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Klinische Psychologie

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Kartei Details

Karten 113
Sprache Deutsch
Kategorie Psychologie
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 19.05.2020 / 16.06.2020
Lizenzierung Keine Angabe
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Nenne zwei Schwächen des traditionellen medizinischen Krankheitsmodells

 

1. Kausalitätsdenken: bestimmte biologische Ursache muss zur "Heilung" einfach behoben werden = oft zu einfach = Realität ist komplexer (Komplexe Wechsekwirkungen im Gehin und äussere / soziale Einflüsse spielen auch eine Rolle)

2. Vernachlässigung der Wechselwirkung zwischen biologischen und psychologischen Prozessen

-->  Psychologische Therapie wirkt auch auf biologische Parameter und umgekehrt medikamentöse Therapie auf psychologische Parameter

Was bilden die eingefärbten Hirnbereiche, die mit bildgebenden Verfahren vom Gehirn gewonnen werden ab?

Grundlage für bildgebende Verfahren sind lokale Durchblutungsveränderungen = Korrelat neuronaler Aktivität

erfassen auf verschiedene Weise Veränderungen der lokalen Blutversorgung

Gehirnaktivität ist mit einer Erhöhung des Bedarfs an Sauerstoff und Glukose verbunden-> Erhöhung der lokalen Durchblutung 

--> die eingefärbten Hirnbereiche zeigen auf, wo viel viel Aktivität aufgetreten ist.

--> Bestimmung lokaler Aktivierungsanstiege (fMRI)

Was ist der mögliche Nutzen neurobiologischen Wissens über psychische Störungen und Psychotherapie?

- besseres Verständnis der Ätiologie = Ursache psychischer Störungen

- Hilft Subtypen bestimmter Störungen zu identifizieren (zB ver. Formen der Depression; bei Subtypen andere Hirnbereiche betroffen)

- generiert Wissen, wie Psychotherapie im Hirn funktioniert und bei wem Psychotherapie wirkt = neurobiologische Marker als Entscheidungshilfe ob eher medikamentöre oder psychotherapeutische Intervention

- Statusgewinn der Psychotherapie = Therapie wirkt wie Medikamente auf psychische Prozesse

- Kann zur Enttabuisierung und Destigmatisierung psychischer Störungen beitragen (Psychische Störungen wie andere Krankheiten mit organischen Ursachen verbunden)

Nenne die drei Instanzen des Strukturmodell nach Freud!

1. ES: Triebe (Eros= Libido = Bindung, Thanatos =Destrudo = Todestrieb), unbewusst & primärprozesshaft = impulsives und analoges Denken, folgt dem Lustprinzip = unmittelbare Befriedigung der triebhaften Impluse

2. ICH: Realitätsprinzip, sekundärhaftes logisches Denken, bewusst/vorbewusst, vermittelt zwischen Triebansprüchen des ES und moralischen Ansprüchen des Über-Ich, ES = Pferd das Energie liefert und ICH = Reiter der versucht zu lenken --> Ich nicht immer Herr des ES (Pferd kann auch Kontrolle übernehmen)

3. ÜBER-ICH: Moralische Instanz, Gewissen, Kontrollinstanz, enthält moralische Normen und verinnerlichte Wertvorstellungen, eigenes Verhalten muss mit Idealbild übereinstimmen

Nenne Beispiele von Abwehrmechanismen

1. Verdrängung: unerwünschte oder gefährliche Triebimpulse werden aus dem Bewusstsein ins Unbewusste abgeschoben 

2. Projektion: Eigene nicht akzeptable Impulse werden anderen zugeschrieben  = Aggressive Impulse gegenüber einer Person werden abgewehrt, indem von der anderen Person behauptet wird, sie wäre aggressiv.

3. Rationalisierung: Ein problematisches Verhalten wird dadurch gerechtfertigt, dass scheinbar vernünftige, aber „fadenscheinige“ Gründe dafür angegeben werden = Muss Kind hauen, damit es schon früh weiss wie hart Leben ist.

4. Sublimierung: Triebenergie wird in sozial und kulturell hoch bewertete Handlungen umgewandelt = Künstler malen Sexzeug.

Was ist mit Übertragung und Gegenübertragung gemeint?

Übertragung: Gefühle, Affekte, Erwartungen, Wünsche, Befürchtungen, Beziehungsmuster aus der Kindheit werden unbewusst auf neue soziale Beziehungen übertragen und reaktiviert.

Gegenübertragung: Therapeut reagiert auf die Übertragung des Patienten und richtet seinerseits seine Gefühle etc. auf den Patienten

--> Therapeut deutet diese Phänomene, was dazu führen soll, dass dem Patienten verborgene Sinneszusammenhänge allmählich klarer werden!

 

Was sind die drei rogerianischen Variablen?

= Grundhaltungen der Therapeuten in klientenzentrieten Therapie = non-direktiv = Ziel ist die Selbstaktualisierung

1. unbedingte Wertschätzung: Nicht an Bedingungen geknüpfte Wertschätzung, uneingeschränktes Akzeptieren, positive Zuwendung

2. Empathie: einfühlend, nicht wertend, echtes Verständnis einer Person

3. Kongruenz / Echtheit: Authentizität, Übereinstimmung mit sich selbst

--> dies sind notwendige und hinreichende Bedingungen für Therapierfolg

Wird die Annahme von Rogers, dass die drei Basisvariablen/Grundhaltungen notwendige und hinreichende Bedingungen für den Therapieerfolg sind, von der Empirie gestützt?

Studien insbesondere zur Therapiebeziehung deuten darauf hin, dass die drei Kernvariablen nach Rogers (Empathie, Wertschätzung, Kongruenz) zwar wichtig, aber weder notwendige noch hinreichende Bedingungen für den Therapieerfolg sind.

nur ca. 5% von Therapieerfolg wird durch die Therapienbeziehung beschrieben = relativ kleiner Faktor