VWL I: Einführung in die VWL und Mikroökonomie

2. Semester BWL Bachelor, HTW Berlin

2. Semester BWL Bachelor, HTW Berlin


Set of flashcards Details

Flashcards 37
Language Deutsch
Category Macro-Economics
Level University
Created / Updated 26.01.2015 / 20.07.2020
Weblink
https://card2brain.ch/box/vwl_i_einfuehrung_in_die_vwl_und_mikrooekonomie
Embed
<iframe src="https://card2brain.ch/box/vwl_i_einfuehrung_in_die_vwl_und_mikrooekonomie/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>

Mit welcher Hilfe kann die errechnete Produktivität eine Aussage treffen?

- ist nur aussagekräftig wenn Vergleiche angestellt werden:

  • interpersoneller Vergleich
  • Betriebsvergleiche
  • Zeitvergleich (Änderung der Arbeitsprod. bei Zeitvorgabe)

- Voraussetzungen für einen Vergleich:

  • vergleichbare Tätigkeit
  • Produktionsergebnisse müssen von der Qualität her vergleichbar sein

 

Was besagt die Produktivität und wie kann sie berechnet werden?

- Maßstab um die mengenmäßige Wirtschaftlichkeit eines Produktionsfaktors, Betriebes oder der gesamten VW zu beurteilen

- P=Produktionsergebnis/eingesetzte Mittel

Wie kann die Arbeitsproduktivität erhöht werden und was muss beachtet werden?

- materielle Anreize

- immaterielle Anreize

- Aufbau- und Ablauforganisation

-> alle Maßnahmen müssen bzgl. ihrer Auswirkung auf die Rentabilität geprüft werden

Nennen Sie drei Berechnungsmethoden der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung und erklären Sie diese kurz.

- Entstehungsrechnung

  • ermittelt die einzelnen Wertschöpfungsbeiträge zum BIP und ermittelt die gütermäßige (BIP) und monetäre (VE) Seite

- Verwendungsrechnung

  • bezieht sich auf die gütermäßige Seite
  • ermittelt die inländische Verwendung und deren Außenbeitrag für das BIP

- Verteilungsrechnung

  • bezieht sich auf die monetäre Seite
  • ermittelt die Aufteilung des VE auf die Arbeitnehmerentgelte und auf die Einkommen aus UN-tätigkeit und Vermögen

Wie wird das VE berechnet? (Verteilunbgsrechnung)

   Arbeitnehmerentgelt
+ Einkünfte aus UN-tätigkeit und Vermögen
= Vollkseinkommen

Welche Quoten können aus dem VE errechnet werden und was besagen diese?

- Lohnquote = Anteile der Arbeitnehmerentgelte vom Volkseinkommen

  • Lohnquote = Arbeitnehmerentgelt x 100 / VE

- Gewinnquote = Anteile des Einkommens aus UN-tätigkeit und Vermögen vom Volkseinkommen

  • Gewinnquote = Einkommen (UN) x 100 / VE

- LQ + GQ = 100 % Immer!

- sagen nicht viel über die wirtschaftl. Situation aus, da es sich um eine Brutto- und keine Netto-Betrachtung handelt

- es wird nicht berücksichtigt, wie viele AN an der LQ bzw. wie viele UN an der GQ beteiligt sind

Nennen Sie zwei Multiplikatoren in einer geschlossenen VW und beschreiben Sie diese kurz.

- Investitionsmultiplikator

  • mit den beiden Sektoren privater HH und UN führt eine zusätzl. Investition über den Investitionsmultiplikator zu einem überproportionalen Anstieg des BIP

- Staatsausgabenmultiplikator

  • mit den drei Sektoren privater HH, UN und Staat führt eine zusätzl. Staatsausgabe über den Staatsausgabenmultiplikator zu einem überproportionalen Anstieg des BIP

Wie wird der Investitionsmultiplikator berechnet?

Y = C + I   (C = Konsum, I = Investition, Y = BIP)
C = c x Y   (c = Konsumquote/Anteil des Konsums am BIP)

Y = c x Y + I
Y - c x Y = I
dY = 1/1-c x dI

Wie wird der Staatsausgabenmultiplikator berechnet?

Y = C + I + G   (G = Staatsausgaben)

- C bezieht sich auf das verfügbare BIP Y--> C = c x Yv

- verfügbare BIP = gesamte produzierte BIP abzgl. Steuern --> Yv = Y - T (T = Steuern)

- abgezogene Steuern vom gesamten BIP --> T = t x Y (t = Steuernquote)

Y = c x (Y - t x Y) + I + G

--> dY = (1/1-c+ct) x dG

Nennen Sie die drei volkswirtschaftlichen Produktionsfaktoren.

- Arbeit

- Boden

- Kapital

Nennen Sie die Formen der Arbeitsteilungen.

= Zerlegung von Produktionsprozessen in Teilprozesse

a) berufliche Arbeitsteilung (aus Grundfertigkeiten sind eine Vielzahl an Berufen entstanden, Grund: Spezialisierungen)

b) gesellschaftlich-technische Arbeitsteilung (innerbetriebliche, zwischenbetriebliche, internationale)

Nennen und Beschreiben Sie kurz die Arten der Arbeitslosigkeit (Unterbeschäftigung).

  1. technologische = AL wird durch techn. Fortschritt hervorgerufen
  2. strukturelle = AL wird durch Nachfragerückgang in einzelnen Wirtschaftszweigen hervorgerufen
  3. friktionelle = freiwillige, kurzfristige AL
  4. konjunkturelle = AL wird durch Nachfragerückgang in der gesamten Bevölkerung/allen Wirtschaftszweigen hervorgerufen
  5. saisonelle = AL abhängig vom Wetter (Bsp. Agrarwirtschaft, Baubranche)

Nennen Sie kurz die wichtigen Indikatoren für die Arbeitsmarktlage.

- Arbeitslosenquote (AQ = (Arbeitslose x 100)/Erwerbspersonen

- stille Reserve (nicht gemeldete Arbeitslose)

- Zahl der Kurzarbeiter

- Zahl der "Schwarzarbeiter"

- Zahl der offenen Stellen

--> die Zahlen spiegeln nicht die offizielle Marktlage wieder

Nennen Sie die Formen der volkswirtschaftlichen Beschäftigung.

- Vollbeschäftigung

  • AQ < 3 % (Anzahl Arbeitslose gleich offene Stellen)

- Unterbeschäftigung

  • AQ > 3 % (Anzahl Arbeitslose höher als offene Stellen)

- Überbescäftigung

  • inländische Arbeitskräftepotential reicht nicht aus, um vorhanden Arbetsplätze zu besetzen -> Arbeitskräfte werden dringend gesucht
  • Anzahl Arbeitslose kleiner als offene Stellen

Nennen Sie die Arten der Bodenverwendung.

  1. Boden als Anbau (Agrarwirtschaft)
  2. Boden als Abbau (Bergbau)
  3. Boden als Standort für ein Unternehmen

Beschreiben Sie kurz den Inhalt des Ertragsgesetzes.

- stellt den Zusammenhang zw. Einsatz von Produktionfaktoren und dem Produktionertrag dar

- zeigt, wie sich mit zunehmenden Einsatz von Produktionsfaktoren der Gesamtbetrag, der Durchschnittsertrag und Grenzertrag entwickelt

Durchschnittsertrag = Gesamtertrag / eingesetzte Produktionsfakt.

Beschreiben Sie kurz die Indifferenzkurve.

- durch ein empirisches Experiment wird versucht, das beste Ergebnis mit Hilfe vier verschiedener Kombinationen zu ermitteln

-> alle Kombinationen aus den Produktionsfakt. Arbeit & Kapital, die auf der Indifferenzkurve (=Isoquante) liegen, ergeben den gleichen Produktionsetrag 

Was besagt die Isokostenlinie?

- alle Kombinationen aus den Produktionsfakt. Arbeit & Kapital, die auf der Isokostenlinie liegen, ergeben die gleichen Gesamtkosten

-> hierfür wird stets nach der Minimalkostenkombination gesucht

Was besagt die Minimalkostenkobnation und wie kann diese berechnet werden?

- zeichnet sich dadurch aus, dass das gewünschte Produktionsergebnis und die gewünschte Gesamtkostensumme von x GE erreicht werden

- Isokostenlinie als Tangente an die Indifferenzkuve anlegen (gleichsetzen)

Was besagt die Transformationskurve?

- alle Kombinationen von Konsum- und Investitionsgütern, die auf der Transformationskurve liegen, könen in einer VW mit den begrenzten Produktionsfaktoren realisiert werden

- erhöht/verringert sich die Produktion von Konsumgütern, so verringert/erhöht sich die Produktion von Investitionsgütern

Was besagen die Opportunitätskosten?

- Opportunitätskosten = Verzichtskosten

- ergeben sich aus der Transformationskurve

-> Gesetz der zunehmenden Opportunitätskosten

  • jede Ausweitung der Investitonsgüterproduktion um eine Einheit führt zu einem überproportionalen Anstieg der Opportunitätskosten

Was besagt das 1. Gossen'sche Gesetz?

- 1. Gesetz = Konsum eines Gutes

  • mit zunehmenden Konsum eines Gutes steigt das Gesamtnutzen bis zu einem Maximum an, bei weiteren Konsum fällt dieser
  • beschreibt die Entwicklung des Grenznutzen aus dem Gesamtnutzen (nimmt mit zunehmenden Konsum ab)

Was besagt die Indifferenzkurve und die Budgetgerade bei privaten Haushalten?

Indifferenzkurve:

  • alle Kombinationen von Faktoren zur Bedürfnissbefriedigung, die auf der Indifferenzkurve liegen, ergeben das gleiche Nutzenniveau

Budgetgerade:

  • alle Kombinationen von Faktoren zur Bedürfnissbefriedigung, die auf der Budgetgeraden liegen, ergeben die gleiche Ausgabensumme

- der Punkt, wo sich die Indifferenzkurve und die Budgetgerade schneiden, wird als Haushaltsgleichgewicht bzw. Nutzenmaximum bezeichnet

Nennen Sie die Arten von Märkten und beschreiben Sie diese kurz.

vollkommende Märkte (Theorie):

  • viele Marktteilnehmer
  • Markttransparenz
  • personelle und sachliche Homogenität

unvollkommende Märkte (Praxis):

  • Voraussetzungen wie bei vollkommenden Märkten liegen nicht vor
  • es gibt Monopole, Oligopole und Polypole

Was beschreibt die Preiselastizität der Nachfrage?

- es geht um die Veränderung der Nachfrage eines Gutes, wenn sich der Preis für dieses Gutes erhöht oder vermindert

e = Nachfrageänderung (Mengenänderung) / Preisänderung

Mengenänderung = dx/x

Preisänderung = dp/p

- gibt stets nur die Veränderung für ein Gut wieder, werden mehrere Güter betrachtet, spricht man von einer Kreuz-Preiselastizität

Nennen und beschreiben Sie kurz die 4 möglichen Formen der Elastizität der Nachfrage.

1) elastische Nachfrage (e > |1|)

  • Nachfrage reagiert stärker als die Preisänderung

2) unelastische Nachfrage (e < |1|)

  • Nachfrageänderung ist nicht so stark wie die Preisänderung

3) vollkommen unelastische Nachfrage (e = 0)

  • Nachfrage reagiert überhaupt nicht auf Preisänderung

4) proportional elastische Nachfrage (e = |1|)

  • Nachfrage verändert sich wie der Preis

Wie entsteht ein Marktgleichgewicht?

- entsteht, wo sich Nachfrage und Angebot in einem Punkt schneiden

- an dieser Stelle entsteht ein Gleichgewichtspreis und eine Gleichgewichtsmenge

Wonach können sich Märkte (Güterart) noch unterscheiden?

Faktormärkte:

  • Arbeitsmarkt
  • Immobilienmarkt
  • Geld- & Kapitalmark

Gütermärkte:

  • Konsumgütermärkte
  • Investitionsgütermärkte

Beschreiben Sie kurz die Konsumentenrente.

- alle Konsumenten, die sich auf der Nachfragekurve links vom Marktgleichgesicht befinden, erzielen einen finanziellen Vorteil, da sie weniger augeben müssen als sie beabsichigt hatten

-> es muss lediglich der Gleichgewichtspreis bezahlt werden, diese Ersparnis bezeichnet man als Konsumentenrente

KR= (Prohibitivpreis-Gleichgewichtspreis)xGleichgewichtsmenge / 2

Was besagt der Prohibitvpreis und die Sättigungsmenge?

Prohibitivpreis

  • Preis bei dem die Nachfrage = 0 ist

Sättigungsmenge

  • Menge bei der selbst bei einem Preis von 0 EUR keine zusätzliche Nachfrage entsteht

Beschreiben Sie kurz die Produzentenrente.

- alle Produzenten, die sich auf der Nachfragekurve links vom Marktgleichgesicht befinden, wären bereit gewesen einen geringeren als den Gleichgewichtspreis zu akzeptieren

-> sie erzielen damit einen finanziellen Vorteil, die Produzentenrente

PR= (Prohibitivpreis-A)xGleichgewichtsmenge / 2

Wie bildet sich der Preis beim Monopol?

- es gibt nur einen Anbieter auf dem Markt, wodurch Preise und Mengen weitestgehend selbst bestimmt werden können

- der maximale Gewinn wird im Cournotschen Punkt realisiert (es gilt Grenzerlös=Grenzkosten)

- Gewinnmaximum da, wo sich die Grafen der Grenzerlöse und - kosten schneiden

-> alles darüber hinaus würde die Kosten steigen lassen und Verluste verursachen

Wie bildet sich der Preis beim Oligopol?

- häufigste Marktform in Industrieländer

- relativ wenige Anbieter, von denen jeder einen relativ großen Marktanteil hat

- Unterscheidung enges und weites Oligopol

- Preisbildung durch Angebot und Nachfrage

Wodurch kann die Preisbildung beim Oligopol beeinflusst werden?

- am häufigsten durch Kartellbildungen (z.B. Preis-, Quoten- und Gewinnkartell)

Kartell = beteiligte UN bleiben rechtl. und wirtschaftl. selbstständig, nehmen aber Absprache vor, um den Wettbewerb zu beschränken

Nennen und beschreiben Sie kurz zwei Spezialkartelle.

Syndikatkartell

  • mehrere Produzenten gründen eine Verkaufsgesellschaft und verkaufen Produkte an diese
  • Produkte werden nur an diese Gesellschaft verkauft, wodurch ein Angebotsmonopol suggeriert wird

Submissionskartell

  • Preiskartell bei öffentl. Ausschreibungen

Welche Kartelle sind rechtlich zulässig?

Normierungskartell

  • UN sprechen lediglich die Normierung von techn. Geräten ab

Exportkartell

Durch welches Gesetz wird die Lohnbildung auf dem Arbeitsmarkt beeinflusst?

§ 9 Abs. 3 GG

  • Koalitionsfreiheit
  • Recht zur Bildung von Gewerkschaften und Arbeitgeberverbänden
  • Tarifautonomie (Staat darf sich grundsätzlich nicht in die Lohn- und Gehaltsbildung einmischen)
  • Recht zum Arbeitskampf (Streik, Aussperrung)