Sondenernährung

EB FaGe ZAG Winterthur 2015

EB FaGe ZAG Winterthur 2015

Patricia Marti

Patricia Marti

Set of flashcards Details

Flashcards 42
Students 26
Language Deutsch
Category Care
Level Vocational School
Created / Updated 12.08.2015 / 09.05.2024
Weblink
https://card2brain.ch/box/sondenernaehrung
Embed
<iframe src="https://card2brain.ch/box/sondenernaehrung/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>

Enterale Ernährung

Definition

Ernährung über den Magen-Darm-Trakt mit speziellen Nährstoffen, die eigens für diesen Zweck aus natürlichen Lebensmitteln hergestellt werden.

Enterale Ernährung

Voraussetzung

der Dickdarm und Teile des Dünndarms sind funktionsfähig

Enterale Ernährung

Indikationen (und Beispiel)

  • mechanische Behinderungen der Nahrungspassage (Tumor)
  • neurologische Schluckstörung (Hirninfarkt)
  • onkologische Erkrankungen (Magentumor)
  • komatöse Klienten
  • psychiatrische / psychosomatische Erkrankungen (Anorexie)

enterale Ernährungssonden

unterschiedliche Arten?

  • Transnasale Sonden: nasogastrale Sonden (="Magensonden"), nasojejunale Sonden
  • PEG; können sowohl gastral, duodenal oder jejunal plaziert werden

PEG

Perkutane endoskopische Gastrostomie

Transnasale Sonde

Vorteile

  • kann ohne operativen Eingriff durch Pflegefachperson eingelegt werden

PEG-Sonde

Vorteile

  • gute Eignung zur Langzeiternährung
  • geringe Dislokationsgefahr
  • Nahrungsaufnahme und Schlucktraining nicht beeinträchtigt

PEG-Sonde

Nachteile

  • muss endoskopisch eingelegt werden

Transnasale Sonde

Nachteile

  • sichtbar, beeinträchtigt das Aussehen
  • zusätzliche Nahrungsaufnahme und Schlucktraining werden beeinträchtigt

Transnasale Sonde

Gefahren

  • kann verrutschen = Aspirationsgefahr

PEG-Sonde

Gefahren

  • Risiko der Wundinfektion

NDD

Definition

Hochmolekulare, nährstoffdefinierte Diät. (entspricht bezüglich den Nährstoffen der Normalkost)

hochkalorische NDD:

Indikationen

  • erhöhter Energiebedarf
  • bei Einschränkung der Nahrungsvolumenzufuhr
  • Flüssigkeitsrestriktionen
  • Anorexie, Kachexie, Rekonvvaleszenz

Ballaststoffreiche (Nahrungsfaserreiche) NDD

Indikationen

  • bei langer Bettlägerigkeit
  • zur Regulierung der physiologischen Magen-Darm-Funktion

CDD

Definition

Niedermolekulare, chemisch definierte Diät. Die Nährstoffe sind bereits aufgespalten. Immer Ballaststofffrei

CDD

Indikation

Schwere Resorptions- und Verdauungsstörung (z.B. Morbus Crohn im akuten Schub, Kostaufbau bei Pankreatitis)

enterale Ernährung

Applikationssysteme

  • Bolusapplikation
  • Schwerkraftapplikation
  • pumpengesteuerte Applikation (Sondomat)

Bolusapplikation

Funktionsweise

Langsame Applikation mittels Spritze.

Nur möglich bei Sonden, die im Magen liegen.

Bolusapplikation

Vorteile

  • wenig Materialbedarf
  • Unabhängigkeit der Klientin
  • geringe Kosten
  • einfache Handhabung
  • kurze Verweildauer der Sondennahrung in Behältern

Bolusapplikation

Nachteile

  • häufig gastrointestinale Beschwerden ( Erbrechen, Völlegefühl, Diarrhö)
  • Gefahr des Reflux = Gefahr einer Aspirationspneumonie
  • zeitaufwändig
  • langsame Verabreichung häufig schwer möglich
  • Gefahr der bakteriellen Verunreinigung durch vermehrten Kontakt der Sondennahrung mit Luft

Schwerkraftapplikation

Funktionsweise

Infusionsprinzip: Aufhängen der Nahrung, Verabreichungsgeschwindigkeit kann mittels Rollklemme eingestellt werden.

Schwerkraftapplikation

Vorteile

  • gute Verträglichkeit
  • einfache Handhabung
  • geschlossenes System = geringe Gefahr der bakteriellen Verunreinigung
  • kostengünstig

Schwerkraftapplikation

Nachteile

  • stetige Einlaufkontrolle wegen der Gefahr des Verstopfens der Sonde

pumpengesteuerte Applikation (Infusomat)

Funktionsweise

Elektrisch betriebene Pumpe, eingestellt wird, welche Menge Nahrung über welchen Zeitraum verabreicht werden soll.

pumpengesteuerte Applikation (Infusomat)

Vorteile

  • exakte Einstellung der Zulaufgeschwindigkeit
  • langsame Zulaufgeschwindigkeit möglich
  • gleichmässige Dosierung
  • selten Unverträglichkeitsreaktion, Aspiration, Reflux
  • Alarmfunktion bei Störungen
  • Mobilität durch Akkufunktion möglich
  • nächtliche Sondierung

pumpengesteuerte Applikation (Infusomat)

Nachteile

  • Abhängigkeit von technischem Gerät
  • hohe Materialkosten
  • Instruktion in Handhabung erforderlich

enterale Ernährung

mögliche Komplikationen

  • Magen-Darm-Störungen (Erbrechen, Durchfall, Schmerzen)
  • infektiöse Diarrhö
  • Aspiration
  • Refluxösophagitis, Dekubitus (transnasale Sonde)
  • Wundinfektion (PEG-Sonde)

Sonde ist nicht gut durchgängig oder verstopft

Prophylaxe und Lösungsmöglichkeiten

P: Sonde nach Verabreichung von Nahrung und / oder Medikamenten reglmässig spülen

L: Sonde spülen mit kohlensäurehaltigem Mineralwasser oder mit Cola

Verstopfte Sonde ziehen

¨transnasale Sonde ist verrutscht

zeigt sich durch:

  • Markierung der Sonde ist nicht mehr bei der Nasenöffnung
  • Pflaster hat sich gelöst

transnasale Sonde ist verrutscht

Prophylaxe und Lösungsmöglichkeiten

P: Fixation regelmässig erneuern; Patienten aufklären über die Folgen; Haut mit Wundbenzin entfetten vor dem Ankleben des Pflasters, Abklärung Einlage PEG-Sonde

L: Sonde wieder in korrekte Lage bringen durch Pflegeperson (wenn möglich); Sonde neu legen, neue Fixation anbringen

Durchfall

Prophylaxe und Lösungsmöglichkeiten

P: Sondennahrung soll mindestens Raumtemperatur haben, kann auch auf Körpertemperatur erwärmt werden; generell: langsamer Sondennahrungsaufbau bis zu verordneten Menge; langsam einlaufen lassen; Hygiene einhalten

L: Menge reduzieren, bei Einzelgabe max. 300ml/Portion; lansamer einlaufen lassen; Flüssigkeitsbilanzierung; Teetag einschalten; Wechsel des Produkts; Medikamente (auf ärztl. Verordnung)

Aspiration der Sondennahrung in die Lunge

zeigt sich durch

  • Husten
  • Fieber

Aspiration der Sondennahrung in die Lunge

Prophylaxe und Lösungsmöglichkeiten

P: Sondenlage vor Verabreichen von Sondennahrung überprüfen; Oberkörper hochlagern beim Verabreichen der Sondennahrung

L: Einlegen einer PEG-Sonde

Obstipation

Prophylaxe und Lösungsmöglichkeiten

P: genügend Flüssigkeitszufuhr; Bewegung fallls möglich

L: Wechsel zu faserhaltigem Produkt (Verordnung); Laxantien nach Verordnung

Übelkeit und Erbrechen

Prophylaxe und Lösungsmöglichkeiten

P: langsame Gabe, geringere Menge

L: Ausschluss einer Unverträglichkeit (Arzt), Paspertin vor Gabe (Verordnung)

Infektion der Eintrittsstelle bei einer PEG-Sonde

Prophylaxe und Lösungsmöglichkeiten

P: regelmässiger Verbandswechsel

L: je nach Ausmass der Infektion; ev. Entfernung der Sonde

Was soll bei der Verwendung von angebrochener Verpackung von Sondennahrung beachtet werden?

  • Flasche verschliessen
  • im Kühlschrank aufbewahren
  • Datum und Uhrzeit auf die Flasche schreiben, nicht länger als 24 Stunden lang verwenden
  • aufwärmen auf Zimmertemperatur

was ist bei der Spülung einer Sonde zu beachten?

  • nicht mit Saft spülen (Ausflockung der verbliebenen Sondennahrung in der Sonde = Verstopfungsgefahr)
  • Schwarztee meiden (Verfärbungen)

Wann wird eine Sonde gespült?

  • vor / nach jeder Nahrungszufuhr
  • nach Aspiration von Mageninhalt
  • vor, zwischen, nach Medikamentenapplikation
  • mind. 1 mal täglich

wozu dient die Mundpflege

Austrocknung der Mundschleimhaut kann

  • Infektionen begünstigen
  • Wohlbefinden beeinträchtigen