Rückversicherung, Swiss RE Ordner
Modul 2 - Die proportionale Rückversicherung
Modul 2 - Die proportionale Rückversicherung
Fichier Détails
Cartes-fiches | 60 |
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Langue | Deutsch |
Catégorie | Finances |
Niveau | Autres |
Crée / Actualisé | 20.05.2013 / 30.11.2018 |
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Was man über die proportionale Rückversicherung bereits wissen sollte
Worin liegt der Unterschied zwischen der proportionalen und nicht-proportionalen RV?
- Bei der proportionalen RV beteiligt sich der Rückversicherer in den gleichen Proportion an den Haftungen, den Prämien und den Schadenleistungen, die unter einer Versicherung anfallen.
- Bei der nichtproportionalen RV gewährt der Rückversicherer dagegen lediglich Deckung für Schäden, die einen vertraglich vereinbarten Betrag überschreiten. Dieser wird Priorität oder Deductible genannt. Die Beteiligung des Rückversicherers besteht aus dem diese Priorität übersteigenden Teil der Schäden und ist durch die Rückversicherungsdeckung begrenzt. Die Summe von Priorität und Rückversicherungsdeckung ergibt die Deckungsobergrenze (Plafond).
Was man über die proportionale Rückversicherung bereits wissen sollte
Was wird i.d.R. bei der proportionalen RV versichert?
Die proportionale RV ist für gesamte Versicherungsbestände oder einzelne Portfeuilles gedacht. Trotz allem kann sie auch für Einzelrisiken angeboten werden, jedoch kann dann der Rückversicherer entscheiden, ob er das Risiko will oder nicht (fakultativ).
Was man über die proportionale Rückversicherung bereits wissen sollte
Was versteht man unter "obligatorischer Rückversicherung"?
Bei der obligatorischen Rückversicherung ist die Eingabe eines Risikos, das den Vertragsbedingungen entspricht, für den Erstversicherer zwingend, und für den Rückversicherer ist dessen Annahme zwingend.
Was man über die proportionale Rückversicherung bereits wissen sollte
Welche Vertragstypen kann man in der obligatorischen RV abschliessen?
Es gibt die Quoten-Rückversicherung und die Summenexzedenten-Rückversicherung.
Was man über die proportionale Rückversicherung bereits wissen sollte
Was versteht man unter "fakultativ-obligatorische Rückversicherung"?
Bei der fak./obl.RV ist die Eingabe eines Risikos, das den Vertragsbedingungen entspricht, für den Erstversicherer freiwillig, für den Rückversicherer ist die Annahme dieses Risikos aber zwingend.
Die fakultative Rückversicherung auf proportionaler Basis
Was ist die fakultative Rückversicherung?
Fakultative RV ist Einzel-Rückversicherung und nicht die Rückversicherung ganzer Bestände. Hier entscheiden beide Parteien frei, ob sie ein bestimmtes Risiko in Rückversicherungsdeckung geben/nehmen wollen. Juristisch gesehen schliessen Erstversicherer und Rückversicherer für jede Einzel-Rückversicherung einen individuellen Vertrag ab.
Die fakultative Rückversicherung auf proportionaler Basis
Wie lange dauert die Vertragszeit bei den fakultativen Rückversicherungen?
Die zeitliche Dauer entspricht fast immer derjenigen der zugrunde liegenden Originalpolice. Allerdings wird die fakultative RV-Deckung meist auf ein Jahr begrenzt, selbst wenn es sich bei der Originalpolice um eine mehrjährige Police handelt.
Die fakultative Rückversicherung auf proportionaler Basis
Wie läuft die Schadenabwicklung bei der fakultativen RV ab?
Im Schadenfall muss der Erstversicherer unverzüglich Meldung gegenüber dem Rückversicherer erstatten. Holt der Erstversicherer nicht vorgängig das Einverständnis des Rückversicherers ein, könnte dieser unter Umständen eine Beteiligung ablehnen.
Die administrative Abwicklung und Abrechnung erfolgt beim fakultativen Geschäft noramlerweise mit Einzelaufgaben, so genannten Prämien- und Schaden-Bordereaux, die oft als Abrechnungen gelten und dann sofort zu begleichen sind.
Die fakultative Rückversicherung auf proportionaler Basis
Wie sieht der Anwendungsbereich der fakultativen Rückversicherung aus?
Sie wird für folgende Fälle verwendet:
- Spitzen im Bestand: Der Versicherungsbestand weist einzelne betragsmässige Spitzen auf, welche die Kapazität der obligatorischen RV überschreiten, welche fakultativ rückversichert werden müssen.
- Spitzen im Markt: Die bedeutendsten Versicherungsobjekte in einem bestimmten Land oder Versicherungsmarkt.
- Schwere, ausgefallene Risiken: Versicherungen, die aufgrund ihrer Gefährlichkeit aus dem Rahmen der obligatorischen RV ausgeschlossen sind.
Die obligatorische oder vertragliche Rückversicherung auf proportionaler Basis
Was versteht man unter der obgliatorischen (resp. vertraglichen) RV?
Obligatorische oder vertragliche Rückversicherung ist Rückversicherung ganzer Versicherungsbestände innerhalb bestimmter Schranken. Diese Schranken werden im sog. Vertragsrahmen definiert.
Die obligatorische oder vertragliche Rückversicherung auf proportionaler Basis
Der Vertragsrahmen sieht bestimmte Schranken vor. Was versteht man unter "sachbezogenen Eingrenzungen"?
Sie bestimmen den Kreis der Versicherungen, die unter dem Rückversicherungsvertrag gedeckt sind. Dies geschieht i.d.R. durch eine Begrenzung auf bestimmte (Versicherungs-)Sparten, Gefahren oder Risikoarten.
Die obligatorische oder vertragliche Rückversicherung auf proportionaler Basis
Der Vertragsrahmen sieht bestimmte Schranken vor. Was versteht man unter "geografischen Eingrenzungen"?
Sie bestimmen das Vertragsgebiet des Rückversicherungsvertrags. Beantwortet wird die Frage, welche Versicherungen, geografisch gesehen, in den Rückversicherungsvertrag eingegeben werden können.
Die obligatorische oder vertragliche Rückversicherung auf proportionaler Basis
Der Vertragsrahmen sieht bestimmte Schranken vor. Was versteht man unter "betragsmässigen Eingrenzungen"?
Bei diesen Eingrenzungen müssen zwei Fragen geklärt werden.
- Zunächst muss geregelt werden, welchen Teil jeder Versicherung der Erstversicherer im Selbstbehalt zu laufen hat. Ferner muss festgelegt werden, mit welchem Anteil der Rückversicherer am rückversicherten Bestand beteiligt wird.
- Eine weitere betragsmässige Eingrenzung ist die Vertragslimite. Sie setzt die Höchstgrenze für die Haftungen auf einzelnen Risiken, die zum rückversicherten Bestand gehören.
Die obligatorische oder vertragliche Rückversicherung auf proportionaler Basis
Der Vertragsrahmen sieht bestimmte Schranken vor. Was versteht man unter "zeitliche Eingrenzungen"?
Sie erfolgen durch den sogenannten Zeitrahmen.
Mit dem Zeitrahmen bestimmen wir den zeitlichen Geltungsbereich des Rückversicherungsvertrags. Dabei geht es um die Vertragsdauer (wie lange steht der Rückversicherungsvertrag in Kraft?) und um die Deckungsdauer (welche Risiken - zeitlich gesehen - deckt der Rückversicherungsvertrag?).
Zusätzlich kann der Kreis der in einem Rückversicherungsvertrag eingeschlossenen Versicherungen durch Ausschlüsse weiter eingeengt sein. Diese können die sachbezogene, geografische, zeitliche sowie betragsmässige Ebene betreffen.
Die obligatorische oder vertragliche Rückversicherung auf proportionaler Basis
Welche weiteren Bestimmungen kann ein Vetragsrahmen noch beinhalten?
- preisbestimmende Bedingungen
- Bedingungen, welche die Vertragsabwicklung regieren.
Die obligatorische oder vertragliche Rückversicherung auf proportionaler Basis
-> Sachbezogene Eingrenzungen
Die proportionale RV ist nur auf bestimmte Sparten beschränkt. Wieso ist das so?
Die Gründe für eine solche Spartentrennung sind die gleichen wie in der Erstversicherung: Viele Faktoren sind von Sparte zu Sparte derart verschieden, dass sie versicherungs- und rückversicherungstechnisch nicht gleich behandelt werden können.
Die obligatorische oder vertragliche Rückversicherung auf proportionaler Basis
-> Sachbezogene Eingrenzungen
Nenne 7 Faktoren, welche zur Spattentrennung bei den Erst-und Rückversicherer folgen:
- Beschaffenheit der Gefahren
- Die Art der Versicherung und ihre Bedingungen
- Die Zusammensetzung der Bestände
- Der versicherungstechnische Ablauf
- Die Abwicklung der Schäden
- Produktions- und Verwaltungskosten
- abrechnungstechnische und buchhalterische Gegebenheiten
Die obligatorische oder vertragliche Rückversicherung auf proportionaler Basis
-> Sachbezogene Eingrenzungen
Welche typischen Sparten eignen sich für die proportionale RV?
Die obligatorische oder vertragliche Rückversicherung auf proportionaler Basis
-> Sachbezogene Eingrenzungen
Was versteht man unter einem Mehrsparten-Rückversicherungsvertrag (auch Multiline-RV)?
In neuerer Zeit werden für bestimmte Zwecke auch proportionale Rückversicherungsverträge abgeschlossen, die auf Rückversicherungsebene Haftungen aus mehreren Sparten kombinieren. Man bezeichnet sie als Multiline (= Mehrsparten-)Rückversicherungsverträge. In der proportionalen Vertragsrückversicherung sind solche Spezialverträge nicht sehr häufig.
Die obligatorische oder vertragliche Rückversicherung auf proportionaler Basis
-> Geografische Eingrenzungen
Welche zwei Hauptbestimmungen sind Gegenstand der Spartenauswahl?
Die Eingrenzung des geografischen Gebietes, für das ein RV-Vertrag gültig ist, muss je nach Sparte oder Untersparte auf verschiedene Arten definiert werden. Eine solche Definition hängt vor allem ab, ob es sich beim Gegenstand der in einer Sparte ausgestellten Versicherungen um stationäre oder bewegliche Risiken handelt.
Die obligatorische oder vertragliche Rückversicherung auf proportionaler Basis
-> Geografische Eingrenzungen
Was versteht man unter stationären Risiken?
Bei stationären Risiken kann das Vertragsgebiet auf die in einem bestimmten Gebiet oder Land liegenden versicherten Objekte beschränkt werden (risk location). In der Personenversicherung kann das Domizil der Versicherten oder des Versicherungsnehmers herangezogen werden.
Die obligatorische oder vertragliche Rückversicherung auf proportionaler Basis
-> Geografische Eingrenzungen
Was versteht man unter beweglichen Risiken?
Bei beweglichen Versicherungsobjekten kann das Vertragsgebiet nach Immatrikulation des versicherten Objekts oder Domizil des Versicherungsnehmers (bsp. Auotkasko, Schiffskasko in der Transportversicherung oder Flugzeugkasko in der Luftfahrtversicherung) definiert oder auf das Land, in welchem die Versicherung abgeschlossen wird (z.B. Warentransportversicherung), beschränkt werden.
Die obligatorische oder vertragliche Rückversicherung auf proportionaler Basis
-> Betragsmässige Eingrenzungen
Welche zwei wichtigen Eingrenzungen werden unter betragsmässige Eingrenzungen verstanden?
- um die Festlegung und Definition des Selbstbehalts des Erstversicherers sowie
- um die Plafonierung der maximalen Haftung des Rückversicherers durch die Vertragslimite.
Die obligatorische oder vertragliche Rückversicherung auf proportionaler Basis
-> Betragsmässige Eingrenzungen
Welche zwei Möglichkeiten gibt es in der Festlegung des Selbstbehalts für den Erstversicherer?
- als Prozentsatz an den in den Rückversicherungsvertrag eingebrachten Versicherungen (so beim Quoten-Rückversicherungsvertrag),
- als betragsmässige Grösse (so beim Summenexzedenten-Rückversicherungsvertrag).
Die obligatorische oder vertragliche Rückversicherung auf proportionaler Basis
-> Betragsmässige Eingrenzungen
Welche Faktoren bestimmen die Grösse/Höhe des Selbstbehaltes?
Die Grösse des Selbstbehaltes eines Versicherers wird von mannigfaltigen Gegebenheiten bestimmt und hängt wesentlich von seiner Finanzkraft und Risikofreudigkeit ab.
Die obligatorische oder vertragliche Rückversicherung auf proportionaler Basis
-> Betragsmässige Eingrenzungen
Wieso ist der Prozentsatz, welcher der Rückversicherer in Deckung nimmt, in dem Moment bestimmnt, in welchem der Erstversicherer seinen Selbstbehalt bestimmt?
- weil derjenige Teil der in den Rückversicherungsvertrag eingegebenen Versicherungen, der nicht zum Selbstbehalt des Erstversicherers gehört (beim Quoten-Rückversicherungsvertrag), bzw.
- der den Selbstbehalt des Erstversicherers überschiessende Betrag bis zum Erreichen der Vertragslimite (beim Summenexzedenten-Rückversicherungsvertrag).
Bsp.: Nehmen wir an, die Versicherungspolice XY mit einer Haftung von 2 Mio. werde in einen Rückversicherungsvertrag eingegeben. Im Rückversicherungsvertrag ist vereinbart, dass der Selbstbehalt des Erstversicherers 20% der eingegebenen Policen beträgt. Für die verbleibenden 80% gewährt der Rückversicherer Rückversicherungsdeckung. Das heisst: Die Haftung des Erstversicherers beträgt 400'000, für 1.6 Mio. gibt der Rückversicherer Deckung.
Die obligatorische oder vertragliche Rückversicherung auf proportionaler Basis
-> Betragsmässige Eingrenzungen
Welche Faktoren beeinflussen die Festlegung der Vertragslimite?
Die Vertragslimite richtet sich vor allem nach der automatischen Kapazität, die ein Versicherer in seinem Markt benötigt, um seinem täglichen Geschäft ohne unnötige Umtriebe nachgehen zu können. Auch Überlegungen des Rückversicherers können die Höhe der Vertragslimite beeinflussen.
Die obligatorische oder vertragliche Rückversicherung auf proportionaler Basis
-> Zeitliche Eingrenzungen
Der Zeitrahmen eines obligatorischen Rückversicherungsvertrags wird durch zwei Bestimmungen definiert. Wie lauten diese?
Vertragsdauer
Laufzeit und Kündigungsmodalitäten des Rückversicherungsvertrages.
Dauer der Deckung
Beginn und Ende der Rückversicherungsdeckung für die innerhalb der Gültigkeitsdauer des Rückversicherungsvertrages eingegebenen Versicherungen.
Die obligatorische oder vertragliche Rückversicherung auf proportionaler Basis
-> Zeitliche Eingrenzungen
Welche Bestimmungen beinhalten befristete Rückversicherungsverträge?
Sie gelten für eine feste, im Vertrag vereinbarte Zeitdauer und enden nach deren Ablauf automatisch. Die Zeitdauer beträgt meist ein Jahr (das nicht mit dem Kalenderjahr übereinstimmen muss). Sie kann aber ausnahmsweise auch mehrere Jahre umfassen. Befristete Verträge sind i.d.R. nicht vor Ablauf kündbar. Und damit entfällt das Druckmittel der Kündigung mit dem Ziel, neue Vertragsbedingungen zu vereinbaren.
Die obligatorische oder vertragliche Rückversicherung auf proportionaler Basis
-> Zeitliche Eingrenzungen
Was versteht man unter unbefristeten Rückversicherungsverträgen?
Sie werden auf eine unbestimmte Zeitdauer abgeschlossen. Sie sind in der proportionalen RV am üblichsten und häufigsten. Diese Verträge enthalten aber eine - mindestens jährliche - Kündigungsmöglichkeit mit einer klar definierten Kündigungsfrist.
Die obligatorische oder vertragliche Rückversicherung auf proportionaler Basis
-> Zeitliche Eingrenzungen
Welche 3 Arten von Dauer der Deckung kann der Erstversicherer versichern?
1. Anfalljahr-/Ereignisjahrdeckung
(occounting year oder year of occurrence)
2. Buchungsjahrdeckung
(accounting year)
3. Zeichnungsjahrdeckung
(underwriting year - oder auch year of attachement)
Die obligatorische oder vertragliche Rückversicherung auf proportionaler Basis
-> Zeitliche Eingrenzungen
Was versteht man unter der "Anfalljahrdeckung"?
Der Vertrag deckt alle Schäden, die sich während des Rückversicherungsvertragsjahres ereignen und die Originalpolice betreffen, die während eben dieses Rückversicherungsvertragsjahres in Kraft sind.
Die obligatorische oder vertragliche Rückversicherung auf proportionaler Basis
-> Zeitliche Eingrenzungen
Was beinhaltet die "Buchungsjahrdeckung"?
Für jedes Versicherungsjahr deckt der Rückversicherungsvertrag diejenigen Schäden, die während dieses Vertragsjahres durch den Zedenten entgültig erledigt, d.h. reguliert und somit verbucht werden.
Nicht gedeckt sind bei der Buchungsjahrdeckung dagegen Schäden, die zwar im Laufe des Vertragsjahres angefallen sind, die aber erst im folgenden Vertragsjahr reguliert bzw. verbucht werden.
Wie der Prämien-Portefeuille-Übertrag erfolgt auch der Schaden-Portefeuille-Übertrag grundsätzlich nur zu Beginn oder einer Versicherungsbeteiligung, bei Änderungen eines Rückversicherungsanteils, des Selbstbehaltes oder eventuell Änderung der Vertragslimiten.
Die obligatorische oder vertragliche Rückversicherung auf proportionaler Basis
-> Zeitliche Eingrenzungen
Was beinhaltet die "Zeichnungsjahrdeckung"?
Der Vertrag soll in jedem Vetragsjahr diejenigen Originalversicherungen decken, die für dieses Vertragsjahr oder im Laufe dieses Vertragsjahres abgeschlossenen oder gezeichnet werden und auch in diesem Vertragsjahr in Kraft treten. Diese Deckung dauert an, bis zum natürlichen Ablauf dieser Versicherungen, bzw. bis zu deren nächstfolgenden jährlichen Erneuerung.
Die obligatorische oder vertragliche Rückversicherung auf proportionaler Basis
Welche Kriterien erfüllen die Allgemeinen Ausschlüsse (auch Standardausschlüsse)?
Die obligatorische oder vertragliche Rückversicherung auf proportionaler Basis
Was beinhaltet der Ausschluss des indirekten Geschäfts?
Als indirektes Geschäft bezeichnen wir Anteile, die der Erstversicherer an Rückversicherungen zeichnet. Obwohl es sich bei der Weitergabe solcher vom Erstversicherer gezeichneter Rückversicherungsanteile an den Rückversicherer nicht eigentlich um Rückversicherung, sondern um Retrozession handelt, ist ein Angebot der Klarheit und Rechtssicherheit, einen entsprechenden Ausschluss im Rückversicherungsvertrag explizit zu stipulieren.
Die obligatorische oder vertragliche Rückversicherung auf proportionaler Basis
Was beinhaltet der Ausschluss der Kriegs- und Nuklearrisiken?
Sie sind weitere Standardausschlüsse, die in fast allen obligatorischen Rückversicherungsverträgen vorkommen.
Ausnahmen: In der Transportsparte werden Kriegsrisiken zu ganz speziellen Bedingungen gedeckt; dabei bleiben aber auch hier Kriegsrisiken für stationäre Objekte unversicherbar. Nuklearrisiken, insbesondere auch die damit verbundene Haftpflicht, versichert der Markt grundsätzlich über Nuklear-Pools.
Die obligatorische oder vertragliche Rückversicherung auf proportionaler Basis
Was beinhalten die spezifischen Ausschlüsse?
Spezifische Ausschlüsse zielen darauf ab, aus verschiedenen Gründen als Vertragseingabe nicht erwünschte Versicherungen, Risikokategorien, Gefahren und Gebiete aus dem Rückversicherungsvertrag fern zu halten, entweder um sie überhaupt nicht zu zeichnen oder um die Bedingungen zu kontrollieren, und sie dann fakultativ zu zeichnen oder einzeln zur Vertragseingabe zuzulassen.
Bsp.: Spitzen-Grossrisiken, wie etwa Erdölraffinerien in der Feuerversicherung. Weil es sich um aussergewöhnliche, eher sporadisch vorkommende und ganz speziell gelagerte Versicherungsobjekte handelt, sind für deren Versicherung und Rückversicherung Spezialkenntnisse in diesem Industriezweig erforderlich.
Die obligatorische oder vertragliche Rückversicherung auf proportionaler Basis
Wie funktioniert die Rückversicherungsprovision (auch Rückversicherungskommission) in der proportionalen Rückversicherung?
Sie ist wie folgt begründet:
Beim Abschluss von Versicherungen fallen beim Erstversicherer externe Akquisitionskosten in Form von Agentenkommissionen und/oder Courtagen sowie interne Verwaltungskosten an, die der Erstversicherer aus den erhobenen Prämien bestreiten muss. Da der Erstversicherer dem Rückversicherer dessen prozentualer Anteil an den Originalprämien zu entrichten hat, beteiligt sich der Rückversicherer seinerseits an den Kosten des Erstversicherers. Dies erfolgt in der proportionalen Rückversicherung i.d.R. mit einer Kommission auf den zedierten Prämien, der so genannten Rückversicherungskommission oder Rückversicherungsprovision.
Die obligatorische oder vertragliche Rückversicherung auf proportionaler Basis
Wie funktioniert die Überschussbeteiligung in der proportionalen Rückversicherung?
In der prop. RV honoriert der Rückversicherer den Erstversicherer oft noch für den positiven Verlauf des zedierten Geschäfts.
Dies geschieht i.d.R. mit einer Beteiligung am Überschuss, den ein Rückversicherungsvertrag für den Rückversicherer abwirft, mit einem so genannten Gewinnanteil. Diese Beteiligung kann in zwei Provisionsarten erfolgen:
1. In der Form einer Rückversicherungsprovision, welche höher angesetzt ist als Aquisitions- und Verwaltungskosten des Erstversicherers zusammen, oder
2. in Form der Staffelprovision. Sie ist eine innerhalb einer Minimal-Maximalspanne veriable Rückversicherungsprosivion, deren Höhe vom Schadenverlauf des Vertrages abhängt.