Semester 3


Set of flashcards Details

Flashcards 20
Language Deutsch
Category Statics
Level University
Created / Updated 17.10.2016 / 11.11.2016
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Frage 1

Kenntnisnahme und Interpretation von Befundberichten, Arztbriefen aus anderen medizinischen Fachbereichen, wie z B Neurologie oder Endokrinologie, sind für differentialdiagnostische Erwägungen unverzichtbar. Erklären Sie warum Daten aus anderen med. Fachbereichen im Bereich Umweltmedizin so wichtig sind für eine korrekte Diagnostik.

Vor Etablierung umweltmedizinischer, aus der Spezialanamnese abgeleiteter Laborparameter steht die

Ausschlussdiagnostik ! Konsile (in der Medizin die patientenbezogene Beratung von Ärzten oder Psychotherapeuten durch einen entsprechenden Facharzt.!)

  • Die meisten Symptome von Patienten mit umweltassoziierten Erkrankungen sind unspezifisch, d. h. es kann verschiedene Ursachen eines Symptoms geben, die nicht zwingend durch Exposition(en) zu Substanzen aus der Umwelt entstehen müssen.

  • Anzuwendende Methodik : Würdigung vorhandener med. Fach- berichte/Arztbriefe. In definierten Fällen : Veranlassung von nicht (zeitnah) vorliegender Diagnostik anderer Fachbereiche; Etablierung von Laborparametern als Ausschlussdiagnostik,

    z B Erkrankungen des Fachbereichs Endokrinologie 

Frage 2

Es wurde Ihnen eine „Systematik umweltmedizinischer Laboranalytik“ präsentiert. Nennen Sie zunächst unter Einbeziehung von Frage 1 welche nicht spezifisch umweltmedizinische Labordiagnostik der Anwendung der „Systematik umweltmedizinischer Laboranalytik“ vorausgehen muss. Geben Sie anschliessend die 3 Bereiche dieser spezifischen Labordiagnostik an.

4. Äussere Belastung
Analytik : Umweltmonitoring Marker : Umweltmarker

 Messung äusserer Belastungsfaktoren/Noxen/Reizstoffe in Umfeldern, in denen sich der Patient regelmässig aufhält

 ( z B Wohnung, Arbeits-/Ausbildungsumfeld, etc. ) aus den Bereichen Raumluft, Staubproben, Baumaterialien, Einrichtungsgegenständen, Bedarfs- / Konsumgegenständen. Im Aussenbereich : Luft, Boden, Wasser, etc.

 Durchführung : Bausachverständige mit hoher Sachkunde ! Durchführung : Verträglichkeit neuer (Aus-)Baumaterialien ! 

Vorausgehen muss die Ausschlussdiagnostik: Prüfung bestehender ärztlicher Diagnosen; evtl. Veranlassung einer solchen aus anderen Fachbereichen z.B. Endokrinologie od. Neurologie. Die meisten Symptome von Patieneten mit umweltassoziierten Erkrankungen sind unspezifisch, d.h. es kann verschiedene Ursachen eines Symptoms geben, die nicht zwingend durch Exposition zu Substanzen aus der Umwelt entstehen müssen.

1. Innere Belastung Analytik : Biomonitoring;Marker : Biomarker

Messung innerer Belastung durch quantitative Bestimmung von Noxen/deren Metaboliten in verschiedenen Körpermaterialien, z B Blutpräparationen, Urin, Stuhl, Sekretabsonderungen, Gewebe, Milch, Zähne, Haare, Steine, etc. ggf.muss ein UmweltZahnMediziner hinzugezogen werden

WICHTIG : Präanalytik; Laborlogistik ! Höchste Zertifizierungen der Labore !

Bereich: (Sub-)toxische Reaktionen 

2. Biologische Effekte durch Belastungen

Analytik : Biologisches Effektmonitoring Marker : Effektmarker;  Nachweis physiologischer und biochemischer Veränderungen im Organismus durch Umweltnoxen/-reizstoffe; praktisch – analytisch bedeutsam : Sensibilisierungsreaktionen (Sensibilisierungsreak- tionen, „Allergien“, Typ I / Typ IV); pathologische Zytokinexpressionsmuster peripherer Lymphozyten bei Schad- / Reizstoffkontakt, analytisch wichtige Zytokine : Interferon – Gamma, Tumor Nekrose Faktor alpha, Interleukin 1 beta.

Bereich : Immuntoxikologische Reaktionen 

3. Suszeptibilität (Empfänglichkeit)

Analytik : Suszeptibilitätsmonitoring Marker : Suszeptibilitätsmarker;  Analyse von Faktoren, welche individuelle Reaktionen auf Noxen/Reizstoffe im Sinn einer gesteigerten Empfänglichkeit beeinflussen; z B Marker von Blut-Hirn-Schranken - Störungen; genetische Polymorphismen, z B im Bereich der Phasen I & II des humanen Detoxikationssystems; protektive Faktoren, wie Vitamine, Spurenelemente, etc. Bereich: Individuelle Dispositionen / Empfindlichkeit 

4. Äussere Belastungen: Analytik: Umweltmonitoring; Marker Umweltmarker; Messung äusserer Belastungsfaktoren/ Reizstoffe im Umfeld, in denen er sich regelm. aufhält; (zB. Wohnung, Arbeits und Ausbildungsumfeld) aus den Bereichen Raumluft, Staubproben

 

 

 

Frage 3

Eine Person ist nachweislich erkrankt durch Exposition(Aussetzung) zu versteckten Innenraumschimmelpilzen: spezifische Ig G Antikörper gegenüber den Schimmelpilzen Aspergillus fumigatus, Cladosporium und Penicillium notatum überschreiten deutlich die Referenzwerte von Personen, die in SP – unbelasteten Gebäuden residieren; LTT (Lymphozytentransformationstest ) mit pathologischem (krankhaftem)Stimulationsindex von 8,9 gegenüber Penicillium. Schildern Sie in welchen Bereichen von Innenräumen diese Person krankheitsauslösend gegenüber SP exponiert sein kann. Hinweis: diese Person hat einen Arbeitsplatz in einem Bürogebäude mit voller Wochenarbeitszeit, ist ca. 40 Jahre alt und engagierter Tennisspieler. Schildern Sie sodann, welche unverzichtbare Differentialdiagnostik, die Ihnen in der Präsenzveranstaltung in Köln dargestellt wurde, die Voraussetzung ist für die zur Gesundung führenden Massnahmen ist: Auffinden und Sanieren der Schimmelpilzquelle(n) in Innenräumen.

SP Cladosporium und Penicillin sind im Hausstaub zu finden und in mineralischen Baumaterialie wie Zementestrich, Wandputz, Beton,  Aspergillus fumigatus auf feuchten oder nach Wasserschaden nassem Gipskarton.

Grundsätzlich: Aufenthalt in der Nähe von Bauteilen, die –unentdeckt- durchfeuchtet sind. (Spanplatten,  Verkleidungen..), Räume  mit hoher Luftfeuchte ...
_Büro: Lüftung/Klimaanlage; Doppelboden/Abhangdecke
_Sport: Sporthalle, auch Umkleiden, Abhangdecke mit Dämmung oben auf, die bei Erschütterung hinunterfällt
_Wohnung: Schlafzimmer; Müllplatz


Zu b- Differentialdiagnostik: Gesamtheit aller Diagnosen, die für die Symptomatik in Betracht zu ziehen sind.
Diagnosepfad: Basis: Internistische Anamnese zum Ausschluss anderer Ursachen, immunologische Diagnostik


1-Antikörper-Analyse, beweist zeitnah SP für die Räume , die der Patient regelmäßig über längere Zeit aufsucht.
2- LTT: Nachweis einer Sensibilisierung (verzögerte Reaktion, weisse Blutkörper reagieren auf zellbeeinflussende Proteine= Zytokine, hier interferon- Gamma Ausschüttung mit Fieber. (Veränderung Organismus, biologischer Effekt, Hinweis auf Mykotoxine (Schimmelpilzgifte) sind sekundäre Stoffwechselprodukte aus Schimmelpilzen, die bei Wirbeltieren bereits in geringsten Mengen giftig wirken können. Im Unterschied dazu werden die toxischen Inhaltsstoffe von Großpilzen als Pilzgifte bezeichnet.terferon-Gamma-Ausschüttung mit Fieber. (Veränderung im Organismus, biologischer Effekt; Hinweis auf Mykotoxine?( )

Zum auffinden der Ursachen :
_ Gebäudetyp-Untersuchung Wohnung und Büro
_Wohnumfeld

Wichtigste Maßnahm zur Gesundung: Expositionsvermeidung/-verminderung ( Ausgesetztsein von Lebewesen gegenüber schädigenden Umwelteinflüssen)

Sanieren: 

Besprühen der von Sp befallenen Oberflächenmit mind. 80 % Alkohol,

Luftdichtes Abkleben der von Sp befallenen Stellen mit PE folie und KLebeband

gründliches regelmäßiges Naß- Reinigen ;

richtiges Lüften der Räume

Der Lymphozytentransformationstest (LTT)  zum Nachweis von Sensibilisierungen auf Xenobiotika und Schimmelpilze 

Frage 4

Geben Sie an, welche Möglichkeiten und Grenzen haben sogenannte Referenzwerte für quantitative Analysen von Innenraumschadstoffen, bzw. deren Metaboliten (Zwischenprodukte)im Rahmen des „Biomonitoring“. Erläutern Sie dann, warum bei schwer erkrankten Patienten mit umweltassoziierten Erkrankungen wie Chronisches Erschöpfungssyndrom (CFS) oder Multiple Schadstoff Sensitivität (MCS) für die Interpretation und die Ableitung von Massnahmen ((Expositionsvermeidung / -verminderung nachweislich krankheitserzeugender / krankheitsunterhaltender Substanzen aus der Umwelt )Referenzbereiche alleine keine Entscheidungsgrundlage sein können. Integrieren Sie in Ihre Überlegungen die unterschiedlichen Definitionen von Toxikologie und Immuntoxikologie

-Biomonitoring mit Hilfe von Biomarkern  stellt die Messung innerer Belastung durch quantitative Bestimmung von Noxen (Schadstoffe)/deren Metaboliten (Zwischenprodukte)in verschiedenen Körpermaterialien, z B Blutpräparationen, Urin, Stuhl, Sekretabsonderungen, Gewebe, Milch, Zähne, Haare, Steine, etc. dar.

Das Biominitoring gibt Aufschluss über die Menge der untersuchten Stoffe im Körper.  Art und Menge der nachgewiesenen Stoffe können Hinweise auf deren Herkunft geben, um die Ursache zu beseitigen.

Der Nachweis einer umweltassoziierten Erkrankung bedeutet, dass leistungsfäähige, robuste Regulationssysteme des Pat. die aktuelle Belastung/Exposition mit Umweltsubstnzen nicht mehr ohne Symptombildung (Beschwerden) kompensieren können! Daher könnenklassische Therapien bei umweltassoziierten Erkrankungen kurativ ( heilend) nicht funktinieren.

Analysen bei Patienten mit umweltassoziierten Erkrankungen zeigen meist eine individuelle Mischung aus toxischen und immuntoxischen pathologischen Reaktioen, die in ihrer Gesamtheit zu ERkrankungen/Symptomen führen. Wichtigste Maßnahmen zur Gesundung: Expositionsvermeidung/-verminderung

- MCS und das oft damit verbundene CFS werden durch niedrige und niedrigste Dosen der Reizstoffe ausgelöst. Sie sind keine herkömmlichen "Vergiftungserscheinungen" und lassen sich mit den Methoden der Toxikologie nicht erklären.

Das heißt auch, dass Maßnahmen zur Expositionvermeidung nicht von Grenzwerten, sondern von einer möglichst völligen Vermeidung der auslösenden Reizstoffe ausgehen muss.

- Toxikologie: Lehre der Vergiftungen: Akute Vergiftungen, Chronische /subakute Vergiftungen , toxische sind nicht allergisch bedingte Erkrankungen durch Innenraumschimmelpilze, ( Mykotoxine = Sekundärmetaboliten kleiner als die Allergene von Schimmelpilzen, Lebensbedrohlich

Immuntoxikologie: Lehre der immunologischen Funkttonsstörung durch chronische Exposition (Aussetzung)  zu Substanzen aus der äusseren Umwelt, z.B. Schad- und Reizstoffe, besonders in Innenräumen, bzw. aus der inneren Umwelt wie Dentalersatzstoffe aller Art, Implatate etc. 

 

Frage 5

Gesundheitsstörungen/ -belastungen durch Substanzen aus der Umwelt setzen eine meist langdauernde Exposition zu der-artigen Substanzen voraus. Nennen Sie die 5 wichtigsten Expositionsbereiche von Menschen, die in Deutschland leben.

Ergebnisse der Studie aus 1995 – 1997 :

Biozide 31%

Schimmelpilze 30%

Amalgam  28% 

Lösemittel 23% 

Formaldehyd 17%

Mischexpositionen Studie 47%

Mischexpositionen Praxis > 80 % 

 

Frage 6

Es wurde Ihnen eine „Systematik umweltmedizinischer Laboranalytik“ präsentiert. Nennen Sie diese 3 Analysebereiche und geben Sie zusätzlich an, mit Hilfe welcher Berufsgruppe krank machende Substanzen im Privatwohnumfeld bezüglich ihrer Quelle / ihres Ursprungsorts exakt zuzuordnen sind, um das Prinzip „Expositionsvermeidung“ erfolgreich umsetzen zu können.

  1. Innere Belastung: Quantitative Bestimmung von Schadstoffen in Körpermaterialien (Blut, Urin, Zähne, Haare...) Allgemeinmediziner, Labor (höchste Zertifizierung), Umweltmediziner
  2. Biologische Effekte durch Belastung: Physiologische und biochemische Veränderungen (Allergien etc.) Umweltmediziner
  3. Suszeptibilität (Empfänglichkeit): Individuelle Reaktionen z. B. genetisch bedingte Detoxikation Umweltmediziner 
  4. Äussere Belastung: Umweltmonitoring, Umweltmarker: Bausachverständiger/ Baubiologe mit hoher Sachkunde

Frage 7

Eine Person ist nachweislich erkrankt durch Exposition zu versteckten Innenraumschimmelpilzen. Diese Person hält sich regelmässig über längere Zeiträume in folgenden Innenraumumfeldern auf: Privatwohnung, Arbeitsplatz mit normaler Wochenarbeitszeit in einem Bürogebäude, Freizeittätigkeit im Restaurationsbereich eines Golfclubs. Zur Gesundung dieser Person müssen Sie wissen, in welchem der 3 Innenraumumfelder tatsächlich die Exposition zu versteckten Schimmelpilzen besteht. Welche Analysemethoden, die Ihnen in der Präsenzveranstaltung in Köln dargestellt wurden, setzen Sie ein um nachzuweisen, in welchem Innenraumumfeld die Schimmelpilzexposition stattfindet?

-Beurteilung der Charakteristik der gefundenen Schimmelart durch dem Umweltmediziner: sofortige Expositionsvermeidung der betroffenen Person? Hinweise auf das Lebensumfeld des Pilzes?

Befragung der betroffenen Person:

Gibt es an einer der 3 Innenraumumfeldern sichbaren Schimmel? Muffigen Geruch? Feuchteschaden?Sind auch andere Personen betroffen?

Gebäudetyp, Materialien, Möblierung (Alter Herkunft Positionierung), Schlafutensilien, Lüftungsanlagen, Nutzergewohnheiten, Feuchte/Lüftung, Korrelation Symptomatik/Jahreszeit, Nutzungszeiten?

Gemäss der Einschätzung der Anworten wird ein Ortstermin zur Besichtigung vorgenommen.

Visuelle und geruchliche Bestandsaufnahme

Beprobung und Auswertung der Analysen

Bei verstecktem Schimmel:

Messung: MVOC: Microbilogical Volatile Organic Compounds, microbielle flüchtige organische Stoffe.

Ziel: Mykotoxine= Sekundärmetaboliten der Schimmelpilze nachzuweisen

Nativtestungen : Eingrenzung von Expositionen

Einsatz professioneller Innenraumsach- verständiger : „Trefferquote“ ca. 75 %

.....wenn alle Stricke reissen : Einsatz speziell ausgebildeter Suchhunde : „Trefferquote“ ca. 95 % 

Frage 8

Bei schwer erkrankten Patienten mit umweltassoziierten Erkrankungen wie Chronisches Erschöpfungssyndrom (CFS) oder Multiple Schadstoff Sensitivität (MCS) können Sie grob orientierende Referenzwerte für Umweltschad / -reizstoffe keinesfalls als Massstab zur Ableitung von Massnahmen im Sinn des Prinzips „Expositionsvermeidung“ anwenden. Begründen Sie warum nicht?

„Referenzwerte“ zur groben Orientierung :

DON Schimmelpilzgift) : kurzfristig bis 15 langfristig < 10

Ochratoxin A : kurzfristig bis 6 langfristig < 4

Aflatoxine : < 1 

Eine nicht ganz unkomplizierte Beziehung !

Probleme : Begriff „Baubiologie“ ist in D nach wie vor ungeschützt ! Keine zwingenden Ausbildungsgänge staatlicherseits.

Nicht alle Innenraumsachverständige haben Kenntnis von Umwelterkrankungen : das generiert Fehlinterpretationen z B in den schriftlichen Stellungnahmen, bes. in Bezug auf „Referenzwerte“.

Publikation des dbu : Leitlinien für den Bereich Kurative und Präventive Umweltmedizin : www.dbu-online.de 

Begründung :
Zur Symptomauslösung bei MCS – Patien- ten genügen z T sehr geringe Mengen von Schad- & Reizstoffen ! „Referenzwerte“ beziehen sich auf ein toxikologisches Interpretationsmodell.
Dies gilt auch bei der Bewertung von mikrobiologischen Analysen, z B Schimmelpilzmessungen in Innenräumen. 

Frage 9 a) Nennen Sie jeweils mindestens 2 Bauteile/Materialien, die unter Verwendung von Asbest bzw. PCB (Poly-chlorierte Biphenylen) hergestellt wurden. b) Welche gesundheitlichen Risiken gehen von den in a) genannten Stoffen aus?

a) Asbest zur Isolierung, Dämmung, Armierung: Dichtschnüre, Brandschutzverkleidung.

b) Gesundheitsrisiko: Kanzerogenität durch lungengängige Fasern

a) PCB:zur Isolierung, Dämmung, Armierung: Fugendichtmassen, Anstriche, Buntsteinputze. 

b) Gesundheitsrisiko: Kanzerogenität, Reproduktionstoxizität

Frage 10 Nennen Sie drei Rechtsbereiche, die im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung und der Sanierung von schadstoffbelasteten Gebäuden zu beachten sind.

  • Bauordnung: Gefahr für Nutzer des Gebäudes; Verantwortlicher: Bauherr/ Eigentümer
  • Gefahrstoffrecht: Beschäftigte des Unternehmens, Verantwortlicher: Untrnehmer
  • Immissionsrecht: Freisetzung von Gefahrstoffen in die Umwelt
  • Kreislaufwirtschafsrecht- Abfallverordnungordnungsgemäße Entsorgung geährlicher Baustoffe; Verntwortlicher: Bauherr/ Eigent. / Unternehmer

Nicht in den Vorlesungsunterlagen von Dr. Bartram. Bei Richardson:

  • Arbeitsschutz: Arb.StättV; BaustellV, GefStoffV, BioStoffV
  • Technische Regeln: TAB 30, ArbStättRL, TRGS, TRBA
  • BG-Vorschriften: BGR 128, BGI 858

Frage 11 Warum erfolgt die Feststellung der Sanierungsdringlichkeit (= Gefährdungsbeurteilung) bei Vorhandensein schwachgebundener Asbestprodukte in Gebäuden primär nicht mittels Raumluftmessungen?

2.  (Asbestzement-Produkte - festgebundene Asbest-Produkte: Dichte > 1.400 kg/m³ Asbestgehalt bis 15 %; Kein   Geltungsbereich Asbestrichtlinie, keine Verpflichtung der Risikobewertung; Bei Asbestzementprodukten werden dagegen Fasern erst nach mechanischen Einwirkungen, wie Bohren oder Brechen, freigesetzt.   Sonstige Asbest-Produkte; Dichte > 1.00 kg/m³ <1.400 kg/m³ ; Asbestgehalt > 15 % ; kein Geltungsbereich der Asbets Richtlinie; keine Verpflichtung der Risikobewertung;

1.Schwachgebundene Asbestprodukte: Dichte < 1.000 kg/m³, Asbestgehalt bis 100 %; in Spritzasbest-Asbesth. Leichtbauplatten;-Asbestpappe;- Asbestschnüre;-Asbeststopfmasse; -Asbestgewebe;; Geltungsbereich Asbest Richtlinie; Verpflichtung der Risikobewertung, Feststellung der Sanierungsdringlichkeit) Schwach gebundene Asbestprodukte haben einen sehr hohen Asbestanteil und geben wegen ihrer schwachen Bindung Asbestfasern sehr leicht an die Luft ab. Alterung oder geringe äußere Einwirkungen, wie Erschütterungen, können schon ausreichen, Fasern freizusetzen.Asbestfasern können eingeatmet werden und beim Menschen schwere Erkrankungen auslösen. Da eine gesundheitlich unbedenkliche Konzentration (Schwellenwert) für Asbest nicht angegeben werden kann, muss aus Gründen des Gesundheitsschutzes entsprechend der Sanierungsdringlichkeit die Faserfreisetzung in die Raumluft unterbunden und dadurch die Asbestfaserkonzentration minimiert werden. Die Feststellung der Dringlichkeit der Sanierung und damit die Gefährdungsbeurteilung erfolgt bei faserförmigen Stoffen wie Asbest – im Unterschied zu gasförmigen Schadstoffen – nicht mittels Raumluftmessungen. Vielmehr ist die Feststellung der Dringlichkeit der Sanierung mit Hilfe des Formblatts nach Anhang 1 („Checkliste“, siehe Tabelle 1) der Asbest-Richtlinie aufgrund folgender Kriterien zu ermitteln: 1 Art der Asbestverwendung 2 Asbestart 3 Struktur und Oberfläche des Asbestproduktes 4 Oberflächenzustand des Asbestproduktes 5 Beeinträchtigung des Asbestproduktes von außen 6 Raumnutzung 7 Lage des Produktes

Schwachgebundene Asbestprodukte-Vorgehen bei Gefahrenverdacht- Verpflichtung des EIgentümers zur Abklärung der realen Gefahrensituation;- Inspektion des Gebäudes : -Bewertung Dringlichkeit der Sanierung mittels Formblatt; -Maßnahmen infolge der Bewertung

Dringlichkeitsstufe 1: Sanierung unverzüglich erforderlich

Dringlichkeitsstufe 2: Neubewertung innerhalb von 2 JAhren

Dringlichkeitstufe 3: Neubewertung innerhalb von 5 Jahren.

Frage 12 a) Nennen Sie 3 Schadstoffe (mit Ausnahme von Asbest), die als „Altlasten“ in Gebäuden der 1960er und 1970er Jahre Anlass für Sanierungsmaßnahmen sind. b) Nennen Sie zu jedem Stoff mindestens ein Bauteile/Material, das unter Verwendung des Stoffes hergestellt wurde. c) Beschreiben Sie kurz die  möglichen gesundheitlichen Auswirkungen bei einer erheblichen Exposition(Aussetzung)der Gebäudenutzer gegenüber den 3 Schadstoffen.

a)         KMF: Künstliche Mineralfasern b) Mineralwolle (Dämmung) c) K

  • PCB: Polychlorierte Biphenyle;in Fugenmassen, Anstriche, Buntsteinputz, Kondensatoren PCB in Primärquellen, d.h. Stoffe , in die PCB zugesetzt wurde ; und Sekundärquellen, d.h. PCB ist aus Stoffen ausgetreten und verteilt sich über die Luft in andere Bauteile und das ist dann eine Sekundärquelle. - Kanzerogenität ( Krebserzeugend), Reproduktionstoxitizität Fortpflanzungsschädigend)
  • PCP: Pentachlorphenol;  in Holzschutzmitteln, Holzbauteile, - Kanzerogenität
  •  PAK: Polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe; in Teer als Abdichtung (Dachbahnen, Dach-Anstriche) und in Korkdämmung, Stab- und Mosaikparkett, Holzparkett; - Kanzerogenität, Mutagenität (Erbgutschädigend)

 

 

Frage 15 Bestimmte Schadstoffe in Gebäuden werden wegen ihrer Wirkung auf die Gesundheit als KMR-Stoffe bezeichnet. a) wofür stehen die Buchstaben „K“, „M“, und „R“? b) KMR-Stoffe werden in 3 Kategorien unterteilt, also z. B. K1, K2 und K3. Was bedeuten die Ziffern 1,2 und 3 bei K-Stoffen?

a) Kanzerogen (Krebserzeugend)- Mutagen( Erbgutschädigend)- Reproduktionstoxisch (Fortpflanzungsschädlich) ; die genannte Wirkung ist  am Menschen nachgewiesen. ?

b) Stellen 3 Expositionskategorien dar: z.B. bei KMF: < 50.000 Fasern/m³, 50.000bis 250.000, > 250.000.

Oder: K3: krebserzeugend, K2: krebsverdächtig; K1: Freizeichnung ?

Die Kennzeichnung krebserzeugendererbgutverändernder oder fortpflanzungsgefährdender Stoffe, die CMR-Stoffe (von Carcinogenic,Mutagenic and toxic to Reproduction), mit T oder Xn hängt von der Einstufung dieser Substanzen ab. Es gibt hierbei 3 Kategorien, wobei das Wissen über die Gefährlichkeit von 1 nach 3 abnimmt:

  • Kategorie 1: aus Erfahrung beim Menschen nachgewiesen
  • Kategorie 2: bei Tieren nachgewiesen, wird beim Menschen vermutet
  • Kategorie 3: es wird angenommen, dass es beim Menschen so ist
  • Krebserzeugende Wirkung (K2/K3)

    lungengängige, biopersistente KMF
    der alten Generation (Glas-, Steinwolle) 

Frage 13 a) Beschreiben Sie die Vorgehensweise für die Feststellung der Dringlichkeit der Sanierung (gleichbedeutend mit einer Gefährdungsbeurteilung) gemäß Asbest-Richtlinie bei Vorhandensein schwachgebundener Asbestprodukte in Gebäuden. b) Warum spielen Raumluftmessungen für die Feststellung der Dringlichkeit der Sanierung gemäß Asbest-Richtlinie keine bzw. nur eine untergeordnete Rolle?

a) Als schwachgebundene Asbestprodukte gelten Materialien mit einer Dichte unter 1.000 Kg/m3

Verpflichtung zur Gefährdungsbeurteilung gem Asbestrichtlinie

Schwachgebundene Asbest-Produkte – Bewertung der Sanierungsdringlichkeit

Asbest-Richtlinie (Bauordnungsrecht)
Die Dringlichkeit der Asbest-Sanierung wird mit Hilfe des Formblattes nach Anhang 1

aufgrund folgender Kriterien bewertet:

- Art der Asbestverwendung
- Asbestart
- Struktur der Oberfläche des Asbestprodukts
- Oberflächenzustand des Asbestprodukts
- Beeinträchtigung des Asbestprodukts von außen - Raumnutzung
- Lage des Produkts

Den Kriterien sind Bewertungspunkte zugeordnet, aus deren Summe sich die Dringlichkeit der Sanierung ergibt.

- Dringlichkeitsstufe I: Sanierung unverzüglich erforderlich 

- Dringlichkeitsstufe II: Neubewertung mittelfristig erforderlich

- Dringlichkeitsstufe III: Neubewertung langfristig erforderlich 

Geltungsberecig TRGS 519

b) Bei schwachgebundenen Asbestprodukten wird von einer Freisetzung von Fasern ausgegangen.

 

Frage 14 Der Schutz von Personen gegenüber Gebäude-Schadstoffen ist sowohl im Baurecht wie auch im Gefahrstoffrecht geregelt. a) Welcher Personenkreis wird durch das Baurecht geschützt und welcher Personenkreis primär durch das Gefahrstoffrecht? b) Warum sind die Richt- bzw. Grenzwerte für die genannten Personenkreise unterschiedlich hoch?

2.Wo steht es. dass Gebäude i, Vorfeld geprüft werden müssen.

a) Baurecht: Schutzziel: Gebäudenutzer;  Verantw.: Eigentümer, Richtlinien hier zugeordnet, 

Gefahrstoffverordnung: Schutzziel: Beschäftigte des Unternehmens, verantw. Unternehmer, verarbeitende Rcitliniennicht auf Nutzer anzuwenden

b)

Das umfangreichste Bewertungssystem für chemische Substanzen existiert für den Arbeitsplatz in Form von Arbeitsplatzgrenzwerten (AGW). An Arbeitsplätzen mit betriebsbedingtem Umgang mit Gefahrstoffen liegen allerdings im Allgemeinen sehr viel höhere Stoffkonzentrationen vor als in bewohnten Innenräumen. Zudem sind am Arbeitsplatz im Verhältnis zum Innenraum kürzere Expositionszeiten zu Grunde gelegt. Dies muss ebenso wie die Einbeziehung besonders empfindlicher Bevölkerungsgruppen sowie die fehlende messtechnische und arbeitsmedizinische Überwachung bei der Übertragung auf den bewohnten Innenraum mit entsprechenden Faktoren berücksichtigt werden

2. In der Landesbauordnung

Frage 16 Wofür steht das Kürzel AgBB und was bezweckt das AgBB-Schema?

 

 

 

 

 

 

 

AgBB = Ausschuss zur gesundheitlichen Bewertung von Bauprodukten

Gesunde Innenraumluft kann nur mit sehr emissionsarmen Bauprodukten erreicht werden. Sehr emissionsarme Bauprodukte genügen dem Vorsorgeprinzip.
Aber: Das Vorsorgeprinzip ist im Baurecht nicht verankert.

Die Verwendung emissionskontrollierter Produkte (z. B. AgBB) trägt zur Verbesserung der Innenraumluft bei.

Das AgBB-Schema ist ein gutes Instrument zur Emissionskontrolle.
AgBB-geprüfte (= emissionskontrollierte) Bauprodukte sind aber nicht zwingend auch emissionsarm.

Anspruchsvolle Label kennzeichnen emissionsarme Bauprodukte.

Der Blaue Engel ist ein gutes Bauprodukt-Label, hat aber auch Schwächen, die zu einer Belastung der Innenraumluft führen können. 

nature plus

eco institut

Frage 17 Was ist die Aufgabe des AgBB?

AgBB = Ausschuss zur gesundheitlichen Bewertung von Bauprodukten

Aufgabe und Zielsetzung:

„Um die Grundlage für eine einheitliche und nachvollziehbare gesundheitliche Bewertung von Bauprodukten in Deutschland bereitzustellen, hat der "Ausschuss zur gesundheitlichen Bewertung von Bauprodukten" (AgBB) Prüfkriterien erarbeitet und daraus ein Bewertungsschema für VOC-Emissionen aus innenraumrelevanten Bauprodukten entwickelt.

Das Bewertungsschema setzt gesundheitsbezogene Qualitätsmaßstäbe für die zukünftige Herstellung von Bauprodukten für den Innenraum und soll die Entwicklung besonders emissionsarmer Produkte unterstützen.“  Erfüllung des Baurechts


AgBB geeprüfte Produkte sind emissionskontrolliert, jedoch nicht zwingend emissionsarm.

1.Messung nach 3 Tagen: je nach TVOC empfehlenswert, brauchbar oder Ablehung; 1.Prüfung nach 3 Tagen zum Schutz der prüfenden Person, die die sensorischen Eigenschaften beurteilen soll, wird das Produkt aus der Verpackung genommen und in die Prüfkammer eingebracht und nach 3 Tagen wird eine Analyse der Kammerluft vorgenommen.

2.Messung nach 28 Tagen: je nach TVOC empfehlenswert, brauchbar oder Ablehnung; 2.Prüfung nach 28 Tagen unter dem Gesichtspunkt der Bedeutung für den Nutzer

Eine Reihe von leicht flüchtigen Verbindungen (VVOC- very volatile organic compounds) emittieren aus Bauprodukten . Beispiele sind Ethanol, Aceton, Elshlacetat, u.a. Aktuell umfasst das AgBB Schema nur die Bestimmung von flüchtigen und schwerflüchtigen organischen Verbindungen (VOC volatile organic compounds und SVOC- semi volatile organic compounds, (Weichmacher in Lacken oder Dispersionsfarben und PVC)), Emissionen an VVOC werden zurzeit nicht berücksichtigt.

Frage 18 Wofür steht die Abkürzung PCB?

Polychlorierte Biphenyle

sind giftige und krebsauslösende organische Chlorverbindungen, die bis in die 1980er Jahre vor allem in Transformatoren, elektrischen Kondensatoren, in Hydraulikanlagen als Hydraulikflüssigkeit sowie als Weichmacher in LackenDichtungsmassenIsoliermitteln und Kunststoffen verwendet wurden. PCB zählen inzwischen zu den zwölf als dreckiges Dutzend bekannten organischen Giftstoffen, welche durch die Stockholmer Konvention vom 22. Mai 2001 weltweit verboten wurden. PCB haben sich überall auf der Erde ausgebreitet, sie sind in der Atmosphäre, den Gewässern und im Boden allgegenwärtig nachweisbar.

PCB aus Primärquellen, d.h. in die PCB zugesetzt wurde, kann es als Gas freigesetzt werden und gelangt in andere Bauteile, d.h. diese werden auch belastet und müssen bei einer Sanierung als Sekundärquellen brücksichtigt werden.

19 Bitumen -Teer

PAK belastete Bauprodukte = Teerprodukte, Anwendungsbereiche : Bindemittel, Klebstoff, Dichtmasse

 

Teer ist ein Abfallprodukt bei Schwelen, Vergasen oder Verkoken von Kohle, riecht scharf, enthält Schadstoffe ( krebserzeugend)

Bitumen ist ein Destillationsprodukt der Mineralölverarbeitung

Raumluftmessung und Vergleich mit den PAK Raumluftrichtwerten

Schutz vor Schadstoffen in der Raumluft mittels toxikologisch begründeten Richtwerten

Grundlagen: - Vorsorgeprinzip; - kontinuirliche ganztägige Nutzung der Räume; schlißt empfindliche Nutzer ( Kleinkinder, Alte ) ein;

RW  I : Vorsorgebereich, kein Handlungsbedarf , und Vorsorgebereich überschritten, handlungsbed. aus Vorsorge

RW  II : Gefahrenbereich, Handlungsbedarf

20.

TOP Prinzip

Technische Schutzmassnahmen vor

organisatirische Schutzmassnahmen vor

Persönliche Schutzausrüstung