Beschaffungslogistik Derya Savici
Vorbereitung Prüfung
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Kartei Details
Karten | 49 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | BWL |
Stufe | Andere |
Erstellt / Aktualisiert | 17.11.2021 / 27.04.2024 |
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Wann wird die Kraljic Matrix angewendet?
Lieferantenlandschaft: Wie viele Lieferanten können die Warengruppe bedienen? Geographie? Viele Anbieter? Nur wenige oder gar nur einer?
Herrscht Angebotsknappheit?
Wird die Warenruppe von einer hohen Geschwindigkeit der Technologie- und/oder Materialsubstitution geprägt?
Sind Logistikkosten sehr hoch oder ist die Logistik grundsätzlich heikel?
Die einzelnen Artikel in der Kraljic Matrix
Hebel Artikel:
- hohe Volumina
- Hohe Verfügbarkeit
- Tiefe Komplexität
- Durch hohes Ausgabevolumen und aktiven Wettbewerb unter den Lieferanten können hohe Einsparungen erzielt werden
Strategische Artikel
- Hohes Ausgabevolumen
- Kritische Verfügbarkeit
- Hohes Versorgungsrisiko
- Hohe Komplexität
- Diese Materialien sind kritisch für den Gesamterfolg bzw. das Überleben der Firma. Sie erfordern höchsten Fokus.
Unkritische Artikel
- Kleines Ausgabevolumen
- Hohe Verfügbarkeit
- Tiefe Komplexität
- Sind meistens C-Artikel (Siehe ABC Analyse, 80% der Artikel machen 20% des Ausgabevolumens aus)
- Die besten Preise bei möglich tiefen Transaktionskosten erzielen
Engpass Artikel
- Tiefe Volumina / Ausgabevolumen
- Versorgung ist aufgrund schlechter Verfügbarkeit und/oder hoher Komplexität heikel
- Ausgabevolumen meist tief, um Interesse bei Lieferanten zu wecken oder interne Massnahmen rechtfertigen um diese Materialien zu substitutionieren oder zu ersetzen.
- Lösung: Risiko-Beschränkung und höhrere Sicherheitsbestände
4 Beschaffungsformen
Fallweise Beschaffung: Die Materialbeschaffung erfolgt erst bei Bedarf, beispw. bei Auftragseingang
Vorratsbeschaffung: Es werden Materialien zu einem günstigen Zeitpunkt in grosser Menge eingekaut und als Vorräte angelegt.
JIT-Beschaffung: Bei JIT werden Materialien dan beschafft wenn sie von der Produktion benötigt werden
JIS-Beschaffung: Bei JIS werden Materialien dann beschafft wenn sie von der Produktion, in der richtigen Reihenfolge, benötigt werden.
VMI - Vendor Management Inventory
Beim Vendor Management Inventory stellt das produzierende Unternehmen seine Artikel kostenlos in die Regale des Handels. Bezahlt wird erst, wenn die Ware verkauft ist.
Kanban-Systeme
Zwei-Behälter-System
Das Volumen dieser beiden Behälter ist so gross, dass der Inhalt gerade während der normalen WIederbeschaffungszeit aufgebraucht wird. Allenfalls wird ein Sicherheitsbestan eingerechnet.
Ein-Behälter-System
Das Volumen ist beim Ein-Behälter-System grösser. Wie beim Bestellpunkteverfahen wird beim Ereichen des Bestellbestandes eine Marke angebracht (Bestellpunkt). Der noch verfügbare Bestand reicht bis zum Eintreffen des neuen (Vollen) Behälters.
Corprate Governance (Einkaufscodex)
Verhaltensweisen:
- Behandeln Sie firmeneigene Informationen des Lieferanten vertraulich
- Teilen Sie den Preis eines Lieferanten seinen Mitbewerbern nicht
- Geben Sie dem Lieferanten ein fundiertes Feedback
- Klären Sie Probleme, Streitigkeiten fair und sachlich
- Bleiben Sie bei der Wahrheit
Kritische Aspekte, die zu Regeln sind:
- Keine Geschenke
- Allfällige Einladungen
- Reise- und Übernachtungsspesen
- Interessenskonflikte vermeiden
Beschaffungsrichtlinien
- Anwendungsbereich
- Bestellprognosen
- Lieferungen
- Verpackungen
- Qualität
- Garantien
- Versicherungen
- Geistiges Eigentum
- Rechnungsstellung und Zahlberechtigung
- Gerichtsstand
Vertragsarten in der Beschaffung
Kaufvertrag
Lieferung von Roh-, Hilfs- oder Betriebsstoffen, Halbfabikaten oder Systemen sowie standardisierte Investitionsgütern
Werkvertrag
Herstellung eines Werkes gegen Vergütung (Anfertigung, Herstellen, Ändern, Reparieren)
Lizenzvertrag
Vereinbarung betreffend Nutzung von immateriellen Gütern (Patente, Marken, Design, Know-how)
Zusammenarbeit mit Liefernaten (Verträge)
Rahmenbedingungen
Beinhalten Kapazitäts- und Bedarfsvorschauen für die nächsten ein bis zwei Jahre
Rahmenverträge
Darin sind Produkte und Qualitäten inkl. Nebenbedingungen eindeutig geregelt.
Abrufverträge
Erweiterung des Rahmenvertrages hinsichtlich Zeitraum
Incoterms
Ort und Zeitpunkt des Übergangs von Risiken und Kosten (von wo bis wo)
Sorgfaltspflichten wie Transportversicherungen, Verpackungen, Verzollung und Liefernachweis.
E-Klauseln: Abholklauseln: Verkäufer stellt die Ware auf seinem Areal bereit.
F-Klauseln: Käufer bezahlt Transport: Warenübergabe an Frachtführer
C-Klauseln: Verkäufer bezahlt Transport: Verkäufer bezahlt Transport bis Bestimmungsort, das Transportrisiko liegt bei Käufer
D-Klauseln: Ankunftsklauseln: Verkäufer trägt Kosten und Risiken bis Bestimmungsort.
Incoterms Abkürzungen und Bedeutung
EXW - ex works - ab Werk
FCA - free carrier - frei Frachtführer
CPT carriage paid to - frachfrei
CIP carriage and insurance paid to - frachtfrei versichert
DAT delivered at terminal - geliefert an Terminal
DAP delivered at place - geliefert nach
DDP delivered duty paid - geliefert verzollt
für den Transport mit Seeschiff und Binnenschiff
FAS free alongside ship - frei Längsseite Schiff
FOB free on board - frei an Bord
CFR cost an freight - Kosten und Fracht
CIF cost, insurance and freight - Kosten Verischerungen Fracht
Beschaffungsprozess im Überblick
Traditioneller Beschaffungsprozess mit Auswahl von Lieferanten
- Bedarf ermitteln
- Bezugsquelle ermitteln
- Lieferanten auswählen
- Bestellung abwickeln
- Bestellung überwachen
- Waren annehmen und prüfen
- Rechnungen prüfen
- Zahlung abwickeln
Moderner Beschaffungsprozess mit bestehenden Lieferanten
- Bedarf ermitteln
- IT-System
- Zentrallager
- Hersteller
- Rechnungen / Bezahlung
E-Begriffe und Definition
E-Information: Auskunft und Wissensmanagement
E-Messaging: elektronische Kommunikation
E-Collaboration: elektronische Zusammenarbeit zwischen SC-Partnern
E-Commerce: Kauf und Verkauf von Waren und Dienstleistungen über das Internet
E-Fulfillment: elektronische Auftragsabwicklung
E-Procurement: elektronische Beschaffung
Sind alle im E-Business
RFI - RFP - eAuktion - Definition
Request for information
Informationsanforderung
Einholen von Lieferantendaten
Marktresearch
Request for Proposal
Ausschreibung
Aufforderung zur Angebtsabgabe
Neulieferantenauswahl nach bestem Preis-Leistungsverhältnis
E-Auktion - online Auktionen
Elektronische Preisvorschläge in Echtzeit
Lieferanten unterbieten sich gegenseitig um den Auftrag zu gewinnen
Bester Preis gewinnt
Basis-Auktionstypen
Standardauktionen (Englische Auktion)
- Lieferanten versuchen sich zu unterbieten und geben während einer vordefinierten Zeitdauer ihre Preise proaktiv ab
Holländische Auktion
- Auktion fängt mit einem extrem tiefen Preis an und steigt in vordefinierten Zeitintervallen bis ein Lieferant diesen akzeptiert. Das Produkz wird dem ersten Lieferanten direkt vergeben.
Japanische Auktion
- Produktpreis fängt überteuert an und senkt sich in vordefinierten Zeitintervallen. Bei jedem dieser Intervalle geben Lieferanten an ob sie den Preis akzeptiren würden. Das Produkt wird vergeben, wenn keiner der LIeferanten einen billigeren Preis verkraften kann.
Das magische Dreieck in der Beschaffungslogistik
Qualität - Liefertreue
Kosten - Beschaffungskosten, Lagerkosten, Kapitalbindungskosten
Zeit - Lieferzeit, Durchlaufzeit, Wiederbeschaffungszeit
Ziele und Aufgaben der Beschaffungslogistik
- Hohe Lieferflexibilität sicherstellen (Ziel)
- z.B. geeignete Lieferanten auswählen (Aufgabe)
- Hohe Lieferqualität sicherstellen (Ziel)
- z.B Qualitätsstandard setzen und einhalten (Aufgabe)
- Tiefe Bestände garantieren (Ziel)
- z.B. kurze Belieferungszyklen einbinden (Aufgabe)
- Tiefe Einkaufspreise aushandeln (Ziel)
- z:B optimale Mengendisposition vornehmen (Aufgabe)
- Tiefe Lagerkosten sicherstellen (Ziel)
- z.B. Günstige Standorte wählen (Aufgabe)
- Tiefe Zulaufkosten sicherstellen (Ziel)
- z.B. kurze Wege zum Lieferanten sicherstellen (Aufgabe)
Arten von Stücklisten
Mengen Stückliste
Struktur Stückliste
Baukasten Stückliste
Mengen-Stückliste
Gute Übersicht über den Inhalt eines Gutes
Auswirkungen von Preisänderungen können rasch beurteilt werden
Alle Teile sind gut sortiert
Struktur und Baugruppen sind nicht ersichtlich
Struktur Stückliste
Aufbau des Gutes ist erkennbar/nachvollziehbar
Bei vielen Wiederholteilen unübersichtlich, weil diese Teile mehrfach erscheinen
Maschinelle Verarbeitung ist möglich und sinnvoll
Baukasten Stückliste
Übersichtliche einstufige Darstellung
Änderungen sind einfach, da nur eine Stückliste pro Baugruppe
Unübersichtlich bei komplexen Erzeugnisstrukturen
Bedarfsrechnungen erfordern mehrere Bearbeitungen
Lagerstufen
Stufe 1 - Eingangslager
Stufe 2 und 3 - Produktionslager
Stufe 4 - Distributionslager
5 Arten von Lagersystemen und ihre Vor- und Nachteile
Freilager
+ preiswert, rasch veränderbar, Höhe, Gewicht unbeschränkt
- einfacher Zugang für Unbefugte, Automatisierung kaum möglich, Schwund möglich (Witterung)
Boden- und Flachlager
+ relativ preiswert, leicht veränderbar, Ware ist witterungsgeschützt
- Raumnutzung begrenzt, personalintensiv, Kommissionierung erschwert
Blocklager
+ niedrige Investitionen, meist geringe Lagerkosten, kaum störanfällig
- Unübresichtlich bei vielen Artikeln, Gefahr von Beschädigung, nicht einfache Entnahmen
Statische Regallager
+ problemloser Einzelzugriff, sehr übersichtlich, sachdienliche Lagerung
- relativ teuer im Aufbau, grosser Raumbedarf, Automatisierung eingeschränkt
Dynamische Regallager
+ optimale Lagerflächenauslastung, chaotische Lagerhaltung möglich
- sehr teuer im Aufbau (Investitionen), beschränkte Ausbaumöglichkeiten, störanfällig, hohe Wartungskosten
Risiken im Lager
Brandschutz
Diebstahlschutz
Temperatur sicherstellen
Ladenhüter vermeiden
Lagerlogistik
Lagerstrategie
Lagerfunktion
Lagerart/-ort
Operationen
Steuerung
Arten von Lagerbeständen
- Lagerbestand (aktuell)
- Inventarbestand
- durchschnittlicher Lagerbestand
- Höchstbestand
- Meldebestand
- Sicherheitsbestand
- Sperrbestand Reservierter Bestand
Kennzahlen zur Lagerführung
- Durchschnittlicher Lagerbestand
- Lagerumschlag
- Durchschnittliche Lagerdauer
- Lagerreichweite
- Sicherheitszeit
- Liefer- oder Servicebereitschaft
- Flächennutzungsstandard und Auslastungsgrad
Inventurvarianten
Stichtagsinventur
Gleicher Stichtag wie Bilanz oder +/- 10 Tage vor oder nach Bilanz
Permanente Inventur (laufendes Inventar)
Jederzeit aufrufbar, permanente Lagerbuchführung nötig (Ein- und Ausgänge wert- und mengenmässig)
Strichprobeninventur
Mit Stichproben auf die Gesamtmenge und den Gesamtwert geschlossen Voraussetzungen sind repräsentative Stichprobe und das Einhalten des vorgegebenen Grenzwertes bei Fehlerquoten
Aufgaben des Inventurverantwortlichen
- Datum festlegen
- Listen der Inventurartikel
- Erfassungsbereiche
- Zählmethoden festlegen
- Inventurlisten für Zählbereiche
- Abgrenzungen
- Inventur-Hilfsmittel
- Mitarbeitende
- Auswerten
FIFO-LIFO-HIFO-FEFO
FIFO-Prinzip
Die zuerst eingelagerten Waren werden zuerst ausgelagert
LIFO-Prinzip
Zuletzt eingelagerte Artikel werden zuerst ausgelagert
HIFO-Prinzip
Waren mit dem höchsten Wert werden zuerst entnommen.
FEFO-Prinzip
Artikel welche zuerst ablaufen, werden zuerst ausgelagert
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