VWL01
Volkswirtschaftslehre I
Volkswirtschaftslehre I
Kartei Details
Karten | 61 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | VWL |
Stufe | Andere |
Erstellt / Aktualisiert | 05.03.2015 / 09.09.2015 |
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1.1 In welche Teilgebiete wird die Volkswirtschaftslehre üblicherweise unterteilt?
Die VWL wird üblicherweise in die Mikroökonomie und Makroökonomie unterteilt.
Die Mikroökonomie betrachtet dabei einzelwirtschaftliche Bereiche (z.B. Markt) bzw. Wirtschaftssubjekte (private Haushalte, Unternehmen, Staat).
Die Makroökonomie konzentriert sich dagegen auf gesantwirtschaftliche Bereiche wie z.B. Einkommen und Beschäftigung in einer Volkswirtschaft.
1.2 Was verstehen Sie unter Volkswirtschaft?
Darunter können allgemein die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen privaten Haushalten , Unternehmen und Staat innerhalb eines bestimmten Wirtschaftsraumes verstanden werden.
1.3 Die Volkswirtschaft arbeitet mit Modellen. Was ist ein Modell?
Eine vereinfachte Abbildung der Wirklichkeit, mit der versucht wird, die Erklärung komplexer Zusammenhänge zu erleichtern, um so die Realität besser zu verstehen.
1.4 Worauf weist die Annahme „ceteris paribus“ hin?
"Ceteris paribus" (unter sonst gleichen Bedingungen) bedeutet, dass mit Ausnahme der untersuchten Größe alle anderen Einflussgrößen unverändert bleiben.
2.1 Unterscheiden Sie die Begriffe Bedürfnis, Bedarf und Nachfrage.
Bedürfnis ist ein subjektiv empfundener Mangel.
Der Bedarf entsteht, wenn das Bedürfnis, der Wunsch nach bestimmten Gütern, mit Kaufkraft ausgestattet ist.
Die Nachfrage entsteht, wenn Wirtschaftssubjekte Kaufkraft direkt am Markt einsetzen, um andere Güter zu erwerben.
2.2 Nennen Sie 3 Kriterien, nach denen Güter generell unterteilt werden können.
Güter können z.B. klassifiziert werden nach Ihrer
Verfügbarkeit (freie und wirtschaftliche Güter),
nach ihrer Beziehung zueinander (komplementäre und subsitutive Güter),
nach ihrem Verwendungszweck (Konsumgüter, Produktions- oder Investitionsgüter),
nach ihrer Lebensdauer (Verbrauchsgüter oder Gebrauchsgüter).
Worin besteht der Unterschied zwischen
a) freien und wirtschaftlichen Gütern
b) Konsumgütern und Produktionsgütern?
a.)
Wirtschaftliche Güter sind im Vergleich zu den Bedürfnissen knapp, also nicht unbegrenzt vorhanden. Ihre Bereitstellung oder Verwendung verursacht Kosten. Sie sind deshalb nur gegen eine Gegenleistung erhältlich und erzielen am Markt einen Preis.
Dagegen sind freie Güter im Überfluss vorhanden, d.h. in grösserer Zahl, als dies zur Bedarfsdeckung nötig ist. Bei ihrer Herstellung oder Verwendung entstehen keine Kosten, sie sind ohne Gegenleistung erhältlich.
b.)
Konsumgüter sind Güter, die für den Verbrauch oder Gebrauch bestimmt sind.
Produktions- oder Investitionsgüter sind Güter, die zur Herstellung von Konsumgütern oder anderer Produktionsgüter verwendet werden.
2.4 Zur Herstellung von Schuhen sollen Schuhsohlen aus Lederbahnen gestanzt werden.
Formulieren Sie für dieses Beispiel die beiden Ausprägungen des ökonomischen Prinzips.
Maximalprinzip: Mit dem vorhandenen Leder möglichst viele Schuhsohlen herstellen.
Minimalprinzip: Eine gegebene Anzahl Schuhsohlen mit möglichst geringem Lederverbrauch stanzen.
2.5 Welche Ziele verfolgen die Wirtschaftssubjekte?
Private Haushalte: Nutzenmaximierung
Unternehmen (private): Gewinnmaximierung
Staat: Befriedigung kollektiver Bedürfnisse
3.1 Die Leistungserstellung in einer Volkswirtschaft erfolgt durch Kombination entsprechender Produktionsfaktoren. Erläutern Sie kurz die 3 wesentlichen volkswirtschaftlichen Produktionsfaktoren und geben Sie jeweils 1 Beispiel für die daraus entstehenden Faktoreinkommen an.
Natürliche Ressourcen: alle von Natur aus gegebene Hilfsmittel (z.B. Boden, Rohstoffe, Naturkräfte); dieser Produktionsfaktor wird entlohnt durch z.B. Miete/Pacht/Rohstoffpreise.
Arbeit: jegliche menschliche Arbeitsleistung (körperliche, geistige und schöpferische Tätigkeiten); Faktoreinkommen in Form von z.B. gehalt, Honorar
Kapital: Realkapital (Produktions-/Investitionsgüter) und Geldkapital (finanzielle Mittel für die Anschaffung und Nutzung von Realkapital); Geldkapital wird entlohnt durch z.B. Zinden und Dividenden.
3.2 Warum ist aus volkswirtschaftlicher Sicht die Tätigkeit eines Hobbygärtners keine Arbeit?
Nur Tätigkeiten, für die auch ein Entgelt bezahlt wird, stellen im volkswirtschaftlichem Sinn eine Arbeitsleistung dar.
3.3 Warum wird der Produktionsfaktor Kapital auch als abgeleiteter Faktor bezeichnet?
Kapital ist im Unterschied zu den Produktinsfaktoren Arbeit und natürliche Ressourcen nicht ursprünglich vorhanden , sondern entsteht erst, durch das Zusammenwirken von Arbeit und natürlichen Ressourcen.
3.4 Welche Voraussetzungen bestehen für die Kapitalbindung?
Die Kapitalbindung basiert auf Konsumverzicht (Sparen) und Investieren (produktive Anlage des Gesparten)
3.5 Wie errechnet sich das Unternehmereinkommen?
Das Unternehmereinkommen ergibt sich aus dem Ertrag aus einer Wirtschaftsperiode (z.b: ein Jahr) nach Abzug aller Zahlungen für Produktionsfaktoren, die gegen Entgelt zur VErfügung gestellt werden. Zudem sind die zur Erhaltung des Realkapitalstocks der Unternehmen erforderlichen Reinvestitionen (inder Höhe der Abschreibungen) vom Erlös abzuziehen. Klar abzugrenzen ist davon jedoch der Unternehmergewinn.
4.1 Aus welchen unterschiedlichen Elementen setzt sich eine Wirtschaftsordnung zusammen?
Geben Sie 3 Elemente an.
Elemente einer Wirtschaftsordnung sind z.B.
Formen der Planung und Lenkung
Eigentumsrecht
Rolle des Marktes oder Rolle des Staates im Wirtschaftsgeschehen
4.2 In jeder Volkswirtschaft muss geplant werden.
a. Wie kann grundsätzlich die Steuerung der Wirtschaftsprozesse in einer Volkswirtschaft erfolgen?
b. Nennen Sie 3 Bereiche, auf die sich die Steuerungsaufgaben beziehen?
a.)
Die Steuerung der Wirtschaftsprozesse in einer Volkswirtschaft erfolgt über die zugrunde gelegte Wirtschaftsordnung, die den Aufbau und Ablauf einer Volkswirtschaft und das Zusammenwirken der Wirtschaftssubjekte bestimmt (Ordnungsrahmen). Idealtypisch können grundsätzlich zwei Wirtschaftsordnungen unterschieden werden:
Zentralverwaltungswirtschaft und freie Marktwirtschaft.
b.)
Bereiche, auf die sich Steuerungsaufgaben beziehen, sind z.B.:
Marktabstimmung: Nachfrage und das Angebot an Waren und Dienstleistungen muss ausgeglichen werden.
Produktionsabstimmung: Es ist zu entscheiden, was und wieviel produziert werden soll.
Faktorabstimmung: Es ist zu entscheiden, wie produziert werden soll, d.h. welche Produktionsfaktoren in welchem Umfang eingesetzt werden sollen.
Einkommensabstimmung: Es ist zu entscheiden, wie der gesamtwirtschaftliche Produktionsertrag auf die Wirtschaftssubjekte verteilt werden soll.
4.3 Nennen Sie jeweils 3 idealtypische Merkmale einer
a. Zentralverwaltungswirtschaft
b. freien Marktwirtschaft
Zentralverwaltungswirtschaft: z.B.
Planung des gesamten Wirtschaftsprozesses durch eine zentrale Planungsstelle;
Staatliche Festsetzung der Preise und Löhne;
Produktionsmittel in staatlichem Eigentum
Freie Marktwirtschaft:
Dezentrale Wirtschaftsplanung über den Markt;
Privateigentum an Produktionsmitteln, Märkte mit freiem Wettbewrb und freier Presibildung;
Keine direkten Eingriffe des Staates in die Wirtschaft
4.4 Erläutern Sie kurz die Rolle des Staates in der freien und in der sozialen Marktwirtschaft.
Freie Marktwirtschaft:
Passiver Staat, greift selbst nicht in das Marktgeschehen ein, setzt nur Rahmenbedingungen
Soziale Marktwirtschaft:
Aktiver Staat, Eingriffs- und Lenkungsmöglichkeiten aus sozialpolitischen und wettbewerbspolitischen Erwägungen
5.1 Unter Markt wird volkswirtschaftlich jedes Zusammentreffen von Angebot und Nachfrage verstanden.
Nennen Sie jeweils drei Bestimmungsgrößen
a) der Nachfrage
b) des Angebots
a) Bestimmungsfaktoren für die Nachfrage sind z. B. Preis, Preis anderer substitutiver
Güter, verfügbares Einkommen, Zukunftserwartungen, individueller Geschmack und Vorlieben;
b) Bestimmungsgrößen für das Angebot sind z. B. Preis, Preise anderer, konkurrierender Güter, Preise für Produktionsfaktoren, Zukunfts-/Gewinnerwartungen.
5.2 Welche drei Marktformen können unterschieden werden, vorausgesetzt, es gibt immer viele Nachfrager?
Polypol (viele Anbieter), Monopol (ein Anbieter) und Oligopol (wenige Anbieter)
5.3 Was zeigen Angebots- und Nachfragekurve an?
Angebotskurve: Die angebotene Menge nimmt – c. p. – mit steigenden Preisen zu und umgekehrt
(Gesetz des Angebots)
Nachfragekurve: Die nachgefragte Menge nimmt – c. p. – mit sinkenden Preisen zu
(Gesetz der Nachfrage).
5.4 Nennen Sie fünf Bedingungen für einen vollkommenen Markt, bei dem niemand den Preis beeinflussen kann.
Die Voraussetzungen für einen vollkommenen Markt (Modellmarkt) sind:
– Es gibt viele Anbieter und viele Nachfrager (polypolistische Konkurrenz).
– Allen Marktteilnehmern liegen vollständige Informationen über die Marktsituation vor (Markttransparenz).
– Die gehandelte Ware oder Dienstleistung ist gleichartig (homogen).
– Es gibt keine Präferenzen sachlicher, personeller, räumlicher oder zeitlicher Art.
– Allen Marktteilnehmern liegen vollständige Informationen über die Marktsituation vor.
– Es herrscht freier Marktzutritt und Marktaustritt.
5.5 Geben Sie an und begründen Sie, wie sich die Nachfragekurve (auf einem Markt mit vollständiger
Konkurrenz, c. p.) für das angegebene Gut in den folgenden Fällen verändert (verschiebt):
a) Über die Medien wird bekannt, dass Eier mit dem Umweltgift Dioxin belastet sind.
b) Ein besonders heißer Sommer führt zu einer großen Nachfrage nach Erfrischungsgetränken.
c) Der Preis für Mobiltelefone steigt, da ein für die Chipproduktion benötigter Rohstoff weltweit knapper wird.
a) Die Nachfragekurve verschiebt sich nach links, d. h., zum gleichen Preis wird eine geringere Menge nachgefragt.
b) Die Nachfragekurve verschiebt sich nach rechts, d. h., zum gleichen Preis wird eine größere Menge nachgefragt; der Bedarf an Erfrischungsgetränken hat zugenommen.
c) Es findet keine Verschiebung der Nachfragekurve statt, sondern ein höherer Marktpreis hat auf der gegebenen Nachfragekurve eine geringere Nachfragemenge zur Folge (Bewegung auf der Kurve).
5.6 Was versteht man unter Marktgleichgewicht (auf einem vollkommenen Markt)?
Darunter versteht man die Übereinstimmung von Angebot und Nachfrage nach Preis und Menge.
Man sagt, der Markt ist „geräumt“. Im Marktgleichgewicht entsteht der Marktpreis (= Gleichgewichtspreis)
zu dem (auf dem vollkommenen Markt) der Handel stattfindet.
5.7 Befindet sich ein (vollkommener) Markt, der im Gleichgewicht ist, für immer in diesem Zustand?
Nein, Veränderungen von anderen Einflussgrößen (neben dem Preis) werden Angebots- und Nachfragekurve verschieben und nach einer längeren oder kürzeren Anpassungszeit zu einem neuen Gleichgewicht führen.
5.8 Welche Marktteilnehmer werden durch den Preismechanismus vom Markt ausgeschlossen?
Anbieter, deren Preisvorstellungen über dem Marktpreis (Gleichgewichtspreis) liegen, und Nachfrager, deren Zahlungsbereitschaft bzw. Kaufkraft darunter liegt.
Nennen Sie drei Funktionen, die über den Preismechanismus in einer Marktwirtschaft erfüllt werden.
Informationsfunktion, Ausgleichsfunktion, Lenkungsfunktion, Zuteilungs- und Ausschaltungsfunktion
5.10 Erklären Sie die Begriffe
a) Preiselastizität der Nachfrage
b) Preiselastizität des Angebots
a) Preiselastizität der Nachfrage:
Sie gibt an, wie empfindlich die nachgefragte Menge auf eine Preisänderung reagiert. Sie drückt die prozentuale Änderung der nachgefragten Menge im Verhältnis zur prozentualen Veränderung des Preises aus.
b) Preiselastizität des Angebots:
Sie gibt an, wie empfindlich die angebotene Menge auf eine Preisänderung reagiert. Sie drückt die prozentuale Änderung der angebotenen Menge im Verhältnis zur prozentualen Veränderung des Preises aus.
5.11 Warum wird ein unvollkommener Markt auch als monopolistische Konkurrenz bezeichnet?
Da hier innerhalb der polypolistischen Konkurrenz monopolistische Verhaltensweisen auftreten. Innerhalb einer bestimmten Preisspanne kann der Anbieter Preispolitik betreiben, ohne dass er eine Abwanderung der Kunden befürchten muss.
5.12 Welche Besonderheit und welches Risiko weist ein Angebotsoligopol auf?
Aufgrund der wenigen Anbieter ist der Markt überschaubar. Ein Oligopolist muss daher bei seinen preispolitischen Entscheidungen stets die mögliche Reaktion seiner Konkurrenten mit berücksichtigen. Da sie sich aus der Konkurrenzsituation heraus gegen seine Entscheidung stellen würden, zeichnen sich oligopolistische Märkte häufig durch eine gewisse Preisstarrheit aus. Das Risiko des Oligopolmarktes liegt in einem gleichgerichteten Vorgehen der Oligopolisten, die ihre Preise mehr oder weniger formell absprechen können. Preisabsprachen führen zu einem Kartell, das für die Nachfrager die gleichen Nachteile wie ein Monopol mit sich bringt. In Deutschland sind Kartelle verboten.
5.13 In welcher Situation wird ein Oligopolist eher zögern, den Preis zu erhöhen?
Wenn er glaubt, dass die Konkurrenten ihren Preis nicht erhöhen werden, dann würde nämlich die Gefahr bestehen, dass ein Teil seiner Kunden abwandert.
5.14 Erläutern Sie, wie ein (privater) Monopolist seine Preispolitik gestalten kann.
Bei einer Monopolstellung können eigenmächtig höhere Preise durchgesetzt werden als in einer Konkurrenzsituation. Der Monopolist muss bei seiner Preispolitik nur die möglichen Reaktionen der Nachfrager beachten. Er kann also den Preis nicht beliebig hoch ansetzen, denn je höher er den Preis wählt, desto geringer wird die Nachfrage sein. Er wird deshalb den Preis so wählen, dass die abgesetzte Menge ihm einen möglichst großen Gewinn bringt. Bei zu hohen Preisen besteht zudem auch die Gefahr, dass mögliche andere Anbieter auf den Markt drängen, um an den lukrativen Preisen bzw. Gewinnen teilzuhaben.
6.1 Nennen Sie vier Funktionen, die der Wettbewerb in einer Marktwirtschaft erfüllt.
Schnelle Anpassung an Veränderungen, effiziente Lenkung der Ressourcen, Innovation und deren Ausdehnung.
6.2 Warum kann der Imitationswettbewerb als genauso wichtig wie der Innovationswettbewerb beurteilt werden?
Es breiten sich auf diese Weise Neuerungen in der gesamten Wirtschaft aus, die Preise für neue Produkte sinken und somit auch der „Pioniergewinn“. Dadurch entstehen Anreize zu erneuten Innovationen.
6.3 Nennen Sie drei Instrumente, die das Wettbewerbsprinzip in Deutschland schützen und fördern sollen.
Kartellverbot, Fusionskontrolle, Missbrauchsaufsicht (Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen)
7.1 Die Bundesregierung plant, die Umsatzsteuer zu erhöhen. Erläutern und begründen Sie, ob es sich bei dieser Maßnahme um einen marktkonformen oder einen nicht marktkonformen Eingriff handelt.
Es handelt sich um eine marktkonforme Maßnahme; dadurch werden zwar Angebot und Nachfrage beeinflusst, aber der Preismechanismus funktioniert weiter, sodass sich Angebot und Nachfrage (nach Aufschlag auf Preisvorstellungen von Anbieter und Nachfrager) ausgleichen können.
7.2 Subventionen sind in einer Marktwirtschaft durchaus umstritten. Geben Sie jeweils zwei Gründe an, die volkswirtschaftlich für bzw. gegen die Zahlung von Subventionen sprechen.
Pro:
z. B. Subventionen erleichtern die Anpassung an Strukturwandel; Abfederung sozialer Härten in Problembranchen; Förderung von Forschung und Entwicklung, um international wettbewerbsfähig zu bleiben; Anreiz für Umweltschutzinvestitionen im Sinne nachhaltigen Wirtschaftens.
Kontra:
Subventionen sind z. B. wettbewerbsverzerrend, subventionierte Unternehmen können wettbewerbsfähige Unternehmen verdrängen; unproduktive Unternehmen oder Problembranchen werden zu lange künstlich am Leben gehalten; Belastung des Staatshaushalts; Gewöhnungseffekt mit der Folge, dass Eigeninitiativen dadurch unterbleiben.
7.3 Nennen Sie die Folgen, die entstehen, wenn der Staat einen Mindestpreis für ein Erzeugnis festsetzt.
Durch einen Mindestpreis (= Festlegung über dem Marktpreis) wird die angebotene Menge vergrößert, die nachgefragte Menge verringert. Dies führt zu einem Angebotsüberschuss und es entwickelt sich häufig ein grauer Markt mit Angeboten unter dem Mindestpreis. Der (höhere) Mindestpreis wird in der Regel durch Intervention (z. B. staatliche Aufkaufgarantie für landwirtschaftliche Produkte) erreicht, entstehende Überschüsse müssen durch Folgemaßnahmen beseitigt werden (z. B. Vernichtung, Verwendung unter Wert).
7.4 Erklären Sie, warum bei einem staatlich festgesetzten Höchstpreis ein Nachfrageüberschuss entsteht.
Bei einem Höchstpreis (= Festlegung unter Marktpreis) wird mehr nachgefragt und weniger angeboten.
Die erhöhte Nachfrage resultiert daraus, dass zu einem geringeren Preis auch Nachfrager zum Zuge kommen, die beim regulären Preis nicht mithalten können.
8.1 Worin unterscheidet sich das Modell des einfachen Wirtschaftskreislaufs von dem des evolutorischen Wirtschaftskreislaufs?
Der einfache Wirtschaftskreislauf besteht nur aus zwei Sektoren: private Haushalte und Unternehmen mit Geld- und Güterströmen. Der Kreislauf ist geschlossen. Dies bedeutet, dass die Summe der Zuströme in einem Sektor der Summe der Abströme entspricht. Die Wirtschaft ist staatsfrei, d. h., ökonomische Aktivitäten des Staates, wie etwa die Erhebung von Steuern, fehlen, und es bestehen keine ökonomischen Beziehungen zum Ausland. Die Volkswirtschaft ist geschlossen. Die Haushalte sparen nicht, sondern verwenden ihr gesamtes Einkommen für Konsumzwecke und die Unternehmen geben es für Produktionsfaktoren wieder aus. Es gilt: Einkommen = Konsum.
In dem erweiterten Modell ist der Sektor Vermögensveränderungen zusätzlich enthalten, weil man davon ausgeht, dass Haushalte sparen und Unternehmen investieren.