BWL1 - Einführung in die Unternehmensführung
Unternehmensführung
Unternehmensführung
Kartei Details
Karten | 80 |
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Lernende | 19 |
Sprache | Deutsch |
Kategorie | BWL |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 09.01.2017 / 28.10.2024 |
Weblink |
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Welche Schwächen besitzt die traditionelle Ex-post-Kontrolle? (klassische Kontrolle)
1. Informationen kommen oft zu spät; können nicht mehr im Planungsvollzug berücksichtigt werden („Zeitaspekt“)
- Am Ende einer Werbekampagne werden ungenügende Aufmerksamkeitswerte der eingesetzten Werbemittel festgestellt
2. Sollgrößen werden nicht hinterfragt („Reflexionsaspekt“)
- Absatzziele für Diesel-PKW bleiben trotz zwischenzeitlich erhöhter Dieselbesteuerung unverändert
3. Planrevision werden nur angeregt, wenn es tatsächlich zu Soll- Ist-Abweichungen kommt („Kompensationsaspekt“)
- Überzogene Verkäuferziele werden für eine gewisse Zeit durch erhöhtes Engagement der AD-Mitarbeiter wettgemacht
Skizzieren Sie die drei Grundtypen der strategischen Kontrolle.
Typen strategischer Kontrolle :
1. Strategische Überwachung
- Kontinuierliche Beobachtung des externen und internen Umfelds auf bisher vernachlässigte oder unvorhergesehene strategierelevante Ereignisse
- Sicht auf Ganze -> Umwelt 1 und 2 überwachen
2. Prämissenkontrolle
- Überprüft, ob und inwieweit die Ausgangsannahmen von der strategischen Planung noch mit dem gegenwärtigen Zustand vereinbar sind -> „Stimmen die Ausgangsbedingungen noch?“
3. Durchführungskontrolle (oft auch: Planfortschrittskontrolle)
- Hat den stärksten Bezug zur operativen Ebene
- Überwacht die schrittweise Realisation der strategischer Planung mit Hilfe von Meilensteinen (Zwischenzielen)
- Sollte parallel zum Realisierungsprozess abgelaufen
Wozu dient die strategische Kontrolle (SK)?
- Der SK kommt eine besondere Steuerungs-, Sicherungs-, und Lernfunktion zu
- Mit der vorwärtsorientierten SK soll den Mängeln der klassischen Ergebniskontrolle entgegengewirkt werden
Was ist Issue Management? Und was ist die Aufgabe?
Sonderform der SK:
- Ein Issue ist ein Sachverhalt
- Von öffentlichen bzw. medialem Interesse
- Der aus der Bezeichnung UN/ Umwelt entsteht
- Konfliktpotential in sich bringt und deshalb
- Einer aktiven Behandlung bedarf
Aufgabe:
- Diskrepanzen zwischen UN-verhalten und öffentlichen Anspruch rechtzeitig aufdecken und neutralisieren -> ermöglicht Krisenprävention & Chancenkommunikation
Was versteht man unter Corporate Governance? Skizzieren Sie dessen Grundgedanken und Regelungstatbestände und nennen Sie drei aktuelle Beispiele ungenügender CG in Deutschland!
- CG zielt auf Regeln „guter“ Unternehmensführung (= moralisch, korrektes Verhalten)
- Inhalt: Vorgabe eines Ordnungsrahmens für die Leitung und Überwachung eines Unternehmens bzw. seiner Führungskräfte.
- UN müssen nicht zwangsläufig Teil des CG sein, sondern verpflichten sich selbst
Regelungstatbestände der CG:
- Geeignete Führungsstrukturen und -personen
- Ausgleich typischer Interessenkonflikte (Shareholder vs. Stakeholder)
- Regelungen zur Leistungsevaluationen der Führung
- Unternehmenskommunikation nach innen und außen
- Gesetzliche Gehaltsvorschriften
Erläutern Sie aus Sicht der Aktionäre und basierend auf der Prinzipal-Agenten Theorie, warum in Aktiengesellschaften ein Aufsichtsrat benötigt wird.
- Prinzipal (z.B. Aktionär) beauftragt Agent (z.B. Manager)
- Agent (z.B. Manager) leistet Prinzipal (z.B. Aktionär)
- -> asymmetrische Informationsverteilung
- Agent (z.B. Manager) weißt immer mehr als der Prinzipal (z.B. Aktionär)
- Prinzipal (z.B. Aktionär) hat deshalb Interesse den Vorstand zu kontrollieren
Prinzipal - Agenten - Theorie
Notwendigkeit einer Kontrolle angestellter Manager, die gegenüber nicht operativ tätigen Eignern und Stakeholdern Informationsvorsprünge besitzen. Letztere leiden unter unvollständigen Verträgen. Die Akteure sind opportunistisch!
Erklären sie das Aufsichtsrat - Modell (two tier - System)
Typisch für Deutschland: Das zweistufige Modell
Dreistufiger Aufbau: Vorstand, Aufsichtsrat, Hauptversammlung
Vorteil: Vorstand kann „unter sich“ schnelle und vertrauliche Beschlüssefassen. Weniger Energieaufwand. Und: Kontrolleure unabhängig!
Nachteil: AR-Mitglieder oft nicht ausreichend qualifiziert oder primärpolitisch motiviert! Tendenz zur Abschottung im Vorstand.
Erklären Sie das Board - Modell (one tier - System)
International dominiert das Board - Modell!
Zweistufiger Aufbau: Kombination von Executive Directors („CEO“) und Non-Executive Directors („Chairman“ –z.T. aber auch geschäftsführend).
Vorteil:
Non-Executive Directors sind besser mit dem Geschäft vertraut, können
die Initiative eher an sich ziehen.
Nachteil:
fehlende Unabhängigkeit der Kontrolleure („Supervisor“).
Das Board-System (USA)
Was ist Nudging?
Das Nudging ist eine Methode, mit der das Verhalten von Menschen auf systematische und vorhersagbare Weise beeinflusst wird. Und zwar ohne Verbote und ohne die ökonomischen Anreize zu verändern. Meist geschieht das unbewusst und das Interesse der Menschen wird berücksichtigt oder steht gar im Vordergrund. Die Methode ist der jungen Bewegung des libertären Paternalismus zuzuordnen. Dabei ist der libertäre Aspekt des Ansatzes, dass die Entscheidungsfreiheit des Menschen gewahrt bleibt.
Wessen Interessen soll die Unternehmensordnung Rechnung tragen? Nennen Sie 2 Probleme
Zwei Regelungsbereiche:
1. Wer trifft die zur Unternehmensführung notwendigen Entscheidungen? (Entscheidungsproblem)
2. Wie werden die Früchte der Unternehmenstätigkeit zwischen den einzelnen Ressourcenträgern aufgeteilt? (Verteilungsproblem)
Wie könnte man einen Planungsakt methodisch und verfahrensbezogen verbessern?
Durch das CHAMP verfahren.
Comparisons: Vergleichbare Ereignisse als Ausgangspunkt derPrognose nutzen!
History: Geschichtliche Ereignisse als Basis verwenden –es sei denn, esgibt gute Gründe, eine andere Entwicklung anzunehmen!
Average Opinions: Unterschiedliche Expertenmeinungen vergleichenund den Mittelwert ermitteln!
Mathematical Models: Wenn es solche Modelle gibt: Einbeziehen!
Predictable Biases: Lassen Sie Ihre Prognose nicht durch Vorurteile &persönliche Wunschvorstellungen beeinflussen!
Nennen Sie die drei Fälle der formalen Entscheidungstheorie.
►Entscheidungen unter Sicherheit
Jeder Handlungsalternative kann genau eine Handlungskonsequenz zugeordnet werden. Es gibt nur einen zukünftigen Ergebniszustand.
►Entscheidungen unter Risiko
Für die denkbaren Handlungskonsequenzen kann eineWahrscheinlichkeitsverteilung angegeben werden.
►Entscheidungen unter Unsicherheit
Es existieren mehrere denkbare Handlungskonsequenzen. Für diese können aber keine Eintrittswahrscheinlichkeiten angegeben werden.
Wie funktioniert die Kontrolle im klassischen Sinne? Und wie die moderne?
Klassische Kontrolle: Vergleich zwischen Plangrößen und Realisationsgrößen ("Soll - Ist")
Plangrößen:
-Normativ gesetzte Soll-Größen (z.B. Umsatzziele)
Realisationsgrößen:
-Ergebnisse der praktischen Planumsetzung (z.B. Erschließung neuerWachstumsfelder)
Moderne Kontrolle: Einbezug von prognostizierten Größen (z.B. erwartete Umsatzentwicklungen)
=gezielte Voraus-Kontrollen (Wird-Ist-oder Soll-Wird-Vergleich)
Außerdem: systematische Abweichungsanalysen
Die Kontrolle ist nicht mehr ein nachrangiges, die Entscheidungsphaseabschließendes Anhängsel, sondern eine permanent steuerndeFunktion im Managementprozess.
Welches sind die Kennzeichen der strategischen Kontrolle?
Kennzeichen der strategischen Kontrolle
-Vorwärtsorientierung
-Vernetztheit / Ganzheitlichkeit
-verstärkte Ausrichtung an Soft facts
-Bezug zur Gesamtunternehmensebene
Die strategische Kontrolle hat:Sicherheits-, Steuerungs-und Lernfunktion
Wozu dienen Audits?
Ein Audit untersucht, ob Prozesse, Anforderungen und Richtlinien die geforderten Standards erfüllen.
Ein solches Untersuchungsverfahren erfolgt häufig im Rahmen eines Qualitätsmanagements.
Die Audits werden von einem speziell hierfür geschulten Auditor durchgeführt.
Was verlangt das Ökonomische Prinzip? Vor welchen Hintergund ist es zu sehen?
Es fordert, entweder:
- mit einem minimalen Aufwand an Input einen bestimmten Output zu erzielen (Minimumprinzip) oder
- mit einem gegebenen Aufwand (Input) ein Maximum an Output zu erreichen (Maximumprinzip)
Was kennzeichnet den kapitalistischen Betriebsbegriff?
Systemindifferente Faktoren:
-Kombination von Produktionsfaktoren
-Prinzip der Wirtschaftlichkeit
-Finanzielles Gleichgewicht (?)
Systemabhängige Faktoren:
-Autonomieprinzip
-Erwerbswirtschaftliches Prinzip
-Prinzip des Privateigentums
Wie lässt sich das selbstverständnis der BWL beschreiben?
Reine Wissenschaft:
will vor allem ERKLÄREN, d.h. lehnt es ab, der Praxis Empfehlungen zu geben
AngewandteWissenschaft:
will GESTALTEN, d.h. strebt direkte Entscheidungshilfen an
Die Frage ist also ob Wissenschaft primär erklären oder primär gestalten resp. verändern soll (sog. erster Methodenstreit)
Welche beiden Managementbegriffe gibt es?
- Management als Institution
= eine Person oder Gruppe von Personen, die mit Anweisungs-befugnissen betraut ist
- Management als Funktion
= ein Komplex von Tätigkeiten und Aufgaben zur zielgerichtetenFührung & Gestaltung arbeitsteiliger Systeme
Wie sieht das System der Produktionsfaktoren von Gutenberg aus?
Betriebliche Produktionsfaktoren (Krone des Baumes):
Dispositiver Faktor (Leitung, Planung, Organisation, Überwachung) rechts und
Elementar Faktoren (Ausführende Arbeit, Betriebsmittel, Werkstoffe) links
Was verbindet F. Taylor und M. Ford?
F. Taylor erfand entwickelte das "Principles of Scientific Management"
Auf dieser Grundlage entwickelte Ford das Fließband für seinen Automobilkonzern.
Principles of Scientific Management
-Trennung von Planung und Ausführung der Arbeit
-Kontrolle der Ausführung durch das Management
-funktionale Gliederung der Organisation sowie auch der
Vorgesetztenaufgaben („Funktionsmeister-System“)
-exakte Personalauswahl und -training
-leistungsorientierte Lohndifferenzierung (z.B. Akkordlohn)
Wie ordnet sich Managementtättigkeiten in das System der Produktionsfaktoren ein?
laut E. Gutenberg:
Management erscheint hier als sog. Dispositiver Faktor
Welche Aufgaben hat ein Manager - und welche Fähigkeiten benötigt er dafür?
Man unterteilt in normative Sicht (Meinung) und empirische Sicht (Tatsache)
Bsp. Normative Sicht: WEIHRICH/ KOONTZ:
- Ziele und Aktivitäten planen
- Zusammenarbeit organisieren
- Personal auswählen und einsetzen
- Mitarbeiter und Unternehmen führen
- Prozesse und Ergebnisse kontrollieren
Bsp. Empirische Sicht: Carlson/Mintzberg/Kotter/Kurke/Aldrich
- extrem zerstückelter Arbeitstag
- sehr viel mündliche Kommunikation (50-75%)
- Fragen und Zuhören statt direktes Anweisen
- offene Bearbeitungszyklen
- Mehrdeutigkeit und späte Rückkopplung
Fähigkeiten: Conceptual Skills (Strategiekompetenz), Human Skills (Sozialkompetenz), Technical Skills (Methodenkompetenz)
Welchen Dilemmata begegnet ein Manager in der Praxis?
- Handeln müssen, ohne die Folgen überschauen zu können!
- Ergebnisse nur gemeinsam mit anderen erzielen können, diese aber kaum kontrollieren oder beeinflussen können!
Verantwortung für Resultate übernehmen müssen, die nicht vorhersehbar oder von anderen verursacht sind!
Welches sind die wichtigsten Ziele eines gewinnorientierten Unternehmens?
1. Ziel ist die Bedarfsdeckung (kollektiver oder individueller Bedürfnisse)
2. Ziel ist die Gewinnerwirtschaftung
Wie lassen sich bestehende Zielkonflikte auflösen?
- Zielgewichtung
- Umformulierung von Zielen
- Anspruchsanpassung
- Sequentielle Zielverfolgung
Anhand welcher Kriterien lassen sich operative und strategische Planung voneinander abgrenzen?
Strategische Planung
von den oberen Hierarchieebenen durchgeführte, längerfristige Planung mit Leitliniencharakter(Minimum 3-8 Jahre)
Grundsätze:
- Konzentration der Kräfte
- Bezugnahme auf Stärken
- Versuch der Synergieerzielung
- Kontinuität (aber auch: Ausnutzen unvorhergesehener Chancen!)
Operative Planung
kurzfristige, ablauforientierte Planung (Maximum 1 Jahr), die in erster
Linie auf die Erreichung operativer Einzelzielegerichtet ist
Bsp.: Budgetierung einer Werbekampagne, Abhilfe bei Reklamation
In welchen Gruppen lassen sich Planungsinstrumente einteilen? Erläutern sie jedes kurz.
- analytische (analyse des Ist - Zustandes)
- heuristische (kreativer Suchprozess)
- prognostische (Vergangenheit → Gegenwart → auf Zukunft schließen)
- entscheidungsunterstützende Instrumente (komplexe Systeme vereinfachen, um eine Empfehlung zu bekommen)
Wozu dient ein Feedback - Diagramm, was leistet ein morphologischer Kasten? Was wird beim morphologischer Kasten unter der Problematik der Zielinkonsistenz verstanden?
Feedbackdiagramm („Vernetzungskarten“)
Idee: Nicht nur einfache Ursache-Wirkungs-Beziehungen, sondern Analyse mehrdimensionaler Wechselbeziehungen
Morphologischer Kasten: Systematische Aufspürung von Innovationen und weitgehende
Eliminierung des Zufalls
Zielinkonsistenz:
- unrealisierbare Sachen
- Sachen die sich gegenseitig ausschließen (Auto: Geländewagen 380 Ps, Cabrio etc.)
Für welchen Zweck empfehlen sich Feedback - Szenarien?
Um Szenarien mit Störereignissen und Handlungsoptionen durchzuspielen
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