WT_Schriftgeschichte

Schriftgeschichte /Schriftenfächer

Schriftgeschichte /Schriftenfächer


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Cartes-fiches 37
Langue Deutsch
Catégorie Matières relative au métier
Niveau Autres
Crée / Actualisé 31.10.2015 / 28.12.2020
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Was ist eine Antiqua?

Antiqua (lat. antiquus „alt, einstig“) bezeichnet im allgemeinen Sinne Schriftarten mit gerundeten Bögen, die auf dem lateinischen Alphabet basieren und sich ursprünglich auf Vorbilder der römischen Antike bezogen. Antiqua-Schriften und deren Mischformen sind heute die am häufigsten genutzten Druck- und Schreibschriften für westliche Sprachen. Im engeren Sinne versteht man unter Antiqua auch Serifenschriften als Gegensatz zur serifenlosen „Linear-Antiqua“, den Grotesk-Schriften. Ihr gegenüber stehen die ebenfalls auf dem lateinischen Alphabet basierenden gebrochenen Schriften.

 

Nenne die Merkmale der Gutenbergbibel (1450–1455)

– das Alte Testament, das neue Testament und Propheten des alten Testaments
– Satzspiegel 19.5 x 29 cm, zweispaltig
– jede Kolumne hat 42 Zeilen, Blocksatz
– 180 Exemplare, davon 150 auf Papier, 30 auf Pergament

Antiqua-Schriften für den Druck ab 16. Jh.

In Renaissancezeit entstehen erste wirkliche Drucktypen. Diese werden nun auch von
Einzelpersonen gestaltet. Die Schriften tragen meist den Namen des Entwerfers.

Nenne 5 Beispiele.

– Garamond, Claude Garamond, Frankreich, um 1530 (Renaissance-Antiqua)
– Caslon, William Caslon, England, 18. Jh. (Barock-Antiqua)
– Baskerville, John Baskerville, England, 18. Jh. (Barock-Antiqua)
– Didot, Francoise Didot, Frankreich, 18. Jh. (Barock-Antiqua)
– Bodoni, Giambattista Bodoni, Italien, 18. Jh. (Barock-Antiqua)
– Walbaum, Justus Erich Walbaum, Deutschland, 18. Jh. (Barock-Antiqua)

+

Wann wurde die erste serifenlose Schrift veröffentlicht?

Im Jahr 1816

Warum wollten die italienischen Humanisten weg von der Rotunda?

  • Sie sahen in den gotischen Schriftarten allgemein die Schrift der Barbaren.
  • Der Name Gotik von gotico = barbarisch

Nenne die Merkmale der Humanistische Minuskel (15. Jh.).

– erstes Alphabet mit Gross- und Kleinbuchstaben (Versalien aus Römischen Capitalis und Gemeinen aus
Karolingischer Minuskel)
– Humanistische Minuskel gilt als Vorbild für erste Druckschrift
– die Humanisten griffen auf Antike zurück
– Zeit der Gotik
– wichtige Schreibwerkstätten: Claude Garamond (Paris um 1540), Nicolas Jenson (Venedig um 1470), Aldus
Maunutius (Venedig um 1500)

Nenne die Merkmale der Textura 14./15. Jh.

– Norden Europas (Frankreich)
– entwickelte sich aus gotischer Minuskel
– extreme Brechungen aller Rundungen, rautenförmige Köpfe und Füsse, hochstrebende Gitterwirkung
– strenge gotische Schriftart
– galt für Gutenberg als Vorbild seiner ersten Druckschrift
– Zeit der Gotik

Nenne die Merkmale der Rotunda 14. Jh. (Rundgotische Schrift)

– nördliches Europa (Italien), südliche Länder machen die Brechungen der Rundungen nicht mit, sondern
behielten runde Formen bei
– später als Druckschrift in Spanien und Südfrankreich in Gebrauch
– schwache Schräganstriche bei Kleinbuchstaben
– Endung einzelner Buchstaben unten glatt
– gerade Abstriche
_ Einfache Grossbuchstaben ohne Verzeirungen
_ Zeit der Renaissance

Nenne die Merkmale der Schwabacher Ende 15. Jh.

– Süddeutschland
– wurden für Büchern in deutscher Sprache verwendet
– breite, runde Formen, Elemente der Rotunda
– flache Dächer (bei Kleinbuchstaben b)
– sehr breite Grossbuchstaben
– Gross- und Kleinbuchstaben bilden Einheit
– Später verdrängte die Schwabacher die verwendeten gotischen Schriften
– Übergang von Gotik zu Renaissance
– Ab 17. Jh. nicht mehr verwendet

Nenne die Merkmale der Fraktur Anfang 16. Jh.

– in Deutschland entstanden in der Zeit der Renaissance
– Verschnörkelte, bewegte Formen, malerischer Ausdruck
– Übergang von Renaissance zu Barock
– schlanke und elegante Anmutung, abwechselnd runde und febrochene Formen, jedoch nicht leserlicher als
frühere Schriften
– aufgespaltete Oberlängen bei Kleinbuchstaben
– Grossbuchstaben mit graziös geschwungenen Schleifen
– Schrift der deutschsprachigen Literatur

Nenne die Merkmale der Kanzleischriften 17./18. Jh.

– blieb als Druckschrift immer im Hintergrund, da sie nicht zur Geltung kam
– wurde die Schrift der Kanzleien, der Schreibstuben der Behörden, wo Urkunden mit viel Fantasie geschrieben
wurden
– Anfang 19. Jh. beliebte Zierschrift von Buchdruckern
– gebrochene Zierschrift mit Schnecken-Endungen

Wir schreiben das Jahr um 1440. Was veränderte zu dieser Zeit die Welt?

Johannes Gutenberg erfand um 1440 den Buchdruck, d.h. das Drucken mit beweglichen Lettern. Das Schreiben
mit Federn wird verdrängt. 

Johannes Gutenberg

Mann des Jahrtausends

  • Geboren: Ca. 1400 in Mainz

  • Gestorben: 1468 ebenfalls in Mainz

  • Druck mit beweglichen Lettern

  • Spezielle Legierung aus Zinn, Blei und Antimon

  • Spezielle ölhaltige Tinte

  • Druckerpresse

Nenne die Merkmale der Gutenbergbibel (1450–1455)

– das Alte Testament, das neue Testament und Propheten des alten Testaments
– Satzspiegel 19.5 x 29 cm, zweispaltig
– jede Kolumne hat 42 Zeilen, Blocksatz
– 180 Exemplare, davon 150 auf Papier, 30 auf Pergament

Nenne die deutschen Wörter für:

  • - Phonogramm
  • - Piktogramm
  • - Ideogramm

  • - Phonogramm - Lautzeichen
  • - Piktogramm - Bildzeichen
  • - Ideogramm - Begriffzeichen

Was wurde gegen Ende des 18. Jahrhundert in Sachen Buchdruck möglich?

Die Schriften nahmen, durch aufkommen des Tiefdruckverfahrens neue Formen an. Der Tiefdruck erlaubte das drucken von ganz dünnen Strichen wie bei den klassizistischen Schriften.

Zähle die Reihenfolge der Schriften auf, wie sie bei den Römern entstanden sind?

    1. Römische Lapidarschrift
    2. Kapitalis Monumentalis = römische Kapitalschrift
    3. Kapital Quadrata
    4. Rustika
    5. Römische Uniziale
    6. Majuskel - Kursive
    7. Minuskel - Kursive
    8. Römische Halbuniziale
    9. Römische Halbkursive

    Renaissance-Antiqua (Old Style) 15./16. Jahrhundert

     

     

    Die Renaissance-Antiqua ging aus der humanistischen Minuskel hervor. Die mit schräg angesetzter Breitfeder geschrieben wurde. Die Gemeinen gehen auf die karolingische Minuskel zurück. Die Versalien basieren auf der römischen Kapitalschrift

    Venezianische Renaissance-Antiqua

    - dreickeckförmige Serifen, die etwas ausgerundet sind

    - deutlich erkennbare Schrägachse in den kleinen Buchstaben

    - Strich des kleinen "e" liegt schräg

    - Geringe Kontraste zwischen Grund- und Haarstrichen

    Französische Renaissance-Antiqua

    - Schriften gleichn denen der Gruppe 1

    - Unterschiede in den Schriftstärken besser ausgebildet

    - bei kleinem "e" ist der Querstrich waagerecht

    - ruhiges Gesamtbild

    - besonders gut lesbar: gute Unterscheidbarkeit der Buchstaben, Zeilenführung des Auges (durch nach rechts gerichteten Schreibduktus und Serifen)

    Nicolaus Jenson, Francesco Griffo, Aldus Manutius, Claude Garamond

    Beispiele: Aldus, Bembo, Garamond, Palatino, Sabon, Weiß-Antiqua, Trump-Mediaevel

    Barock (Transitional)   17./18. Jahrhundert

    Übergang zwischen den von Feder beeinflussten Schriften zu den Schriften die durch den Kupferstich einen stärken Dick/Dünn Kontrast aufweisen.

    Antiqua ab 15. Jahrhundert

    Stilepochen

    Renaissance

    Barock

    Klassizismus

    Begriffe

    • Schriftsippe

    • Schriftsystem

    • Hybrid Schriften

    • Corporate Fonts/CI-Fonts/CD-Fonts

     

    SCHRIFTSIPPEN / HYBRID

    Ab 1932

    2-gliedrig 3-gliedrig 4-gliedrig

    • Schriftsippe

    Sippe = erweiterte Familie

    • Schriftsystem

    Bezug auf den systemartigen Aufbau (Linien)

    • Hybrid Schriften

    hybrid = vermischt, gekreuzt

    • Corporate Fonts/CI-Fonts/CD-Fonts

    als Unternehmensschrift einsetzbar, Angebot einiger Schriftverlagen

    Die Gutenberg-Bibel, 1452, Textur

    Bibel

    • 1282 Seiten

    • 42 Zeilen

    • 290 Schriftzeichen

      47 Grossbuchstaben

      243 Kleinbuchstaben

    • 150 Ex. auf Papier

    • 35 Ex. auf Pergament (6000 Kälber)

    • 3 Jahre Druckzeit (1 Setzer ca. 1 Seite pro Tag)

    Terminologie Renaissance-Antiqua

    1-12 Bezeichnen

    1. Serifen mit Kehlung zum Stamm und konkave Basis

    2. Schräge Achsenstellung

    3. Querstrich

    4. Schwacher Zug

    5. Stamm, Hauptstrich, starker Zug

    6. Fähnchen

    7. Schräger Ansatz

    8. Bauch

    9.  Übergang von der Serife zum Stamm

    10. Überlauf

    11. Scheitel

    12. Gerundeter Endstrich

    Terminologie klassiziistische Antiqua

    1-12 Bezeichnen

    1. Serifen ohne Kehlung und flacher Basis

    2. Senkrechte Achsenstellung

    3. Querstrich

    4. Haarstrich, schwacher Zug

    5. Stamm, Hauptstrich, starker Zug

    6. Ohr

    7. Horizontaler Ansatz

    8. Bauch

    9.  Übergang von der Serife zum Stamm

    10. Überlauf

    11. Scheitel

    12. Endstrich

    Terminologie Serifenlose 1-10

    1. Schwacher Zug

    2. Stamm,starker Zug

    3. Querbalken

    4. Horizontaler Ansatz

    5. Bauch

    6. Verjüngter Übergang zum Stamm

    7.  Überlauf

    8. Scheitel

    9. Endung

    10. Konisch zulaufender Balken

     

    .

    Stammbaum der Schriften

    Antike Griechen  ab 18. Jhr. v.Chr.

    Antike Römer      500 v. Chr. - 500 n.Chr.

    Frühchristentum

    Romanik

    Gotik

    Renaissanca

    Barock

    Klassizismus

    19/20. Jahrhundert

    20/21. Jahrhundert

    Humanismus

    • Der Mensch steht im Zentrum; er soll sich best möglich verwirklichen können

    • Bildung soll für alle zugänglich werden (Akademien entstehen)

    • Menschliche Ideal der Antike (Nachahmung)

    • gegen das aktuelle Menschenbild, geprägt durch Gott und das Jenseits

    Serifenlose Schriften Sans Serif

         1896 Ursprüngliche Grotesk

    ab 1920 Geometrische Grotesk

    ab 1916 Serifenlose Antiqua

    Ursprüngliche Grotesk (Serifenlose Schriften)

    1896

    Formen basieren auf den ersten Groteskschriften

    oft Oberlängen auf VH

    1904 Franklin Gothik -> Morris Benton

    1953-57 Univers -> Adrian Frutiger

    1957  Helvetica -> Max Miedinger

    2004 Akkurat -> Laurenz Brunner

    Geometrische Grotesk (Serifenlose Schriften)

    ab 1920 (Deutscher Konstruktivismus, Bauhaus, Elementare Typografie)

    Geometrische Grundformen (Kreis, Quadrat) ähnliche Balkenstärken

    Neuzeit Book

    1927 Kabel light -> Rudolf Koch

    1988 Avenir -> Adrian Frutiger

    1936 DIN -> Ludwig Goller

    Serifenlose Antiqua (Serifenlose Schriften)

    ab 1916 Grundformen der Renaissance bzw. Barock-Antiqua erkennbar. (handschriftlicher Duktus) oft höhere  Oberlängen und Fähnchen. Unterschiedliche Strichstärken. Weiche runde Formen.

    1968-72 Syntax -> Eduard Meier

    1974-76 Frutiger -> Adrian Frutiger

    1991-03 Meta -> Erik Spiekermann

    2000 Fago -> Ole Schäfer

    Serifenbetonte Schriften SLAB

    Egyptienne

    Clarendon

    Italienne

    Varianten

    Egyptienne (Serifenbetonte Schriften) Schrift+Designer

    Diverda Serif -> Daniel Lanz

    Offincia -> Spiekermann/Schäfer

    Rockwell -> Frank Hinmann

    Serifa -> Adrian Frutiger

    Soho -> Sebastian Lester

    Clarendon (Serifenbetonte Schriften) Schrift+Designer

    Clarendon -> Benjamin Fox

    Melior -> Hermann Zapf

    Renault -> Wolff Olins

    Italienne (Serifenbetonte Schriften) Schrift+Designer

    Wanted -> Letraset

    Varianten (Serifenbetonte Schriften) Schrift+Designer

    American Typewriter -> Joel Kaden/Tony Stan

    Latin -> Stephenson Blake

    Lino Letter -> André Gurtler

    Lucida Serif -> Kris Holmes

    Mesquite -> Joy Redick

    Swift -> Gerhard Unger

    Thesis -> Luc de Groot

    Gruppennamen der Schriftklassifikation Schriftenfächer

    Schriften vor Gutenberg

    Gotisierende Schriften/Blackletter

    Antiqua Schriften/Renaissance/Barock/Kalssizismus

    Serifenbetonte Schriften/Egyptienne/Clarendone/Italienne/Varianten

    SerifenloseSchriften UrsprünglicheGrotesk/Geometriesche Grotesk/Serifenlose Antiqua

    Schriftsippen

    Dicktengleich Schriften Monospace

    Handschriftliche Schriften Script

    Dekorative Schriften Display

    Pixelschriften Bitmap

    Symbole

     

    Dicktengleiche Schriften / Monospace

    - Dicktengleiche Schrift?

    - Monospace?

    - Festbreitenschrift

    Serifen / Serifenlose

    Festbreitenschrift/ Nichtproportionale Schrift

    Teletype -> Fernmeldegerät

    Fixed Font

    Dicktengleiche Schrift? -> Dickte -> Breite des fiktiven Kegels

    Monospace -> mono= einzeln, allein