Differentielle Psychologie 2
Uni Graz
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Kartei Details
Karten | 158 |
---|---|
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Psychologie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 04.01.2022 / 04.02.2022 |
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Psychoanalytischer Erklärungsansatz für Geschlechtsunterschiede, klassische Auffassung
Sigmund Freud
Entwicklung der G-Unterschiede in phallischer Phase.
1.Endeckung physischer G-Unterschiede
2.Ödipuskomplex
3. Identifikation mit gleichgeschlechtlichem Elternteil zur Verarbeitung von Triebimpulsen, Kastrationsangst und Penisneid
Kritik:
Identifikation der Kinder nicht empirisch nachweisbar
Psychoanalytischer Erklärungsansatz für Geschlechtsunterschiede, neoanalytische Auffassung
Chodorov 1978
Objektbeziehungstheorie
1.Alle Kinder Identifikation mit Mutter
2.nach phallischer Phase bei Jungs ödipale Krise Wechsel auf zunächst nicht-mutterhaft, dann männlich
Wie Kinder sich identifizieren ist nicht empirisch nachgewiesen
Lerntheoretische Erklärungsansätze für Geschlechtsunterschiede
2 Stück
Bekräftigungstheorie und Imitationstheorie, beide nach Trautner
Lerntheoretischer Erklärungsansatz für Geschlechtsunterschiede, Bekräftigungstheorie
Bekräftigung u. Bestrafung des geschlechtspezifisch erwünschten Verhaltens bei Kindern
3 Hypothesen:
1: differentielle Erwartungen (der Interaktionspartner gegenüber Kind)
2:differentielle Bekräftigung
3: erzeugt differentielle BEkräftigungseffekte
Alle 3 Hypothesen müssten bewiesen werden;
Unklar ob Unterschiede dadurch entstehen oder verstärkt werden
Lerntheoretischer Erklärungsansatz für Geschlechtsunterschiede, Imitationstheorie
Trautner 1979
Kinder lernen durch geschlechtsspezifische Imitation
3 Hypothesen
1:differentielle Beobachtungsgelegenheiten: mehr gelegenheit gleichgeschlechtliche zu beobachten
2: selektive Imitation gleichgeschlechtlicher Modelle
3: Elternidentifikation: am meistimitierten ist gleichgeschlechtlicher Elternteil
Annahme wäre gültig wenn 1 von 3 bestätigt:
1: Beobachtung aller GEschlechter möglich (zumindest im Westl. Industriegesellschaft)
2: selektive Imitation erst bei älteren Kindern, dh nicht entstehung sondern nur Festigung
3: Empirisch nicht bewiesen
Kognitiver Erklärungsansatz für Geschlechtsunterschiede nach Kohlberg
Kohlberg 1966
Geschlechtsunterschiede
K: Erkennen eigenen Geschlechts ab 2 Jahre, Wunsch nach Anpassung an G-Stereotyp, Suche nach Bestätigung der G-Identität in Situationen und Personen
Keiner der Ansätze erklärt Entstehung geschlechtstypischen Verhaltens, nur Verstärkung und Stabilisierung.
Kognitiver Erklärungsansatz für Geschlechtsunterschiede nach Bem
Geschlechtsunterschiede
B: Geschlechtsschemata: G-stereotyp steuert Erwartungen, die Infoverarbeitung beeinflussen.
Stabilisierung G-Schema durch Betonung Schemakongruenter Info
Keiner der Ansätze erklärt Entstehung geschlechtstypischen Verhaltens, nur Verstärkung und Stabilisierung.
Kulturpsychologische Erklärungsansätze für Geschlechtsunterschiede
Geschlechtsunterschiede und Gemeinsamkeiten
Zwischen Kulturen
Basis: Merkmale der Kulturen erklären Unterschiede zwischen Kulturen
Interkulturelle Gemeinsamkeiten-》nichtpsychologische kulturell universelle Geschlechtsunterschiede (zB. Größere Körperkraft) -》kulturell universelle Arbeitsteilung-》übertrieben und fixiert in Geschlechtsstereotypen
In moderner Arbeitswelt unzutreffend, nicht alle G-Unterschiede durch Arbeitsteilung erklärbar
Evolutionspsychologischer / Soziobiologischer Ansatz zu Erklärung von Geschlechtsunterschieden
Buss und Schmitt 1993
Differentielle natürliche Selektion ,
Genetisch prädisponierte geschlechtstypischen Präferenzen
Basis: grundlegende Asymmetrie der Geschlechter, unterschiedliche Fortpflanzungsstrategien
1: Männer: Gesundheit u. Jugend der Partnerin, Frauen: Ressourcen;
2: Mehr Frauen pro Mann Beziehungen (Polygynie) als andersherum;
3: Männer weniger Kindererziehung
4: Männer weniger Wählerisch in Sexualpartnerin
5: Männer neidisch auf fremdsex, Frauen neidisch auf Fremdemotionen
3 Einschränkungen:
1: Intrasexuelle Selektion: Männer können selten Harem halten
2: intersexuelle Selektion: Frauen bevorzugen Männer die viel Kindererziehung machen
3. Minimalinvestition seitens Mann, damit seine Kinder fortpflanzungsfähig
Alles spekulativ, da Genetik=> Verhalten spekulativ;
Zu viele kulturpsychologische Alternativerklärungen
Genetische Geschlechtentwicklung
Bull 1983
Y-Antigen auf Y-Chromosom
Genetische Ebene: Unterschied ist Y-Antigen auf Y-Chromosom, bestimmt weitgehend biologische G-Merkmale
7 Wochen: differenzierte Entwicklung: Hoden statt Eierstöcke
-produzieren Androgene, zB Testosteron
12Wochen: Eierstöcke einsatzbereit, produzieren Östrogen/Progesteron
Quantitatives Verhältnis Östrogene zu Androgene bei männlich/weiblich unterschiedlich
àhormonelles Geschlecht
Bei Geburt:
Biologisches Geschlechtàpsychologisches Geschlecht
Ab hier: Unterschiede nicht mehr rein genetisch sondern durch Erfahrung beeinflusst
Geschlechtsstereotype wirken jetzt!
Aber Rückkopplung auf biolog. Geschlecht
Hormone ->Verhalten
Verhalten ->Hormone?
Mehr Überlappung als erwartet bei Merkmalen mit Geschlechtsunterschieden
Tatsächliche Verteilung von Geschlechtunterschieden
Bischof 1980
Mehr Überlappung als erwartet bei Merkmalen mit Geschlechtsunterschieden
àGeschlechtsstereotyp übertrieben
Entwicklung GEschlechterverständnis
Edelbrock u. Sugarawa 1978
Geschlechtsverständnis und -präferenzen
Entwicklung ab 2.Lebensjahr bis Ende Grundschule
Wesentlich geprägt durch kulturspezifisches G-Stereotyp
In Grundschulzeit erst Anstieg dann Auflockerung der Stereotypisierung, laut Kohlberg 1966 aufgrund von Festigung der Geschlechtskonstanz
Studie: Bild von Ding o. Tätigkeit Geschlecht zuordnen
Ist nicht Geschlechtsidentität, welche auf eigene Person bezogen ist. Die ensteht früher.
Entwicklung Geschlechtsbezogener Einstellungen
Kein bedeutsamer Zusammenhang zwischen
g-typische Spielzeugpräferenzen und Wissen über G-Stereotyp, zunehmendem Geschlechterverständnis und zunehmend g-typischen Einstellungen
keine Kausalzusammenhänge!
Entwicklung G-bezogener Einstellungen:
Androgyniekonzept
70er bis 80er Jahre
Annahme:
Maskulin-feminin sind nicht ausprägungen einer dimension, sondern 2 Dimensionen
Wer gleich feminin wie maskulin ist à androgyn
Androgynität korr. Mit:
-sozioökonom. Status (positiv)
-wahrgenommene elterliche Unterstützung
-Androgynie der Eltern
-größere Emotionale Nähe zu gleichgeschlechtlichen Modellen
Ursache-Wirkung Unklar!!
Entwicklung g-typischen Verhaltens
Generell Merkmalsabhängig
G-Verständnis, G-typische Einstellungen und Verhalten entwickeln sich weitestgehen unabhängig voneinander
Wie erfassen wir die Größe Psychologischer Geschlechtsunterschiede?
Wie groß sind kleine, mittlere und große Effekte?
Cohen 1977
Meßeinheit: Effektgröße d
D==Mittelwertsdifferenz/Effektgröße d
Standardisierte Effektgrößeàvergleichbar
0,2 klein
0,5 mittel
0,8 groß
Meistens <0,5
So umgewandelte Effektgrößen sind vergleichbaràBasis für Metaanalysen
Geschlechtsunterschiede: Motorische Aktivität
Kognitive Geschlechtsunterschiede: Räumliche Fähigkeiten, Testitems
Größten G-Unterschiede
3 Fähigkeiten:
-Mentale Rotation:
2 untersch. Gedrehte 3D Körper, gleicher Körper?
-räumliche Wahrnehmung:
Räumliche Beziehungen relativ zu eigenem Körper (Zeichnung geneigte Wassergläser, wo ist horizontale)
-räumliche Visualisierung
Lage einer Figur in komplexerem Gebilde (Form in Linienwirrwarr)
Kognitive Geschlechtsunterschiede: Räumliche Fähigkeiten, Studienergebnisse
Kognitive Geschlechtsunterschiede: Verbale Fähigkeiten
Metaanalyse Hyde u. Linn 1988
Stereotyp: Frauen besser als Männer
Enthälte keine SAT Ergebnisse
Nur Minimalste Unterschiede gefunden
Aber im unteren Extrembereich: Knaben 5:1 Starke Leseschwierigkeiten und Legasthenie
Diane Halpern 1992
Kritik: nicht nur signifikante Untersuchungen aggregiert, plus Stichproben nicht repräsentativ (zu wenige im niedrigen Leistungsspektrum, ausschluss von verbale Auffälligkeiten)
Deutliche weibliche Überlegenheit: Wortflüssigkeit, Anagramme, allg. verbaltests
Männer besser: Analogie u. Verbalteil des SAT
Kognitive Geschlechtsunterschiede: Mathematische Fähigkeiten
Welche Faktoren haben Einfluss?
2 Erklärungsversuche
Hyde et al. 1990
Praktisch identisch für beide Geschlechter, auch in spezifischen Fähigkeiten
Aber ALTER
Mit zunehmendem Alter Männer durchschnittlich besser
Bei standardisierten Tests zunehmender Geschlechtsunterschied mit Alter
Mädchen wirklich schlechter oder wirkende Erwartungshaltung Lehrer?
Aber Mädchen in Schule i. Durchschnitt stabil besser als Jungs
Geschlechtsunterschiede im Extrembereich! Mehr Jungs in beiden extremen
Wenn IQ kontrolliert G-Unterschied noch größer
>0 Männer besser
Bessere Testergebnisse
Männer meist rückführbar auf mentale Rotation
2. Erklärung: kumulative Demotivierung aufgrund g-stereotyperwartungen
Korr. Selbstvertrauen i. Mathematik – Mathenote 0,75
Vorhersage Matheleistung durch IQ und Selbstvertrauen
G-Unterschiede in Hinblick auf Interessen
Su et al. 2009
Interesse <->Leistungserfolg
Größte Unterschiede im Naturwissenschaftlichen Bereich
Männer: Dinge
Frauen: Menschen
D=0,93
Männer: Praktisch d=0,84 und wissenschaftlich d=0,26
Frauen: Sozial d=0,68, künstlerisch d=0,35 und Büroberufe 0,33
Unternehmerisch gleich
Bei Karriereverläufen überproportional viel Männer in MINT, selbst nach abgleich mit mathematisch hochbegabten (63%) im Alter 12-13
Aber kein Unterschied in Karrierezufriedenheit
Geschlechtsunterschiede in Hinblick auf Persönlichkeit
Metaanalyse Feingold 1994
BIG FIVE
Viel d<0,2, wenige d<0,5 (für Männer Extraversion Subfacette: Durchsetzungsfähigkeit Assertivität)
Ein d<0,8:
Für Frauen, Gutherzigkeit(Subfacette Verträglichkeit)
Vor allem Unterschiede in interpersoneller KommunikationàDominanz vs Submissivität
! Starke Beeinflussung der selbst- und fremdbeurteilung durch g-stereotype u. soziale erwünschtheit.
Geschlechtsunterschiede in der Persönlichkeit: In welchen Bereichen gibt es soziale G-Unterschiede?
3 Bereiche
-Aggressivität
-Sexualität
-Partnerwahl
Soziale G-Unterschiede
Aggressivität
Wer?
Effektstärke d?
Kinder?
Ehepartner?
Erklärung?
Was beeinflusst Messung?
Metaanalyse Knight et al 1996
Männer überwiegend höhere Aggressivitätswerte mit mittlerer Effektstärke
Eher unterschätzte Werte weil soziale Erwünschtheit u. Stereotyp
Realistisch d=0,6
Bei kindern u. jugendlichen Mädchen gleich aggressiv, aber Beziehungsaggression
Experimentell Beobachtung fast nur von Aggression zwischen Unbekannten
Archer (2000): Aggression zwischen Ehepartnern
Frauen greifen häufiger an (d=-0,05)
Männer fügen mehr Verletzungen zu (d=0,15)
Erklärung:
Adrenalin-Noradrenalin Regulation
Knight et al 2002
Geschlechtsunterschiede verhalten sich kurvilinear
Bei kleinen u. großen Auslösungsstärken beide Geschlechter gleich, aber mittlerer Bereich Männer aggressiver
WEIL
- Erregung schneller aufbauen
- Langsamer abbauen
- Können emotionale Erregung schlechter Regulieren
Soziale G-Unterschiede:
Sexualität
Oliver und Hyde 1993
Peterson und Hyde 2010
Einstellungen geg. Sexualität und selbstberichtetes Verhalten
Bestätigung Stereotyp: Frauen treuer, mehr emotionale Bindung
Größte Unterschiede: Akzeptanz von One-Night-Stands, Häufigkeit Masturbation und Männer häufiger Sex und mehr Partnerinnen
Verringerung der Unterschiede von 1993-2007
Männer so viel mehr Sex??
Ursachen:
-(selbst)Überschätzung
-Mit zunehmendem Alter mehr Frauen in Population
-mehr Homosexuelle Männer als Frauen
-zu wenig weibliche Prostituierte in Stichprobe
Ergebnisse tatsächlich Verhaltensunterschiede oder Veränderung im G-Stereotyp?
Soziale Erwünschtheit!
Soziale G-Unterschiede
Partnerwahl
Allgemein: wonach wählen Partner
Wer?
Welche Variablen werde herangezogen?
Partnerwahlfaktoren insgesamt?
Metaanalyse Feingold 1990
Nordamerikanische Studien
Erhebungsmethode beeinflusst Ergebnisse
G-Unterschiede in der Bevorzugung attraktiver Partner
5 Arten Studien
-Fragebogen, wichtigkeit das idealer Parter/in attraktiv
-Heiratsannoncen: Beschreibung des gesuchten Partners als gutaussehend
-Zusammenhang gutes Aussehen – Rendezvoushäufigkeit
-Zusammenhang gutes Aussehen – Interaktionshäufigkeit
-Zusammenhang gutes Aussehen und Sympathieurteil nach kurzem Kennenlernen im Labor
Ergebnisse:
-Fragebögen und Heiratsannoncen: Männer Aussehen wichtiger als Frauen ->bestätigt Stereotyp
-Rendezvous (selbsberichtet) korr bei Frauen zu 0,39 und Männern 0,21; d=0,20
-Interaktionen: korr. Mit gutem Aussehen Männer 0,37 anzahl partner, frauen 0,05 GEGENLÄUFIGER EFFEKT
Erklärung: frauen eher langzeitbeziehungsaufbau, männer kurz, dh insg mehr Zeitinvestment von frauen in einzelne Männer, also total mehr interaktionen
-Sympathie: kein Einfluss
SpeedDating-Studien: g-unterschied für attraktivität korrelation mit wahl:
Asendorpf, signifikant kein unterschied
Jauk, signifikanter unterschied (0,35 vs 0,25)
Feingold 1992
Andere Partnerwahlfaktoren
Frauen:
-sozialer Statur d=0,75
-Ambitioniertheit d=0,55
-guter Charakter d=0,29
-Intelligenz d=0,25
-Humor d=0,22
Oft Isolierte Befragungsdaten, dabei ist Verhalten multikausal bedingt
Einstellungseffekte nicht ausreichend für Verhaltensvorhersage!
G-Unterschiede im Kulturvergleich,
Geschlechtsstereotype
Studien zu kulturübergreifenden G Stereotypen
Wer?
Studienaufbau?
Zustimmung zu Stereotyp?
William und Best 1982
+1990
30 Länder, 2800 Studenten
Beurteilung Eigenschaftswörter auf Männlich o. weiblich
Wenn 2/3 der Befragten Wort in eine Kategorie-> G-Stereotyp
90% d. Kulturen u.a.:
Mann: aktiv, abenteuerlich, aggressiv,
Frau: herzlich, attraktiv, abhängig
Universell: Männer aktiver u. stärker
Unterschiedlich: sozial mehr erwünscht, im mittel keine Bevorzugung Männer
2.Studie:
Einstellung von studenten geg. Geschlechtstereotyp d. eigenen Kultur
Sex Role Ideology Scale (Kalin u. Tilby 1978)
„traditionelles“ vs “egalitäres“ Geschlechterrollenverständnis auf skala 1-7
Egalitärer:
Hohes Bruttosoz.pr., viele Studentinnen, Individualismus
4 traditionellsten Länder (Nigeria, Pakistan, Indien, Japan) männl. Stereotyp positiver bewertet als in 4 egalitärsten (Niederlande, Westdeutschland, Finnland, England);
Kognitive G-Unterschiede im Kulturvergleich
Kaum Studien, wenn zu räumlich visuellen Fähigkeiten
Homo Erectus während Pleistozäns: Jäger u. Sammler, danach Ackerbau. Also ca. 40.000 Jahre Jagd u. Sammeln.
Silverman and Eals 1992:
Für Jagd wichtig mentale Rotation, für Sammeln visuelle Wahrnehmung
Voyer et al 2007: mit d=02-0,3 bestätigt
Mathematische Fähigkeiten Else-Quest (2010)
TIMMS und PISA – Tests
Wenig G-Unterschied, aber starker Korrelation der Unterschiede mit Gender Empowerment Measure
->uneinheitliche Befunde
Zu räumlichen F.:
Reicht 40.000 für Selektionsdruck?
Außerdem G-Unterschied in mentaler Rotation in Jäger-Sammler Kulturen am geringsten:
(Berry 1976)
Block-Design-Tests (mentale Rotation und räumliche Visualisierung)
Bei Cree Frauen besser
Bei Eskimos beide gleich
Nur in westlicher Industriegesellschaft Männer besser
Erklärung „ökokultureller Index“
Männer besser in Sesshaften, stark sozial kontrollierten Kulturen
Soziale Geschlechterunterschiede im Kulturvergleich
Feingold 1992
Dominantes/aggressives Verhalten:
Variiert, aber Jungs überall aggressiver
Geschlechtertrennung: wenn Kinder geschlechtlich getrennt, Spielgruppen altershomogener
Feingold:
Metaanalysen: Beschreibung des perfekten Partners
Nordamerika vs 33 andere von Buss (1989)
Sozialer Status in allen Kulturen höher von Frauen bewertet
Aussehen respektiv in allen Kulturen von Männern
Sonst große Variabilität
Glenn:
Lebenserwartung korr. Negativ mit Größe des Geschlechtunteschieds
(Aussehen und Status -0,59, Ambition -0,81)
Verringerung „traditioneller“ g-Unterschiede mit sozioökonomischer Entwicklung
G-Unterschiede in Wertehaltung (Schwartz)
Aber je egalitärer Land, desto größer G-Unterschiede in Wertehaltung
Fremd- und selbsteinschätzungen v. Persönlichkeitsunterschieden ebenfalls
Kozept des Selbst in der Persönlichkeitspschologie: Begriff und Unterschiedungen
Wer?
Was ist Selbstkonzept?
Woraus besteht ein Selbstkonzept?
William James „Principles of Psychology”
Selbst ist kognitiv -affektive Struktur
Selbst als Subjekt versus Selbst als Objekt
->Selbstkonzept
Wissenselemente: deskriptiv „ich bin student“ und evaluativ „ich bin mittelmäßiger Student“
Carl Rogers
Reales vs ideales Selbst
Diskrepanz ist Ursache für Neurosen
Markus:
Reales Selbst vs mögliches Selbst
->Zielorientierung
Kozept des Selbst in der Persönlichkeitspschologie:
Quellen des Selbstbezogenen Wissens
Wie viele?
Welcher Wissenschaftler?
Welche Quellen?
Filipp 1979
5 Quellen:
-Beobachtung eigenen Verhaltens
->reflexive Prädikatzuweisung PZ „Ich mache x also bin ich X“
-Interaktion mit anderen: Zugewiesene Attribute werden in Selbstkonzept übernommen
->direkte PZ „U sagt ich bin X, also bin ich X“
-Beobachtung der Auswirkung von Verhalten:
->indirekte Prädikatszuweisung PZ: „das machen andere mit mir, also bin ich wohl X“ (zB empathisch)
-Vergleich mit anderen:
->komperative PZ „ich habe mehr Freunde (y) als andere, also bin ich wohl beliebter (X)“
-Nachdenken über vergangenes oder geplantes Handeln
->Ideationales PZ „wenn ich über meine Vergangenheit im Beruf (u) nachdenke, dann bin ich schlussendlich ein leistungsorientierter (X) Mensch“
Kozept des Selbst in der Persönlichkeitspschologie:
Struktur und Messung des Selbstkonzepts
Wer hat Konzepte entworfen?
Welches hat sich durchgesetzt?
Verschiedene Faktoren?
Wieso ja, wieso nein?
Wie wird gemessen?
Viele verschiedene strukturelle Konzepte, Frage nach Generalfaktor?
Coopersmith 1967: Ja, Generalfaktor, weil:
Komponenten des SK so hoch korreliert das strukturelle Unterscheidung nicht möglich oder sinnvoll
VS
Marshall und Shavelson 1985
Explizit multidimensionales Konzept
-nur geringe Zusammenhänge zwischen den Komponenten
-Unterschiedung deskriptive vs evaluative Komponenten empirisch nicht nachgewiesen
-auch nicht nachgewiesen Unterschied Selbstwert vs Selbstkonzept, heute synonym
Heute:
Shavelson Modell 1976
Abbildung 11.1
GENERALFAKTOR SK
Unterteilt in:
Schulisches/berufliches SK
Soziales SK
Emotionales SK
Physisches SK
Jeweils weiter unterteilt
Messung: Self-Description QUestionnaire SDQ
3 Versionen:
SDQ I für Kinder 8-12
SDQ II für Adoleszente
SDQ III für junge Erwachsene 16-25 ->7 Faktoren Struktur
->ist gut bestätigt (explorative und konfirmatorische Faktorenanalyse
Abbildung 11.3
Auf sekundärebene Unterscheidung:
-sprachlich-schulisches SK
-mathematisch-schulisches SK
-außerschulisches SK
Daraus auf Deutsch 7 Subskalen abgeleitet
Kozept des Selbst in der Persönlichkeitspschologie:
Validitäten bereichspezifischer SK
Studie zu Leistung und SK: von wem, was kam raus?
Wie groß sind die Zusammenhänge im Shavelson Modell?
Wie realitätsnah sind SK?
Korrelation mit Wahrnehmung durch andere oder objektiver Leistung?
Für objektive Leistungsindikatoren r zwischen 0,27 und 0,7!
Hangsford und Hattie 1982:
Korr. SK und Schulnoten 0,4
ABER vor Einigung auf allg. SK Modell
Außerdem: Wahrnehmungsverzerrung durch selbstwertdienliche Attribution
Mit Shavelson Modell: Bereichspezifisch höhere Zusammenhänge:
-innerhalb Domäne 0.4 -0.6 (tw bis 0,7)
-zwischen Domänen 0,2-0,3
->befürwortet: SK ist bereichspezifisch
Bei sozialem SK:
Kleinere Zusammenhänge!
Korr mit sozialer Akzeptanz: 0,1-0,5
Erklärung:
-soz. Unbeachtete Kinder: überschätzen sich (selbstdienliche Wahrnehmungsverzerrung)
-sozial beliebte Kinder unterschätzen sich (Tendenz zu Bescheidenheit)
Kozept des Selbst in der Persönlichkeitspschologie:
Globales Selbstkonzept:
Wie ist es zusammengesetzt?
Annahme: Aus spezifischen SK ist globales SK ableitbar
Wie werden Teil-SK aggregiert?
Empirisch untersucht, sehr heterogene Befunde
Allgemein spricht meistes für konstante Gewichtung, aber verschiedene Bereiche sind unterschiedlich wichtig für allgemeines SK.
Physisches SK korreliert am stärksten: 0,65-0,8
Soziales SK danach
Restliche SK gering: 0,3 -0,5
Individuelle Gewichtung:
„Sehr wichtige“ SK: 0,7
„Weniger wichtige“: 0,3
Gegenbewegung:
Ungewichteter Durchschnitt der SK= allg. SK
Begründung: Gewichtung bringt kaum Validitätsgewinn
Konzept des Selbst in der Persönlichkeitspschologie:
Selbstwirksamkeitserwartung
Wer?
Was ist SWE?
Spezifische SWE und Studienergebnisse?
Albert Bandura 1977
Selbstwirksamkeitserwartung oder self efficacy
-Glaube an eigene Fähigkeiten, das durch eigene Handlung Ziel verfolgt werden kann
Mehr oder weniger starke Erwartung an Zielerreichung
SWE sind spezifischer als SK, können als Anteil des SK gesehen werden
Generalität und Spezifität SWE?
Allgemeine SWE Skalen weniger prädiktiv valide, daher eher spezifische SWE
Viele spezifische SWE Skalen!
Meist zufriedenstellend Valide, genug Zusammenhang mit Handlungsergebnissen, besonders im Bereich Gesundheitsverhalten
Metaanalyse Stanjovic und Luthans 1998:
Berufsbezogene SWE Skalen: korr 0,38 mit Beruflichen Leistungsindikatoren
Anlage und Umwelt:
Relativer Einfluss von Genom und Umwelt
Worauf basiert Genomeinfluss?
Genetische Basis
99% Gene gleich, Unterschiede zwischen Menschen entstehen durch Allele und Umwelteinflüsse
Allele: segregierende Gene, deren Ausprägung Menschen unterscheidet
Können positiv oder negativ sein
Allelmuster!
-Annahme: beeinflussen Merkmalsausprägung wenn genügend große Menge positiv/negativ
-deshalb Persönlichkeitsmerkmale Normalverteilt
Für Verhaltensgenetik relevant: unterschiedliche genetische Ähnlichkeiten bei versch. Verwandtschaftsgraden.
Genetische Ähnlichkeit pro Verwandtschaftsgrad
Eineiige Zwillinge 100%
Eltern-Kind, Geschwister, 2eiige Zwillinge 50%
Großeltern-Kind 25%
Adoptiveltern, -geschwister: 0%
Auf welche zwei Anteile kann die gesamte phänotypische Varianz eines psychologischen Merkmals zurückgeführt werden?
1. Genetischen Anteil: Unterschiede im Genom
2. Umweltanteil: Unterschiede in der Umwelt
Phänotypisch: das Erscheinungsbild betreffend