Definitionen etc.

Mark Emery

Mark Emery

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Langue Deutsch
Catégorie Pédagogie
Niveau Université
Crée / Actualisé 13.01.2014 / 17.05.2015
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Direkte Instruktion

lehrerzentrierter, überwiegend frontal orgaisierter Unterricht

Offener Unterricht

Unterricht mit Betonung der Selbstregulation und mit hohen Anteilen an Projekt-, Gruppen- und Freiarbeit

These 1.1.

Mischwald ist besser al Monokultur

Definition 1: Guter Unterricht

ist Unterricht, in dem

1. im Rahmen einer demokratischen Unterrichtskultur

2. auf der Grundlage des Erziehungsauftrags

3. und mit dem Ziel eines gelingenden Arbeitsbündnisses

4. eine sinnstiftende Orientierung

5. und ein Beitrag zur nachhaltigen Kompetenzentwicklung aller Schülerinnen und Schüler geleistet wird

Demokratischer Unterricht

Unterricht soll die Mündigkeit und die Solidarität der Schülerinnen und Schüler entwickeln helfen

Erziehungsauftrag

Die Lehrer tragen Verantwortung für die Könnenserfahrungen ihrer Schüler. Die Schüler tragen die Verantwortung für die  Erfolgserlebnisse ihrer Lehrer

Arbeitsbündnis

Ein Arbeitsbündnis zwischen Lehrer und Schüler

Sinnstiftende Orientierung

Unterricht soll die Urteilskraft wecken, den Geschmack bilden und zum Aufrechten Gang befähigen. Es geht darum die Persönlichkeit des Schülers zu stärken und ihm ein Identifikationsangebot für die Bewältigung seiner persönlichen Entwicklungsaufgaben zu machen.

Nachhaltige Kompetenzentwicklung

SchülerInnen sollen Hilfen for den systematischen Wissens- und Könnensaufgaben zu geben.

Lehrerorientierung

Unterricht darf nicht nur aus Perspektive der SuS gesehen werden. Auch für die Lehrer muss ein humaner Arbeitsplatz geschaffen werden. 

Zehn Merkmale guten Unterrichts

1. Klare Strukturierung des Unterrichts (Prozess-, Ziel- und Inhaltsklarheit; Rollenklarheit, Absprache von Regeln, Ritualen und Freiräumen)

2. Hoher Anteil eachter Lernzeit (durch gutes Zeitmanagement, Pünktlichkeit; Auslagerung von Organisationskram; Rhytmisierung des Tagesablaufs)

3. Lernförderliches Klima (durch gegenseitigen Respekt, verlässlich eingehaltene Regeln, Verantwortungsübernahme, Gerechtigkeit und Fürsorge)

4. Inhaltliche Klarheit (durch Verständlichkeit der Aufgabenstellung, Plausibilität des thematischen Gangs, Klarheit und Verbindlichkeit der Ergebnissicherung)

5. Sinnstiftendes Kommunizieren (durch Planungsbeteiligung, Gesprächskultur, Sinnkonferenzen, Lerntagebücher und Schülerfeedback)

6. Methodenvielfalt (Reichtum an Inszenierungstechniken; Vielfalt der Handlungsmuster; Variabilität der Verlausformen und Ausbalancierung der methodischen Grossformen)

7. Individuelles Fördern ( durch Freiräume, Geduld und Zeit; durch innere Differenzierung und Integration; durch individuelle Lernstandsanalysen und abgestimmte Förderpläne; besondere Förderung von Schülern aus Risikogruppen)

8. Intelligentes Üben (durch Bewusstmachen von Lernstrategien, passgenaue Übungsaufträge, gezielte Hilfestellungen und "überfreundliche" Rahmenbedingungen)

9. Transparente Leistungserwartungen (durch ein an den Richtlinien oder Bildungsstandards orientiertes, dem Leistungsvermögen der Schülerinnen und Schüler entwsprechendes Lernangebot und zügige förderorientierte Rückmeldung zum Lernfortschritt)

10. Vorbereitete Umgebung (durch gute Ordnung, funktionale Einrichtung und brauchbares Lernwerkzeug)

Definition 2: Merkmale guten Unterrichts

Sind empirisch erforschte Ausprägungen von Unterricht, die zu dauerhaft hohen kognitiven, affektiven und/oder sozialen Lernergebnissen beitragen.

Definition 3: Gütekriterien bzw. Kriterien guten Unterrichts

Sind theoretisch begründete und in Kenntnis empirischer Forschungsergebnisse formulierte Massstäbe zur Beurteilung der Unterrichtsqualität. 

Definition 4: Indikatoren

Beschreiben konkret und beochtbar, woran Wissenschaftler das im theoretischen Konstrukt definierte Phänomen in der Wirklichkeit festmachen. 

Definition 5: Bildungsstandards

Sind bildungspolitisch gewollte, anhand von landesweit oder auch international geeichten Messinstrumenten kontrollierbare Kompetenzniveaus, die die Schülerinnen und Schüler auf der Grundlage eines differenzierten Bildungsangebots der Schule in einem bestimmten Alter erreicht haben sollten. 

Definition 6: Unterricht ist dann klar strukturiert

wenn das Unterrichtsmanagement funktionert und wenn sich ein für Lehrer und Schüler gleichermassen gut erkennbarer "roter Faden" durch die Stunde zieht.

These 2.1.

Allgegenwärtigkeit, Reibungslosigkeit und Schwung helfen dem Lehrer, unruhige Klassen zum Lernen zu bringen.

Definition 7: Die "echte Lernzeit" (time on task)

ist die vom Schüler tatsächlich aufgewendete Zeit für das Erreichen der angestrebten Ziele.

Definition 8: Ein lernförderliches Klima

bezeichnet eine Unterrichtsatmosphäre, die gekennzeichnet ist durch:

1) gegenseitigen Respekt,

2) verlässlich eingehaltene Regeln,

3) gemeinsam geteilte Verantwortung,

4) Gerechtigkeit des Lehrers gegenüber jedem Einzelnen und dem Lernverband insgesamt,

5) und Fürsorge des Lehrers für die Schüler und der Schüler untereinander.

Definition 9: Inhaltliche Klarheit

liegt dann vor, wenn die Aufgabenstellung verständlich, der thematische Gang plausibel und Ergebnissicherung klar und verbindlich gestaltet worden sind.

Vertikaler Transfer 

liegt dann vor, wenn von basalen Kenntnissen aus "hochgestiegen" wird zu anspruchsvolleren Fragen und zu Vorgriffen in der Ordnung des Lehrplans. Dies wird in Anlehnung an Robert M. Gagné auch als kumulatives Lernen bezeichnet.

Horizontaler Transfer

liegt dann vor, wenn erworbenes Wissen und Können aus dem einen in den anderen Bereich "hinübergeschaufelt" und dort sinnvoll angewendet wird. 

Definition 10: Sinnstiftendes Kommunizieren

bezeichnet den Prozess, in dem die Schüler im Austausch mit ihren Lehrern dem Lehr-Lern-Prozess und seinen Ergebnissen eine persönliche Bedeutung geben.

Definition 11: Schülerfeedback

ist ein Verfahren zum Sammeln von Rückmeldungen über Qualität von Lehr-Lern-Prozessen. 

  • bei dem das Ziel, der Gegenstand und die Form der Rückmeldung zwischen dem Lehrer und den Schülern vereinbart werden (Arbeitsbündnis)
  • bei dem die Daten methodisch kontrolliert erhoben, aufbereitet und ausgewertet (Evaluation) werden
  • und an die Schüler zurückgemeldet werden (Veröffentlichung)
  • um daraus Konsequenzen für die zukünftige Unterrichtsarbeit zu ziehen (Aktion)

Definition 12: Methodenvielfalt

liegt dann vor,

1) wenn der Reichtum der verfügbaren Inszenierungstechniken genutzt wird,

2) wenn eine Vielfalt von Handlungsmustern eingesetzt wird,

3) wenn die Verlaufsformen des Unterrichts variabel gestaltet werden

4) und das Gewicht der Grundformen des Unterrichts ausbalanciert ist.

These 2.3.

Es besteht nicht der geringste Anlass, vor einem Zuviel an Methodenvielfalt zu warnen. 

These 2.4.

Die Mischung machts

Definition 13: Individuelles Fördern

heisst, jeder Schülerin und jedem Schüler 

1) die Chance zu geben, ihr bzw. sein motorisches, intellektuelles, emotionales und soziales Potenzial umfassend zu entwickeln

2) und sie bzw. ihn dabei durch geeingete Massnahmen zu unterstützen (durch die Gewährung ausreichender Lernzeit, durch spezifische Fördermethoden, durch angepasste Lernmittel und gegebenenfalls durch Hilfestellungen weiterer Personen mit Spezialkompetenz).

These 2.5.

Wirkliche Könner können mehr, als sie wissen.

Definition 14: Übungsphasen

des Unterrichts sind intelligent gestaltet, 

1) wenn ausreichend oft und im richtigen Rhythmus geübt wird,

2) wenn die Übungsaufgaben passgenau zum Lernstand formuliert werden,

3) wenn die Schüler Übekompetenz entwickeln und die richtigen Lernstrategien nutzen

4) und wenn die Lehrer gezielte Hilfestellungen beim Üben geben.

These 2.6.

Es ist wichtiger, dass der Stoff bei den Schülern ankommt, als dass Sie mit dem Stoff durchkommen.

Leistung

= Lernangebot + Leistungsvermögen + Einsatz

Definition 15: Transparenz der Leistungserwartungen 

besteht darin,

1) den Schülern ein an den gültigen Richtlinien oder an Bildungsstandards ausgerichtetes und ihrem Leistungsvermögen angepasstes Lernangebot zu machen,

2) dieses Angebot verständlich zu kommunizieren und zum Gegenstand eines Arbeitsbündnisses zu machen.

3) und ihren nach formellen und informellen Leistungskontrollen zügig Rückmeldungen zum Lernfortschritt zu geben.

These 2.7.

Kein Schüler wird dadurch kläger, dass er alle Nase lang auf seinen Leistungsstand überprüft wird. 

These 2.8.

Der Klassenraum ist das materialisierte Curriculum des Unterrichts.

Definition 16: Klassen- und Fachräume sind "vorbereitete Umgebungen", wenn sie

 

1) eine gute Ordnung,

2) eine funktionale Einrichtung

3) und brauchbares Lernwerkzeug bereithalten, sodass Lehrer und Schüler 

4) den Raum zu ihrem Eigentum machen,

5) eine effektive Raumregie praktizieren

6) und erfolgreich arbeiten können.

These 2.9.

Viele - nicht alle - Wege führen nach Rom

Definition 17: Ein Arbeitsbündnis

ist ein didaktisch-sozialer Vertrag zwischen dem Lehrer und seinen Schülern über die im Unterricht geltenden Rechte und Pflichten und die zu erbrigenden Leistungen.

Erfahrungswissen

Praxis- oder Handlungswissen. Ist immer Ihr persönliches Wissen. Es ist kein verdünnter Aufguss des Theoriewissens (obwohl es Splitter davon enthalten kann), sondern eine eigenständige, zumeist inhaltlich reiche, von Ihnen selbst hergestellte Wissensform. Wird auch als Erfahrungsschatz bezeichnet.

Theoriewissen

Wissenschaftswissen. Enthält systematisch hergeleitete, zum Teil auch empirisch abgesicherte Information über die Wirklichkeit der Welt, in unserem Falle also über den Unterricht. Zeigt uns, dass hinter dem Tellerrand unserer Erfahrungswissen die Welt noch nicht zu ende ist.