I/02 Wirtschaftspsychologie

Einflussfaktoren auf ökonomische Grundfaktoren

Einflussfaktoren auf ökonomische Grundfaktoren


Kartei Details

Karten 36
Sprache Deutsch
Kategorie BWL
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 21.03.2016 / 10.01.2022
Weblink
https://card2brain.ch/box/wirtschaftspsychologie_i2
Einbinden
<iframe src="https://card2brain.ch/box/wirtschaftspsychologie_i2/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>

Was kennzeichnet komplexe Entscheidungen?

  • wenig Zeit für die Entscheidung
  • zunehmend viele Wahlmöglichkeiten mit zunehmend vielen Eigenschaften
  • Unsicherheit bezüglich der Ereignisse oder deren Konsequenzen

Welche 2 Entscheidungssysteme lassen sich grundsätzlich unterscheiden?

  • das erfahrungsbezogene, affektive System
  • das analytische Entscheidungssystem?

Wie trifft das erfahrhungsbezogene, affektive System Entscheidungen?

Was trifft zur Entscheidungsfindung durch das analytische Entscheidungsystem zu?

Welches System funktioniert besser?

Beide Systeme funktionieren.

Experten treffen gute intuitive Entscheidungen, weil ihr Bauchgefühl entschedungsrelevanten Erahrungen und Fähigkeiten entsprint.

Bei unbekannter Sachlage führen analytische Entscheidungsregeln zu besseren Ergebnissen.

Laien verschätzen sich bei intuitiven Entscheidungsregeln häufiger, vor allem wenn die Folgen einer Entscheidung mit vielen Emotionen verbunden sind.

Welche Entscheidungstypen können mit Augenmerk auf ihr Risiko bzw. ihre Sicherheit unterschieden werden?

  • Entscheiudngen unter Gewissheit (selten)
  • Entscheidung unter Risiko (Eintritt nur mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit)
  • Entscheidung unter Ungewissheit und Ambiguität (unbekannt, was passieren wird)

Worin erkennt man Risiko- oder Verlustaversion?

Darin, dass Menschen sichere Entscheidungen, riskanten oder ambiguen Entscheidungen vorziehen.

In welchen klassischen Entscheidungstheorien wird beschrieben, wie Menschen unter Unsicherheit entscheiden?

  • Erwartungswerttheorie
  • Ewartungsnutzentheorie
  • Subjektiver Erwartungsnutzentheorie (SEU)

Was ist die Erwartungswerttheorie nach Pascal und Fermat?

Die Theorie nach der anhand der Gewinnmaximierung entschieden wird. Entscheidung für die Option mit dem höhcsten Erwartungswert.

Erwartungswert=  Wahrscheinlichkeit mal Gewinnhöhe

Was ist die Erwartungsnutzentheorie nach Bernoulli?

Eine Theorie nach der nicht der Erwartungswert, sondern der Nutzen der Wahloption für die Entscheidung ausschlaggebend ist. (Nutzenoptimierung)

Dabei nimmt der Nutzen mit wachsendem Gewinn ab. (Konkave Nutzenfunktion des Geldes) (Diminishing Returns)

Was ist die Subjektive Erwartungsnutzentheorie nach Edwards?

Bewertung aller Optionen und dann Entscheidung für die Option mit dem maximalen subjektiven Nutzen.

Eine normative Theorie, in der vorgegeben wird. wie optimale Entscheidungen getroffen werden. (homo oeconomicus)

Nach dieser Theorie können Menschen zu unterschiedlichen Entscheidungen kommen, da sie sich in ihren subjektiven Nutzenerwartungen unterscheiden. Und sich sich in ihrer Risikoneigung untrscheiden können.

Was wird als Entscheidungsanomalie bezeichnet?

Die systematische Abweichung von rationalen Urteilsverhalten.

Was kennzeichnet die Entscheidungsanomalie der "Abwechslung"?

Nutzen der "richtigen" Entscheidung wird durch den Nutzen der Abwechslung ersetzt. Vor allem bei Enscheidungen mit geringem Risiko. (Probierverhalten)

Was kennzeichnet die Entscheidungsanomalie der "Base Rate Fallacy"?

Irrtum über die Grundwahrscheinlichkeit von Ereignissen, weil Informationen besonders auffällig oder leicht verfügbar sind, sodass die Auftretenswahrscheinlichkeit überschätzt wird. Hai-Angriffe

Was kennzeichnet die Entscheidungsanomalie des "Faming-Effekts"?

Die Art der Darstellung (von Alternativen)  beeinflusst die Entscheidung.

75% Überlebensrate vers. 25% Sterberate

Was kennzeichnet die Entscheidungsanomalie der "Gamblers Fallacy"?

Falsche Wahrscheinlichkeitsschätzung bei Gewinnspielen.

Wenn beim Roulette drei Mal Rot kam, weir mit höhere Wahrscheinlichkeit Schwarz erwartet obwohl die Wahrscheinlichkeit weiter 50/50 ist.

Was kennzeichnet die Entscheidungsanomalie der "Gewinnsicherung"?

Trotz gleicher Höhe schmerzen Verluste mehr, als Gewinne freuen. (loss Aversion)

Was kennzeichnet die Entscheidungsanomalie der "Kontrollillusion"?

Menschen überschätzen ihre Einflussmöglichkeiten, selbst wenn sie wissen dass ein Ergebnis vom Zufall abhängt.

 

Was kennzeichnet die Entscheidungsanomalie des "Myopisches Verhaltens"?

Die Tendenz zukünftige Verhaltenskonsequenzem im Unterschied zu den gegenwärtigen Konsequenzen zu unterschätzen. Zum Beispiel beim Rauchen oder der Altersvorsorge

Was kennzeichnet die Entscheidungsanomalie des "Opportunity Cost Effekts"?

Opportunitätskosten werden niedriger als gleich hohe, direkte Geldkosten eingeschätzt. Nutzenverlust durch nicht-gewählte Alternativen.

Was kennzeichnet die Entscheidungsanomalie des "Outcome Bias"?

Die Entscheidung wird aufgrund des Ergebnisses bewertet und nicht auf Grundlage der zum Entscheidungszeitpunkt gegebenen Wahrscheinlichkeiten. Z.B. Kritik wenn ein Karnevalszug wegen Sturmwarnung abgesagt wird, und dann doch gutes Wetter war.

Was kennzeichnet die Entscheidungsanomalie des "Recency-Effekts (Spitze-Ende-Regel)"?

Ist das Ende einer Efahrung angenehm, bleibt das komplette Ereignis in guter Erinnerung. (Ende wird stärker gewichtet)

Was kennzeichnet die Entscheidungsanomalie des "Rückschaufehlers" Hindsight Bias?

Die Tendenz nach einem Ereignis die Erinnerung so zu ändern, dass eben dieses Ereignis eintreffen musste.

Die Umfrage hätte man sich sparen können, das Ergbnis war doch schon vorher klar. (Geschichte mit den Soldaten aus unterschiedlichen Schichten)

Was kennzeichnet die Entscheidungsanomalie der "Sunk-cost Effektes"?

Wenn schon einiges investiert wurde, halten die Menschen an ihrer Entscheidung fest und investieren noch mehr, obwohl die Aussichten schlecht sind.

Worin zeigen sich zum Beispiel menschliche Grenzen der Informationsverarbeitung?

Viele Menschen

  • haben Probleme Wahrscheinlichkeitsrechnungn zu verstehen, oder Informationen entsprechend zu verarbeiten,
  • haben Prbleme mit Inflation oder Zinseszins,
  • sind lineare Entwicklungen gewohnt und haben Probleme mit exponetiellem Wachstum etc.

Was sind Heuristiken?

Entscheidungsregeln (Faustregeln), die Menschen nutzen, um komplexe Entscheidungsprozesse zu vereinfachen.

Welche Heuristiken sind die häufigsten und empirisch am besten belegt?

  • Verfürgbarkeitsheuristik
  • Repräsentativitätsheuristik
  • Ankerheuristik
  • Affektheuristik
  • Rekognistionsheuristik

Was besagt die Verfügbarkeitsheuristik?

Dass bei Urteilfindung solche Informationen stärker gewichtet werden, die dem Gedächtnis leicht zugänglich sind.

(aktuell passiert, besonders lebendig in Erinnerung) Autofahren statt fliegen nach dem 11 September = mehr Verkehrstote

Was besagt die Repräsentativitätsheuristik?

Sachverhalte werden nach ihrer Ähnlichkeit mit dem Prototyp für die jeweilige Kategorie beurteilt.

Stereotypen & Kopfschmerzen als Symptom für einen Tumor etc.

Was besagt die Ankerheuristik?

Die Wahrscheinlichkeitseinschätzung und Entschiedungsfinung, wird von einem Ausgangswert (Anker) abhängig gemacht. Zum Beispiel ob etwas günstig oder teuer ist.

(Experiment mit Sozialversicherungsnummer/Wein bzw. mit Geld bezahlen oder Geld bekommen für Poetry)

Was besagt die Affektheuristik?

Das Entscheidungsalternativen nach ihren angenehmen oder unangenehmen Konsequenzen beurteilt werden, ohne die Auftretenswahrscheinlichkeit richtig einzuschätzen.

Wird gern von der Versicherungsbranche genutzt

Was besagt die Rekognitionsheuristik?

Das Menschen sich eher für das bekannte, als das unbekannte entscheiden, in der Annahme es habe den höheren Wert.

Aus welchen 4 Komponenten bestehen (je nach Theorie)  Emotionen?

  • subjektive Erleben (Gefühl im engeren Sinne)
  • physiologische Komponente (Z.B. beschleunigter Herzschlag
  • Gedanken, die mit dem Gefühlserleben verbunden werden
  • Verhaltensaspekte (Veränderunge der Körperhaltung, Mimik etc.)

Warum berücksichtigen ökomishce Theorien Emotionen?

Weil die Informationsverarbeitung des Menschen durch Gefühle beeinflusst werden. (Trennung von Fühlen & Denken nicht haltbar)

Wie verschätzen sich Menschen bezüglich ihrer Emotionen bei einer Entscheidung?

  • Sie überschätzen die Dauer der Emotion
  • Sie überschätzen die Intensität einer Emotion
  • Es besteht eine Tendenz, die gegenwärtigen Gefühle als die künftigen anzunehmen

Was belegen Diktatorspiele?

  • Menschen auch kooperativ entscheiden.
  • Menschen Gerechtigkeitsüberlegungen einbeziehen.
  • Menschen nicht nur nach Nutzen und Erwartung entscheiden.