Beschaffungslogistik Derya Savici
Vorbereitung Prüfung
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Kartei Details
Karten | 49 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | BWL |
Stufe | Andere |
Erstellt / Aktualisiert | 17.11.2021 / 27.04.2024 |
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Das magische Dreieck in der Beschaffungslogistik
Qualität - Liefertreue
Kosten - Beschaffungskosten, Lagerkosten, Kapitalbindungskosten
Zeit - Lieferzeit, Durchlaufzeit, Wiederbeschaffungszeit
Ziele und Aufgaben der Beschaffungslogistik
- Hohe Lieferflexibilität sicherstellen (Ziel)
- z.B. geeignete Lieferanten auswählen (Aufgabe)
- Hohe Lieferqualität sicherstellen (Ziel)
- z.B Qualitätsstandard setzen und einhalten (Aufgabe)
- Tiefe Bestände garantieren (Ziel)
- z.B. kurze Belieferungszyklen einbinden (Aufgabe)
- Tiefe Einkaufspreise aushandeln (Ziel)
- z:B optimale Mengendisposition vornehmen (Aufgabe)
- Tiefe Lagerkosten sicherstellen (Ziel)
- z.B. Günstige Standorte wählen (Aufgabe)
- Tiefe Zulaufkosten sicherstellen (Ziel)
- z.B. kurze Wege zum Lieferanten sicherstellen (Aufgabe)
Arten von Stücklisten
Mengen Stückliste
Struktur Stückliste
Baukasten Stückliste
Mengen-Stückliste
Gute Übersicht über den Inhalt eines Gutes
Auswirkungen von Preisänderungen können rasch beurteilt werden
Alle Teile sind gut sortiert
Struktur und Baugruppen sind nicht ersichtlich
Struktur Stückliste
Aufbau des Gutes ist erkennbar/nachvollziehbar
Bei vielen Wiederholteilen unübersichtlich, weil diese Teile mehrfach erscheinen
Maschinelle Verarbeitung ist möglich und sinnvoll
Baukasten Stückliste
Übersichtliche einstufige Darstellung
Änderungen sind einfach, da nur eine Stückliste pro Baugruppe
Unübersichtlich bei komplexen Erzeugnisstrukturen
Bedarfsrechnungen erfordern mehrere Bearbeitungen
Lagerstufen
Stufe 1 - Eingangslager
Stufe 2 und 3 - Produktionslager
Stufe 4 - Distributionslager
5 Arten von Lagersystemen und ihre Vor- und Nachteile
Freilager
+ preiswert, rasch veränderbar, Höhe, Gewicht unbeschränkt
- einfacher Zugang für Unbefugte, Automatisierung kaum möglich, Schwund möglich (Witterung)
Boden- und Flachlager
+ relativ preiswert, leicht veränderbar, Ware ist witterungsgeschützt
- Raumnutzung begrenzt, personalintensiv, Kommissionierung erschwert
Blocklager
+ niedrige Investitionen, meist geringe Lagerkosten, kaum störanfällig
- Unübresichtlich bei vielen Artikeln, Gefahr von Beschädigung, nicht einfache Entnahmen
Statische Regallager
+ problemloser Einzelzugriff, sehr übersichtlich, sachdienliche Lagerung
- relativ teuer im Aufbau, grosser Raumbedarf, Automatisierung eingeschränkt
Dynamische Regallager
+ optimale Lagerflächenauslastung, chaotische Lagerhaltung möglich
- sehr teuer im Aufbau (Investitionen), beschränkte Ausbaumöglichkeiten, störanfällig, hohe Wartungskosten
Risiken im Lager
Brandschutz
Diebstahlschutz
Temperatur sicherstellen
Ladenhüter vermeiden
Lagerlogistik
Lagerstrategie
Lagerfunktion
Lagerart/-ort
Operationen
Steuerung
Arten von Lagerbeständen
- Lagerbestand (aktuell)
- Inventarbestand
- durchschnittlicher Lagerbestand
- Höchstbestand
- Meldebestand
- Sicherheitsbestand
- Sperrbestand Reservierter Bestand
Kennzahlen zur Lagerführung
- Durchschnittlicher Lagerbestand
- Lagerumschlag
- Durchschnittliche Lagerdauer
- Lagerreichweite
- Sicherheitszeit
- Liefer- oder Servicebereitschaft
- Flächennutzungsstandard und Auslastungsgrad
Inventurvarianten
Stichtagsinventur
Gleicher Stichtag wie Bilanz oder +/- 10 Tage vor oder nach Bilanz
Permanente Inventur (laufendes Inventar)
Jederzeit aufrufbar, permanente Lagerbuchführung nötig (Ein- und Ausgänge wert- und mengenmässig)
Strichprobeninventur
Mit Stichproben auf die Gesamtmenge und den Gesamtwert geschlossen Voraussetzungen sind repräsentative Stichprobe und das Einhalten des vorgegebenen Grenzwertes bei Fehlerquoten
Aufgaben des Inventurverantwortlichen
- Datum festlegen
- Listen der Inventurartikel
- Erfassungsbereiche
- Zählmethoden festlegen
- Inventurlisten für Zählbereiche
- Abgrenzungen
- Inventur-Hilfsmittel
- Mitarbeitende
- Auswerten
FIFO-LIFO-HIFO-FEFO
FIFO-Prinzip
Die zuerst eingelagerten Waren werden zuerst ausgelagert
LIFO-Prinzip
Zuletzt eingelagerte Artikel werden zuerst ausgelagert
HIFO-Prinzip
Waren mit dem höchsten Wert werden zuerst entnommen.
FEFO-Prinzip
Artikel welche zuerst ablaufen, werden zuerst ausgelagert
Wie werden die Kosten des Lagers optimiert?
Bestände reduzieren
Lagerkosten senken
Tiefere Einstandspreise
Wie können die Bestände reduziert werden?
Lagerverwaltungs- und Steuerungssystem (LVS) optimieren
Ladenhüter beseitigen
Bedarfsvorhersage verbessern
Lagerstufen reduzieren
Variantenveilfalt verringern
JIT beschaffen
Wie können Lagerkosten und Einstandpreise gesenkt werden?
Lagerraum verkleinern
Disposition verbessern
Organisation verfeinern
Massnahmen aus der ABC-Analyse
Massnahme A-Produkte
- Bestände tief halten, Termine überwachen
- Marktanalyse durchführen, Disposition optimieren
- langfristige Lieferanten auswählen
- Fertigungssynchrone Lieferung anstreben (JIT)
Massnahmen bei B-Produkte
- Je nach Zweck der einen oder anderen Gruppe zurordnern
Massnahmen bei C-Produkten
- Markt mit geringem Aufwand analysieren und beobachten (hohe Lieferantenauswahl)
- Einfache Bestellverfahren und vereinfachte Bestandüberwachung anstreben
- Wareneingangskontrolle vereinfachen
- Ganze C-Teile-Beschaffung extern vergeben (C-Teile-Management)
ABC-XYZ-Analyse kombiniert
AX-Güter
hoher Verbrauchswert - konstanter Bedarf
AY-Güter
hoher Verbrauchswert - schwankender Bedarf
AZ-Güter
hoher Verbrauchswert - unregelmässiger Bedarf
BX-Güter
mittlerer Verbrauchswert - konstanter Bedarf
BY-Güter
mittlerer Verbrauchswert - schwankender Bedarf
BZ-Güter
mittlerer Verbrauchswert - unregelmässiger Bedarf
CX-Güter
tiefer Verbrauchswert - konstanter Bedarf
CY-Güter
tiefer Verbrauchswert - schwankender Bedarf
CZ-Güter
tiefer Verbrauchswert - unregelmässiger Bedarf
Beschaffungskosten (total cost of ownershipt)
Lagerkosten
Kapitalkosten
Bestellkosten
Fehlmengenkosten
Bedarfsarten
Primär
Sekundär
Tertiär
Zusatz
Bedarfsermittlung
Stochastisch
Deterministisch
Kevristisch
deterministisch - A-Artikel - programmorientiert
Stochastisch - B/C Artikel - verbrauchsorientiert
Kevristisch - C < / "Nein" - schätzung
Ausserbetriebliche Transportmittel
Landverkehr
Strassen
Schienen
Kombination
Pipelines
Wasserverkehr
Seeverkehr
Binnenschifffahrt
Fähren
Luftverkehr
Luftfracht
(Drohnen)
Grundlagen Verzollung - Aufgaben der Zollbehörde
Überprüfen ob, Güter, Tiere, Pflanzen in ein Land ein- bzw. ausgeführt werden dürfen
Erheben einer allfälligen Zollgebühr gemäss Zolltarif
Einziehen von Zöllen und Steuern
Zolldokumente
Einfuhrdeklaration
Ursprungszeugnis (UE)
Warenverkehrsbescheiniung EUR.1
Zolltarifnummer
Umsatzsteuer-Identifikationsnummer
Beschaffungskonzepte: Toolbox
Lieferantenanzahl: Single-, Multiple-, Double-Sourcing
Güterkomplexität: Modular-, System-, Unit-Sourcing
Organisationsform: Individual-, Collective-Sourcing
Ort der Wertschöpfung: External-, Internal-Sourcing
Beschaffungsareal: Global-, Domestic-, Local-Sourcing
Beschaffungskonzept: Lieferantenanzahl
+ Purchase Volume Impact (Auswirkungen auf das Einkaufsvolumen)
+ Senkung Transportkosten
+ Förderung Qualität
+ Reduzierung Kapitalbindung
- Abhängigkeit
- Wegfall Wettbewerb
- Stock-out-Gefahr
- Lieferantenwechsel
- Vernachlässigung technischer Innovationen
Beschaffungskonzepte: Güterkomplexität
+ Schnittstellereduktion
+ Konzentration auf Kerngeschäft
+ Direktanbidnung Kunde - Modullieferant
+ Senkung Beschaffungskosten
+ Wegfall Wareneingangskontrolle
+ Qualitätsstandards setzen
+ Frachtkosten vermindern
- Abhängigkeit Kunden
- Abhängigkeit Lieferanten
- IT-/Kommunikatinssysteme abstimmen
- Wettbewerb entfällt
- Innovtationspotenzial entfällt
- Lieferantenwechsel schiwerig
- Reputationsproblem Lieferant -> Kunden
Beschaffungskonzepte: Organisationsform
+ Materialpreisreduzierungen
+ Steigerung Produktqualität
+ Bessere Zahlungsbedingungen
+ Zugang Beschaffungsmärkte
+ Reduzierung Beschaffungsaufwand
- nicht vorhanden
Beschaffungskonzepte: Ort der Wertschöpfung
+ External: Einkaufsunabhängig
+ Internal: Prozesssicherheit, Reduzierung Marktrisiko, Reduktion Transportksten und Sicherheitsbestände, Reduktion Fertigungstiefe
- External: lange Transportwege
- Internal: gleich wie Single Sourcing
Beschaffungskonzept: Beschaffungsareal
+ Versorgung mit knappen Gütern
+ Transparenz globale Leistungsfähigkeit
+ Konjunktur-, Wachstums- und Inflationsunterschiede nutzen
+ Senkung Einkaufspreise
+ Druck auf inländische Lieferanten
+ Schaffung neue Absatzmärkte
+ Sortimentsdiversifikation / Ausnutzung Spezilisierung
- Wechselkursrisiken
- Transport und Qualitätsrisiken
- Kommunikationsschwierigkeiten
- Steigerung Transportkosten
- Erhöhung Sicherheitsbestände
- Begrenzung Beschaffungsstrategien
- Koordinations- und Logistikaufwand
Bedarf einer Versorgungsstrategie für Unternehmen hängt von 2 Faktoren ab. Welche sind das?
1. Strategische Bedeutung des Einkaufs. Wird häufig anhand der Ausgaben bemessen.
2. Die Komplexität des Angebotsmarktes bzw. des Versorgungsrisikos
Kraljic Matrix - strategisches Element der Beschaffung
Hebel Artikel
Strategische Artikel
Unkritische Artikel
Engpass Artikel
Wann wird die Kraljic Matrix angewendet?
Lieferantenlandschaft: Wie viele Lieferanten können die Warengruppe bedienen? Geographie? Viele Anbieter? Nur wenige oder gar nur einer?
Herrscht Angebotsknappheit?
Wird die Warenruppe von einer hohen Geschwindigkeit der Technologie- und/oder Materialsubstitution geprägt?
Sind Logistikkosten sehr hoch oder ist die Logistik grundsätzlich heikel?
Die einzelnen Artikel in der Kraljic Matrix
Hebel Artikel:
- hohe Volumina
- Hohe Verfügbarkeit
- Tiefe Komplexität
- Durch hohes Ausgabevolumen und aktiven Wettbewerb unter den Lieferanten können hohe Einsparungen erzielt werden
Strategische Artikel
- Hohes Ausgabevolumen
- Kritische Verfügbarkeit
- Hohes Versorgungsrisiko
- Hohe Komplexität
- Diese Materialien sind kritisch für den Gesamterfolg bzw. das Überleben der Firma. Sie erfordern höchsten Fokus.
Unkritische Artikel
- Kleines Ausgabevolumen
- Hohe Verfügbarkeit
- Tiefe Komplexität
- Sind meistens C-Artikel (Siehe ABC Analyse, 80% der Artikel machen 20% des Ausgabevolumens aus)
- Die besten Preise bei möglich tiefen Transaktionskosten erzielen
Engpass Artikel
- Tiefe Volumina / Ausgabevolumen
- Versorgung ist aufgrund schlechter Verfügbarkeit und/oder hoher Komplexität heikel
- Ausgabevolumen meist tief, um Interesse bei Lieferanten zu wecken oder interne Massnahmen rechtfertigen um diese Materialien zu substitutionieren oder zu ersetzen.
- Lösung: Risiko-Beschränkung und höhrere Sicherheitsbestände
4 Beschaffungsformen
Fallweise Beschaffung: Die Materialbeschaffung erfolgt erst bei Bedarf, beispw. bei Auftragseingang
Vorratsbeschaffung: Es werden Materialien zu einem günstigen Zeitpunkt in grosser Menge eingekaut und als Vorräte angelegt.
JIT-Beschaffung: Bei JIT werden Materialien dan beschafft wenn sie von der Produktion benötigt werden
JIS-Beschaffung: Bei JIS werden Materialien dann beschafft wenn sie von der Produktion, in der richtigen Reihenfolge, benötigt werden.
VMI - Vendor Management Inventory
Beim Vendor Management Inventory stellt das produzierende Unternehmen seine Artikel kostenlos in die Regale des Handels. Bezahlt wird erst, wenn die Ware verkauft ist.
Kanban-Systeme
Zwei-Behälter-System
Das Volumen dieser beiden Behälter ist so gross, dass der Inhalt gerade während der normalen WIederbeschaffungszeit aufgebraucht wird. Allenfalls wird ein Sicherheitsbestan eingerechnet.
Ein-Behälter-System
Das Volumen ist beim Ein-Behälter-System grösser. Wie beim Bestellpunkteverfahen wird beim Ereichen des Bestellbestandes eine Marke angebracht (Bestellpunkt). Der noch verfügbare Bestand reicht bis zum Eintreffen des neuen (Vollen) Behälters.
Corprate Governance (Einkaufscodex)
Verhaltensweisen:
- Behandeln Sie firmeneigene Informationen des Lieferanten vertraulich
- Teilen Sie den Preis eines Lieferanten seinen Mitbewerbern nicht
- Geben Sie dem Lieferanten ein fundiertes Feedback
- Klären Sie Probleme, Streitigkeiten fair und sachlich
- Bleiben Sie bei der Wahrheit
Kritische Aspekte, die zu Regeln sind:
- Keine Geschenke
- Allfällige Einladungen
- Reise- und Übernachtungsspesen
- Interessenskonflikte vermeiden