Beratung im Kontext (Hoch)-begabung
Karten zum Seminar "Beratung im Kontext (Hoch)-begabung"
Karten zum Seminar "Beratung im Kontext (Hoch)-begabung"
Fichier Détails
Cartes-fiches | 89 |
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Langue | Deutsch |
Catégorie | Psychologie |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 02.07.2020 / 31.01.2023 |
Lien de web |
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Was kann bei Underachievern bei der Zielsetzung verbessert werden?
- Unrealistische Ziele → Einschätzung persönlicher Einsatzes versus schulischen Leistungen problematisch
- kein gelernter Umgang mit Niederlagen → vermeiden realer Wettbewerbssituationen
- Kindern beibringen, Frustration zu erleben, ohne sich als Verlierer zu fühlen
- üben erreichbare Ziele zu setzen
- Orientierungspunkte:
- Bedeutsamkeit des Zieles für das Kind
- Erreichbarkeit des Zieles für das Kind: evtl. Teilschritte
- Ziele positiv formulieren
- Beschreibungen in konkreten Verhaltensweisen
Wie wirksam sind Interventionen zu Underachievement?
- moderate Effekte bei der Verbesserung akademischen und psychosozialen Outcomes
- mäßige Unterstützung für den Einfluss verschiedener Interventionen
- zahlreiche Faktoren, welche die Effektivität der Interventionen moderieren (Alter, Zeitpunkt, …)
- Passung Intervention und Zielperson entscheidend
- weitere Forschung notwendig
- Interventionen insgesamt nur mäßig effektiv
Erläutere die drei methodischen Zugänge der Hochbegabungsberatung (Beratungsziel und Interventionen!
- Edukation
- Beratungsziel: Unterstützung bei bevorstehenden Herausforderungen oder vorhersagbaren negativen Ereignissen (z.B. Vermeidung von Unterforderung, Förderung eines Feedbacksystems, …)
- umfasst alle Interventionen, deren Ziel die auf den Ratsuchenden abgestimmte Informationsvermittlung ist, z.B. edukative Beratung des Kindes, seiner Familie und dessen weiterer Umwelt über “Hochbegabung”
- Veränderung
- Beratungsziel: Lösung eines vorhandenen Problems, weil Ratsuchende keine Möglichkeit sehen bestehende Probleme durch Rückgriff auf eigene konstruktive Bewältigungsstrategien oder Ressourcen zu lösen
- Kontinuum im Kontext von Hochbegabung: Identifikation adäquater Fördermöglichkeiten bis hin zu klinisch-psychologisch gelagerten Fragestellungen (z.B. chronifiziertes Underachievement)
- Typische Interventionen: Eingrenzung des Problemraums, Auswahl geeigneter auf personale und systemische Veränderung zielende Interventionen, deren Einsatz und Evaluation und die Begleitung von Transferprozessen
- auch Stärkung selbstregulativer Kompetenzen des Kindes sowie Förderung von Früherkennung und präventive Vermeidung
- Interventionen zielen auf “Ermöglichen” (Freisetzung und Entfaltung von Ressourcen und Potenzialen) und “Korrigieren” (Veränderung selbst- oder fremdschädigender entwicklungshemmender Bedingungen) ab
- Coaching
- Beratungsziel: Unterstützung eines Hochbegabten bei der immer gerichteteren Entfaltung seiner Potenziale (nur bei ausdrücklichem Wunsch des Kindes)
- Fokus darauf, dass sich der Hochbegabte als immer integriertere Persönlichkeit mit der Fähigkeit zum immer autonomeren Lernen erfährt
- im Mittelpunkt stehen Analyse und Auswahl der Möglichkeiten, sowie deren Erprobung und Evaluation
- Coachen ähnelt einer aufwärts gerichteten Entwicklungs- und Feedbackschleife
- Beratungsprozess vorwiegend interdisziplinärer Natur (wichtig: Expertise aus der Domäne, in der sich die Potenziale der Hochbegabung entfalten sollen)
- Netzwerkkompetenz als weitere wichtige Voraussetzung für erfolgreiche Beratung
Erkläutere Design und Ergebnisse der Studie "Making positive change: a randomized study comparing solution vs. problem-focused coaching questions"
- Design
- australische Psychologiestudierende, die für ein reales Problem, dass sie lösen möchten, Coachingfragen erhalten, die sie schriftlich beantworten
- außerdem werden vor und nach Coachingeinheit positiver + neg Affekt, Zielannäherung und Selbstwirksamkeit erfasst.
- nach der Coachingeinheit zusätzlich noch action steps, in denen die VPn bis zu 20 Schritte auflisten konnten, die sie ihrem Ziel näher bringen würden
- UV: die Coachingfragen waren problem- oder lösungsorientiert (siehe Wolken)
- Ergebnisse
- NA sinkt und PA steigt bei lösungsorientierter Gruppe, bei der problemorientierten bleibt er relativ stabil
- 5x größerer Anstieg bei der Selbstwirksamkeit
- Zielannäherung steigt bei Lösungsgruppe um 11 %, bei Problemgruppe nur um knapp 6%
- mehr Schritte Richtung Ziel bei der Lösungsgruppe
Was ist ressourcenorientierte Beratung?
- Lösungsorientierte Beratung ist ein systemischer Ansatz
- Probleme entstehen meist aus dysfunktionalen Interaktionsmustern und damit zusammenhängenden Verhaltensweisen
- Problem der Zirkularität
- Beziehungen innerhalb des sozialen Systems stehen im Fokus
- Wandel von Problemanalyse hin zur Lösungsorientierung
- Zielbindung statt Rumination
- Motto: “Lösungen entstehen dadurch, dass man über Lösungsmöglichkeiten redet
Was ist die Grundannahme der ressourcenorientierten Beratung?
- Grundannahme: jeder verfügt über die nötigen Ressourcen, um seine Probleme zu lösen
- ein Berater ist dann nötig, wenn …
- … der Klient für die Konstruktion einer passenden Lösung Informationen braucht
- … die Klientin für die Lösungsfindung Begleitung braucht
- ein Berater ist dann nötig, wenn …
Erläutere die konstruktivistische Sichtweise!
- der lösungsorientierte Beratungsansatz basiert auf einer konstruktivistischen Sichtweise → Wahrnehmung von Klient und Berater stimmen nicht unbedingt überein
- Chance des kreativen Missverstehens
- alte Sichtweisen werden durch neu konstruierte, gemeinsame Realitäten ersetzt
- Chance des Reframings
- einer Handlung wird ein neuer, positiverer Bedeutungsrahmen gegeben
- Chance des kreativen Missverstehens
Erkläre den narrativen Ansatz!
- baut auf der konstruktivistischen Sichtweise auf:
- Erzählungen dienen der Organisation von Wahrnehmung und Erfahrung
- durch Erzählungen wird dem Leben und den Beziehungen Bedeutung verliehen
- Erzählungen sind variabel und sollten mit dem Erleben im Einklang sein
- Probleme entstehen, wenn die Erzählung und das eigene Erleben nicht übereinstimmen
- Berater soll den Klienten dabei unterstützen, neue Erzählungen zu entdecken, die neue Handlungsoptionen liefern
- Klient soll erkennen, dass er die Beschreibung seiner selbst und die seines Lebens verändern kann
Beschreibe die drei Grundprinzipien der ressourcenorientierten Beratung!
- Wenn etwas nicht kaputt ist, mache es nicht ganz!
- gibt es überhaupt ein Problem?
- leidet das Kind unter der Situation (oder denken die Eltern das nur?)
- Wenn du einmal weißt, was funktioniert, mache mehr vom Selben
- in welchen Bereichen gibt es schon konstruktive Lösungen/eine funktionale Interaktion?
- wichtigste Technik: Ausnahmen erfragen
- Wenn etwas nicht funktioniert, lass es sein, mach etwas anderes!
- in welchen Bereichen ist die Interaktion dysfunktional?
Nenne Techniken der ressourcenorientierten Beratung!
- Kompetenzen stärken
- Skalierungsfrage
- Wunderfrage
- Zirkuläres Fragen
- Ausnahmen erfragen und übertragen
Warum eignet sich der Ansatz der Ressourcenorientierung besonders gut für die Hochbegabtenberatung?
- Ziel: für die Hochbegabung förderliche Rahmenbedingungen schaffen
- Lösungsorientiertes Vorgehen gut geeignet
- unterstützt Kinder bei der Problemlösung gezielt und berücksichtigt auch deren Autonomiebedürfnis
- Anregung zur Entwicklung von Problemlösefähigkeit
- Entwicklung von Resilienz bei hochbegabten Kindern wahrscheinlich
- Eltern bringen häufig Ressourcen mit
Nenne die drei Säulen der Begabtenförderung!
Akzeleration, Enrichment, Separation
Erläutere Maßnahmen und Effekte der Säule Akzeleration!
= Beschleunigtes Lernen
- Vorzeitige Einschulung
- Flexible Eingangsstufe
- Studie belegt, wenn Schüler früher eingeschult wurden wegen ihrer Fähigkeiten hatte es positiven Nutzen, für Schüler die aus anderen Gründen früher eingeschult wurden hatte es negative Folgen
- Sorgfältige Auswahl geeigneter Kinder zur frühen Einschulung ist wichtig, es sollten standardisierte Tests einbezogen werden, nicht nur Empfehlungen der Eltern/Erzieher
- Überspringen einer Klassenstufe
- selten: Schuljahr 2006/07 übersprangen 0.05% der SchülerInnen eine Klasse
- förderlich bei bestimmten Voraussetzungen
- Teilunterricht in höheren Klassen
- viele negative Vorbehalte (z.B. soziale Integration)
- Akzelerationsmaßnahmen gelten als die wissenschaftlich am besten untersuchten und hilfreichsten Fördermaßnahmen
- Kulik und Kuli (2004) Metaanalyse aus 26 Einzelstudien: Effekt von d= 0.80 im Vergleich zu Gleichaltrigen
- John Hattier (2009) Synthese von 800 Metaanalysen Effekt von d= 0.88
- Lubinksi et al (2001) Befragung 320 Probanden im Erwachsenenalter: positive Bewertung der Akzelerationsmaßnahmen
- Kent (1992) Studie zu sozialer Integration: leicht positiver Effekt von d= 0.13
Erläutere Maßnahmen und Effekte der Säule Enrichment!
= Angereichertes Lernen
- Arbeitsgemeinschaften und extracurriculare Kurse
- Beispiel: Hector-Seminar
- Positive Auswirkungen auf Fähigkeits- u. Persönlichkeitsentwicklung u.a.:
- verbesserte Arbeitstechniken
- Aufrechterhaltung von Interesse und Lernfreude
- Schülerferienakademien
- z.B.: Deutsche Schüler Akademie
- Positiver Einfluss auf persönliche und schulische Entwicklung, u.a.:
- Wissenszuwachs & verbesserter Umgang mit Lerntechniken
- Gestärkte fachbezogene Selbstwirksamkeit
- Verbesserung sozialer Beziehungen
- Schülerwettbewerbe
- Endrundenteilnehmer*innen äußerst motiviert und leistungsstark in Schule und Universität, hohe Leistungsaspiration
- Frühstudium
- Insgesamt Tendenz für positive Effekte von Enrichment-Programmen auf akademische Leistung und sozioemotionale Entwicklung
- Größter Einfluss auf Leistung in High School
- Größter Einfluss auf sozioemotionale Entwicklung in Middle School
- Sommerakademien haben größten Einfluss auf Leistung und sozioemotionale Entwicklung
Erläutere Maßnahmen und Effekte der Säule Separation!
= Fähigkeitshomogene Gruppen
- Begabtenklassen/Internate
- Das PULSS-Projekt: Untersuchung von je 4 Gymnasien in Bayern und Baden-Württemberg mit Begabtenklassen und regulären Parallelklassen in 2 Kohorten je über 3 Jahre (Klasse 5-7)
- Ergebnisse:
- Elternperspektive
- Insgesamt positive Rückmeldungen und hohe Zufriedenheit in beiden Klassentypen
- Tendenziell positivere Einschätzung der Kontakte in Begabtenklasse
- Deutlich positivere Einschätzung der Verbesserung ggü. Grundschule
- Unterrichtsdokumentation und Lehrerperspektive
- Mehr Akzelerations- und Enrichmentmaßnahmen und in Klasse 7 schnelleres Unterrichtstempo in Begabtenklassen
- Ansonsten keine (systematischen) Unterschiede
- Lehrkräfte signalisierten erhöhten Fortbildungsbedarf
- deutlich bessere Leistung in homogenen Begabtenklassen
- keine systematischen Unterschiede in motivationalen Merkmalen, außer erhöhter Freude am Lernen und höherem Bedürfnis nach kognitiver Herausforderung
Definition: Professionelle Beratung (Ausgangspunkt, Ziele, Ablauf)
= Entwicklungsorientiertes Unterstützungsangebot als Orientierungs-, Planungs-, Entscheidungs- und Bewältigungshilfe
- Ausgangspunkt: Wunsch der Verringerung einer wahrgenommenen Diskrepanz zwischen dem Ist- und dem erstrebenswerten Soll-Zustand
- Ziele: Optimale Ausschöpfung von Potenzialen, Vermeidung antizipierter Problemzustände, Behebung eines Defizits
- Ablauf: Analyse der Ausgangssituation, Zielsetzung, Erlernen von Handlungsalternativen und Exploration deren Funktionalität, Umsetzung und Überprüfung der Handlungspläne
Defintion: Pädagogisch-psychologische Beratung
= eine kurzfristige und prinzipiell freiwillige Beziehung, in der Berater vorwiegend mittels sprachlicher Interaktion und unter Rückgriff auf pädagogisch-psychologisches Wissen versuchen, Personen oder Gruppen von Personen aus dem erzieherischen Feld in die Lage zu versetzen, ihr Problem zu lösen um Entwicklungsprozesse zu optimieren
Defintion: Rolle
= Erwartungen und Normen, die in einer Gruppe in Bezug auf einen bestimmten Status oder eine Position herrschen --> gelernte Verhaltensweisen
Allgemeine Prinzipien des Beratungshandelns
- Freier Zugang
- Freiwilligkeit
- Kostenfreiheit
- Unabhängigkeit und Neutralität
- Schweigepflicht
Bereiche der Hochbegabung nach Marland-Report
- Allgemeiner Intellekt
- Spezifische akademische Fertigkeiten
- Kreativität
- Führungsfähigkeiten
- Bildnerische und darstellende Künste
- Psychomotorik
Kriterien zur Beurteilung von Hochbegabung
- Exzellenzkriterium: deutliche Überlegenheit in mehreren Bereichen
- Seltenheitskriterium: hohe Ausprägung in einem Bereich, die bei peers selten ist
- Produktivitätskriterium: Fähigkeiten befähigen zur Herstellung besonderer Produkte oder Handlungen
- Beweisbarkeitskriterium: Leistungsstärke muss durch gültige Prüfverfahren nachweisbar sein
- Wertkriterium: Fähigkeiten in einem Bereich, der von Umgebung und Kultur geschätzt wird
Wie hat sich die Hochbegabtenforschung in den letzten Jahren entwickelt?
- früher differentieller Ansatz (Intelligenzunterschiede als Ursache) --> Blick nach vorne (Vorhersage)
- heute Expertisenforschung (besondere Leistungen und Problemlösefertigkeiten in bestimmten Bereichen) --> Blick nach hinten
Beschreibe das CHC-Modell!
- Prominentestes Intelligenzstrukturmodell
- Dreistufig
- Hierarchisch
- Je höher die Schicht, desto größer der Einflussbereich
- Schicht III: Allgemeine Intelligenz
- Schicht II: Fluide Intelligenz; Quantitatives Denken bzw. Mengen- und Zahlenwissen; kristalline Intelligenz, Lese- und Schreibfähigkeit; Kurzzeitgedächtnis; Visuelle Verarbeitung; Auditive Verarbeitung; Langzeitspeicher und Abruf aus dem LZG; Verarbeitungsgeschwindigkeit; Entscheidungsgeschwindigkeit und Reaktionszeit
- Schicht I (Beispiele): Induktion, quantitatives Schlussfolgern, allgemeines sequenzielles Schlussfolgern; Mathematisches Wissen, Rechenleistung; Sprachentwicklung, Wortschatz, Grammatik; …
Beschreibe das Drei-Ringe-Modell von Renzulli!
- Hochbegabung als Schnittmenge dreier Personenmerkmale: Kreativität, Aufgabenverpflichtung, Überdurchschnittliche Fähigkeiten
- Nicht hochbegabt geboren, sondern nur, wenn es zu gelungener Verbindung kommt
Beschreibe das Differenzierte Begabungs- und Talentmodell von Gagné!
- Kritik an Renzulli: keine Differenzierung zwischen Potenzial und Performanz
- Gagné unterscheidet zwischen Begabung (angeborene Fähigkeiten), Talent (systematisch entwickelte Fähigkeiten in bestimmten Gebieten), intrapersonalen Katalysatoren (z.B. Selbstregulation oder Persönlichkeit) und Umwelt-Katalysatoren (z.B. Personen oder Umfeld); darüber hinaus ist das Modell explizit offen für Erweiterungen und nimmt auch Zufälle mit auf
Beschreibe das Münchner Hochbegabungsmodell von Heller, Perleth und Hany!
- Talent wird durch Leistung ersetzt
- Vier Variablenbereiche: Begabungsfaktoren (Prädiktoren), nonkognitive Persönlichkeitseigenschaften (Moderatoren), Bereiche von Leistungsexzellenz (Kriterien), Umweltbedingungen (Moderatoren)
- Kritik:
- In der Tradition der Intelligenzforschung verhaftet
- Viele der Variablen theoretisch schlecht verstanden
- Individuumzentriert und Unklarheit über die Wechselwirkung
Beschreibe den 4C-Ansatz von Haensly!
- Faktoren einer sinnvollen Hochbegabungsdefinition sind Coalescence (=welche Fähigkeiten in welcher Art produktiv zusammen wirken können), Context (=in welchen Settings diese Fähigkeiten eingesetzt werden können), Conflict (=welche gegensätzlichen Kräfte die unterschiedlichen Nutzungen dieser Fähigkeiten bewirken können) und Commitment (=die Qualität, Intensität und Dauer dieser Nutzung)
Beschreibe das Aktiotop-Modell von Ziegler!
- Anknüpfung an systemtheoretische Vorüberlegung
- Leistungsbasierte Deutung von Hochbegabung
- Vorgängerprinzip: der nächster Lernschritt ist nicht durch basale Eigenschaften des kognitiven Systems begrenzt sondern dadurch, dass einen notwendig vorangegangene Lernstufe nicht erreicht wurde
- Person ist dann talentiert wenn für sie ein Lernpfad identifiziert werden konnte, der vom Ist- Zustand zur möglichen Leistungsexzellenz führt
- Prinzip: kumulatives Lernen
- Leistungsexzellenz = allmähliche Erweiterung des individuellen Handlungsrepertoires
- Aktiotop = Individuum, sowie dessen materielle, soziale & informelle Umwelt
- Vier Komponenten des Aktiotop einer Person:
- Umwelt
- Handlungsrepertoire
- Subjektiver Handlungsraum
- Ziele
Berichte Ziel, Hypothesen, Ergebnisse und Kritik der Terman-Studie!
- Längsschnittstudie über 35 Jahre mit 12-jährigen Intervallen; Beginn: 1921/22; n= 1528
- Ziel: Untersuchung von hochbegabten Menschen über die Lebensspanne und Widerlegung der Divergenzhypothese
- Hypothese: Hochbegabte Kinder sind nicht nur intellektuell, sondern auch körperlich, psychisch, emotional und moralisch deutlich überlegen
- Ergebnisse: Hochbegabte waren im Jugendalter & Erwachsenenalter emotional stabil, vielseitig interessiert, psychisch und physisch gesund, sozial interagiert und hatten eine hohe Schulbildung; Hohe Intelligenz führt nur im Zusammenspiel mit den Faktoren Durchsetzungsvermögen, Selbstvertrauen & pos. Eingestellten Umgebung zu hoher Leistung
- Kritik: Sozioökonomischen Inbalance, IQ als einziges Maß für Hochbegabung unzureichend, Personen aus derselben Schicht können gleichen beruflichen Erfolg, Zufriedenheit mit dem Leben haben wie Hochbegabte; Bei Vorliegen der entsprechenden Faktoren/Bedingungen erreichen weniger begabte gleiche Leistungsexzellenz
Berichte Ziel und Ergebnisse der Münchner Hochbegabungsstudie!
- Längs-querschnittliche Studie, 1985-1989 Baseline; 1994-1997 Follow-up; drei Messzeitpunkte; n=8000 (aus 26000)
- Ziel:
- Entwicklung variabler und valider Diagnoseinstrumenten zur Identifizierung hochbegabter Kinder
- Die Analyse des Leistungsverhalten unter verschiedenen Rahmenbedingungen
- Die Analyse von Entwicklungsprozessen, nichtkognitiver, Persönlichkeits- und speziellen Umweltmerkmalen begabter Kinder
- Ergebnisse:
- Ausweisung testdiagnostisch geeigneter und weniger geeigneter Verfahren
- Einflüsse von Kreativität, Interessensentwicklung, nicht kognitiver Persönlichkeitsfaktoren, Umwelt
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