Di10/2


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Cartes-fiches 132
Langue Deutsch
Catégorie Philosophie
Niveau Université
Crée / Actualisé 19.01.2015 / 15.03.2023
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0001 Was ist eine Schichtstufenlandschaft?

Eine Landschaftsform, die dort ausgebildet ist, wo sich in der Schichtfolge der Wechsel von widerstandsfähigen Stufenbildnern und morphologisch weichen Sockelgesteinen mehrfach wiederholt. 

0003 Natürliche Bodenfunktionen? (3 Hauptpunkte mit vielen Unterpunkten)

- Lebensgrundlage und Lebensraum für Menschen, Tiere, Pflanzen und Bodenorganismen

    - Bestandteil des Naturhaushalts, insbesondere mit seinen Wasser- und Nährstoffkreisläufen

    - Abbau-, Ausgleichs und Aufbaumedium für stoffliche Einwirkungen aufgrund der Filter-, Puffer- und Stoffumwandlungseigenschaften, insbesondere auch zum Schutz des Grundwassers

0004 Funktionen von Böden (3 Stck.)

 

1. Natürliche Bodenfunktionen 

2. Funktion als Archiv der Natur- und Kulturgeschichte  

3. Nutzungsfunktionen als Rohstoffe, Land- und Forstwirtschaft, wirtschaftliche und öffentliche Nutzungen, Verkehr, Ver- und Entsorgung 

0005 Gefährdung von Böden?

Gefährdung durch Industrie, Gewerbe, Siedlung und Verkehr

  • Imissionen über den Luftpfad und den Wasserpfad
  • Ablagerung fester und flüssiger Abfälle
  • Versiegelung 
  • Flächenverbrauch (ca. 130 ha/Tag, ca. 475 km2/Jahr = 0,1 % der Gesamtfläche)

Gefährdung durch die Landwirtschaft und Forstwirtschaft

  • Eintrag von Pflanzenschutzmitteln und Pflanzennährstoffen
  • Eintrag von Schadstoffen durch Ablagerung von Klärschlämmen und Düngemitteln
  • Bodenverdichtung (z. B. mit land-, forstwirtschaftlichen Maschinen)
  • Bodenerosion (ohne Landwirtschaft gäbe es in Mitteleuropa kaum Bodenerosion)

0006 Umlagerungsbildungen(Geschiebedecksand)?

geschiebeführende, ungeschichtete, polygenetische Lage (Decke) aus unterschiedlichen Sandkörnungen,  meist Schluffhaltig, die im Periglazial unterschiedlichen kryogenen, fluvialen, äolischen, pedogenen oder biogenen Umwandlungsprozessen ausgesetzt war, carbonatfrei, meist < 1m mächtig; 

wenn über eiszeitlichem Sand, dann schluffiger als dieser;

wenn über Geschiebelehm, dann sandiger und tonärmer, aber schluffiger als dieser

 

Beispiel:  Flugsand über kryoturbaten schluffigen Lehmen (Kryobatlehmen) über Schmelzwassersanden.

0007 Bodenhorizonte und ihre Symbole?

  • Bodenhorizonte sind durch Prozesse der Bodenbildung aus dem Gestein gebildete, horizontale Lagen (Bereiche oder Zonen) eines Bodens, deren Merkmale sich bei der Geländeansprache erkennen lassen.
  • Die charakteristische Abfolge von Bodenhorizonten bestimmt die boden-systematischen Einheiten.
  • Die Bodenhorizonte werden mit Großbuchstaben (Hauptsymbole) gekennzeichnet, die durch Kleinbuchstaben (Zusatzsymbole) näher beschrieben werden.
  • Vorangesetzte Kleinbuchstaben beschreiben geogene oder anthropogene Merkmale, nachgestellte Kleinbuchstaben kennzeichnen pedogene Merkmale.
  • Nicht alle Horizontsymbole können frei kombiniert werden (Kartieranleitung, AG BODEN 2005).

0008 Glaziale Ausgangssubstrate der Bodenbildung? (3 Stck.)

  • Geschiebemergel (Till) 

  • Geschiebelehm 

  • Geschiebesand 

0009 Was sind fossile Böden?

Böden, die sich in früheren geologischen Epochen unter andersartigen Bedingungen bildeten und durch neue Sedimente überdeckt und in ihrer weiteren Entwicklung unterbrochen wurden.

0010 Was sind polygenetische Böden?

Reliktböden an der Erdoberfläche, welche nunmehr einer Bodenentwicklung mit heutigen Bedingungen entspricht.

0011 Die Mineralkörner unsere Böden unterteilt man in...?

Grobboden  (>2 mm, z.B. Steine)

Feinboden    (< 2mm), 

    Sand (körnig)            (2 – 0,63 mm)

    Schluff (mehlig)            (0,63 – 0,002 mm)

    Ton (feucht klebrig)        (< 0,002 mm)

0012 Waldhumusformen?

Die Waldhumusform beschreibt den Aufbau der Horizonte der organischen Auflage und des oberen Mineralbodenhorizonts.

0101 Perkolierendes Wasser?

Sickerwasser

z.B. bei Podsol

typisch für gemäßigte Zone

0102 Ascendierendes Wasser?

Kapillar nach oben steigendes Wasser (Verdunstungswasser)

typisch für Tropen

Salze und Karbonate werden nach oben transportiert

->Kalkrete für Pflanzen schwer durchdringbar

0103 Oberflächenwasser?

Erodierendes Wasser (Nährstofftransport)

->Kolluvisole (Umgelagerte Stoffe (Humus) werden in Senken abgelagert)

0104 Stagnierendes Wasser?

Grundwasser ->Gley

Stauwasser ->Pseudogley

0105 Was ist Boden? Nennen Sie eine bodenkundliche Definition.

nach BBodSchG (Bodenschutzgesetz)

§ 2 (1) Boden im Sinne dieses Gesetzes ist
die obere Schicht der Erdkruste,
soweit sie Träger der in Absatz 2 genannten Bodenfunktionen ist,

einschließlich der flüssigen Bestandteile (Bodenlösung) und der gasförmigen Bestandteile (Bodenluft),
ohne Grundwasser und Gewässerbetten 

0106 Faktoren der Bodenbildung? (6 Stck.)

Relief

Klima

Zeit

Tiere

Mensch

Gestein

0107 Wichtige Prozesse der Pedogenese (Bodenbildung)?

Entkalkung

Humusbildung

Verbraunug

Tonverlagerung (Lessivierung)

Podsolierung

(Pseudo-)Vergleyung

0108 Aus welchen Phasen besteht das Mehrphasensystem Boden?

ca 49,5% fest -> Substanzvolumen

ca 0,5% belebt -> Substanzvolumen

ca 25% flüssig -> Porenvolumen

ca 25% gasförmig -> Porenvolumen

0109  Was sind Bodenfunktionen, woher stammt der Begriff?

Produktionsfunktion

Regelungsfunktion

Lebensraumfunktion

Geschichtliche Funktion

Standortfunktion

0110 Welche Funktion gemäß BBodSchG haben Böden? Nennen Sie jeweils Beispiele! 

1. natürlicheFunktionen

  •  Lebensgrundlage und Lebensraum für Menschen, Tiere, Pflanzen und Bodenorganismen,

  •  Bestandteil des Naturhaushalts, insbesondere mit seinen Wasser- und Nährstoffkreisläufen,

  •  Abbau-, Ausgleichs- und Aufbaumedium für stoffliche Einwirkungen auf Grund der Filter-, Puffer-, und Stoffumwandlungseigenschaften, insbesondere auch zum Schutz des Grundwassers

    2. FunktionenalsArchivderNatur-undKulturgeschichte

    3. Nutzungsfunktionenals

  •  Rohstofflagerstätte

  •  Fläche für Siedlung und Erholung

  •  Standort für die land- und forstwirtschaftliche Nutzung

  •  Standort für sonstige wirtschaftliche und öffentliche Nutzungen,

Verkehr, Ver- und Entsorgung

0111 Was bedeutet der Boden ist ein Filter-, Puffer- und Transformationssystem?

Filterung, fester und flüssiger Stoffe (mechanisch)

Pufferung, durch Adsorption und Fällung (physiko-chemisch)

Transformation, durch Um und Abbau (mikrobiell / mikrochemisch)

0201 Welche Tonminerale weisen mehr Kalium-Strukturionen auf? (Illit, Smectit, Glimmer)

Glimmer, illit, Smectit (von viel zu wenig)

0202 Wie verwittern Gesteine? Wie entsteht Mineralneubildung?

Chemische/ Physikalische Verwitterung

 

0203 Welche Verwitterungsneubildungen sind für Böden typisch?    

Tonminerale

Oxide der Elemente Eisen, Mangan, Aluminium und Silicium

Minerale der Elemente Calcium und Natrium

0204 Was ist das Charakteristikum von 2-Schicht-TM und 3-Schicht-TM?    

2-Schicht-TM : Tetraeder+Oktaeder; nur Kantenladung/ keine Schichtladung

keine Zwischenschicht; dioktaedrisch

3-Schicht-TM: Tetraeder+Oktaeder+Tetraeder; haben Kanten- und Schichtladung

können KAK

0205  Durch welche Parameter unterscheiden sich unterschiedliche TM?    

Schichtladung/Kantenladung

Oberfläche

Basisabstand

Ladungsart

Quell/Schrumpffähig

Besetzung der Zwischenschichten

0206  Was ist der wesentliche Unterschied zwischen Vermiculit und Smectit?

Smectit: hohe Schichtladung /

größerer Basisabstand /

kann mehr Quellen/Schrumpfen

bisschen größere Oberfläche

Vermiculit: höhere Schichtladung

0207  Warum tragen TM eine negative Ladung?

isomorpher Ersatz (Si4+ durch Al3+ ausgetauscht)

immer negative Kantenladung (Endschicht O2-

0208 Erläutern Sie den Begriff Basisabstand bei Tonmineralen. Was bezeichnet der Begriff Zwischenschichtraum? 

Basisabstand: vom Beginn der ersten Tetraederschicht bis zum Beginn der nächsten Tetraederschicht (komplette Schicht + Zwischenschicht)

Zwischenschichraum: wo der Kationenaustausch stattfindet (wo die Kationen/Wasser eingelagert werden)

0209  Welcher Prozess der Vermiculite wird als K-Fixierung bezeichnet?

Kann durch K+ Zufuhr kontrahieren (1 nm), K+-Fixierung und Übergang zu Illiten

0210 Was versteht man unter austauschbaren Ionen?    

X

0211  Welches TM ist typisch für stark verwitterte Böden und warum?

Kaolinit

0212 Sortieren Sie die TM nach zunehmender Fähigkeit bei Vorhandensein von Wasser aufzuweiten?

(Allophane), Smectit, Vermiculit, Halloysit (von viel zu wenig)

0213 Was versteht man unter Quellen und Schrumpfen von TM?    

Aufnahme und Abgabe von H2O in den Zwischenschichten

0214 Für welche Bodeneigenschaften sind TM verantwortlich, warum?    

Nährstoffgehalt

Filter/Pufferfunktion

sind wichtige Ladungsträger im Boden    

  • Quellung und Schrumpfung => Gefügebildung, Aggregate, Poren

  • –  Konsistenz => Aggregatstabilität und Bearbeitbakeit

  • –  Oberflächenladung und Ionenbelegung => Kolloidchemie, Gefügebildung, Verlagerung, Austauschprozesse

  • –  Porenvolumen und Porengrößenverteilung => Wasser- und Lufthaushalt

  • –  Kationenaustauschkapazität => Nährstoffspeicherung und Verfügbarkeit, Schadstoffsorption 

0215 Wie entstehen TM in Böden?    

Verwitterung und Mineralneubildung(Neogenese)

0216  Aus welchen geogenen Mineralen entstehen Tonminerale?  

Schichtsilikate: Glimmer (Biotit, Muskovit); Gerüstsilikate: Feldspäte (Orthoklas K‐ Feldspat; Plagioklas Ca‐Na‐Feldspat) 

0217  Welche Größe haben TM?    

< 2 μm Äquivalentdurchmesser    

0218  Welche Rolle spielen Tonminerale in Böden?    

Wasserbindung, Gefügebildung, Nährstoffadsorption, Schadstoffretention