Differentielle Psychologie 2
Uni Graz
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Fichier Détails
Cartes-fiches | 158 |
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Langue | Deutsch |
Catégorie | Psychologie |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 04.01.2022 / 04.02.2022 |
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Emotionspsychologische Persönlichkeitskonstrukte:
Tiefenpsychologie von Freud:
Was ist Psychoanalyse?
Therapieansatz
Methoden
Menschenbild
Emotionspsychologische Persönlichkeitskonstrukte sind das Gegenteil von Faktoranalytischen. Sie basieren auf angenommenen intrapsychischen Prozessen, nicht auf Mathe
Psychodynamisch: Verhalten als Ergebnis psychischer Prozesse
Psychoanalyse:
-Tiefenpsychologische Therapieform: Heilung psychischer Krankheiten durch bewusstmachen unbewusster Ängste, Wünsche, Konflikte
-Methoden: Traumdeutung, freie Assoziation, Fehlleistungen, neurotische Symptome
ABER: auch Persönlichkeitstheorie
Menschenbild:
1.Mensch als Energiesystem
Mensch als System verfügt über (begrenzte) Menge Energie. Alles benötigt Energie, die dann für andere Aktivität nicht mehr zur Verfügung steht. Energiequellen: angeborene Triebe: Aggressions-/Todestrieb „Thanatos“ und Sexualtrieb „Libido“
2.Determiniertheit des Verhaltens
Jedes Verhalten ist durch Triebimpuls determiniert, nichts zufällig, aber dem Individuum unbewusst.
3.Das Lustprinzip
Drängen zur Entladung der Triebenergie durch Triebbefriedigung. Triebreduktion ist Lustvoll, Triebspannung unangenehm
Emotionspsychologische Persönlichkeitskonstrukte:
Tiefenpsychologie von Freud:
Strukturelle Konzepte der psychoanalytischen Persönlichkeitstheorie
Tipp: Bewusstseinsebenen
3 Bewusstseinsebenen
ÄLTESTE VERSION
Unbewusstes: alles, auch Wünsche, Vorstellungen, Träume, Erlebnisse, Gefühle. NICHT zugänglich, außer tw. Durch Psychoanalytische Methoden
Ist alogisch, ohne Zeitkontinuum oder räumliche Konsistenz (siehe ES)
Vorbewusstes: Alle willentlich ins Bewusstsein erhebbaren Inhalte und reproduzierbaren Gedächnisinhalte
Bewusstes: alle bewussten Inhalte
NEUER:
ES, ICH, ÜBER-ICH
Hier: Überall unbewusste Inhalte, in ES
Verhalten von ES, ICH und ÜBER-ICH wird als relativ konsistent und situationsunabhängig gesehen ->Gemeinsamkeit mit TRAITS
ABER Erklärung Interindividueller Differenzen durch Prozesse zwischen den Bewusstseinsebenen
Emotionspsychologische Persönlichkeitskonstrukte:
Tiefenpsychologie von Freud:
Strukturelle Konzepte der psychoanalytischen Persönlichkeitstheorie
ES
Grundlage
Funktion
Eigenschaften
Interaktion mit anderen Bewusstseinsebenen
ES:
=! UNBEWUSSTES
biolog. Substrat des Menschen; bei Geburt am stärksten, geht durch psychische Entwicklung tw in ICH über.
Besteht aus: ursprünglich Unbewusstem (Sexual und Aggressionstrieb) und verdrängtem Unbewussten (Triebwünsche und damit zusammenhängende Träume, Vorstellungen usw)
HAT 2 FUNKTIONEN
-Stellt Energiereservoir (Triebenergie) und Kräftepotential (Triebe) der Persönlichkeit
-meldet Triebwünsche an und erhält dadurch physiologisches Gleichgewicht
->Hauptaufgabe ist Triebbefriedigungsimpulse!
Funktioniert nach Lustprinzip: Lustmaximierung, Vermeidung von Unlust; direkte kompromisslose Triebbefriedigung
Enthält von ICH verdrängte Inhalte, Affekte, Vorstellungen, alle unbewusst. ABER nur verdrängte, in ICH und ÜBER-ICH grundsätzlich auch unbewusste Inhalte
ES ist irrational, impulsiv, keine Rücksicht auf Realität und Umwelt
Tiefenpsychologie von Freud:
Strukturelle Konzepte der psychoanalytischen Persönlichkeitstheorie
ICH
Grundlage
Funktion
Eigenschaften
Interaktion mit anderen Bewusstseinsebenen
„Rindenschicht“ des ES
Zwischen Wahrnehmung und ES, überschattet mit Wahrnehmung große Bereiche des ES
Primäre Funktion: Wahrnehmung, Denken, Fühlen, Erinnern, Willkürbewegungen
Vermittelt zwischen ES, ÜBER-ICH und Außenwelt
Ziel: Triebbefriedigung des ES unter Auflagen des ÜBER ICH und der UMWELT
Nutzt Blockierungen, Verzögerungen, Verteilungen, um zwischen Instanzen zu vermitteln.
ICH ist kompromissbereit, rational, logisch, frustrationstolerant
Umgang mit Angst und Konflikt durch Aufmerksamkeitsabwendung oder Vermeidung. Im pathologischen Fall: unbewusste Abwehroperationen, können zu Realitätsverzerrungen führen
->Wahrnehmung wird durch Vorstellungen und Phantasien abgelöst, tatsächliche Reize werden nicht mehr adäquat wahrgenommen und verarbeitet.
Erhält Energie aus ES durch Energieumwandlung (zB Sublimierung)
In Kindheit Vollzieher des ES, Später Herr über ES
REALITÄTSPRINZIP löst Lustprinzip ab
Tiefenpsychologie von Freud:
Strukturelle Konzepte der psychoanalytischen Persönlichkeitstheorie
ÜBER-ICH
Grundlage
Funktion
Eigenschaften
Interaktion mit anderen Bewusstseinsebenen
Entsteht ab 3. Lebensjahr, indem Gebote und Verbote der Eltern verinnerlicht werden
2 Substrukturen:
-Gewissen: einschränkende und verbietende Instanz; bestrafender, versagender, verfolgender Teil; peinigt bei Zuwiderhandlung das ICH mit Schuldgefühlen und unbewusstem Strafbedürfnissen
-Ich-Ideal: Vorbilder (der Eltern), belohnt das ICH mit Lob und Anerkennung, wenn es Ideal gerecht wird
-Unterscheidet beim Bestrafen nicht zwischen Gedanken und Handlung, beides wird bestraft
-Entwickelt sich durch Erfahrung weiter, übernimmt bewusste und unbewusste Gebote, Verbote, Werthaltungen der Eltern auf
-ÜBER Ich kontrolliert ICH bei Umgang mit ES und Realität, versucht „verbotene“ Impulse aus ES zu verhindern
Freud:
Strukturelle Konzepte der psychoanalytischen Persönlichkeitstheorie
Dynamische Persönlichkeitskonzepte der Psychoanalyse
Stichwort?
Was ist Angst?
3 Arten Angst?
Wie geht ICH mit ANGST um?
Folgen des Umgangs?
Stichwort Angst
Wichtiger Aspekt bei Freud:
UMGANG MIT ANGST
Erst 1895: Angst entsteht aus unterdrückten sexuellen Triebregungen
Später 1926: SIGNALTHEORIE DER ANGST
Angst ist Gefahrensignal für ICH, wenn aus ES nicht bewältigbarer Ansturm von Triebimpulsen kommt.
Ergebnis: Realangst oder neurotische Angst (Vermeintliche Angst aus ES)
3 Arten der Angst
REALANGST: Angst vor Bestrafung durch Außenwelt. ICH verdrängt Triebwunsch da Triebbefriedigungsversuche in Vergangenheit durch Außenwelt bestraft wurde
TRIEBANGST: Angst, dass Triebe aus dem ES das ICH überfluten. ICH verweigert Triebwunsch Zugang zum Bewusstsein und damit zur Befriedigung, da es fürchtet durch den überwältigenden Trieb in seiner Organisation vernichtet zu werden
ÜBER-ICH ANGST: Angst vor Bestrafung durch ÜBER-ICH, da dieses den Triebwunsch ablehnt.
Verdrängte und abgelehnte Triebwünsche bleiben im Unbewussten bestehen und drängen weiter nach Erfüllung
Wie wehrt sich das ICH gegen Angst?
Abwehrmechanismen, Liste S.16
Wichtigster: Verdrängung!
ICH verdrängt Bewusstseinsinhalte ins ES, das fordert Energie die dann an anderer Stelle fehlt
Folge: Herabgesenkte ICH-Leistung, Triebbedürfnisse brechen aus, Fehlleistungen, neurotische oder Psychosomatische Symptome.
Freud:
Strukturelle Konzepte der psychoanalytischen Persönlichkeitstheorie
Psychosexuelle Entwicklung
Welche Phasen auf welcher Basis
Wie entstehen Entwicklungsstörungen?
Für Persönlichkeitspsychologie wichtig.
3 Stufen Frühkindlicher Entwicklung, orientiert an den für sexuelle Triebbefriedigung bevorzugten Körperzonen/erogenen Zonen
1es Lebensjahr: Orale Phase
2-3es LJ: Anale Phase
3-5es LJ: Phallische Phase
6 Jahre bis Pubertät: Phase der Latenz
Pubertät bis Erwachsen: Genitale Phase
Entwicklungsstörungen:
Durch zu wenig oder zu viel Triebbefriedigung in den einzelnen Phasen
->Fixierung oder Regression in/zu dieser Phase, Beibehalten phasentypischer Befriedigungswünsche
Verursachen bei Erwachsenen bestimmte Charakterformen und wirken unbewusst nach
Weiterentwicklung dieser Ansätze durch Adler, Jung und Neo-Analytiker wie Fromm, Erikson
Freud:
Strukturelle Konzepte der psychoanalytischen Persönlichkeitstheorie
Psychosexuelle Entwicklung
Erste Phase
Orale Phase, erstes Lebensjahr
Befriedigung über Schleimhäute der Mundzone:
Kauen, Saugen, Beißen
Fixierung oder Regression:
Orale Charakterzüge:
Unselbstständiges, selbstbezogenes, forderndes „narzisstisches“ Kind
->
Passiver, abhängiger Charakter; fordert, gibt nicht; sicherheitsbedürftig uns selbstbezogen und bissig (sarkastisch)
Ersatzbefriedigung:
Alkohol, Rauchen, Drogen, Essen
Freud:
Strukturelle Konzepte der psychoanalytischen Persönlichkeitstheorie
Psychosexuelle Entwicklung
Zweite Phase
Anale Phase, 2-3 Lebensjahr
Reinlichkeitserziehung
Sexueller Lustgewinn erst durch Ausscheiden dann Einhalten von Kot
Fixierung oder Regression
Je nach Reinlichkeitserziehung und Konfliktbewältigung mit Eltern verschiedene Auswirkungen
grausamer, destruktiver, ungestümer und unordentlicher Charakter
ODER
Pedantisch, zwanghaft ordentlich und geiziger Charakter
Freud:
Strukturelle Konzepte der psychoanalytischen Persönlichkeitstheorie
Psychosexuelle Entwicklung
Dritte Phase
Phallische Phase, 3-5 Lebensjahr
Beschäftigung mit eigenem Körper, speziell Geschlechtsorganen
Entdeckt Geschlechterunterschied
Ödipuskomplex:
Bei Knaben: Vater wird als Rivale in sexueller Beziehung zur Mutter
Kastrationsangst als Folge des Entdeckens des weiblichen Geschlechtsorgans
Mädchen weniger kompliziert
Regression und Fixierung:
Bei Männern:
Phallischer Charakter, übertriebenes Männlichkeitsbedürfnis, Neigung sich und anderen Potenz zu demonstrieren
->Kompensation der Kastrationsangst
Übertriebenes Erfolgsstreben
->Rivalität mit Vater gewinnen
Schuldgefühle geg. Vater können auch in Impotenz und Erfolgslosigkeit resultieren
Freud:
Überprüfung Psychoanalytischer Annahmen
Allgemein
Abraham Kaplan
Eysenck 1985
Psychoanalyse kaum empirisch nachgewiesen oder nachweißbar
Begriffe müssen eindeutig definiert sein!
Nur dann Beziehung zwischen Sachverhalt und Begriff
Eindeutigkeit der theoretischen Relationen zwischen Begriffen ist nicht gegeben!
Verhalten kann nur Posthoc erklärt werden
zB: Vorhersage Aggression: passiert nicht
->Verdrängung!
Abgesichert gegen Falsifikation, aber nicht bewiesen
Abraham Kaplan 1964 im Bezug auf Reaktionsbildungshypothese: ist tautologisch
Wenn vorhergesagtes Verhalten gezeigt: Beweis Trieb liegt vor
Wenn gegenteiliges Verhalten gezeigt: Beweis für Verdrängung
EYSENCK: Niedergang und Ende der Psychoanalyse
Kritikpunkte:
1: Psychoanalyse beruht auf klinisch-psychologischen Beobachtungen neurotischer Patienten. Übertragbarkeit auf normalvarianten der Persönlichkeit fragwürdig
UND subjektive Beobachtung kann verfälscht sein
2: Therapieerfolg der Psychoanalyse ist nicht nachgewiesen
Wie erfolgreich ist Psychoanalytische Therapie?
Bewertung insgesamt widersprüchlich
Neurowissenschaftler: Unbewusstes ist wichtig!
Größter Teil Infoverarbeitung erfolgt unbewusst und kann auch nicht bewusst gemacht werden.
Neue Fragestellung: Wann und warum werden Inhalte bewusst?
Freud:
Überprüfung Psychoanalytischer Annahmen
Wie erfolgreich ist psychoanalytische Therapie?
Effektstärken im Vergleich
Eysenck 1985
Matt 1987
Systematische Literaturzusammenstellung
44-64% der langjährigen Patienten Besserung der Symptome
72% ohne Therapie vergleichbare Verbesserung, ohne systematische Therapie
Durch 10 Jahre mehr Daten keine Änderung
Spontane Remission nicht niedriger als Verbesserungen bei therapierten Patienten
Metaanalyse von Matt 1987
76 deutschsprachige, kontrollierte Psychotherapieeffektstudien von 1971-1982
85 Auswertbare Behandlungsvergleiche
EFFEKTSTÄRKE ES einer Therapie:
Mittelwertsdifferenz zwischen Therapie und Kontrollgruppe (nach Therapieende), geteilt durch Standardabweichung des Messinstruments
Ergebnis:
Mangel an kontrollierten Studien zu Effektivität psychoanalytischer Therapie
Analytisch orientierte Verfahren (mit klientenzentrierten) haben geringste Wirksamkeit
Effektstärken:
Psychoanalytisch (7 Studien): 0,32
Klientenzentriert (22 Studien): 0,25
Verhaltenstherapeutisch (45 Studien): 0,50
Spontane Remission nicht niedriger als Verbesserungen bei psychoanalytisch therapierten Patienten
Freud:
Überprüfung Psychoanalytischer Annahmen
Experimentelle Untersuchungen zu einzelnen Postulaten und Annahmen:
Goldman Eisler 1948
Holmes 1972
Oralitätshypothese
Verdrängungstheorie
Goldman-Eisler:
Oralitätshypothese
Zusammenhang zwischen oraler Triebbefriedigung (Stilldauer) und oralem Charakter
Hypothese: geringe Triebbefriedigung in oraler Phase durch zu kurze Stillperiode (weniger als 5 Monate) führt zu oraler Fixierung und damit oral-pessimistischem Charakter (Pessimismus, Passivität, Zurückgezogenheit und Verbaler Aggression).
Lange Stillperiode (mehr als 5 Monate) führt zu oral-optimistischen Charakter (Optimismus, Lebensfreude, Geselligkeit und Fürsorglichkeit).
100 Erwachsene, Selbstbeurteilung auf 19 Skalen zur Erfassung des oralen Charakters
Befragung der Mütter zur Stilldauer.
Ergebnis: Hypothese bestätigt! YAY
ABER: liegt es an Stilldauer oder unzählige andere Gemeinsamkeiten kurz stillender Mütter?
zB. Kurz stillende Mütter weniger Zuwendung allgemein?
Viele Studien:
Verdrängungstheorie:
Nachgewiesen: Emotional negatives Material wird schneller vergessen als neutrales. Aber nach Theorie müsste negatives schneller vergessen werden als positives und positives wie neutrales.
Dh. andere Theorie besser?
Holmes 1972
Verdrängung ist nur da Erklärung, wo nur negativ-emotionales und nicht positiv-emotionales die Gedächnisleistung verschlechtert
Experiment:
1 Phase: 40 Wörter präsentiert, 2 Mal, und dann erinnern
2. Phase: 10 Rohrschachtafeln mit je 4 Wörtern, VP soll anstreichen welches am besten passt
Danach Rückmeldung für je 1/3: negatives, positives oder neutrales Persönlichkeitsbild
danach: zweites Mal Wörter abgefragt und Vergleich mit 1. Phase
3. Phase: Auflösung, dass Rohrschach falsifiziert.
Nochmal Wörter erinnern und Vergleich zu 1. Phase
Ergebnis: Emotionales Material wird allgemein schlechter erinnert, aber negatives besonders schlecht.
EHER ABLENKUNGS ODER INTERFERENZEFFEKTE
Interferenz emotionale Nachrichten mit Task
S.20 GRAPH
Studienergebnisse Deary et al 2000
Testet 101 77-jährige, die 1932 Intelligenztest gemacht hatten
Restestintervall 66 Jahre
Koeffizient rtt=0,63, korrigiert 0,73
Studienergebnisse Roberts & DelVecchio 2000
3217 Test-Retest Koeffizienten aus 152 Längsschnittstudien von generellen Persönlichkeitsmerkmalen
Trait Konsistenz über 6,7 Jahre variiert stark mit Alter
Bei Kindern 0,31, mit 30 Jahre 0,64, zwischen 50 und 70 Maximum: 0,74
Psychoanalytischer Erklärungsansatz für Geschlechtsunterschiede, klassische Auffassung
Sigmund Freud
Entwicklung der G-Unterschiede in phallischer Phase.
1.Endeckung physischer G-Unterschiede
2.Ödipuskomplex
3. Identifikation mit gleichgeschlechtlichem Elternteil zur Verarbeitung von Triebimpulsen, Kastrationsangst und Penisneid
Kritik:
Identifikation der Kinder nicht empirisch nachweisbar
Psychoanalytischer Erklärungsansatz für Geschlechtsunterschiede, neoanalytische Auffassung
Chodorov 1978
Objektbeziehungstheorie
1.Alle Kinder Identifikation mit Mutter
2.nach phallischer Phase bei Jungs ödipale Krise Wechsel auf zunächst nicht-mutterhaft, dann männlich
Wie Kinder sich identifizieren ist nicht empirisch nachgewiesen
Lerntheoretische Erklärungsansätze für Geschlechtsunterschiede
2 Stück
Bekräftigungstheorie und Imitationstheorie, beide nach Trautner
Lerntheoretischer Erklärungsansatz für Geschlechtsunterschiede, Bekräftigungstheorie
Bekräftigung u. Bestrafung des geschlechtspezifisch erwünschten Verhaltens bei Kindern
3 Hypothesen:
1: differentielle Erwartungen (der Interaktionspartner gegenüber Kind)
2:differentielle Bekräftigung
3: erzeugt differentielle BEkräftigungseffekte
Alle 3 Hypothesen müssten bewiesen werden;
Unklar ob Unterschiede dadurch entstehen oder verstärkt werden
Lerntheoretischer Erklärungsansatz für Geschlechtsunterschiede, Imitationstheorie
Trautner 1979
Kinder lernen durch geschlechtsspezifische Imitation
3 Hypothesen
1:differentielle Beobachtungsgelegenheiten: mehr gelegenheit gleichgeschlechtliche zu beobachten
2: selektive Imitation gleichgeschlechtlicher Modelle
3: Elternidentifikation: am meistimitierten ist gleichgeschlechtlicher Elternteil
Annahme wäre gültig wenn 1 von 3 bestätigt:
1: Beobachtung aller GEschlechter möglich (zumindest im Westl. Industriegesellschaft)
2: selektive Imitation erst bei älteren Kindern, dh nicht entstehung sondern nur Festigung
3: Empirisch nicht bewiesen
Kognitiver Erklärungsansatz für Geschlechtsunterschiede nach Kohlberg
Kohlberg 1966
Geschlechtsunterschiede
K: Erkennen eigenen Geschlechts ab 2 Jahre, Wunsch nach Anpassung an G-Stereotyp, Suche nach Bestätigung der G-Identität in Situationen und Personen
Keiner der Ansätze erklärt Entstehung geschlechtstypischen Verhaltens, nur Verstärkung und Stabilisierung.
Kognitiver Erklärungsansatz für Geschlechtsunterschiede nach Bem
Geschlechtsunterschiede
B: Geschlechtsschemata: G-stereotyp steuert Erwartungen, die Infoverarbeitung beeinflussen.
Stabilisierung G-Schema durch Betonung Schemakongruenter Info
Keiner der Ansätze erklärt Entstehung geschlechtstypischen Verhaltens, nur Verstärkung und Stabilisierung.
Kulturpsychologische Erklärungsansätze für Geschlechtsunterschiede
Geschlechtsunterschiede und Gemeinsamkeiten
Zwischen Kulturen
Basis: Merkmale der Kulturen erklären Unterschiede zwischen Kulturen
Interkulturelle Gemeinsamkeiten-》nichtpsychologische kulturell universelle Geschlechtsunterschiede (zB. Größere Körperkraft) -》kulturell universelle Arbeitsteilung-》übertrieben und fixiert in Geschlechtsstereotypen
In moderner Arbeitswelt unzutreffend, nicht alle G-Unterschiede durch Arbeitsteilung erklärbar
Evolutionspsychologischer / Soziobiologischer Ansatz zu Erklärung von Geschlechtsunterschieden
Buss und Schmitt 1993
Differentielle natürliche Selektion ,
Genetisch prädisponierte geschlechtstypischen Präferenzen
Basis: grundlegende Asymmetrie der Geschlechter, unterschiedliche Fortpflanzungsstrategien
1: Männer: Gesundheit u. Jugend der Partnerin, Frauen: Ressourcen;
2: Mehr Frauen pro Mann Beziehungen (Polygynie) als andersherum;
3: Männer weniger Kindererziehung
4: Männer weniger Wählerisch in Sexualpartnerin
5: Männer neidisch auf fremdsex, Frauen neidisch auf Fremdemotionen
3 Einschränkungen:
1: Intrasexuelle Selektion: Männer können selten Harem halten
2: intersexuelle Selektion: Frauen bevorzugen Männer die viel Kindererziehung machen
3. Minimalinvestition seitens Mann, damit seine Kinder fortpflanzungsfähig
Alles spekulativ, da Genetik=> Verhalten spekulativ;
Zu viele kulturpsychologische Alternativerklärungen
Genetische Geschlechtentwicklung
Bull 1983
Y-Antigen auf Y-Chromosom
Genetische Ebene: Unterschied ist Y-Antigen auf Y-Chromosom, bestimmt weitgehend biologische G-Merkmale
7 Wochen: differenzierte Entwicklung: Hoden statt Eierstöcke
-produzieren Androgene, zB Testosteron
12Wochen: Eierstöcke einsatzbereit, produzieren Östrogen/Progesteron
Quantitatives Verhältnis Östrogene zu Androgene bei männlich/weiblich unterschiedlich
àhormonelles Geschlecht
Bei Geburt:
Biologisches Geschlechtàpsychologisches Geschlecht
Ab hier: Unterschiede nicht mehr rein genetisch sondern durch Erfahrung beeinflusst
Geschlechtsstereotype wirken jetzt!
Aber Rückkopplung auf biolog. Geschlecht
Hormone ->Verhalten
Verhalten ->Hormone?
Mehr Überlappung als erwartet bei Merkmalen mit Geschlechtsunterschieden
Tatsächliche Verteilung von Geschlechtunterschieden
Bischof 1980
Mehr Überlappung als erwartet bei Merkmalen mit Geschlechtsunterschieden
àGeschlechtsstereotyp übertrieben
Entwicklung GEschlechterverständnis
Edelbrock u. Sugarawa 1978
Geschlechtsverständnis und -präferenzen
Entwicklung ab 2.Lebensjahr bis Ende Grundschule
Wesentlich geprägt durch kulturspezifisches G-Stereotyp
In Grundschulzeit erst Anstieg dann Auflockerung der Stereotypisierung, laut Kohlberg 1966 aufgrund von Festigung der Geschlechtskonstanz
Studie: Bild von Ding o. Tätigkeit Geschlecht zuordnen
Ist nicht Geschlechtsidentität, welche auf eigene Person bezogen ist. Die ensteht früher.
Entwicklung Geschlechtsbezogener Einstellungen
Kein bedeutsamer Zusammenhang zwischen
g-typische Spielzeugpräferenzen und Wissen über G-Stereotyp, zunehmendem Geschlechterverständnis und zunehmend g-typischen Einstellungen
keine Kausalzusammenhänge!
Entwicklung G-bezogener Einstellungen:
Androgyniekonzept
70er bis 80er Jahre
Annahme:
Maskulin-feminin sind nicht ausprägungen einer dimension, sondern 2 Dimensionen
Wer gleich feminin wie maskulin ist à androgyn
Androgynität korr. Mit:
-sozioökonom. Status (positiv)
-wahrgenommene elterliche Unterstützung
-Androgynie der Eltern
-größere Emotionale Nähe zu gleichgeschlechtlichen Modellen
Ursache-Wirkung Unklar!!
Entwicklung g-typischen Verhaltens
Generell Merkmalsabhängig
G-Verständnis, G-typische Einstellungen und Verhalten entwickeln sich weitestgehen unabhängig voneinander
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