ist (relative deprivation)
- status anxiety: größere soziale Unterschiede bei größerer Ungleichheit treiben soziale Vergleiche an, was zu geringerer Zufriedenheit bei Individuen aus niedrigeren sozialen Klassen führt
- tunnel effect: positiver Zsmhang zwischen Ungleichheit und SWB -> ökon. Entwicklung eines Landes sorgt für Zufriedenheit, geht aber häufig einher mi wachsender Einkommensungleichheit -> Menschen sind tritzdem zufrieden, weil sie hohe Erwartungen an ihr eigenes zukünftiges Leben haben, wenn sie den soz. Aufstieg anderer beobachten (aber temporärer Effekt)
Laut Shariff et al. (2016) sind der Glaube an own efforts und der Glaube an Aufwärtsmobilität der Kinder eigenständige Determinanten der Ungleichheitsakzeptanz. Diskutieren Sie, inwiefern diese Determinatnten sich inhaltlich überhaupt unterscheiden.
Aufwärtsmobilität: man glaubt daran, dass die Gesellschaft generell Mobilität ermöglicht & Richtung der Mobilität nur aufwärts
own efforts: eher auf einen Selbst bezogen, man glaubt, dass man durch eigene Anstrengung etwas für sich ändern kann & Mobilität auf- und abwärts möglich: wer nichts leistet, kann auch absteigen
=> insgesamt zwar ähnlich, aber durchaus unterschiedliche Determinanten
In welche Richtung ist die Wahrnehmung der Einkommensungleichheit nach Hauser und Norton (2017) bei US-am. VPn verzerrt?
nach unten, Ungleichheit wird als geringer wahrgenommen
Wie ist die Wahrnehmung der Einkommensmobilität verzerrt?
Die Versuchspersonen glauben, Mobilität aufwärts sei wahrscheinlicher als Mobilität abwärts.
Nennen und erklären Sie die drei Faktoren/Prozesse, die nach Hauser und Norton (2017) der Wahrnehmung von Ungleichheit zugrunde liegen.
- eigenes Umfeld: Menschen schätzen die Ungleichheit eher so ein, wie sie sie im eigenen Umfeld wahrnehmen (projizieren)
- Medienberichte: je mehr über Ungleichheit berichtet wird, desto ungleicher wird die Gesellschaft mit der Zeit wahrgenommen
- Akzeptanz von Hierarchien / Glaube an eigene Verantwortung: Menschen, die Hierarchien akzeptieren, nehmen Ungleichheit zwischen Gruppen weniger wahr, Glaube an eigene Verantwortung führt dazu, dass Ungleichheit als gerechtfertigt wahrgenommen wird
Sind Verzerrungen der Wahrnehmung der Einkommensungleichheit nach Hauser und Norton (2017) interkulturell gültig? Erläutern Sie Ihre Antwort.
verzerrte Wahrnehmung der Einkommensungleichheit existiert interkulturell, aber mit Variationen: z.B. US- und UK-Bürger*innen neigen dazu, Einkommensungleichheit zu unterschätzen, während z.B. Deutsche, Franzosen diese eher überschätzen
Welchen Effekt hat es nach Hauser und Norton (2017) auf die Bereitschaft zur Umverteilung finanzieller Ressourcen, wenn man Personen die tatsächliche Ungleichheit und ihre tatsächliche eigene Position in der EInkommenshierarchie vor Augen führt?
tatsächliche Ungleichheit: schwacher Effekt
tatsächliche eigene Position: wenn höher als erwartet, eher gegen Redistribution; wenn niedriger als erwartet, eher für Umverteilung
Diskutieren Sie potentielle positive und negative Auswirkungen verzerrter Ungleichheitswahrnehmung auf Individuen und Gesellschaften.
auf Individuen: positiv: pers. Wohlbefinden mglw gesteigert durch Überschätzung der eigenen Position;
negativ: wenn Unterschätzung der eigenen Position, z.B. wenn sehr reiches Umfeld
auf Gesellschaften: positiv: mehr Unterstüzung für redistributive Maßnahmen, wenn sie sich selbst als ärmer wahrnehmen, negativ: weniger wenn sie sich selbst als reicher einschätzen (ändert sich durch korrekte Info über eigene Position)
Was bedeutet "smoothing" im social sampling model (Galesic et al., 2012)?
"Extremfälle" innerhalb der Vergleichsgruppe werden in der Gesamteinschätzung weniger beachet (wenn vom eigenen social circle af die gesamte Population geschlossen wird) -> Verteilung wird "geglättet"
Nennen Sie drei Erklärungen, die Galesic et al. (2012) für smoothing anführen.
- Rauschen in Antwort- und Abrufprozessen
- anfängliches Urteil wird aktualisiert durch Infos über social circle
- absichtliches Angleichen (man weiß, dass die Menschen im eigenen circle gleiche Eig. wie man selbst, evtl. stark ausgeprägt, besitzen, was aber in der Gesamtpopulation nicht zwangsläufig der Fall ist)
Auf welcher "Datenbasis" beurteilen Menschen nach dem social sampling model (Galesic et al., 2012) die Ungleichheit in Gesellschaften?
auf Grundlage des eigenen social circles -> folgt Prinzip der Homophilie -> Freunde, Familie, regelmäßige Bekanntschaften
Welches Phänomen im Hinblick auf die Selbsteinschätzung auf sozialen Dimensionen kann mit dem social sampling model (Galesic et al.,2012), nicht aber mit dem Motiv nach Selbstwerterhöhung erklärt werden? Begründen Sie Ihre Antwort.
Selbstabwertungseffekte
- Motiv nach Selbstwerterhöhung: Wahrnehmungsverzerrungen dienen dazu, das eigene Selbstwertgefühl zu erhöhen
- social sampling model: bei Dingen, bei denen es den meisten Leuten schlecht geht, überschätzen Menschen tendenziell die Häufigkeit derer, denen es gut geht und unterschätzen die Hkt. derer, denen es schlecht geht -> lässt eigene Postion schlechter erscheinen als sie eigentlcih ist
Geben Sie ein Beispiel für eine J-left, eine J-right und eine eher normalverteilte soziale Eigenschaft in der Studie von Galesic et al. (2012).
J-left: Haushaltsvermögen
J-right: gesundheitliche Probleme
normalverteilt: Treffen mit / Anzahl von Freunden
Beschreiben Sie, wie nach dem social sampling model die Verteilungsform und die eigene Position interaktiv bestimmen, ob man sich selbst ab- oder aufwertet.
J-right (most ppl doing well): eigene Position scheint generell besser (Überschätzung der Hkt. derer, denen es schlechter geht), eher Selbstwerterhöhung, größere Einschätzungsfehler bei denen, denen es schlechter geht (mehr Selbsterhöhung)
J-left (most ppl doing badly): eigene Position scheint generell schlechter (Überschätzung der Hkt. derer, denen es besser geht), eher Selbstabwertung, größere Einschätzungsfehler bei Menschen, denen es besser geht (mehr Selbstabwertung)
Was verstehen Kraus et al. (2017) unter dem Terminus "social class symbols"/"social class cues"?
Verhaltensweisen, die in alltäglichen Interaktionen wahrgenommen und ausgedrückt werden, die Informationen über die Klasse einer Person vermitteln (Einkommen, Bildung, Beschäftigung)
Beschreiben Sie drei beispielhafte social class cues, die Kraus et al. (2017) diskutieren.
- Aussehen, z.B. Bewerbungsfotos, Kleidung (kostet Geld, Mglkt. auf Klasse zu schließen)
- Sprachstil, z.B. Akzente, Betonung bestimmter Buchstaben
- Freizeitaktivitäten, Präferenzen
- äußere Anzeichen für Gesundheit
Wie akkurat können Menschen die soziale Klassenzugehörigkeit aus kurzen Verhaltenssequenzen oder wenigen Fotos vorhersagen?
sehr akkurat, signifikant größerer Anteil an korrekten Einschätzungen in Experimenten als bei zufälliger Entscheidung
vermutlcih mehr in Ländern, in denen größere Ungleichheit herrscht
-
- 1 / 46
-