«Sporttheoretische Grundlagen FS14» | 08: Gesundheit

Sporttheoretische Grundlagen FS14, Primarstufe und Sekundarstufe 1, PH Zürich

Sporttheoretische Grundlagen FS14, Primarstufe und Sekundarstufe 1, PH Zürich


Set of flashcards Details

Flashcards 14
Language Deutsch
Category Sports
Level University
Created / Updated 30.03.2014 / 20.03.2015
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Regelmässige Bewegung

Die folgenden Tabellen zeigen die Auswirkungen von regelmässiger Bewegung auf die Gesundheit von Erwachsenen und Kindern.

Bewegungsempfehlungen

Bewegungsempfehlungen

Regelmässige Bewegung und Sport sind für die Gesundheit aller Altersgruppen wesentlich. Die schweizerischen Bewegungsempfehlungen für Erwachsene sowie Kinder und Jugendliche sind nachfolgend abgebildet.

Zusammenfassung der Empfehlungen für Erwachsene

Zusammenfassung der Empfehlungen für Erwachsene

  • Für körperlich Inaktive ist jeder Schritt hin zu mehr Bewegung wichtig und bringt auch direkt ersten gesundheitlichen Nutzen. Langdauerndes Sitzen sollte öfter unterbrochen werden.
  • Frauen und Männern im erwerbsfähigen Alter werden mindestens 2.5 Stunden Bewegung pro Woche in Form von Alltagsaktivitäten oder Sport mit mindestens mittlerer Intensität empfohlen. Diese Basisempfehlungen können auch durch 1.25 Stunden Sport oder Bewegung mit hoher Intensität oder durch entsprechende Kombinationen von Bewegung mit mittlerer und hoher Intensität erreicht werden.
  • Diese Basisempfehlungen versprechen bedeutende und vielfältige Wirkungen auf Gesundheit und Lebensqualität. Idealerweise sollte die Aktivität auf mehrere Tage in der Woche verteilt werden. Jede Bewegung ab etwa 10 Minuten Dauer kann über den Tag zusammengezählt werden.
  • Bereits Aktive können mit einem zusätzlichen Training von Ausdauer, Kraft und Beweglichkeit noch mehr für ihre Gesundheit, ihr Wohlbefinden und ihre Leistungsfähigkeit tun.
  • Weitere sportliche Aktivitäten bringen zusätzlichen gesundheitlichen Nutzen. Dieser nimmt aber nicht mehr im gleichen Masse zu (siehe Dosis-Wirkungskurve).

Zusammenfassung der Empfehlungen für Kinder und Jugendliche

Zusammenfassung der Empfehlungen für Kinder und Jugendliche

  • Regelmässige Bewegung ist eine Grundvoraussetzung für eine gesunde Entwicklung. Nach heutigen Erkenntnissen sollten Kinder und Jugendliche im Schulalter zusätzlich zu den Alltagsaktivitäten mindestens eine Stunde täglich Aktivitäten mit mittlerer bis hoher Intensität durchführen. Dafür bietet sich eine Fülle von Sport- und Bewegungsaktivitäten an.
  • Für eine optimale Entwicklung ist ein vielseitiges Bewegungs- und Sportverhalten nötig. Dabei sollten im Rahmen der «Minimalstunde» oder darüber hinaus mehrmals pro Woche Tätigkeiten durchgeführt werd en, welche die Knochen stärken , den Herz-Kreislauf anregen, die Muskeln kräftigen, die Geschicklichkeit verbessern und die Beweglichkeit erhalten.
  • Kinder im Primarschulalter sollten sich deutlich mehr bewegen. Zusätzliche Aktivitäten bringen für alle Altersgruppen weiteren gesundheitlichen Nutzen.
  • Langdauernde Tätigkeiten ohne körperliche Aktivität sollten so weit wie möglich vermieden werden und ab und zu durch kurze aktive Bewegungspausen unterbrochen werden.

Sitzen als Belastung und Bewegungspausen

Sitzen als Belastung und Bewegungspausen

Sitzen prägt das Leben von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Der Schulärtzliche Dienst der Stadt Zürich hat ein Informationsblatt über das „richtige Sitzen“ für Lehrpersonen und Eltern herausgegeben (Abb. X). Mit wenigen Massnahmen können Belastungen, die durch langes Sitzen entstehen, verringert werden.

Vorbeugung von muskulären Dysbalancen durch Dehnen und Kräftigen der Muskulatur

Vorbeugung von muskulären Dysbalancen durch Dehnen und Kräftigen der Muskulatur

Die menschliche Haltung wird durch Haltungsstrukturen (z.B. Eigenform der Wirbelsäule oder die Haltungsleistungen der Skelettmuskulatur) bestimmt. In der Normalhaltung ist die Wirbelsäule S-förmig gekrümmt und dieses Gleichgewicht kann mit minimalem Kraftaufwand gesichert werden. Fehlhaltungen sind funktionell bedingte, korrigierbare Abweichungen von der Normalhaltung. Sie werden durch Muskelschwäche und muskuläres Ungleichgewicht (Dysbalance) verursacht.

Funktions-Gruppen der Muskulatur

Die Muskulatur kann von ihrer Funktion her in drei Gruppen eingeteilt werden:

  1. Die tonische Muskulatur
  2. Die phasische Muskulatur
  3. Die gemischte Muskulatur

Beim Menschen liegen tonische und phasische Muskeln nie in reiner Form vor. Es handelt sich vorwiegend um gemischte Muskeln mit überwiegend tonischen oder phasischen Eigenschaften. Die tonische Muskulatur (Haltefunktion) reagiert auf Fehlbelastungen eher mit einer Verkürzung. Die phasische Muskulatur (Bewegungsfunktion) reagiert eher mit einer Abschwächung. Somit sollten die verkürzten tonischen Muskeln gedehnt und die abgeschwächte phasische Muskulatur gekräftigt werden. Dennoch spricht nichts dagegen, dass alle Muskeln gekräftigt und gedehnt werden sollten. Das gezielte Kräftigen und Mobilisieren der wichtigsten Muskelgruppen gehört in jede Sportstunde und wird so zu einer lebenslangen Gewohnheit.

Allergische Reaktionen

Allergische Reaktionen

Im Folgenden werden einige typische allergische Reaktionen und Krankheiten bei Kindern und Jugendlichen und deren Behandlungsmöglichkeiten erläutert, welche während des Sportunterrichts auftreten können.

Seitenstechen

Seitenstechen

Ein einheitlicher Grund für das Seitenstechen ist nicht bekannt.

Symptome

  • Örtlich begrenzter Schmerz, der meistens unterhalb der Rippen auftritt; manchmal tritt zusätzlich ein stechender Schmerz im Schultergelenk auf.
  • Meistens tritt Seitenstechen bei hochintensiven Aktivitäten in aufrechter Haltung mit repetitiven Brustkorbbewegungen auf.
  • Laufen, speziell bergab laufen, sowie Reiten scheinen Aktivitäten mit einer besonderen Anfälligkeit für Seitenstechen zu sein; grundsätzlich kann es bei jeder Sportart auftreten.

Mögliche Ursachen

  • Durch Erschütterungen ziehen Organe wie Magen, Milz oder Leber an den Bändern, die die Organe am Zwerchfell fixieren und reizen damit dasjenige.
  • Irritation des äusseren Blattes des Bauchfells (zwei Schichten, bzw. «Blätter» des Bauchfells bedecken die Innenwand der Bauchhöhle und sind durch eine schmierende Flüssigkeit getrennt) durch vollen Magen oder zu wenig Schmierflüssigkeit.
  • Verkrampfte Körperhaltung.
  • Zu hohe Trainingsintensität und unregelmässiges Atmen.

Vorbeugen

  • Nach einer grossen Mahlzeit 2–4 Stunden Zeit lassen bis zum Trainingsbeginn.
  • Während des Trainings häufig kleinere Mengen trinken.
  • Lockere Kleidung tragen, die den Bauch nicht einschnüren.
  • Schultern hängen lassen, lockere Armführung.
  • Bauchmuskulatur kräftigen.
  • Trainingsprogramm wählen, bei dem Intensität und Dauer langsam gesteigert werden.
  • Bewusstes, tiefes Atmen mit betonter Ausatmung.

Behandeln

  • Aktivität verlangsamen oder abbrechen.
  • Oberkörper nach vorne neigen und auf die schmerzende Stelle drücken und tief durchatmen.
  • Evt. hinlegen und ein «Päckli» machen.

Asthma

Asthma

Asthma ist eine chronische Entzündung der kleinen und grossen Bronchien. Eingeatmete Stoffe wie zum Beispiel Hausstaub, Blütenpollen oder Tierhaare bewirken in der empfindlichen Schleimhaut der Bronchien eine allergische Reaktion. Dadurch zieht sich die Muskulatur krampfartig zusammen und die Bronchien werden enger. Dieses Ereignis wird als Asthmaanfall bezeichnet.

Man unterscheidet zwei Arten

  • Allergisches Asthma: wird durch bestimmte äussere Einflüsse verursacht.
  • Nicht-allergisches Asthma: die Atemwege neigen durch verschiedene Auslöser zu überempfindlicher Reaktion.

Symptome

  • Anfälle von Atemnot, oft verbunden mit einem Engegefühl auf der Brust und einem Reizhusten sowie Auswurf.
  • Ist das Allergen nicht mehr vorhanden, normalisiert sich der Zustand meist wieder.

Ursachen

  • Asthma ist die häufigste chronische Krankheit im Kindesalter. Sie betrifft fast zehn Prozent der Kinder und fast sieben Prozent der Erwachsenen in der Schweiz. Das Risiko, an Asthma zu erkranken, wird meist vererbt. Die Krankheit kann in jedem Alter auftreten.

Auslöser

  • Allergene (Tierhaare, Hausstaubmilben, Pollenblüten)
  • Kalte, trockene Luft
  • Anstrengung
  • Stress
  • Zigarettenrauch (auch Passivrauch)
  • Infektionen der Atemwege (Erkältungen, Grippe)
  • Luftverschmutzung (Ozon)
  • Industrielle Substanzen (Spritzlacke, Farbstoffe)

Behandeln

Die Behandlung des Asthmas basiert auf drei Säulen:

  • Die Vermeidung der Allergeninhalation
  • Die Behandlung der Bronchialentzündung
  • Die Behandlung der Bronchialverkrampfung

Heuschnupfen

Heuschnupfen Heuschnupfen ist eine allergische Reaktion auf Blütenpollen von Bäumen (im Frühjahr), Gräsern, Getreide (im Frühsommer) und Kräutern (im Spätsommer). Sie ist primär in den Schleimhäuten von Nase, Rachen und Augen lokalisiert und äußert sich in Jucken, Schwellung und Ausfluss (Tränen und Naselaufen). Jucken ist das Leitsymptom der Allergie. Heuschnupfen ist immer zeitlich begrenzt - man nennt ihn auch saisonaler allergischer Schnupfen - da er direkt mit der Blühsaison der entsprechenden Pflanzen in Zusammenhang steht. (Verfügbar unter: www.allergie-ratgeber.de/heu/heu.html [Datum des Zugriffs: 7.9.2007])

Insektenstiche

Insektenstiche Genau wie beim Heuschnupfen ist die Insektenstichallergie eine Sofortreaktion, die nicht lokal begrenzt ist, sondern ganzkörperliche Folgen haben kann. Neben einem starken Anschwellen der betroffenen Einstichstelle in der Haut, kann es zu nervösen Störungen, Atemnot und anaphylaktischem Schock (heftige allergische Reaktion setzt innerhalb weniger Minuten auf den Allergenkontakt ein) kommen. Während es bei Erwachsenen einer Vielzahl von Stichen bedarf, kann bei Kindern bereits eine Wespe oder Biene eine allergische Reaktion auslösen. (Verfügbar unter: www.allergie-ratgeber.de/insektenstich/insektenstich.html [Datum des Zugriffs: 7.9.2007])

Akutes Hyperventilieren

Akutes Hyperventilieren

Hyperventilation (Hyperventilationssyndrom) ist eine gestörte Atemregulation. Beim Hyperventilieren wird schneller und tiefer geatmet, als es den körperlichen Bedürfnissen entspricht. Eine stressige Situation, große Hektik oder Aufregung, und schon kann es passieren: Ein Mensch gerät in Panik, hat plötzlich das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen, nicht mehr atmen zu können, als ob der Brustkorb auf einmal zu eng wäre. Und um sich zu helfen, fängt er an immer tiefer und schneller zu atmen, stoßweise und unnormal, über mehrere Minuten, bis sich die Finger und Hände verkrampfen und im schlimmsten Fall, bis er das Bewusstsein verliert und in Ohnmacht fällt. Durch die schnellere und tiefere Atmung wird vermehrt Kohlendioxid abgeatmet, und das führt zu einem Anstieg des pH-Wertes im Blut. Hyperventilation tritt vor allem im zweiten und dritten Lebensjahrzehnt auf, mit steigendem Alter nimmt die Häufigkeit ab.

Symptome

  • Atemnot
  • Missempfindungen (Parästhesien) wie „Ameisenlaufen“ und Kribbeln
  • Taubheitsgefühl in Armen und Beinen
  • Verkrampfungen im Mundbereich
  • Zittern
  • Schwindel
  • Sehstörungen
  • Brustschmerzen
  • Druck am Hals (Klossgefühl)

Hyperventilieren Behandeln

 

Hyperventilieren Behandeln

Wichtig ist, eine Person, die akut hyperventiliert, zu beruhigen und dabei selbst ruhig zu bleiben. Man sollte versuchen, der Betroffenen zu erklären, dass die Symptome wie Kribbeln auf der Haut völlig harmlos sind und weggehen, wenn wieder normal geatmet wird.

Man stellt Blickkontakt mit der betroffenen Person her. Ruhig und bestimmt richtet man die Aufmerksamkeit der Person auf deren Atmung. Durch klarer Anweisungen wie «Einatmen durch den geöffneten Mund, und ausatmen mit geschlossenem Mund und durch die Nase» wird das Ziel verfolgt, die Ausatmungszeit zu verlängern. Hilft dies nichts, ist es angeraten, Hyperventilierende in eine Papiertüte oder eine Plastiktüte atmen zu lassen, die leicht vor Nase und Mund gehalten wird. Ist keine Tüte vorhanden, kann man es mit der gewölbten, vorgehaltenen Hand probieren. Damit wird das zuviel ausgeatmete Kohlendioxid aufgefangen und kann vom Körper wieder aufgenommen werden. Das führt zu einem Ausgleich des Säure- Basen-Haushalts und der Zustand des Betroffenen normalisiert sich wieder. Aber Vorsicht, denn jemandem, der das Gefühl von Atemnot hat, eine Tüte vor Mund und Nase zu halten, kann erneut Angst und Panik auslösen. Deshalb sollte dies nur geschehen, wenn der Betroffene ansprechbar ist und selbst mitmacht.

Hilft alles nichts, muss ein Arzt gerufen werden, der gegebenenfalls ein Beruhigungsmittel gibt. Liegt der Hyperventilation eine ernsthafte körperliche Erkrankung zugrunde, darf nicht in eine Tüte geatmet werden, da dies einen lebensbedrohlichen Sauerstoffmangel zur Folge haben könnte. (Verfügbar unter: http://www.beobachter.ch/gesundheit/symptom/krankheit/hyperventilation/definitiond8e3725c84/ [Datum des Zugriffs: 5.2.2014]