Teil 1 - Psychologie / Pädagogik Band 1 (1./2. Semester BM AKAD)

Grundfragen der Pädagogik und Psychologie Wahrnehmung und Denken Lernen und Gedächtnis Psychische Kräfte

Grundfragen der Pädagogik und Psychologie Wahrnehmung und Denken Lernen und Gedächtnis Psychische Kräfte

Diana Stettler

Diana Stettler

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Langue Deutsch
Catégorie Psychologie
Niveau Autres
Crée / Actualisé 16.09.2012 / 18.03.2016
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Psychologie/Pädagogik - Gemeinsamkeiten

Gemeinsamkeiten:

Beide Wissenschaften sind Sozial- und Geisteswissenschaften.

Beide Wissenschaften gründen auf der Philosophie.

Beide Wissenschaften machen den Menschen betroffen.

Beide Wissenschaften wollen Veränderungen herbeiführen.

Beide Wissenschaften beschäftigen sich mit dem menschlichen Verhalten (Reaktion) & Erleben (Gefühle).

Merkmale: Alltagstheorie / wissenschaftliche Theorie

Alltagstheorie:

- Subjektive Aussagen

- Aussagen sind oft Verallgemeinerungen

- Aussagen sind oft nicht überprüfbar

- Aussagen sind nicht systematisch gewonnen

- Aussagen sind nicht widerlegbar

Wissenschaftliche Theorie:

- Objektive Aussagen

- Aussagen sind allgemeingültig

- Aussagen sind überprüfbar

- Aussagen sind systematisch gewonnen

- Aussagen sind widerlegbar (jede wissenschaftliche Aussage muss prinzipiell korrigierbar sein)

Definition Psychologie

Psychologie heisst Seelenkunde - es ist die Wissenschaft von Verhalten und Erleben. Die Psychologie ist daran interessiert, wie sich das Seelenleben äussert.

Definition Pädagogik

Pädagogik = Sammelbegriff für alle Formen, welche das Erziehungsgeschehen betreffen.

Unterteilt in:

- Erziehungspraxis ( Allem Formen des praktischen Erziehungsgeschehens)

- Erziehungswissenschaft (Wissenschaftliche Erstellung der Erziehungswirklichkeit)

Bereiche der Erziehungswirklichkeit

- Vorstellung über Erziehung entwerfen

- Beziehung Erzieher/Erziehende

- Absichten und Ziele der Erziehung

- Erziehungsmethoden/Erziehungsmassnahmen

- Voraussetzungen von Erziehung (Möglichkeiten und Notwendigkeit der Lernens)

- Erziehungsbedingungen

- Erziehungssituationen

Ziele der wissenschaftlichen Pädagogik & Psychologie (6 Merkmale)

1) Beschreibung (Anamnese)

2) Erklärung.

3) Verstehen (in alle möglichen Aspekte hineindenken)

4) Aufweisung & Begründung

5) Vorhersage (Prognose)

6) Veränderung

Beschreibe "Erleben - Verhalten - Handeln"

Erleben = nimmt der Mensch nur an sich selbst wahr! Selbstbeobachtung - Gefühle, die selbst wahrgenommen werden.

Verhalten = is von Aussenstehenden beobachtbar! Fremdbeobachtung - Reaktion auf Gefühle.

Handeln = umfasst bewusste und überlegte menschliche Aktivitäten - bewusste Reaktion auf Gefühle.

Erleben, Verhalten und Handeln kann in Sekunden durchgemacht werden, aber auch länger dauern.

Schulen (Richtungen) der Psychologie (nur Begriffe)

- Tiefenpsychologie

- Behaviorismus

- Kognitive Psychologie

- Ganzheits- oder Gestaltpsychologie

- Humanistische Psychologie

- Systematische Psychologie

Schulen (Richtungen) der Psychologie - Details zu Tiefenpsychologie?

- Tiefenpsychologie (Begründer Sigmund Freud). Das Unbewusste hat eine zentrale Bedeutung. Seelische & innere Vorgänge sind unbewusst, sie können jedoch das individuelle Verhalten und die Entwicklung der Persönlichkeit beeinflussen.

Richtungen der Tiefenpsychologie:

- Psychoanalyse (Sigmund Freud)

- Individualpsychologie (Alfred Adler)

- Analytische oder komplexe Psychologie (Carl Gustav Jung)

Schulen (Richtungen) der Psychologie - Details zu Behaviorismus?

Behaviorismus: Begründer = Pawlow & Watson, Skinner/Thorndike

Im Zentrum steht das beobachtbare Verhalten, alles Aussagen über Gefühle oder Motive, welche nicht beobachtbar sind, werden von der behavoristischen Forschung ausgeschlossen.

Auf dem Behaviorismus gründen die Theorien über das menschliche Lernen und Verhaltenstherapie.

Schulen (Richtungen) der Psychologie - Details zu Kognitive Psychologie?

Kognitive Psychologie: Begründer = A. Bandura

Kognition: Alle Vorgänge, welche der Aufnahme, Verarbeitung & Speicherung von Informationen dienen (Kreativität, Gedächtnis, Wahrnehmung).

- Kognitive Prozesse & Strukturen üben einen erheblichen Einfluss auf das Verhalten und Erleben einen Menschen aus.

Schulen (Richtungen) der Psychologie - Details zu Ganzheits- oder Gestaltpsychologie?

Der Mensch wird als Ganzheit betrachtet. Es gibt gute Gestalten und schlechte Gestalten; Gestaltungsgesetze

Schulen (Richtungen) der Psychologie - Details zu Humanistische Psychologie?

Der Mensch steht im Mittelpunkt, er ist bestrebt seine eigenen Fähigkeiten und Möglichkeiten zu entfalten. Menschliches Verhalten wird stark von der Umwelt beeinflusst, aber es kommt darauf an, was der Mensch daraus macht. (Subjektive Wahrnehmung und Interpretation der Realität).

Schulen (Richtungen) der Psychologie - Details zu Systematische Psychologie?

Im Zentrum steht nicht der Mensch als Individuum, sondern der Mensch in seiner Umwelt. Einzelne Bereiche der Umwelt (Familie, Beruf etc.) stehen in wechselseitiger Beziehung zueinander, sie bilden Systeme.

Anwendungsgebiete der Psychologie? In welchen Bereichen wird Psychologie angewendet?

Es gibt kaum mehr Bereiche im menschlichen Leben, die nicht durch psychologische Erkenntnisse beeinflusst werden:

- Schulpsychologie

- Arbeitspsychologie

- Verkaufspsychologie

- Verkehrspsychologie

- Werbepsychologie

- Sportpsychologie

- Betriebspsychologie

- Kriminalpsychologie

- Berufsberatung

- Eheberatung

- Schulberatung

Schulen (Richtungen) und Anwendungsgebiete der Pädagogik?

Schulen:

- Normative Pädagogik

- Geisteswissenschaftliche Pädagogik

- Erfahrungswissenschaftliche Pädagogik

Anwendungsgebiete:

- Schulpädagogik (Didaktik)

- Sozialpädagogik

- Berufspädagogik

- Medienpädagogik

- Sexualpädagogik

- Heilpädagogik

Was ist Kognition?

Kognition nennt man alle psychischen Fähigkeiten, Funktionen & Prozesse, welche der Aufnahme, Verarbeitung und Speicherung von Informationen dienen.

Kognitive Fähigkeiten sind:

- Wahrnehmung (Aufnahme)

- Denken (Verarbeitung)

- Gedächtnis (Speicherung)

Was ist Wahrnehmung?

Wahrnehmung umfasst alle Prozesse der Informationsgewinnung sowie der Informationsverarbeitung von Sinneseindrücken aus der Umwelt (Umweltreize) oder aus dem Körperinnern (Körperreize).

Wahrnehmung bezeichnet auch das Ergebnis dieses Prozesses.

Merkmale zu Reizaufnahme und Empfindungen

- Auf unsere Sinnesorgane treffen Reize in Form von physikalischen Prozesses ein und lösen Empfindungen aus. Dabei spielen spezialisierte Nervenzellen (Rezeptoren) eine wichtige Rolle.

- Die Intensität der Empfindungen hängt von der Reizstärke ab. Die Qualität der Empfindung ist abhängig von der Art der Sinnesorgane.

- Es werden nur Reize wahrgenommen, welche eine bestimmte Reizschwelle überschreiten. Die Schmerzschwelle stellt die obere Grenze der Wahrnehmung dar.

- Wahrnehmung ist eingeschränkt! Reize werde nur bei bestimmter Reizstärke wahrgenommen und wir wählen nur Reize aus, welche unsere Aufmerksamkeit erregen.

- Das Ergebnis der Wahrnehmung entspricht nur zum Teil der tatsächlich existierenden Wirklichkeit - Wahrnehmungen werden vom einzelnen Individuum unterschiedlich interpretiert.

Unsere Wahrnehmung wird beeinflusst durch...? (Individuelle Faktoren / soziale Faktoren)

Individuelle Faktoren:

- Bisherige Erfahrungen

- Gefühle

- Stimmungen

- Triebe

- Bedürfnisse

- Interessen

- Intelligenz

- Begabungen

- Fähigkeiten

- Fertigkeiten

- Wertvorstellungen

Soziale Faktoren:

- Gesellschaftliche Gegebenheiten

- Kulturelle Gegebenheiten

- Soziale Wert- und Normvorstellungen

- andere Personen und Gruppen

Was ist "Denken"?

Denken ist ein nicht beobachtbarer psychischer Vorgang, in dessen Verlauf Informationen erfasst und verarbeitet werden.

- nicht beobachtbar - Informationen erfassen und verarbeiten = Verarbeitungsprozess!

Funktionen des Denkens? (Als was kann "Denken" dienen)

- Denken als Entscheidungsfindung (z.B. Firmengründung - wichtige Themen)

- Denken als Problemlösung

- Denken als Informationsverarbeitung

Merkmale & Ablauf des "Denken" als Entscheidungsfindung?

Denken als Entscheidungsfindung (z.B. Firmengründung - wichtige Themen)

- Entscheidung=Wahl zwischen zwei od. mehreren Verhaltens- oder Handlungsmöglichkeiten & den Entscheid für eine dieser Möglichkeiten.

- Erfahrungen, Infos, Wissen, Gefühle etc. spielen eine wichtige Rolle.

- Bewertung der Alternativen erfolgt subjektiv.

- Oft kann Entscheidungsfindung zu einem inneren Konflikt führen

Ablauf: Alternativen festlegen / Argumente zusammentragen / Entscheidungsmatrix mit Nutzwertanalyse / Entscheidung / Begründung der Entscheidung

Merkmale des "Denken" als Problemlösung?

Denkprozesse werden oft durch ein bevorstehendes Problem ausgelöst. Bisherige Erfahrungen spielen eine grosse Rolle.

- Wenn der Mensch erkennt, dass keine der bisherigen Erfahrungen zum Erfolg führt entwickelt der Mensch eigene Einfälle & probiert diese in Gedanken durch. Dabei spielt das Prinzip Versuch/Irrtum eine wichtige Rolle = Inneres Probehandeln. Oft werden Probleme umstrukturiert - anfänglich zusammenhangslose Elemente werden zueinander in Beziehung gestellt - eine Einsicht entsteht.

Merkmale des "Denken" als Informationsverarbeitung?

Information wird von Sinnesorgan aufgenommen und durch die Rezeptoren an Gedächtnis weitergeleitet, wo eine Auswertung stattfindet (Entschlüsselung und Erkennung der Information). Im Anschluss sorgen Nervenzellen dafür, dass eine Reaktion stattfindet.

Formen des Denkens?

Konvergierendes Denken

- Anwendung bestimmter Regeln, Richtig-Falsch-Denken

- Herausfinden einer einzig richtigen Lösung!

Divergierendes Denken:

- Neue Ideen entwickeln, Denken ist auf verschiedene Ziele ausgerichtet; schöpferisches Denken; verschiedene Lösungen sind möglich. z.B. Lebensentscheidungen, Aufsatz schreiben etc.

Psychologie / Pädagogik - Unterschiede?

Unterschiede:

Psychologie = Wissenschaft von der Seele (Seelenkunde) & die Psychologie beschäftigt sich im Gegensatz zur Pädagogik vor allem mit unbewussten Vorgängen.

Pädagogik = Erziehungswissenschaft

Ziele der wissenschaftlichen Pädagogik & Psychologie - Beschreibe: Ziel Nr. 1: "Beschreibung (Anamnese)"

Ziel Nr. 1: Beschreibung (Anamnese)

- Beobachtetes und Gemessenes festhalten (ohne Erklärung) z.B. Erleben, Verhalten, Situation, Ursachen, Ziele, Persönlichkeitsmerkmale

Ziele der wissenschaftlichen Pädagogik & Psychologie - Beschreibe: Ziel Nr. 2: "Erklärung"

2) Ziel Nr.2 - Erklärung

- Beziehung zwischen den beschriebenen Merkmalen herstellen (Ursache-Wirkungszusammenhang.

Wissenschaftlich erwiesene Zusammenhänge = Gesetzmässigkeiten

Wissenschaftlich untersuchte Ursachen = Theorien

Ziele der wissenschaftlichen Pädagogik & Psychologie - Beschreibe: Ziel Nr. 3: "Verstehen"

3) Verstehen (in alle möglichen Aspekte hineindenken)

- Den Zweck menschlichen Verhaltens & Erlebens und dessen Sinnzusammenhang erfassen.

Ziele der wissenschaftlichen Pädagogik & Psychologie - Beschreibe: Ziel Nr. 4: "Aufweisung und Begründung"

4) Aufweisung & Begründung:

- Ziele menschlichen Handelns aufstellen, vorschlagen und begründen

Ziele der wissenschaftliche Pädagogik & Psychologie - Beschreibe: Ziel Nr. 5: "Vorhersage (Prognose)"

5) Vorhersage (Prognose)

Aussagen, über die zukünftige Auftretungswahrscheinlichkeit von Erlebens- und Verhaltensweisen (z.B. Rückfälle)

Ziele der wissenschaftlichen Pädagogik & Psychologie - Beschreibe: Ziel Nr. 6: "Veränderung"

6) Veränderung:

- Veränderungen sind Ziel der Psychologie & Pädagogik! Erleben & Verhalten sollen bewusst, geplant und gezielt kontrolliert & beeinflusst werden.

Was bedeutet "Gedächtnis"?

Gedächtnis bezeichnet die Fähigkeit des Organismus, Informationen zu verarbeiten, zu speichern & abzurufen.

Gedächtnis: Beschreibe das "Ein-Speicher-Modell"

- Gedächtnis besteht aus einem einzigen grossen Speicher! - Das Langzeitgedächtnis!

- Innerhalb dieses Speichers gibt es verschiedene Ebenen oder Stufen der Informationsverarbeitung:

- Untere Stufen = Reizaufnahme ist kurzfristig - Informationen werden kurzzeitig behalten.

- Je höher die Stufen, desto stärker werden Informationen verarbeitet und folglich umso länger behalten.

- Verarbeitung der Informationen erfolgt automatisch & kontrolliert. Informationen werden auf ihre Wichtigkeit hin überprüft.

- Je wichtiger eine Information ist, umso nachhaltiger wird sie verarbeitet und desto dauerhafter wird sie gespeichert.

Gedächtnis: Beschreibe das "Mehr-Speicher-Modell"

3 verschiedene Arten von Gedächtnissen als separate Speicher. Zwischen diesen Speichern finden Kontrollprozesse statt, so werden Informationen von einem Speicher zum anderen weitergegeben.

- Sensorisches Gedächtnis (unterste Stufe - Registrierung)

- Kurzzeitgedächtnis (Arbeitsgedächtnis - Verarbeitung)

- Langzeitgedächtnis (Wissensgedächtnis - langfristige Speicherung)

Gedächtnis: Merkmale zum Sensorischen Gedächtnis (Mehr-Speicher-Modell)

- Sensorisches Gedächtnis registriert alle Informationen, welche über die Sinne wahrgenommen werden. Unwichtiges wird vergessen.

- Bioelektrische Reizaufnahme

- Keine Reizverarbeitung

- Hohe Aufnahmekapazität

- Hohe Vergesslichkeit

- Registrierung & Reizaufnahme während max. 1,5 Sekunden.

Gedächtnis: Merkmale zum Kurzzeitgedächtnis (Mehr-Speicher-Modell)

Das Kurzzeitgedächtnis verarbeitet Informationen aus dem sensorischen Gedächtnis. Es ist das Arbeitsgedächtnis.

- Bioelektrische Reizverarbeitung

- sehr geringe Aufnahmekapazität

- Verarbeitung während max. 1 Minute

Gedächtnis: Merkmale zum Langzeitgedächtnis (Mehr-Speicher-Modell)

Das Langzeitgedächtnis enthält Informationen aus dem Kurzzeitgedächtnis.

- Reger Informationsaustausch zwischen KZG und LZG

- Wissensgedächtnis

- Informationsspeicherung durch Schaffung von biochemischer Verbindungen

- Dauerhafte Speicherung

Was versteht man unter "Gedächtnishemmungen"?

Gedächtnishemmungen sind Bedingungen, die sich blockierend auf das Speichern & Behalten von Informationen auswirken und daher das Lernen beeinflussen.