Wann Arbeit krank macht (1)

Psychologische Analyse

Psychologische Analyse

Yannic Jürgensen

Yannic Jürgensen

Kartei Details

Karten 56
Sprache Deutsch
Kategorie BWL
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 16.10.2012 / 20.05.2018
Weblink
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Stress verursacht..

wachsendes VWL Problem

Definiere Stress

Stress ist ein ungleichgewichtszustand zwischen Anforderungen/Angeboten und den persönlichen Handlungsmöglichkeiten/Bedürfnissen.

Dieser Ungleichgewichtszusatand ist perönlich bedeutsam und wird von der Person als unangenehm erlebt.

Zeige das vereinfachte Stressmodell

Siehe Grafik

Was ist ein Stressor

Bestimmte Anforderungen der Umgebung oder Tätigkeit wirken auf eine Person ein.

Nenne die 5 Stressorkategorien

- Arbeitsaufgaben

- Arbeitsorganisation

- Die physischen Bedingungen

- Die sozialen Bedigungen

- Die organisationalen Bedingungen

Zeige 5 Beispiele zum Stressor "Arbeitsaufgaben"

- Eintönige, uninteressante Arbeit (qualitative Unterforderung)

- Zu komplexe Aufgaben (qualitative Überforderung

- Gefährliche Arbeitsaufgaben

- Emotionsarbeit (Selbstbeherrschung ggü. schwierigen Personen)

- Dilemma Situationen (Bsp. Busfahrer)

Zeige 6 Beispiele zum Stressor "Arbeitsorganisation"

- Intensität (hoher Zeitdruck, Daueraufmersamkeit 15. Min. max.)

- Exakt vorgeschriebenes Tempo

- Mangelhafte Werkzeuge/Material/Informationen

- Häufige Unterbrechungen oder Abhängigkeiten

- Konzentrationsanforderungen

- Unsicherheit wie Aufgaben zu erledigen sind

Zeige 2 Beispiele zum Stressor "Physische Bedingungen"

- Umgebungsbedingungen (Lärm, Hitze etc.)

- Einseitige Körperhaltung (ständiges Stehen, Arbeit über Kopf etc.)

Zeige 3 Beispiele zum Stressor " Soziale Bedingungen"

- Unfaire Behandlung

- Konflikte / Mobbing

- Zu grosse Abhängigkeit ("Kooperationszwänge")

Zeige 5 Beispiele zum Stressor "Organisationale Bedingungen"

- Status und Anerkennung

- Informationspolitik

- Lohnpolitik (Fairness)

- Zukunftsaussichten (Aufstieg; Sicherheit des Arbeitsplatzes)

- Ständige Umstellungen

Was ist ein möglicher 6ter Stressor mit Erklärung?

-Befürchtungen:

Bereits die Angst oder Befürchtungen vor Fehlern und Versagen ist bereits ein sehr starker Stressor.

Zeige grafisch die Balance zwischen Anstrengung und Belohnung (inkl. Bezeichnungen)

Gratifikationskrise

Wichtig zu beachten im Zusammenhang mit Stressoren:

Stressoren führen nicht immer zu einer Stressreaktion, sondern sie erhöhen die Wahrscheinlichkeit für eine Stressreaktion!

- Wir sind sehr belastbar

- Wir haben ressourcen zur Verfügung

- Wir kennen bereits viele Stressoren und zeigen oft adäquates Verhalten (Coping)

->Oft führt eine Kombination von Stressoren zu Stress.

Definiere Ressourcen

Merkmale der Tätigkeit und der sozialen Umgebung, die die Beziehung zwischen Stressoren und Stressreaktionen verändern können.

Welche zwei Ressourcen Kategorien gibt es?

Personale Ressourcen und Situationale Ressourcen

Charakterisiere "personale Ressourcen"

- Gesundheit

- Erfahrung

- Selbstvertrauen

- Persönlichkeit (Selbstwert, Optimismus, Selbstwirksamkeit, Extraversion etc.)

Charakterisiere "situationale Ressourcen"

- Einflussmöglichkeiten (auch Kontrolle genannt)

- Soziale Unterstützung

Zeige das Karasek-Model auf

siehe Bild

3 Unterkategorien zur sozialen Unterstützung

- Emotionale Unterstützung (Verständnis, Wertschätzung, Mitgefühl)

- Instrumentale Unterstützung (Direkte Hilfe: Arbeit abnehmen, Hilfe zur Problemlösung: Gemeinsame Analyse, Informationen Ratschöäge aber nur wenn erwünscht!)

- Geselligkeit (sich "aufgehoben fühlen" in sozialen Aktivitäten, Ablenkung)

Was wird unter dysfunktionaler sozialer Unterstützung verstanden?

Vom Sender gut gemeint, vom Empfänger nicht geschätzt.

Hilfe wird gegeben, aber ewige Dankbarkeit erwartet, mit abschätzendem Blick, ist vom Empfänger nicht gewünscht.

Fazit: hängt negativ mit Befinden zusammen und hängt positiv mit sozialen Stressoren zusammen

Definiere Coping

Versuch, die Konsequenzen von Stressoren oder Stress zu vermeiden, zu minimieren oder damit umzugehen. = Bewältigungsverhalten

Zeige die Handlungssequenz zum Coping auf

Was ist passiert?

Kenne ich diese Situation?

Welche Erfahrungen habe ich mit diesem Stressor?

--> Handlung

Welche zwei Copingarten gibt es?

Gefühlsbezogenes Coping und Problembezogenes Coping

Beispiele für gefühlsbezogenes Coping

Ablenken, Entspannen, Trinken, rauchen, Grübeln, dem Ärger Luft machen

Beispiele für problembezogenes Coping

Ressourcen aktivieren

Genaue Analyse des Problems

Prioritäten setzen

Ziele überprüfen

Vor- und Nachteil von gefühlbezogenem Coping

Gut als erste Reaktion, vor allem bei starker Erregung (Sinnvoll in katastrophalen Situation)

Oft schlecht als bleibende Reaktion, da Stressor nicht bewältigt wird

Vor- und Nachteil problembezogenes Coping

Schwierig als erste reaktion

Sollte als zweite Reaktion erfolgen, wenn Situation anwendbar ist

Welche 3 Stressreaktionen werden kurzfristig ausgelöst?

Unangenehme Gefühle

Körperliche Erregung

Vereinfachtes Handeln

Beispiele für unangenehme Gefühle

Ärger, Wut, Angst, Überforderung, Kränkung

Beispiel für körperliche Reaktion

Ausschüttung der Stresshormone Adrenalin und Cortisol

Sympathikus wird aktiviert: Höherer Blutdruck, schnellere Herzaktivität, unwichtige Systeme werden abgeschaltet

= mehr Erregung und mehr Energie (positiv)

Aber: Chronischer Stress führt zu konstant hohen körperlichen Erregungen (keine erholungsphasen, Schlafstörungen, Kopf- und Rückenschmerzen etc)

Beispiele für vereinfachtes Handeln

Nur das Wichtige wird beachtet

Routine geht gut

Komplexes Problemlösen geht schlecht

Extremfall: Zielloses Agieren

Nenne 5 Beispiele für Stressverhalten

Sozialverhalten: Hilfeverhalten, Aggresivität, Konfliktverhalten, Sorglosigkeit, schlechte Kommunikation

- Führung: schlechtes Delegieren

- Gesundheit: Rauchen, Alk, Schlafmangel, riskantes Verhalten

- Entscheidung: das Nächstliegende, kurze Perspektive

- Arbeitsstrategien: Routineverfahren, Verminderung von Kontrolle

Nenne 5 langfristige Stressfolgen und ihre Quintessenz

- Psychosoziale Störung

- Wohlbefindensbeeinträchtigung

- Ärztliche diagnostizierte Erkrankungen

- Beeinträchtigtes Gesundheitsverhalten

- Reduzierte Aktivität und Handlungskompetenz

--> Produktivität auf Unternehmensebene

Stress hat gravierende Konsequenzen, wenn... (4)

- Die Stresssituation chronisch ist

- Eine Anpassung schwierig ist

- Die Nichtbewältigung der Anforderungen schwerwiegende Folgen hat

- Der Stress von einem Lebensbereich (z.B Arbeit) sich in andere (Privaleben) übertragt

Nenne 6 Charakteristiken von widerstandsfähigeren Personen

- Nehmen Umwelt positiv wahr

- Sind nicht feindselig und misstrauisch

- Sehen fehler und Rückschläge als normal an

- Gehen davon aus das dinge beeinflusst werden können und auch fähig dazu sind

- Sind emotional stabil

- Zeigen aktives, problemorientiertes Coping

Nenne die 5 Analysemethoden von Stress im Unternehmen

- Physikalische Methoden

- Einschätzung durch andere

- Nicht-reaktive Messung

- Physiologische Methoden

- Selbstberichte

Erläutere die physikalische Methode

z.B. Messung von Lärm oder Temperatur oder Helligkeit

--> klassische Arbeitspsychologie

Erläutere "Einschätzung durch andere"

z.B. Arbeitsanalyse durch Beobachtung

Vorteil: Viele Infos, objektive messung

Nachteil: Langwiriege Schulung, aufwendig, Urteilstendenzen

Erläutere " Nicht-reaktive Messungen"

z.B. Anzahl Fehltage aus Archiv, Anzahl zu betreuender Patienten im Spital, Anzahl Störungen im Unterricht, Fluktuation, Unfallstatistiken

Vorteil: Objektiv

Nachteil: Häufig unvollständig

Erläutere "Physiologische Methoden"

z.B. Hormone (Cortisol, Adrenalin), Blutdruck, herzrate

Vorteil: Objektive Stressparameter auf befindensebene

Nachteil: Bereitschaft der Probanden, teuer, viele Kontrollvariablen erforderlich