Versicherungswirtschaft
Fachausweis - obligatorisches Modul
Fachausweis - obligatorisches Modul
Kartei Details
Karten | 162 |
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Lernende | 66 |
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Übrige |
Stufe | Andere |
Erstellt / Aktualisiert | 24.07.2020 / 30.03.2025 |
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Grenzen Schadenmanagement
· Generelle Abwägung von Kosten und Nutzen
· Wirkung auf Nichtgeschädigte
· Kunden vs. Geschädigte (Kunden und Geschädigte dürfen sich nicht anders behandelt fühlen)
· Gesetzliche Bestimmungen
Interne Faktoren die den Schadenaufwand beeinflussen
· Deckungsgestaltung, Wordings
· Zusammensetzung des Portefeuilles
· Preisgestaltung inkl. Rabattierung
· Wirksamkeit von Präventionsmassnahmen
· Effektivität der Schadenbearbeitung
Externe Faktoren die den Schadenaufwand beeinflussen
· Preisentwicklung der beschädigten Güter
· Rechtsprechung (z.B IV)
· Wirtschaftliche, gesellschaftliche und ökologische Trends
Einsparung durch Naturalersatz:
Stufe 1: Leistungserbringung
· Genauere Schadenbewertung
· Elimination unnötiger Leistungsbestandteile
Stufe 2: Kostenreduktion durch Rahmenverträge
· Festpreise für Handwerkerleistungen
· Mengenrabatte
Stufe 3: Gesamtreduktion der Schadenaufwände durch Naturalleistung
Unterstützung von Prozessen durch das Schadenmanagement
Unterstützung des Vertriebs durch die bereits erwähnten Kundenstrategien, aber auch durch Erkennen von
Deckungslücken / Upselling-Möglichkeiten.
Steigerung der Wertschöpfung durch gewonnene Daten bei der Schadenbearbeitung:
· Produktgestaltung und Underwriting
· Prävention und Risikomanagement
· Rückversicherung
· Portfoliomanagement
· Vertriebssteuerung (Provisionierung)
Aufbauorganisation im Schadenbereich - früher:
· Standortwahl nach regionaler Verteilung der anfallenden Schadenfälle
· Aufteilung nach Hauptbranchen
· Vertretung in allen Sprachregionen
· Autonome Fallbearbeitung in den Regionen
· Spezialisten im Hauptsitz
Aufbauorganisation im Schadenbereich - heute:
· Aufteilung nach Komplexität und potentiellen Kosten (z.B Einfachschaden, Komplexschaden)
· Gestaltung der Organisation mit spezifischer Ausrichtung auf die Schadenkategorien
· Häufig Einheiten, die spartenübergreifend für die Bearbeitung von Einfach- und Zahlschäden zuständig
sind (effizienzorientiert, Telefon, Mail)
· Bearbeitung von komplexeren Fällen durch Spartenspezialisten
· Somit ist ein zielgerichteter Einsatz der verfügbaren Ressourcen möglich.
· Herausforderung dabei ist die Ausbildung und die Personalentwicklung
Ablauforganisation im Schadenbereich:
Voraussetzungen für eine industrialisierte Schadenregulierung:
· Standardisierte Produkte, einfache Produkte
· Informationstechnologische Unterstützung
· Eindeutige Definition von Arbeitsprozessen
· Elektronische, standortunabhängige Bearbeitung, allen zugänglich
Daneben gelten die generellen Prinzipien wie bei der Industrialisierung weiterer Geschäftsprozesse.
So ist es möglich, mit Regelwerken die Sachbearbeiter zu unterstützen und die Effektivität bei gleichzeitig
steigender Effizienz sicherzustellen.
Performance-Management im Schadenbereich:
Darunter versteht man die Steuerung der Leistung/Performance aller schadenbezogener Tätigkeiten.
Dies erfolgt mittels Kennzahlen sowie qualitativen Informationen, welche Aussagen zu:
· Effektivität
· Effizienz
· Kundenorientierung machen.
Prozess der Personaladministration:
· Lenkung und Unterstützung der Personalauswahl
· Ausfertigen der Arbeitsverträge
· Führen der Personaldossiers
· Durchführung der Gehaltsermittlung- und Auszahlung
· Ermittlung und Auszahlung der Provisionen
· Erstellen der Abrechnungen mit den Sozialversicherern
· Kontrolle der Arbeits-und Abwesenheitszeiten
· Ausfertigen der Arbeitszeugnisse
· Verteilen der Personalinformation
· Erstellen von Statistiken im Bereich des Personalmanagements
Prozess der Personaladministration - Wichtigste administrative Prozesse:
· Lenkung und Unterstützung der Personalauswahl
· Ausfertigen der Arbeitsverträge
· Führen der Personaldossiers
· Durchführung der Gehaltsermittlung- und Auszahlung
· Erstellen der Abrechnungen mit den Sozialversicherungen
· Verteilen der Personalinformation
· Ausfertigen der Arbeitszeugnisse
Vergütungssysteme:
· Provisionen: Provisionen dienen der Entschädigung für abgeschlossene Geschäfte, aber auch für die
Bestandespflege oder besonders für die Honorierung von Mehrpolicenkunden. Dabei tragen die
Mitarbeiter auch einen Teil des Geschäftsrisikos.
· Bonus: In der Regel ein kurzfristig, jährlich neu zu bestimmender variabler Erfolgsanteil. Auch hierbei
wird das Geschäftsrisiko berücksichtigt.
· Anerkennungsprämie: Damit werden ausserordentliche Leistungen honoriert – in der Regel auf
besonderen Antrag ausgerichtet.
Capability Maturity Model Integration (CMMI)
- Level 0 (ungenügend): Die fachlichen Ziele werden nicht erreicht.
- Level 1 (ad hoc): Die Ziele werden erreicht, es gibt aber keine verbindlichen Standards oder Best Practices und damit Reibungsverluste und Doppelspurigkeiten.
- Level 2 (wiederholbar): Prozesse werden in der Organisation ähnlich gehandhabt. Es existieren jedoch keine verbindlichen Vorgaben oder Kontrollprozesse.
- Level 3 (definiert): Prozessstandards und Regeln sind definiert und dokumentiert. Abweichungen werden jedoch nicht systematisch erhoben und korrigiert.
- Level 4 (gemanagt): Es wird eine statistische Prozesskontrolle durchgeführt. Abweichungen werden erkannt und die Prozesse so laufend verbessert.
- Level 5 (optimiert):« Best Practice »-Standards wurden unternehmensweit internalisiert.
Was sind die Herausforderungen für die Versicherer?
- Deregulierung der Versicherungsmärkte – Die Wettbewerbsstärke steigt
- Paradigmawechsel in der Beaufsichtigung – Veränderungen der Rahmenbedingungen für den Betrieb und die Prozesse – strengere Vorschriften
- Informations- und Kommunikationstechnik – Digitalisierung
Für was dienen die Managementmodelle?
Die Modelle helfen den Unternehmen bei der Problemanalyse
Welche Managementmodelle gibt es?
Rahmenkonzepte (Frameworks): gibt eine grobe Übersicht einer Problemstellung und unterstützt
das Zurechtfinden in einem breiten Themenkreis.
Mentale Modelle: bilden einen Gegenstand geringerer Breite ab (gem.
Wertschöpfungskette Kapitel 3 im Buch).
Formale Modelle: bringen Gegenstände in eine stringente, logische, meist
mathematische Struktur (Risikomanagement-Modelle).
Für welche Beurteilungen dient das Rahmenkonzept (Managementmodell)?
eine grobe Übersicht der Problemstellung.
Hilft bei brei-ten Themenkreisen.
Management-Modelle bei Versicherungen entsprechen Rahmenkonzepten
Für welche Beurteilungen dient das Mentale Modell (Managementmodelle)?
ein typisches Beispiel wäre die Wertkette (Va-lue Chain), welche die kritischen Erfolgsfakto-ren einer Geschäftseinheit darstellt
Für welche Beurteilungen dient das Formale Modell (Managementmodelle)?
haben eine logische, oft mathemati-sche Struktur. Sie sind präzise auf ei-nen Bereich zugeschnitten. Z.B. das Riskmanagement.
Welche Vorteile gibt es für eine Versicherung mit einem Management-Modell?
- Das Modell bildet eine Art Landkarte des Unternehmens und dessen Umfeld. Es zeigt auf, welche Aspekte für das Verständnis und die Führung des Unternehmens wichtig sind.
- Das Modell erleichtert das einordnen von Fragestellungen, Herausforderungen, Handlungs- und Entscheidungsfelder
- Das Modell verringt die Komplexität der Herausforderung, da es Übersicht schafft
Welche Umweltsphären gibt es? (St.Galler Management Modell)
- Gesellschaft (Demographie, Wertewandel, Führung der Unternehmung)
- Natur / Ökologie (Ressourcenverbrauch, Werthaltungen, Umweltbelastung)
- Technologie (Produktionsinnovationen, Internet, Mobilitätskonzepte, Energiegewinnung)
- Wirtschaft (Wachstum, Arbeitskräfte, Inflationsraten, Finanzmärkte, Zinssätze)
Werden in verschiedene Kategorien eingeteilt und sind je nach Ziel des Unterneh-mens unterschiedlich wichtig
Welche Anspruchsgruppen / Stakeholder gibt es? (St.Galler Modell)
- Kunden (Preisgünstiger Versicherungsschutz,Kulante Schadenabwicklung,Transparenz, Verlässlichkeit, Vertrauen)
- Mitarbeiter (Marktgerechte Löhne,Sichere, attraktive Arbeitsplätze,Angenehmes Arbeitsklima)
- Kapitalgeber (Überdurchschnittliche Wertsteigerung, Regelmässige Gewinnausschüttungen,Keine risikoreichen Investitionen)
- Staat (Erfolgreiche Unternehmensentwicklung, Einhaltung von Vorschriften,Gute Steuerzahler)
- Öffentlichkeit ( Schaffung von Arbeitsplätzen,Bekenntnis zu Good Governance,Unterstützung öffentlicher Anlagen)
- Lieferanten / Analysten und Ratingagenturen (Offenheit im Reporting,Sharholder-Value Orientierung,Kurzfristige Gewinnrealisierungen)
- Konkurrenz (Fairer Mitspieler, Offenheit / Verlässlichkeit, Engagement in Verbänden)
- Rückversicherer ( Aussagekräftige Daten zur Risikosituation, Ausreichende Rückversicherungsprämien, Stabile Kundenbeziehungen)
Die sogenannten Stakeholder sind Parteien, welche auf das Unternehmen einen Ein-fluss haben und haben wollen
Was sind Interaktionsthemen? (St.Galler Modell)
Zeigen verschiedene Interessen des Unternehmens gegenüber den Stakeholdern. Z.B. das Leitbild
· Ressourcen (Höhere Gehälter vs. Höhere Dividendenzahlung)
· Normen und Werte (Unternehmerischer Nutzen vs. ökologische Konsequenzen)
· Anliegen und Interessen (Effizienzgewinnung durch Outsourcing vs. Sicherung von Arbeitsplätzen)
Was sind Prozesse? (St.Galler Modell)
Führungsaufgaben im Managementbereich, Kernaktivität und direkter Kundenkon-takt im Geschäftsprozess und IT + Personalwesen im Unterstützungsprozess
· Managementprozesse (Regeln Führungsaufgaben zur Gestaltung, Lenkung und Entwicklung)
- normative Orientierungsprozesse
- strategische Entwicklungsprozesse
- operative Führungsprozesse
· Geschäftsprozesse (Kernaktivitäten die unmittelbar auf den Kunden ausgerichtet sind)
· Unterstützungsprozesse (IT-Support, Personalmanagement etc.)
Was sind Ordnungsmomente? (St.Galler Modell)
Stellen die Regeln, Vorschriften und Grundsätze eines Unternehmens dar. Sie helfen um Routine ins Alltagsgeschäft zu bringen und reduzieren die Komplexität / beschleu-nigen die Prozesse
· Strategien (Definiert übergeordnete Ziele, Was streben wir an, was tun wir nicht?)
· Strukturvorgaben (Grundsätze der Aufbauorganisation, Wie tun wir das, Wer tut das?)
· Kulturelle Ziele (Sinnstiftend, beschleunigt Entscheidungen, warum tun wir das so?)
Was sind Entwicklungsmodi?
Aufgrund der hohen Umwelt-und Marktdynamik ist jedes Unternehmen aufgerufen, sich kontinuierlich zu
entwickeln. Möglich sind laufende Anstrengungen zur Optimierung oder zur grundlegenden Erneuerung der
Geschäftstätigkeit.
Definition Management
Unter Management verstehen wir das Gestalten, Lenken (Steuern), Führen und Entwickeln von
Organisationen. Diese Aufgabe ist sehr von den Entwicklungen ausserhalb des Unternehmens beeinflusst.
Daher ist es sinnvoll, die Einflusskräfte, die aktuell und in naher Zukunft auf die
Versicherungsunternehmung einwirken zu kennen und deren Auswirkungen zu verstehen.
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