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Livia Schwarz

Livia Schwarz

Set of flashcards Details

Flashcards 49
Language Deutsch
Category Micro-Economics
Level Secondary School
Created / Updated 22.02.2013 / 15.11.2016
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Herkunft der Regeln

  1. Recht
  2. Sitte
  3. Brauch

Recht

 

Rechtsordnung, staatlich erzwingbare Regeln --> öffentliches/Privates Recht   Beispiele: Religionsfreiheit, Zahlung der Miete, keine Verletzungen, Steuern bezahlen

Sitte/Brauch

äusseres Verhalten, Anstand

Beispiele: Grüssen, Umgangsformen

Moral

Gewissen, Innere Gesinnung

Beispiele: Keine verletzenden Bemerkungen, Lügen

Welche Anforderungen soll eine Rechtsordnung erfüllen?

  1. Gerechtigkeit
  2. Billigkeit
  3. Praktikabilität

Gerechtigkeit

Gleiches gleich behandeln und Ungleiches ungleich

Billigkeit

Rücksicht auf den Einzelfall

Praktikabilität

Sinnvoll und klar anwendbar

Rechtsquellen

 

  1. Geschriebenes Recht
  2. Gewohnheitsrecht
  3. Gerechtigkeitspraxis

Geschriebenes Recht

Verfassung, Gesetz, Verordnung

Gewohnheitsrecht

Regional üblicher Brauch, Usanzen der Wirtschaft

z.B. ist es festgelegt, dass man beim Zinssatz mit 360 Tagen rechnet

Gerechtigkeitspraxis

BGE

Welches ist das wichtigste Gesetz in der Schweiz?

Die Bundesverfassung

Rangordnung des Rechts

 

  1. Verfassung
  2. Gesetze (Legislative, Parlament)
  3. Verordnung (basiert auf dem Gesetz, ausgeführt durch den Bundesrat, Exekutive)

Kompetenzkonkurrenz

 

  • Bundesrecht vor kantonalem Recht
  • Kantonales Recht vor Gemeinderecht

 

Normenkonkurrenz

 

  • Jüngeres Recht vor älterem Recht
  • Sondergesetzte vor allgemeinen Gesetzen
  • Höherrangiges Recht vor niederrangigerem Recht

Begrenzung staatlicher Macht

 

  • Gewaltentrennung bei Behörden
  • Garantie der Freiheitsrechte
  • Legalitätsprinzip, der Staat handelt aufgrund der gesetzlichen Grundlage. BV Artikel 190
  • Vorschrift so auffassen, wie sie im Gesetz steht

Öffentliches Recht

  • Regelt die Rechtsbeziehung zwischen: Privatperson – Staat und Staat - Staat
  • BV, StGB, SVG, USG, SchKG
  • Zwingendes Recht: Vorschriften müssen eingehalten werden

 

Privatrecht

  • Regelt die Rechtsbeziehungen zwischen Personen untereinander
  • ZGB/OR
  • Dispositives Recht: Vorschriften gelten nur, wenn nichts anderes abgemacht ist

Rechtsvorschriften

  1. Absolut zwingendes Recht

  2. Dispositives Recht

  3. Relativ zwingendes Recht

Absolut zwingendes Recht

 

Bestimmungen sind gegenüber beiden Parteien nicht veränderbar

Beispiele: Verjährungsrecht, Fahrverbot im angetrunkenen Zustand, Mindestkapitalisierung AG etc.

Dispositives Recht

 

Gilt nur, sofern nichts anderes vereinbart wurde

Beispiele: FrankoDomizil, Zahlungsfristen, Gewinnverteilung Kollektivgesellschaft, Übergabeort etc.

Relativ zwingendes Recht

 

Zugunsten der wirtschaftlich-sozial schwächeren Partei (z.B. Arbeitnehmer) dürfen Änderungen gemacht werden, nicht aber zu deren Ungunsten.

Beispiel: Nach dem 20. Lebensjahr hat ein Arbeitnehmer Anrecht auf 4 Wochen bezahlte Ferien. Der Arbeitgeber darf ihm mehr, aber nicht weniger gewähren.

Handlungsfähigkeit

 

Natürliche Personen

  • urteilsfähig à Fähigkeit, vernunftgemäss zu handelnmündig à ab 18 Jahren

Juristische Personen

  • Wenn die nach Gesetz und Statuten erforderlichen Organe bestellt sind

Volljährigkeit

 

Mit Vollendung des 18. Altersjahres

Handlungsunfähig

Nicht urteilsfähig, umfassende Beistandschaft (Bevormundung)

Beschränkt Handlungsunfähig

Kinder und Jugendliche, urteilsfähig, nicht volljährig oder hat einen Beistand zur Unterstützung

Generell: bedürfen zum Abschluss eines Vertrages die Zustimmung der Eltern, dürfen im Rahmen ihres Einkommens und Urteilsvermögen selbständig Verträge abschliessen (Kauf von Paninibildern, Playstation etc.) Faustregel: 2 Monatsgehälter

Lösen von Rechtsfällen

1. Sachverhalt feststellen

2. Bezug zwischen Sachverhalt und Recht herstellen

3. Rechtsfolgen feststellen

4. Durchsetzung des Rechts planen

Sachverhalt feststellen

Was genau ist passiert? --> W-Fragen

Bezug zwischen Sachverhalt und Recht herstellen

Welche gesetzlichen Regelungen können auf den Sachverhalt angewendet werden? 

--> Artikel mithilfe vom Sachregister heraussuchen

Rechtsfolgen feststellen

welche Konsequenzen zieht die Wirkung dieser Regel nach sich?

--> welche Rechtsfolge sieht die anwendbare Regel vor?

Durchsetzung des Rechts planen

Was muss ich tun, damit ich mein Rechts durchsetzten kann?

Rechtsgrundsätze

  1. Rechtsgleichheit
  2. Reihenfolge der Rechtsquellen
  3. Richterliches Ermessen
  4. Treu und Glauben
  5. Der gute Glauben wird vermutet
  6. Rechtsmissbrauch findet keinen Schutz
  7. Rechtsmissbrauchsverbot
  8. Beweislast
  9. Rechtsunkenntnis schadet

Rechtsgleichheit

alle müssen gleich behandelt werden, ob Mann oder Frau. Niemand darf diskriminiert werden

Lohn von Frauen ist tiefer als der der Männer

Reihenfolge der Rechtsquellen

In einem Rechtsfall muss zuerst das geschriebene Recht mit seiner Auslegung herangezogen werden. Wenn sich darin keine Vorschrift befindet, hat das Gericht das Gewohnheitsrecht zu berücksichtigen.

Wo auch solches fehlt, hat das Gericht der Regel zu urteilen, die es als Gesetzgeber aufstellen würde.

Richterliches Ermessen

Wo dem Gericht eigenes Ermessen eingeräumt wird, muss es sämtliche Umstände des konkret zu beurteilenden Falles beachten, um den besonderen Verhältnissen auch tatsächlich gerecht zu werden.

Treu und Glauben

Gesetzgeber verlangt, dass jeder immer nach bestem Wissen und Gewissen handelt. Es wird erwartet, dass man in seinem Handeln ehrlich und fair ist. Zusammenleben ist nur möglich, wenn man davon ausgehen darf, dass man vom Gegenüber nicht belogen oder betrogen wird.

Wird aber auch von einem selbst erwartet.

Rechtsmissbrauch findet keinen Schutz

--> Gutgläubig, vom Recht geschützt:

Ich gehe auf den Flohmarkt und gehe davon aus, dass die Leute ihre gebrauchten Sachen verkaufen und nicht, dass das alles Diebesgut ist.

 

--> Bösgläubig, vom Recht nicht geschützt:

Ich finde im EBay eine Rolex-Uhr, die sehr günstig ist. Ich vermute, dass die wahrscheinlich geklaut wurde und kaufe sie trotzdem.

Rechtsmissbrauchsverbot

Missbraucht jemand sein Recht offensichtlich, wird dieser Missbrauch nicht geschützt.

  • Nur um einen Nachbarn zu ärgern und diesem vorsätzlich die Aussicht zu nehmen, darf man keine Mauer bauen, die sonst keinen Zweck hat.)

Beweislast

Wer etwas behauptet und daraus etwas zu seinen Gunsten ableiten will, muss seine Behauptung auch beweisen. Beweisen heisst: Man muss das Gericht von der Richtigkeit einer behaupteten Tatsache überzeugen.