BWL1 - Einführung in die Unternehmensführung
Unternehmensführung
Unternehmensführung
Kartei Details
Karten | 80 |
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Lernende | 19 |
Sprache | Deutsch |
Kategorie | BWL |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 09.01.2017 / 28.10.2024 |
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Was verlangt das Ökonomische Prinzip? Vor welchen Hintergund ist es zu sehen?
Es fordert, entweder:
- mit einem minimalen Aufwand an Input einen bestimmten Output zu erzielen (Minimumprinzip) oder
- mit einem gegebenen Aufwand (Input) ein Maximum an Output zu erreichen (Maximumprinzip)
Was kennzeichnet den kapitalistischen Betriebsbegriff?
Systemindifferente Faktoren:
-Kombination von Produktionsfaktoren
-Prinzip der Wirtschaftlichkeit
-Finanzielles Gleichgewicht (?)
Systemabhängige Faktoren:
-Autonomieprinzip
-Erwerbswirtschaftliches Prinzip
-Prinzip des Privateigentums
Wie lässt sich das selbstverständnis der BWL beschreiben?
Reine Wissenschaft:
will vor allem ERKLÄREN, d.h. lehnt es ab, der Praxis Empfehlungen zu geben
AngewandteWissenschaft:
will GESTALTEN, d.h. strebt direkte Entscheidungshilfen an
Die Frage ist also ob Wissenschaft primär erklären oder primär gestalten resp. verändern soll (sog. erster Methodenstreit)
Welche beiden Managementbegriffe gibt es?
- Management als Institution
= eine Person oder Gruppe von Personen, die mit Anweisungs-befugnissen betraut ist
- Management als Funktion
= ein Komplex von Tätigkeiten und Aufgaben zur zielgerichtetenFührung & Gestaltung arbeitsteiliger Systeme
Wie sieht das System der Produktionsfaktoren von Gutenberg aus?
Betriebliche Produktionsfaktoren (Krone des Baumes):
Dispositiver Faktor (Leitung, Planung, Organisation, Überwachung) rechts und
Elementar Faktoren (Ausführende Arbeit, Betriebsmittel, Werkstoffe) links
Was verbindet F. Taylor und M. Ford?
F. Taylor erfand entwickelte das "Principles of Scientific Management"
Auf dieser Grundlage entwickelte Ford das Fließband für seinen Automobilkonzern.
Principles of Scientific Management
-Trennung von Planung und Ausführung der Arbeit
-Kontrolle der Ausführung durch das Management
-funktionale Gliederung der Organisation sowie auch der
Vorgesetztenaufgaben („Funktionsmeister-System“)
-exakte Personalauswahl und -training
-leistungsorientierte Lohndifferenzierung (z.B. Akkordlohn)
Wie ordnet sich Managementtättigkeiten in das System der Produktionsfaktoren ein?
laut E. Gutenberg:
Management erscheint hier als sog. Dispositiver Faktor
Welche Aufgaben hat ein Manager - und welche Fähigkeiten benötigt er dafür?
Man unterteilt in normative Sicht (Meinung) und empirische Sicht (Tatsache)
Bsp. Normative Sicht: WEIHRICH/ KOONTZ:
- Ziele und Aktivitäten planen
- Zusammenarbeit organisieren
- Personal auswählen und einsetzen
- Mitarbeiter und Unternehmen führen
- Prozesse und Ergebnisse kontrollieren
Bsp. Empirische Sicht: Carlson/Mintzberg/Kotter/Kurke/Aldrich
- extrem zerstückelter Arbeitstag
- sehr viel mündliche Kommunikation (50-75%)
- Fragen und Zuhören statt direktes Anweisen
- offene Bearbeitungszyklen
- Mehrdeutigkeit und späte Rückkopplung
Fähigkeiten: Conceptual Skills (Strategiekompetenz), Human Skills (Sozialkompetenz), Technical Skills (Methodenkompetenz)
Welchen Dilemmata begegnet ein Manager in der Praxis?
- Handeln müssen, ohne die Folgen überschauen zu können!
- Ergebnisse nur gemeinsam mit anderen erzielen können, diese aber kaum kontrollieren oder beeinflussen können!
Verantwortung für Resultate übernehmen müssen, die nicht vorhersehbar oder von anderen verursacht sind!
Welches sind die wichtigsten Ziele eines gewinnorientierten Unternehmens?
1. Ziel ist die Bedarfsdeckung (kollektiver oder individueller Bedürfnisse)
2. Ziel ist die Gewinnerwirtschaftung
Wie lassen sich bestehende Zielkonflikte auflösen?
- Zielgewichtung
- Umformulierung von Zielen
- Anspruchsanpassung
- Sequentielle Zielverfolgung
Anhand welcher Kriterien lassen sich operative und strategische Planung voneinander abgrenzen?
Strategische Planung
von den oberen Hierarchieebenen durchgeführte, längerfristige Planung mit Leitliniencharakter(Minimum 3-8 Jahre)
Grundsätze:
- Konzentration der Kräfte
- Bezugnahme auf Stärken
- Versuch der Synergieerzielung
- Kontinuität (aber auch: Ausnutzen unvorhergesehener Chancen!)
Operative Planung
kurzfristige, ablauforientierte Planung (Maximum 1 Jahr), die in erster
Linie auf die Erreichung operativer Einzelzielegerichtet ist
Bsp.: Budgetierung einer Werbekampagne, Abhilfe bei Reklamation
In welchen Gruppen lassen sich Planungsinstrumente einteilen? Erläutern sie jedes kurz.
- analytische (analyse des Ist - Zustandes)
- heuristische (kreativer Suchprozess)
- prognostische (Vergangenheit → Gegenwart → auf Zukunft schließen)
- entscheidungsunterstützende Instrumente (komplexe Systeme vereinfachen, um eine Empfehlung zu bekommen)
Wozu dient ein Feedback - Diagramm, was leistet ein morphologischer Kasten? Was wird beim morphologischer Kasten unter der Problematik der Zielinkonsistenz verstanden?
Feedbackdiagramm („Vernetzungskarten“)
Idee: Nicht nur einfache Ursache-Wirkungs-Beziehungen, sondern Analyse mehrdimensionaler Wechselbeziehungen
Morphologischer Kasten: Systematische Aufspürung von Innovationen und weitgehende
Eliminierung des Zufalls
Zielinkonsistenz:
- unrealisierbare Sachen
- Sachen die sich gegenseitig ausschließen (Auto: Geländewagen 380 Ps, Cabrio etc.)
Für welchen Zweck empfehlen sich Feedback - Szenarien?
Um Szenarien mit Störereignissen und Handlungsoptionen durchzuspielen
Warum kommt es gerade in der strategischen Planung so häufig zu fehlern?
Da die Strategische Planung langfristig (min 3-8 jahre) angesetzt ist. Kann man nicht so gut auf neue Trends oder Probleme reagieren.
Was sind die beiden Hauptansätze der ökonomischen Entscheidungstheorie? Worin unterscheiden Sie sich?
Normative- und Empirische Entscheidungstheorie.
Normativ (Meinung): Inhalt einer Entscheidung (z.B. Geschäftsstrategie, Standort, Rechtsform)
Empirisch (Tatsache): Prozess der Entscheidungsfindung (z.B. Beteiligte, Methodik, Zeitraum)
Was ist "Homo oeconomicus"?
"Homo oeconomicus" ist das Modell vollkommener Rationalität
- Die Problemwahrnehmung ist objektiv und vollständig
- Sämtliche Entscheidungsalternativen (inkl. deren Konsequenzen)sind bekannt und werden auch einbezogen
- Die Alternativen werden allein sachlich, d.h. frei von Emotionen und persönlichen Präferenzen bewertet und ausgewählt
- Bei der Auswahl dominiert Entscheidungs-, nicht Aktionsrationalität
Aus empirischer Sicht ist dieses „Rational Actor Model“ eine rein idealtypische Betrachtung!
Was ist eine Entscheidungsregel?
Eine Entscheidungsregel ist eine Vorschrift, die dem Entscheider eine der zur Auswahl stehenden Handlungsalternativen nach einem bestimmten Kriterium nahelegt.
Was bedeutet "Bounded Rationality"? Welche konkrete Folgen hat sie?
"Bounded Rationality" ist das Modell der beschränkten Rationalität. (Empirische Theorie)
Folgen:
- Intellektuelle Beschränkungen: „Allocation of Attention“
Begrenzte Problemlösungskapazität und limitierte (Zeit-)Ressourcen
- Politische Beschränkungen: Interessenkonflikte
Konflikte zwischen Individual-, Bereichs-und Organisationszielen
sowie abweichende Interessen der Systemumwelt
- Kontextuale Beschränkungen: Akzeptanzproblem
Konzentration auf das politisch Machbare (vgl. Aktionsrationalität)
- Historische Beschränkungen: Logic of Rule-Following
Dominanz historisch gewachsener Denkmuster
Warum wendet der Mensch "framing" an und wie kann sich das auswirken?
Um das Verhalten des Empfängers bewusst zu beeinflussen.
Auswirkungen:
- Gezielte Manipulation des Kaufverhaltens
- beschönigen von Politischen Handlungen (Framing mit der Sprache)
- unterschiedliche Formulierungen (bei gleichem Inhalt) können das Verhalten der Menschen beeinflussen
- instabile Bewertungen des Entscheidungsproblems
- z.B. 2 € bei einer DVD einsparen, wird anders empfunden als beim Kauf eines TVs.
Was hat Tanaland mit systematischen Denken zu tun?
Im Experiment Tanaland brauchte man systematisches Denken also ein denken in größeren Zusammenhängen (System) in diesem Fall einem fiktiven Land in Afrika.
Tanaland:
- 12 Teams regieren unabhängig und fiktiv ein Computer gesteuertes Land in Ost - Afrika
- 6 Runden
Resultate:
- Handeln ohne genaue Situationsanalyse (Zahl der Entscheidungen nimmt zu. Informationsammlung ab)
- nichtberücksichtigung von Fern- und Nebenwirkungen
- Trugschlüsse: keine Neagtiveffekte = richtige Strategie
- Entwicklung zynischer Reaktionen
Welche Aufgaben und Funktionen nehmen Führende ein?
Sachfunktionen –kognitiv
Planen,Koordinieren, Methodisch unterstützen
Sachfunktionen –motivational
Setzen von Leistungsanreizen, Weitergabe von Zwischenergebnissen der Arbeit
Sozialfunktionen –kognitiv
Einbringen alternativer Problemperspektiven, Schaffung von sozialem Konsens
Sozialfunktionen –motivational
Zuhören und Interesse wecken, Stärkung des Zusammengehörigkeit, Teamgeist
Was ist Motivation?
Motivation (von movere (lat. "bewegen")) ist eine intervenierende Variable zwischen situativen bzw. personalen Bedingungen und beobachtbarem Verhalten
Was ist Intrinsische und Extrinsische Motivation?
Intrinsisch: Arbeit ist der Zweck (= direkte Bedürfnisbefriedigung)
Extrinsisch: Arbeit ist Mittel zum Zweck (= indirekte Bedürfnisbefried)
Dies sind auch prinzipiell zwei Gründe zur generellen Leistungserbringung
Welche Management - by - Konzepte gibt es?
Management by Exception (MbE)
Prinzip: Den MA obliegen sämtliche Routineaufgaben. Der MA darf innerhalb eines vorgegebenen Ermessensspielraums selbständig handeln; der Vorgesetzte interveniert nur „ausnahmsweise“.
Management by Objectives (MbO)
Prinzip: Vorgesetzte und MA legen gemeinsam Ziele fest und stecken im Konsens ihren jeweiligen Verantwortungsbereich ab.
Management by walking around
Prinzip: Führung durch Präsenz "vor Ort"
Ziel: Den ausführenden Mitarbeitern sollen menschliches Interesse und fachliche Nähe des Vorgesetzten symbolisiert werden (►Consideration).
Worin unterscheiden sich Unternehmens- und betriebliche Mitbestimmung?
Unternehmensmitbestimmung bezeichnet die Einflussnahme der Betriebsangehörigen auf wirtschaftliche bzw. unternehmerische Entscheidungen. Demgegenüber steht die betriebliche Mitbestimmung, die die Einflussnahme der Betriebsangehörigen auf soziale oder personelle Entscheidungen über Betriebsrat oder Ähnliches ermöglicht.
Die betriebliche Mitbestimmung ist für die private Wirtschaft im Betriebsverfassungsgesetz (1972) geregelt.
Die Unternehmensmitbestimmung umfasst die wirtschaftliche Teilhabe und die Mitbestimmung an der Leitung des gesamten Unternehmens, indem die Arbeitnehmer eigene Vertreter in das Aufsichtsgremium entsenden.
Wie ist die Unternehmerische Mitbestimmung in Deutschland organisiert?
Die wichtigsten Mitbestimmungsgesetze auf Unternehmensebene:
1. Montan - Mitbestimmungsgesetz (1951)
Gültigkeitsbereich: Unternehmen im Bereich des Bergbaus und der Eisen & Stahl erzeugenden Industrie mit mehr als 1000 ständigen Angestellten
2. Allgemeines Mitbestimmungsgesetz (1976)
Gültigkeitsbereich: Unternehmen mit mehr als 2000 ständigen Angestellten
3. Drittelparitätsgesetz (2004)
Gültigkeitsbereich: Unternehmen mit mehr als 500 ständigen Angestellten
Wie werden Pattsituationen in den einzelnen Mitbestimmungsgesetzen gelöst?
Montan- Mitbestimmungsgesetz von 1951:
Zur Auflösung möglicher Patt-Situationen ist ein neutrales Mitglied vorgesehen, auf das sich die Parteien einigen müssen. Im Unternehmensvorstand ist zudem ein Mitglied für die Personal- und Sozialbelange (Arbeitsdirektor) zu ernennen. Seine Bestellung kann nicht gegen die Stimmen der Mehrheit der Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat erfolgen
Allgemeines Mitbestimmungsgesetz von 1976:
Der Aufsichtsratvorsitzende hat hier ein Doppelstimmrecht mit dem er die Arbeitnehmer in einer Patt- Situation überstimmen kann.
Im Drittelparitätsgesetz von 2004 gibt es logischerweise keine Patt- Situation
Wie lassen sich die Mitarbeiter an einem Unternehmen materiell beteiligen?
- reine Erfolgsbeteiligung
- reine Kapitalbeteiligung
- sog. laboristische Kapitalbeteiligung
Was sind die Hauptfunktionen des Aufsichtsrates?
Überwachung des Vorstandes/ der geschäftsführung
Prüfungs- und Berichtspflichten/ Lagebericht
Bestellung des Vorstandes
Was ist ein Arbeitsdirektor?
Mitglied im Vorstand, der die Interessen der Belegschaft vertritt. (Arbeitnehmer Vertretung auf Vorstandsebene
Ziel: Personale und soziale Aspekte sollen in die Unternehmenspolitik und in Vorstandsentscheidungen hineingetragen werden
Welches "Gesetz" wirkt auf Betriebsebene?
Das Betriebsverfassungsgesetz
Wann ist ein Betriebsrat wählbar?
Ab 5 ständig beschäftigten Arbeitnehmer
Welche Belange und Aufgabe regelt ein Betriebsrat? In welchen Angelegenheiten agiert er?
- Der Betriebsrat soll sich der Belange der Arbeitnehmer annehmen und Maßnahmen im Sinne der Arbeitnehmer beantragen und deren Anregungen aufgreifen. Er soll die Beschäftigung im Betrieb fördern und sichern.
- Er hat darüber zu wachen, dass die zugunsten der Arbeitnehmer geltenden Normen durchgeführt werden, er hat Maßnahmen des Arbeitsschutzes und des betrieblichen Umweltschutzes zu fördern.
- Besonders hat sich der Betriebsrat um benachteiligte Arbeitnehmer zu kümmern und die Eingliederung schwerbehinderter, ausländischer und Ãlterer Arbeitnehmer zu fördern sowie die Gleichberechtigung der Geschlechter und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf voranzutreiben
- Zu den allgemeinen Aufgaben gehört schließlich, die Wahl einer Jugend- und Auszubildendenvertretung vorzubereiten und durchzuführen.
Was ist die doppelte Zielstellung des Betriebsverfassungsgesetzes?
Arbeitsrechtlicher Schutz sowie innerbetriebliche Demokratie
Durch welche Grundnorm soll diese dualistische Zielstellung erreicht werden?
Durch das Kooperationsgebot
- Verbot des Arbeitskampfes
- Verbot von Betriebsfrieden störende Aktivitäten
- Verbot von parteipolitischer Aktivität
Welche Regelungen/Verordnungen beinhaltet das BetrVG u. A. um das Kooperationsgebot zu gewährleisten?
- Kündigungsschutzgesetz
- Arbeitszeitordnung
- Mitbestimmung am Arbeitsplatz → BR
Was sind Shareholder? Was sind Stakeholder?
Shareholder: Anteilseigner (Aktien/Unternehmensanteile/..)
Stakeholder: Interessens-/Anspruchsgruppen
Die Personalbeteiligung gliedert sich in zwei Regelungsbereiche bzw. in zwei übergeordnete Formen. Welche beiden Arten gibt es?
Materielle und imaterielle Personalbeteiligung