Stochastik - KE 3 (bedingte Wahrscheinlichkeiten und Unabhängigkeit)
Kurs 01146 - Fernuni Hagen
Kurs 01146 - Fernuni Hagen
Fichier Détails
Cartes-fiches | 22 |
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Langue | Deutsch |
Catégorie | Mathématiques |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 20.08.2014 / 22.01.2018 |
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Wie lautet der Satz über die Neubewertung von Wahrscheinlichkeiten?
Sei (Omega, p) ein diskreter Wahrscheinlichkeitsraum und B eine Teilmenge von Omega mit P(B) > 0, dann gibt es genau eine Abbildung pB: B → [0, 1] mit PB(B) = 1 und PB(A) = Summe von pB(omega) = cB P(A) für alle omega aus A einer Teilmenge von B, und zwar:
pB(omega) = p(omega) / P(B) für alle omega aus B.
Wie lautet die Definition der bedingten Wahrscheinlichkeit in einem diskreten Wahrscheinlichkeitsraum?
Seien A, B Teilmengen von Omega und P(B) > 0, dann heißt:
P(A|B) = P(A geschnitten B)/P(B) die bedingte Wahrscheinlichkeit von A gegeben B für alle A, es gilt also:
PB(A) = P(A|B).
Wie lautet der Satz über bedingte Wahrscheinlichkeiten?
Seien A, B Teilmengen von Omega und P(B) > 0, dann gelten:
- Wenn B eine Teilmenge von A ist, dann ist P(A|B) = 1.
- Wenn A geschnitten B die leere Menge ist, dann ist P(A|B) = 0.
- Die bedingte Wahrscheinlichkeit P(A|B) ist sigma-additiv.
- P(Ac|B) = 1 - P(A|B).
Wie ist der Zusammenhang zwischen Mächtigkeiten von Ereignissen und bedingten Wahrscheinlichkeiten eines endlichen Wahrscheinlichkeitsraums?
Seien (Omega, p) ein Laplace-Experiment, A, B Teilmengen von Omega und B nichtleer, dann gilt:
P(A|B) = |A geschnitten B| / |B|.
Wie lautet die Definition des Polyá'schen Urnenschemas?
Es ist (Omega, p) ein Wahrscheinlichkeitsraum und omega = {0, 1}n für alle omega aus Omega. Betrachtet wird die n-malige Ziehung nicht unterscheidbarer Teilchen mit Zurücklegen von jeweils c+1 Teilchen der gezogenen Sorte für ein c aus IZ aus einer Urne mit r Einsen und s Nullen. Es ist dann:
p(omega) = p(k,r,s,c)
wie angegeben. Dann ist
(nk) p(k, r, s, c)
die Wahrscheinlichkeit für die Ziehung eines n-Tupel mit k Einsen.
Welche Bedeutung haben folgende Begriffe in medizischen Verfahren?
- Prävalenz
- Spezifität
- Sensititvität
Es sind:
- Prävalenz: Verbreitung der Krankheit innerhalb der Grundgesamtheit (zum Beispiel 2% der Bevölkerung eines Landes sind infiziert),
- Spezifität: Quote der positiven Testergebnisse bei Gesunden (zum Beispiel 10% der durch den Test als infiziert erkannten sind gesund),
- Sensititvität: Quote der positiven Testergebnisse bei Infizierten (zum Beispiel 95% der durch den Test als infiziert erkannten sind auch infiziert).
Wie lautet das Hardy-Weinberg-Gesetz?
Das Hardy-Weinberg-Gesetz quantifiziert die relativen Häufigkeiten der möglichen Genotypen eines diploiden Organismuses bei freier Partnerwahl in der k-ten Generation ausgehend von Omega ={AA, Aa, aa}3 für die Genotypen des Vaters, der Mutter und des Nachkommens, wobei allgemein gilt r(AA) = u > 0, r(Aa) = 2v > 0 und r(aa) = w > 0, also u + 2v + w = 1, dann gilt:
uk = (u+v)2,
2vk = 2(u+v)(v+w),
wk = (v+w)2.
Wie lautet die Definition von (stochastischer) Unabhängigkeit zweier Ereignisse A und B?
Seien (Omega, Skript-A, P) ein Wahrscheinlichkeitsraum und A, B aus Skript-A, dann heißten A und B (stochastisch) unabhängig, wenn gilt:
P(A geschnitten B) = P(A) P(B).
Wie lautet die Definition (stochastischer) Unabhängigkeit von endlich vielen Ereignissen?
Seien (Omega, Skript-A, P) ein Wahrscheinlichkeitsraum, I, J nichtleere Indexmengen mit J ist Teilmenge von I und {Ai}i aus I eine Familie von Mengen aus Skript-A, dann heißen die Ai (stochastisch) unabhängig bezüglich P, wenn gilt:
P(Aj1 geschnitten … geschnitten Ajk) = P(Aj1) …P(Ajk) für alle ji aus J.
Wie lautet der Satz über die (stochastische) Unabhängigkeit beim n-maligen Wurf einer fairen Münze?
Sei Omega := { omega = (omega1, …, omegan) | omegai aus {0, 1} für alle i aus [n] } und Bk das Ereignis, dass der k-te Wurf Kopf ist, dann sind die Ereignisse B1, …, Bn unabhängig.
Wie lautet die Definition eines Produktraums?
Seien (Omega1, p1), …, (Omegan, pn) diskrete Wahrscheinlichkeitsräume, Omega := Omega1 x … x Omegan und p: Omega → [0, 1] definiert durch p(omega) = p(omega1) … p(omegan) für alle omega aus Omega, dann ist die Summe aller p(omega) für alle omega aus Omega gleich 1 und der so konstruierte Wahrscheinlichkeitsraum (Omega, p) heißt der Produktraum der Omegai mit i aus [n] oder das Produkt-Experiment. Hierbei sind die n Teilexperimente offensichtlich stochastisch unabhängig.
Wie lautet die Definition eines Bernoulliexperiments der Länge n mit Erfolgswahrscheinlichkeit p?
Sei Omega = {E, M}, und p(E) := p und p(M) = 1 - p, dann ist der n-fache Produktraum von Omega :
Omega := {E, M}n
und es gilt für omega = (omega1, …, omegan) aus Omega:
p(omega) = pk(1-p)n-k,
wobei k die Anzahl der omegai = E für i aus [n] bezeichnet. Das hierdurch beschriebene Zufallsexperiment heißt Bernoulli-Experiment der Länge n mit Erfolgswahrscheinlichkeit p.
Es gilt für die Wahrscheinlichkeit des Ereignisses Ak, dass k E(rfolge) auftreten:
P(Ak) = (nk) pk(1-p)n-k := b(k; n, p).
Wie lautet die Definition für ein Multinomialexperiment?
Seien für das i-te Teilexperiment Omegai := { [k] }, also jeweils k verschiedene Ausgänge möglich, pi(l) = ql für l aus [k] und die Summe aller ql für l aus [k] gleich 1, dann berechnet sich die Wahrscheinlichkeit in n Experimenten insgesamt n1 mal 1, …, nk mal k zu ziehen durch:
(nn1, n2, …, nk) p1n1 p2n2 … pknk mit n1 + n2 + … + nk = n.
Wie lautet die Definition eines geometrischen Experiments?
Sei Omega1 := {1, 2, …} = IN und p1(i) := p(1-p)i-1, dann liegt ein Bernoulli-Experiment mit Erfolgswahrscheinlichkeit p und der Länge i vor, bei der die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten des ersten Erfolgs in der i-ten Ziehung bestimmt wird. Der Wahrscheinlichkeitsraum (Omega1, p1) heißt dann geometrisches Experiment.
Wie lautet die Definition eines negativen Bernoulli-Experiments?
Sei Omegar := { omega = (omega1, …, omegar) | omegai aus IN für 1 <= i <= r } und pr(omega) := p1(omega1) … p1(omegar), dann liegt ein Bernoulli-Experiment mit Erfolgswahrscheinlichkeit p vor, bei der die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von k Misserfolgen vor dem r-ten Erfolg bestimmt wird. Der Wahrscheinlichkeitsraum (Omegar, pr) heißt dann negatives Bernoulli-Experiment Experiment und die gesucht Wahrscheinlichkeit ist:
(k+r-1k) pr(1-p)k = (-rk) pr(1-p)k.
Welche Situation beschreibt das Urnenmodell mit Zurücklegen?
Es beschreibt die Ziehung von n Kugeln aus einer Urne mit r roten und s schwarzen Kugeln mit Zurücklegen, also ein Bernoulli-Experiment mit p(r) = r/(r+s) und p(s) = s/(r+s) und somit für die Wahrscheinlichkeit des Ereignisses Ak, dass k rote Kugeln gezogen wurden:
P(Ak) = (nk) [r/(r+s)]k [s/(r+s)]n-k.
Es handelt sich um ein Produktexperiment, das für c = 0 dem Polyá'schen Urnenmodell entspricht.
Welche Situation beschreibt das Urnenmodell ohne Zurücklegen?
Es beschreibt die Ziehung von n Kugeln aus einer Urne mit r roten und s schwarzen Kugeln ohne Zurücklegen, somit erhält man in diesem Fall für die Wahrscheinlichkeit des Ereignisses Ak, dass k rote Kugeln gezogen wurden zunächst (r+sn) Möglichkeiten die n Kugeln zu ziehen und bei k roten gezogenen Kugeln zunächst (rk) Möglichkeiten diese k Kugeln und anschließend (sn-k) für die zusätzlichen schwarzen Kugeln, also:
P(Ak) = (rk) (sn-k)/(r+sn).
Wir sprechen hierbei von einem hypergeometrischen Experiment, dass vom Charakter einem mehrstufigen Zufallsexperiment entspricht, das kein Produktexperiment ist. Für c = -1 entspricht das Polyá'sche Urnenmodell dem hier vorgestellten.