Unternehmensführung 3 - Organisation

Lernkarteikarten zur Vorlesung "Unternehmensführung 3" von Prof. Bach (TU Ilmenau).

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Robin Douglas

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Flashcards 71
Language Deutsch
Category Micro-Economics
Level University
Created / Updated 22.02.2014 / 07.09.2022
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(Kapitel 1): Was ist unter Wertschöpfung zu verstehen und auf welchen Ebenen wird Wertschöpfung erbracht?

Wertschöüfung ist das Schaffen von Mehrwert durch Transformation (Produktion, Handel, und/oder Deinstleistung) und beschreibt die Eigenleistung des betrachteten Wirtschaftssubjekts.

Wertschöüfung kann innerhalb einem Unternehmen, einem Netzwerk oder innerhalb einer Branche erfolgen.

(Kapitel 1): Definieren Sie den Begriff "Unternehmensführung"!

Unternehmensführung umfasst alle Aufgaben und Handlungen zur zielorientierten Gestaltung, Lenkung und Entwicklung eines Unternehmens. Da es sich bei Unternehmen um offene Systeme handelt, beinhaltet Unternehmensführung immer auch das Schnitstellenmanagement zu den Netzwerkpartnern und anderen Unternehmen bzw. Institutionen der Branche.

(Kapitel 1): Welche Aufgaben sind mit der Unternehmensführung verbunden?

Die Aufgaben der Unternehmensführung lassen sich in drei Kernbereiche einteilen:

  1. Planung & Kontrolle
  2. Organisation
  3. Personalmanagement/-führung

(Kapitel 1): Beschreiben Sie die drei Ebenen der Unternehmensführung hinsichtlich der Funktion Planung und Kontrolle und nennen Sie jeweils Ihre Elemente!

Nach der Tragweite der Aufgaben und Handlungen lassen sich drei Ebenen der Unternehmensführung unterscheiden. Diese bilden ein hierarchisches System, d.h. die jeweils übergeordnete Ebene setzt den Rahmen für die nachgeordnete Ebene, der dort konkretisiert und umgesetzt wird.

Normative Ebene:

Die normative Ebene beschäftigt sich mit den generellen Unternehmenszielen, -prinzipien und -spielregeln und wirkt begründent für die strategischen und operativen Aufgaben bzw. Handlungen. Wichtige Elemente der normativen Ebene sind:

  • Die Unternehmensvision
    => Konzentrierter Ausdruck des angestrebten Zukunftsbildes des Unternehmens
  • Die Unternehmensmission
    => Dauerhaft gültige Auftrag des Unternehmens
  • Unternehmensziele
    => Vorstellunge über einen zukünftigen Zustand zu einem bestimmten Zeitpunkt, der durch Handlungen erreicht werden soll

Strategische Ebene:

In der strategischen Ebene wird eine Strategie definiert, die zur Verwirklichung der auf der normativen Ebene definierten Vision und Ziele beiträgt.

  • Strategie
    => Grundsätzliche, langfristige Verhaltensweise zur Verwirklichung der Unternehmensvision und -ziele. Trifft Aussagen über die Positionierung am Markt (Erfolgsposition) sowie zur Gestaltung der dazu erforderlichen Ressourcenbasis (Erfolgspotenziale)

Operative Ebene:

Im Mittelpunkt der Planung und Kontrolle auf der operativen Ebene stehen konkrete operative Maßnahmen bzw. Aktivitätenpläne zur Umsetzung der Strategie bzw. der strategischen Programme (z.B. Aufnahme von Übernahmegesprächen mit einem Wettbewerber).

Wichtige Elemente:

  • Absatzplan
  • Produktionsplan
  • Beschaffungsplan

 

(Kapitel 1): Was ist Organisation im allgemeinen Sinn und welche weiteren Begriffsauffassungen gibt es?

Organisation im allgemeinen Sinn:

=> Schaffung einer Ordnung, um das Zusammenwirken einer Vielzahl von Menschen zu ermöglichen und auf diese Weise die gegebenen Aufgabenstellungen effizient zu bewerkstelligen

Organisation im institutionellen Sinn:

=> Das Unternehmen als Ganzes ist eine Organisation

Organisation im instrumentellen Sinn:

=> Organisation als Funktion bzw. Instrument der Unternehmensführung; ein Unternehmen ist (gut oder schlecht) organisiert: das Unternehmen hat eine Organisation

(Kapitel 1): Was sind organisatorische Regeln?

Organisatorische Regeln stellen Beziehungen zwischen der zur Zielerreichung zu erfüllenden Aufgabe, dem Aufgabenträger, den zu verwendenden Hilfsmitteln und den zur Aufgabenerfüllung benötigten Informationen her und dienen somit der Abstimmung der zielorientierten Aufgabenerfüllung.

(Kapitel 1): Was versteht man unter dem Begriff "Organisation"?

Organisation

= als planerische Tätigkeit bezeichnet die präsituative Formulierung organisatorischer Regelungen für einen definierten Geltungsbereich (organisatorischer Geltungsbereich)

= dienen der Abstimmung der zielorientierten Aufgabenerfüllung.

(Kapitel 1): Was ist eine organisatorische Gestaltung?

Eine organisatorische Gestaltung ist eine bewusste und aktive Entwicklung, Bewertung, Entscheidung und Durchsetzung organisatorischer Regelungen zur zielgerichteten Beeinflussung der handelnden Menschen im organisatorischen Gestaltungsbereich.

(Kapitel 1): Was sind organisatorische Regeln?

Organisieren im funktionellen Sinne bedeutet Regeln schaffen und formulieren:

  • Regeln sind allgemein für einen abgegrenzten Personenkreis gültige, dauerhafte Handlungsbeschränkungen.
  • Organisatorische Regeln sind regelmäßige und vorhersehbare Verhaltensmuster und Handlungsabläufe, die sich für die erfolgreiche Handhabung bestimmter Probleme im Laufe der Zeit herausbilden, oder kurz "aufgabenbezogene Regeln".

(Kapitel 1): Nennen und erläutern Sie die drei Funktionen organisatorischer Regelungen.

  1. Sachfunktion:
    => Koordination, also arbeitsteilige Aufgabenerfüllung ökonomisch gestalten
  2. Verhaltensfunktion:
    => allen Beteiligten am Unternehmensprozess Orientierung bieten
    => zur Motivation der Mitglieder der Unternehmung beitragen
  3. Entwicklungsfunktion:
    => sicherstellen, dass Unternehmenswandel ermöglicht/eleichtert sowie individuelle/organisationale Lernprozesse gefördert werden

(Kapitel 1): Erläutern Sie den Unterschied zwischen Ablauf- und Aufbauorganisation!

Prozess-/ Ablauforganisation:

=> Raumzeitliche Strukturierung der Arbeitsvorgänge und Prozesse (Prozesskultur)

Struktur-/Aufbauorganisation:

=> Hierarchische Strukturierung von Aufgaben, Kompetenzen und Verantwortlichkeiten (Stellen-/Instanzstruktur)

(Kapitel 1): Erläutern Sie die beiden Begriffe Primäroganisation und Sekundärorganisation!

Primärorganisation

  • Die Primärorganisation dient der Erfüllung der Dauer- und Routineaufgaben
  • Daueraufgaben werden von Organisationseinheiten wie Abteilungen wahrgenommen und ggf. unterstützt bzw. entlastet durch Zentralabteilungen oder Stäbe
  • Sie umfasst die Abteilungsstruktur sowie dauerhaft eingerichtete Ausschüsse

Sekundärorganisation

  • effiziente und hochwertige Bewältigung des Kerngeschäfts
  • Sicherstellung der Kernfähigkeiten

Sekundärorganisation

=> Hierarchieübergreifende oder hierarchieergänzende Organisationseinheiten, die zur Lösung von Schnittstellenproblemen und anderen Problemen eingesetzt werden

(Kapitel 2): Welche Klassen von Organisationsansätzen kennen Sie?

  1. Klassische Ansätze
    • Bürokratie-Ansatz
    • Arbeitswissenschaftlichen Ansatz
    • Administrativer Ansatz
  2. Verhaltenswissenschaftliche Ansätze
    • Human-Relations-Theorie
    • Anreiz-Beitrags-Theorie
  3. Ökonomische Ansätze
    • Informationsökonomik
    • Institutionenökonomik

(Kapitel 2): Erläutern Sie die klassische Organisationstheorie nach Weber!

Für Weber liegt das Kernproblem der arbeitsteiligen Aufgabenerfüllung darin, dass die beteiligten Personen die aufgestellten organisatorischen Regelungen auch einhalten. Somit ergibt sich für Weber der Idealtyp der Bürokratie, der durch folgende Merkmale gekennzeichnet ist:

  1. Regelgebundenheit der Amtsführung
  2. Amtsspezifische Schulung
  3. Arbeitsteilung und Befehlsgewalt
  4. Amtshierarchie
  5. Aktenmäßigkeit der Verwaltung

Leitgedanke: Unternehmen als Herrschaftssysteme, dienen der Umsetzung des "großen Ganzen"

  • Befehle werden umgesetzt wenn sie legitim sind
  • Bürokratie ist die technisch effizienteste Form der Umsetzung

=> Bürokratieansatz

(Kapitel 2): Erläutern Sie die klassische Organisationstheorie nach Taylor!

Taylor will den unterstellten Schlendrian der Arbeiter mit Hilfe naturwissenschaftlicher und technischer Prinzipien beseitigen:

  1. Trennung der Hand- von der Kopfarbeit
  2. Systematische Arbeitsplanung unter Anwendung wissenschaftlicher Methoden
  3. Systematische Auslese und Schulung
  4. Differenziallohnsystem (Akkordlohn)
  5. Funktionsmeisterprinzip

=> arbeitswissenschaftlicher Ansatz

(Kapitel 2): Erläutern Sie die klassische Organisationstheorie nach Fayol!

Fayol fokussiert nicht auf die Ausführungsaufgaben der Werker sondern Fragen der Führung und Koordination des Unternehmens. Fayol nennt folgende Organisationsprinzipien:

  1. Arbeitsteilung
    => Sepzialisierung erhöht Effizienz
  2. Autorität und Verantwortung
    => Kompetenzen und Rechenschaften der Instanzen
  3. Disziplin
    => Gehorsam gegenüber den Anweisung
  4. Einheit der Auftragserteilung
    => Anweisungen werden nur von einem Vorgesetzten erteilt
  5. Einheit der Leitung
    => Alle Aufgaben müssen auf ein einheitliches Ziel ausgerichtet sein
  6. Zentralisierung
    => Alle Entscheidungen müssen an einem Ort zusammen laufen
  7. Hierarchie
    => Instanzierung durch die Führungsebenen
  8. Ordnung
    => Jeder Mitarbeiter und jedes Ding braucht seinen Platz und alles hat auf seinem Platz zu sein

Leitgedanke: Organisation als Ingenieuraufgabe (Einhaltung von Prinzipien sicher Effizienz). Die Organisationstruktur als Masterplan der betrieblichen Aufgabenerfüllung.

=> administrativer Ansatz

(Kapitel 2): Was haben die klassischen Ansätze der Organisationslehre gemeinsam?

  1. Organisatorische Regelungen als zentrales Steuerelement
    • Unternehmen als "wohldurchdachte, reibungslose Maschine"
    • Verhalten von Organisationsmitgliedern vorbestimmt
  2. Regelabweichung werden als Störung angesehen; sie sollen durch Kontrollen minimiert werden
  3. Es werden stabile Arbeitsbedingungen angenommen. Gleichförmige Arbeitsbedingungen lassen sich genau planen und in stabilen Regelwerken umsetzen.
  4. Organisatorische Gestaltung ist ausschließlich nach innen gerichtet; Außenbeziehungen bleiben ausgeblendet
  5. Mitarbeiter willigen in die vorgegebene Ordnung (via Arbeitsvertrag) ein. Befehl und
    Gehorsam sind dominante Beziehungsmuster.
    • Motivation, Emotionen und soziale Beziehungen als Störfaktoren

(Kapitel 2): Auf welchen Sichtweisen beruhen die verhaltenswissenschaftlichen Ansätze der Organisationstheorie?

  1. Der Mensch ist ein sozialer Akteur mit Bedürfnissen, die sein Engament im Unternehmen beeinflussen
  2. Nur begrenzt rationales Verhalten des Menschen
  3. Emotionen, Motivation und Gruppeninteraktionen spielen wichtige Rolle
  4. Organisatorische Gestaltung beeinflusst die Anreiz-/Beitrags-Situation
  5. Aus der Anreizwirkung der organisatorischen Regelungen lassen sich Gestaltungsempfehlungen ableiten, mittels derer die Arbeitsleistung gefördert werden kann

(Kapitel 2): Erläutern Sie den Grundgedanken der Human-Relations-Theorie!

Anwendung der Psychologie auf alle Lebensbereiche

Ziel: Erlangung des besten Arbeitsergebnisses nach Menge und Güte durch Vermeidung von Überforderung und Unterforderung

Anpassung der Arbeit an den Menschen

  • Analyse und Gestaltung des Arbeitsplatzes und Arbeitsblaufs (z.B. Büroraum, Arbeitsstuhl, Maschinen, usw.)
  • Analyse und Gestaltung der Arbeitsumgebung und der Arbeitsumwelt (z.B. Schall, Beleuchtung, Klima, Arbeitszeit, Pausenzeit, usw.)

Anpassung des Menschen an die Arbeit

  • Personalplanung und -einsatz nach individueller Eignung, insbesondere Alter, Geschlecht, Konstitution
  • Unterweisung und Einarbeitung

(Kapitel 2): Was ist die Anreiz-Beitrags-Theorie?

Die Anreiz-Beitrags-Theorie ist eine Theorie der Arbeitsmotivation. Der Grundgedanke dieser Theorie ist es, ein Gleichgewicht zwischen dem Anreiz (Gehalt, Status, Arbeitsbedingungen) und dem Beitrag (Ausbildung, Erfahrung, Engagement) herzustellen bzw. aufrechtzuerhalten. Nur so kann die Organisation bestehen.

Kernaussagen:

  1. Organisationen motivieren Individueen durch Anreize zur Teilnahme
  2. Individuen leisten Beiträge - Quelle für "payments" = Anreize
  3. Individuen leisten solange Beiträge, wie die gebotenen Anreize mindestens so groß wie die Beiträge sind
  4. Beiträge müssen ausreichen, um Anreize zu schaffen, die wiederum die Individuen zu Beiträgen motivieren

Annahmen über den Menschen

Grundidee: Konzept begrenzter Rationalität

  • Rationalität: Volle Information über alle Alternativen und Konsequenzen; bekannte Nutzenfunktion; Sicherheit
  • Begrenzte Rationalität: Kognitive Grenzen der Informationsaufnahme und -verarbeitung (unvollständiges Wissen)

(Kapitel 2): Welche Anreize sind bei der Anreiz-Beitrags-Theorie hinsichtlich der organisatorischen Gestaltung sowie der Mitarbeiter denkbar?

Organisatorische Gestaltung

  • Vertikale Arbeitsteilung: Leitungsstellen
  • Stellenbezogene Entscheidungs-, Ausführ- und Kontrollrechte
  • Einschränkung von Handlungsspielräumen, Vorgabe von Alternativen

Anreizwirkung beim Mitarbeiter

  • Sozialer Status der Stelle
  • Möglichkeit zur Selbstverwirklichung
  • Reduktion der Komplexität des Entscheidungsproblems und damit Möglichkeit der Nutzenmaximierung
  • Risikominimierung, Vermittlung von Sicherheit

(Kapitel 2): Erläutern Sie den Ansatz der Informationsökonomik!

Tushman/Nadler (1978) übertragen die Grundgedanken der Informationsverarbeitung und Informationsökonomie auf organisatorische Gestaltung:

  • Eine Gestaltungsalternative ist dann effizient, wenn die von einer Instanz für ihre Entscheidungen benötigten Informationen effizient beschafft werden können.
  • Die Informationsbeschaffung innerhalb einer organisatorischen Einheit ist immer effizienter als die Informationsübermittlung zwischen organisatorischen Einheiten.

Annahmen:

  • Unternehmen als offene soziale Systeme, die sich in der Bewältigung der unsicheren Umwelt bewähren müssen
  • Unternehmen werden als Informationsverarbeitungssysteme verstanden, die die zur
    Aufgabenbewältigung benötigten Informationen aufnehmen und verarbeiten.
  • Jede Struktur der Subsysteme eines Unternehmens hat bedeutenden Einfluss auf die Effizienz der Informationsverarbeitung

=> Die gewonnen Informationen sollten zu der Entscheidungsfrage passen

 

(Kapitel 2): Erläutern Sie kurz den Grundgedanken der neueren Institutionenökonomik und geben Sie ihre Vertreteter an!

  • Ökonomie als Wissenschaft von der Bewirtschaftung knapper Ressourcen
  • Institution als zweckdienliche Ordnung des Gemeinschaftslebens, die als Handlungsrahmen dient: Eigentum, Marktwesen, Gewerbefreiheit etc.
  • Kritik und Erweiterung der "homo-oeconomicus"-basierten Theorien:
    • Keine Hyperrationalität der wirtschaftlichen Akteuere
    • Keine kostenlosen und vollständigen Informationen
    • Wirtschaftliche Akteuere keine "Black Box"
  • Betrachtung von verschiedenen Teilaspekten durch
    • Transaktionskostentheorie
    • Property Rights Theorie
    • Principa-Agent-Theory

(Kapitel 2): Welche positiven und welche negativen Aspekte sind bei der NIÖ zu nennen?

Positive Aspekte:

  • höhere Nähe zur wirtschaftlichen Realität als die klassichen Ansätze
  • Unternehmen als komplexe Vertragsnetzwerke unterschiedlicher Interessensgruppen
  • opportunistisches Verhalten und Transaktionskosten
  • hohe empirische Relevanz

Negative Aspekte:

  • Abstraktion auf wenige, modellhafte Konstellationen von Akteuren
  • Transaktionskosten analytisch klar, aber praktisch schwer messbar
  • Vernachlässigung exogener Einflüsse und gesellschaftlicher Rahmenbedingungen
  • Effizienz als beinaher einziger Betrachtungsmaßstab

(Kapitel 2): Erläutern Sie die situativen Ansätze der Organisationstheorie!

Im Fokus der situativen Ansätze der Organisationstheorie steht das Aufzeigen der Zusammenhänge zwischen Situation, Struktur, Verhalten der Organisationsmitglieder und der Organisationseffizienz. Die situativen Ansätze lassen sich in analytische Varianten (Warum?) und pragmatische Varianten (Wie?) unterscheiden.

Kernaussagen der situativen Ansätze:

  1. Unterschiedliche Organisationsstrukturen und unterschiedliche Verhaltensweisen der Organisationsmitglieder sind auf Unterschiede der Situation zurückzuführen, in der sich die Unternehmen befinden
  2. Organisationsstrukturen und Verhaltensweisen sind je nach Situation unterschiedlich effizient.

(Kapitel 2): Welche Kernaufgaben der Organisation lassen sich für komplexe Systeme ableiten?

  1. Analyse des Gesamtsystems und Subsystembildung als Gestaltungsaufgabe
  2. Schaffung organisatorischer Regelungen zur Koordination der Subsysteme

(Kapitel 3): Nenne und erläutere die sechs Elemente des gestaltungsorientierten Ansatzes!

  1. Gestaltungsträger
    • Summe der zur angestrebten Wertschöpfung zu erfüllenden Aufgaben
    • Kann Architekturen, Prozess und/oder Strukturen betreffen
    • Kann alle Ebenen der Wertschöpfung betreffen (Branche, Netzwerk, Unternehmen)
    • Verantwortlich für die organisatorische Gestaltung sind die Führungskräfte (unterstützt durch Organisationsexperten)
  2. Gestaltungsziele
  3. Gestaltungsbereich
  4. Gestaltungsalternativen
  5. Gestaltungsprozess
  6. Gestaltungsmittel

(Kapitel 3): Welche Gestaltungsmittel gibt es im gestaltungsorientierten Ansatz?

  1. Arbeitsteilung
    • Mengenteilung
    • Spezialisierung
    • horizontale Arbeitsteilung
    • vertikale Arbeitsteilung
    • Steuerungsaufgaben
    • Operationsaufgaben
    • Serviceaufgaben
  2. Koordination
    • Strukturelle Koordination
    • Technokratische Koordination
    • Personelle Koordination

(Kapitel 3): Welche Vorteile hat Spezialisierung?

Spezialisierung führt zu einer Effizienzsteigerung, die nach Adam Smith folgende Ursachen hat:

  • Steigerung der Geschicklichkeit des einzelnen Arbeiters
  • Vermeidung von Umstellung und Umrüstung = Zeitersparnis
  • Technologischer Fortschritt und Automatisierung in einzelnen Arbeitsschritten

(Kapitel 3): Aus welchen Phasen besteht der Gestaltungsprozess, der alle Gestaltungselemente verbindet?

  1. Aufnahme
  2. Analyse
  3. Konzeption
  4. Umsetzung

(Kapitel 3): Erläutern Sie die Phase der Konzeption im Gestaltungsprozess!

Die Konzeption besteht aus folgenden Arbeitsschritten:

  1. Festlegung & Gewichtung der Gestaltungsziele
  2. Entwicklung und Beschreibung der organisatorischen Alternativen
  3. Effizienzbewertung der organisatorischen Alternativen
  4. Reduktion der organisatorischen Alternaitven & Entscheidung für eine oder mehrere Alternative(n)

(Kapitel 3): Wie kann die Bewertung von Gestaltungsalternativen erfolgen?

=> Die Bewertung von Gestaltungsalternativen erfolgt entsprechend der klassichen Nutzwertanalyse oder einem Scoring

(Beispiel: Siehe Abbildung)

(Kapitel 4): Was versteht man unter einer Wertschöpfungsarchitektur?

Eine Wertschöpfungsarchitektur legt fest, wie die Arbeitsteilung in einer Branche aussieht und wie die arbeitsteilig erbrachten oder sachlogisch zusammenhängenden Wertschöpfungsaktivitäten koordiniert werden.

(Kapitel 4): Was versteht man unter einem "intermediäreren Markt"?

Bei Vorliegen von Branchen-Standardarchitekturen können auf isolierbare Wertaktvitäten spezialisierte Unternehmen Spezialisierungsvorteile erzielen. Besteht eine hinreichend große Nachfrage nach dieser standardisierten Aktivität, entsteht ein intermediärer Markt für diese handelbare Leistung.

(Kapitel 4): Inwieweit spielen Strategie und Organisation hinsichtlich der Wertschöpfungsarchitektur zusammen?

=> Siehe Abbildung

=> Integrator sind die wenigsten Unternehmen: Idealtypisch: Layer Player / Orchestrator

(Kapitel 4): Was versteht man unter einer Branchen-Standardarchitektur?

Eine Branchen-Standardachitektur ist eine Wertschöpfungsarchitektur, die alle zur Nutzenstiftung in einer Branche benötigten Wertschöpfungsaktivitäten und die Schnittstellen zwischen diesen Aktivitäten umfasst.

(Kapitel 4): Was versteht man unter einem Wertschöpfungsnetzwerk?

Ein Wertschöpfungsnetzwerk ist ein Zusammenschluss mehrerer Unternehmen zur gemeinsamen Erschließlung von Wertschöpfungspotentialen, die aus der unternehmensübergreifenden Kopplung der Wertschöpfungsprozesse resultieren.

Die Abstimmung der gemeinsamen Wertschöpfung erfordert als riskante Vorleistung spezifische Investitionen, die ein Mindestmaß an Vertrauen zwischen den beteilgten Partnern erfordern und die i.d.R. durch vertragliche Mechanismen oder wechselseitige finanzielle Beteiligungen abgesichert werden.

(Kapitel 4): Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit sich intermediäre Märkte entwickeln können?

  1. Vereinfachung der Koordination durch modulare Dekomposition
  2. Standardisierung der Information durch standardisierte Schnittstellen
  3. Desintegration der Wertschöpfung innerhalb der Unternehmen
  4. Komplementäre Co-Spezialisierung der Unternehmen einer Branche

(Kapitel 4): Was versteht man unter einer (Unternehmens-)Wertschöpfungsarchitektur?

Eine (Unternehmens-)Wertschöpfungsarchitektur umfasst die Wertschöpfungsaktivitäten, die ein Unternehmen innerhalb einer Branchenarchitektur eigenständig ausführt sowie die Schnittstellen dieser Wertschöpfungsaktivitäten zu angrenzenden Aktivitäten, die von anderen Akteuren übernommen werden.

(Kapitel 4): Anhand welcher Kriterien kann die Analsyse der Wertschöpfungsarchitektur erfolgen?

  1. Analysekritierium Macht
  2. Analysekritierium (Unternehmens-)Identität