Rechnungswesen

Stille Reserven

Stille Reserven


Kartei Details

Karten 52
Lernende 16
Sprache Deutsch
Kategorie Finanzen
Stufe Mittelschule
Erstellt / Aktualisiert 11.08.2015 / 21.04.2025
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Beschreibe das Realisationsprinzip:

Gewinne dürfen erst ausgewiesen werden, wenn sie dadruch Verkauf erzielt worden sind.

Nach traditioneller schweizerischer Auffasung ist die Vorsicht der wichtigste Bewertungsgrundsatz. Was versteht man unter diesem Prinzip?

Nach diesem Prinzip soll sich der Kaufmann gegenüber anderen nicht reicher und im Zweifel ärmer darstellen, als er in Wirklichkeit ist. Die Aktiven udn Passiven sind deshalb eher zu tief, die Schulden und Aufwände eher zu hoch anzusetzen.

Vorsichtsprinzip:

  • Realisationsprinzip
  • Niederstwertprinzip
  • Imparitätsprinzip

Welche weiteren Bewertungsgrundsätze ergeben sich aus OR 662a?

  • Fortführung der Unternemenstätigkeit
     
  • Stetigkeit in Darstellung und Bewertung

Beschreibe das Imparitätsprinzip:

Gewinne dürfen erst ausgewiesen werdne, wenn sie durch Verkauf erzielt worden sind; Verluste müssen dagegen schon gezeigt werden, wenn deren Eintritt möglich ist.

Beschreibe das Niederstwertprinzip:

Von mehreren für die Bewertung zur Verfügung stehenden Werten muss der niedrigste genommen werden.

Beschreibe das Niederstwertprinzip:

Von mehreren für die Bewertung zur Verfügung stehenden Werten muss der niedrigste genommen werden.

Beschreibe die allgemeine Vorschrift nach OR 960 bezüglich der Bewertung:

  • Inventar, Betriebsrechung und Bilanz sind in Landeswährung aufzustellen
     
  • Aktiven sind nach dem Wert anzsuetzen im Zeitpunkt der Bilanzerstellung
     
  • Vorbehalten bleiben die baweichenden Bilanzvorschriften

Beschreibe die allgemeine Vorschrift nach OR 960 bezüglich der Bewertung:

  • Inventar, Betriebsrechung und Bilanz sind in Landeswährung aufzustellen
     
  • Aktiven sind nach dem Wert anzsuetzen im Zeitpunkt der Bilanzerstellung
     
  • Vorbehalten bleiben die baweichenden Bilanzvorschriften

Welche Bedeutung hat die Bewertung?

Beim Abschluss der Buchhaltung stellt sich die Frage, zu welchem Wert die einzelnen Bilanzpositionen in die Bilanz einzusetzen sind. Diese Tätigkeit der Wertvermittlung nennt man bewerten; das Ergebnis heisst Bewertung.

Beschreibe die aktienrechtlichen Vorchriften bezüglich der Bewertung:

  • OR 665: Anlagevermögen darf höchstens zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewertet werdne, unter Abzug der notwendigen Abschreibungen
     
  • OR 665a: Zum Anlagevermögen gehören auch Beteiligungen und andere Finanzanlagen
     
  • OR 666: Rohmaterialien dürfen höchstens zu den Anschaffungs- oder den Herstellungskosten bewertet werden
     
  • OR 667: Wertschriften mit Kurswert dürfen höchstens zum Durchschnittswert des letzten Monats vor dem Bilanzstichtag bewertet werden

Das Rechnungswesen als Informationsmittel richtet sich mit den Informationen an verschiedene Adressaten. Welche beiden Arten kennt man?

  • interne Adressaten - Geschäftsleitung, Verwaltungsrat
     
  • externe Adressaten - Aktionäre, Gläubiger, Arbeitnehmer, Kunden, Öffentlichkeit

Existiert ein Unterschied bei interner und externer Abschlussrechnung?

In der schweizerischen Wirtschaftspraxis unterscheiden sich interne und externe Abchlussrechungen in der Regel deutlich: Externe Bilanzen und Erfolgsrechungen basieren auf den obligationenrechtlichen Bewertungsvorschriften und zeigen in der Regel eine schlechtere Vermögens- und Ertragslage, als es der Wirklichkeit entspricht.

  1. Beschreibe den Bestand an stillen Reserven:

     
  2. Welche Rolle spielt dabei also das Eigenkapital?

1.
Beispielsweise werden in der externen Bilanz das Analgevermögen um 20 unterbewertet

Entsprechend ist das Analgevermögen inde rinternen Bilanz korrekt und um 20 höher als extern. Auf der Gegenseite ist das Eigenkapital somitum 20 höher --> es entstehen stille Reserven von 20, die zum Eigenkapital gehören.

2.
Die interne Bilanz soll die richtige Höhe des Eigenkapitals zeigen. Dazu müssen die stillen Reserven in der internen Bilanz als Eigenkapital-Bestandteil aufgeführt werden. Dieser Bilanzposten gibt an, um wie viel das Eigenkapital in der externen Bilanz tiefer bilanziert ist.

Auf welchen beiden Wegen ist die Bildung von stillen Reserven möglich?

  • Unterbewerten von Aktiven
     
  • Überbewerten von Schulden

Im Anhang zur Jahresrechung muss der Gesamtbetrag der aufgelösten stillen Reserven aufgeführt werden, sofern dadurch das wirtschaftliche Ergebnis wesentlich günstiger dargestellt wird.

  • Richtig oder Falsch?

Richtig

Die BIldung von stillen Reserven auf den Debitorenbeständen erfolgt mit der Buchung:
Delkredere / Debitorenverluste

  • Richtig oder Falsch?

Falsch

Die Buchung lautet richtig:
Debitorenverluste / Delkredere

Durch die Auflösung von stillen Reserven wird der externe Gewinn der laufenden Periode zu hoch ausgewiesen.

  • Richtig oder Falsch?

Richtig

Durch die Bewertungsvorschriften des OR wird die Bildung von stillen Reserven praktisch unterbunden.

  • Richtig oder Falsch?

Falsch

Im Gegenteil: Die OR-Vorschriften fördern die Bildung stiller Reserven

Viele Unternemungen bewerten die Warenvorräte in ihrer externen Bilanz immer nur zu zwei Drittel des Einstandswertes. Dadurch werden bei Vorratszunahmen automatich stille Reserven gebildet und bei Vorratsabnahmen stille Reserven aufgelöst.

  • Richtig oder Falsch?

Richtig

Die Bildung von stillen Reserven ist nur auf Aktivkonten möglich.

  • Richtig oder Falsch?

Falsch

Die Überbewertung der Schulden (Fremdkapital) könnten auch stille Reserven gebildet werden.

Von den stillen Reserven spricht man deshalb, weil sie in der internen Bilanz nicht sichtbar sind.

  • Richtig oder Falsch?

Falsch

Die stillen Reserven sind in der externen Bilanz nicht sichtbar; in der internen werden sie unter dem Eigenkapital ausgewiesen

Durch die Bildung von stillen Reserven wird der externe Gewinn der laufenden und der folgenden Periode zu tief ausgewiesen.

  • Richtig oder Falsch?

Falsch

Nur der Gewinn der laufenden Periode wird zu tief ausgewiesen.

Da Aktiengesellschaften ihre Liegenschaften nur zum Anschaffungswert bilanzieren dürfen, entstehen bei steigenden Bodenpreisen automatisch stille Reserven?

  • Richtig oder Falsch?

Richtig

Durch die Bildung und Auflösung von stillen Reserven können die internen Gewinne manipuliert werden.

  • Richtig oder Falsch?

Falsch

Die externen Gewinne werden manipuliert.

Debitoren in fremder Währung:

Umrechungskurs zu tief

  • Buchungssatz

Warenertrag / Debitoren

Liegenschaften:

Zu viel abschreiben oder bei steigendem Wert den Anschaffungswert in der Bilanz belassen

  • Buchungssatz

Abschreibungen (Immobilienaufwand) / Immobilien

Im Falle der Wertsteigerung entstehen die stillen Reserven ohne Buchungssatz

Mobiliar, Maschinen und Fahrzeuge:

Abschreibungen höher als der tatsächliche Wertverzehr.

  • Buchungssatz

Abschreibungen / Mobilien

Debitoren in Schweizer Franken:

Delkredere höher als das tatsächliche Risiko.

  • Buchungssatz

Debitorenverluste / Delkredere

Kreditoren und andere Schulden in fremder Währung:

Umrechnungskurse zu hoch.

  • Buchungssatz

Warenaufwand / Kreditoren

(Überbewertung von Schulden)

Rückstellungen:

Mehr Rückstellungen als nötig

  • Buchungssatz

Garantieaufwand / Rückstellungen

(Überbewertung von Schulden)

Kassabestände in fremder Währung:

Umrechnungskurs zu tief

  • Buchungssatz

Betriebsaufwand / Kasse

Warenvorräte:

Bilanzierung unter dem Einstandwert

  • Buchungssatz

Warenaufwand / Warenvorrat

Wie werden stille Reserven gebildet?

Durch die Bildung von stillen Reserven werden in der externen Erfolgsrechung der Aufwand zu hoch und der Gewinn zu tief ausgewiesen.

Beispielsweise wird das Analgevermögen richtig um 10 abgeschrieben. Durch eine weitere Abschreibung von 10, die jedoch nur in der externen Erfolgsrechung stattfindet, wird der Aufwand grösser, der Gewinn kleiner und somit werden auch Anlagevermögen und Eigenkapital in der externen Bilanz kleiner.

Wie werden stille Reserven aufgelöst?

Durch die Auflöstung von stillen Reserven werden in der externen Erfolgsrechung der Aufwand zu tief und der Gewinn zu hoch ausgewiesen.

Beispielsweise wird das Analgevermögen richtig um 10 abgeschrieben. Durch die Auflösung stiller Reserven werden zum Beispiel 5 weniger abgeschrieben, wodurch das Anlagevermögen wieder um 5 erhöht wird. Somit wird der Aufwand kleiner, der Gewinn grösser und schlussendich nehmen Analgevermögen und Eigenkapital in der externen Bilanz wider zu.

In früheren Jahren gebildete und im Anfangsbestand enthaltene stille Reserven wirken sich nicht auf den Erfolg der laufenden Periode aus.

  • Richtig oder Falsch?

Richtig

Wertschriften:

Bilanzierung unter den aktuellen Börsenkurs

  • Buchungssatz

Wertschriftenaufwand / Wertschriftenbestand

Stille Reserven sind verstecktes Eigenkapital und erhöhen die Kreditwürdigkeit einer Unternehmung.

  • Richtig oder Falsch?

Richtig

Bereits bestehende stille Reserven werden wertmässig unverändert übernommen.

  • Aktiven zum objektiven Wert einsetzen, d.h. um die stillen Reserven erhöhen
     
  • Fremdkapital zum objektiven Wert einsetzen, d.h. um die stillen Reserven verkleinern
     
  • Der gesamte Betrag der stillen Reserven wird beim Eigenkapital als eigener Posten "stille Reserven" aufgeführt

Der objektive Bilanzwert ist immer 100%

Stille Reserven

  • Definition

  • sind in der veröffentlichten Bilanz nicht ersichtlich
     
  • Entstehen beim Abschluss durch Unterbewertung von Aktiven, z.B.:
    Aufwandkonto / Mobilien
    oder Überbewertung von Passiven, z.B.:
    Aufwandkonto / Rückstellungen
     
  • Dienen der Veränderung des veröffentlichten Gewinns
     
  • Entscheid des Verwaltungsrates

Die stillen Reserven wurden im Berichtsjahr aufgelöst:

  • Aktiven sind zum objektiven Wert aufgeführt
     
  • Fremdkapital ist zum objektiven Wert einzusetzen
     
  • In der Bilanz vor Gewinnverteilung wird auf der Passivseite der Bilanz der Bestand der stillen Reserven des Vorjahres aufgeführt
     
  • Den objektiven Reingewinn einsetzen. Dieser ergibt sich aus:

      Offiziell ausgewiesener Reingewinn
    - Totalbetrag der aufgelösten stillen Reserven
    = objektiver (interner) Reingewinn