Kapitel 2 u. 3


Fichier Détails

Cartes-fiches 43
Langue Deutsch
Catégorie Psychologie
Niveau Université
Crée / Actualisé 09.05.2014 / 11.08.2019
Lien de web
https://card2brain.ch/box/psychologie_und_kulturelle_vielfalt1
Intégrer
<iframe src="https://card2brain.ch/box/psychologie_und_kulturelle_vielfalt1/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>

Primäre Dimensionen der Diversität

- angeboren und/oder unveränderbar

- Ethnie, Geschlecht, sexuelle Orientierung

Sekundäre Dimensionen:

- können erworben oder verändert werden

- Ausbildung, Wohnort, sozialer Status, Familienstand, religiöse Überzeugungen, Berufsstand und Lebenserfahrungen


 

3 Aspekte von Diversität nach Daniels und Macdonald (2005):

-social category diversity: Unterschiede bezüglich soziodemografischer Faktoren wie Alter oder Ethnie [analog zur

primären Diversitätsdimension)

- informational diversity: Unterschiede bezüglich Hintergrundvariablen wie Ausbildung und Wissen [analog zur sekundären Diversitätsdimension)

- value diversity: Unterschiede bezüglichÜberzeugungen, Einstellungen und Werten

Kulturelle Werte (cultural values):

„principles or qualities that a group of people will tend to see as good or right or worthwhile” (Peterson,2004)

Werte kennzeichnen innerhalb einer Kultur als erstrebenswert erachtete Zustände oder übergeordnete handlungsleitende Ziele.

 

Werte unterscheiden sich in ihrer _____ (von positiv bis negativ) und in ihrer ______ (die Stärke, Wichtigkeit und Bedeutsamkeit des Werts).

Valenz, Intensität

Überzeugungen (beliefs):

 

Einschätzungen, die Personen als wahr oder als „die Realität“ erachten, nachdem sie sich mit den entsprechenden Indizien (mehr oder weniger) auseinandergesetzthaben. Je mehr wir von etwas überzeugt sind, umso größer ist die Intensität dieser Überzeugung.

 

 

Einstellungsobjekte:

 

Nichtsoziale oder soziale Stimuli (Personen, Produkte etc.), Verhaltensweisen, Symbole oder abstrakte Begriffe

 

 

Kultur repräsentiert (englisch):

„socially transmitted beliefs, values, and practices... [and]shared ideas and habits“ (Latané, 1996)

 

 

Zwei zentrale Aspekte in Latanés Definition von Kultur:
 

(1) Kultur wird sozial vermittelt und sie ist daher relativ zeitstabil.

(2) Kultur bezieht sich auf soziale Fabrikationen – sozial - geteilte Überzeugungen, Werte, Praktiken, Ideen und Gewohnheiten.

 

Individualismus als Weltanschauung

Das Individuum und dessen Unabhängigkeit stehen im Mittelpunkt.

Erfüllung persönlicher Ziele, persönliche Distinktheit und persönliche Kontrolle - während das Soziale und die soziale Verpflichtung  am Rande steht.

Kollektivismus:

Eine Weltanschauung, die die Beziehung des Individuums zur Gruppe und die sich daraus ergebenden sozialen Verpflichtungen werden in den Mittelpunkt gestellt.

Das Personale ist lediglich eine Komponente des Sozialen, und die Eigengruppe der zentral sozial psychologische Referenzpunkt.

 

distale Ebene:

Oyserman et al., 2002

Systemebende der Gesellschaft

proximale Ebene:

 

Systemebende der Organisationen und Institutionen, die gesellschaftliche Einflüsse auf das Individuum vermitteln.

situationale Ebende:

Unmittelbarer sozialer und kultureller Kontext in dem ein Individuum agiert.

Modell von Oyserman et. al., 2002:

Integratives Modell, welches Forschungsansätze aus Bereich der evolutionären Psychologie, der Sozialpsychologie und der Kulturpsychologie in eleganter Weise kombiniert.

Unterscheidung zw. unterschiedlichen Systemebenen:

  • distale Ebene (Gesellschaft)
  • proximale Ebene (Organisationen und Institutionen)
  • situationale Ebene (sozialer und kultureller Kontext, in dem ein Individuum agiert)

Entwicklung einer Kultur basiert auf der evolutionären Anforderung, Lösungen für die 3 grundlegenden Herausforderungen des Lebens zu finden: 1. die Eigengruppe über die Zeit aufrechtzuhalten und zu schützen 2. soziale Beziehungen zu organisieren und 3. individuellen Wohlstand zu erlangen (Schwartz, 1992)

Evolutionäre Faktoren beeinflussen distale Faktoren (Sprache, Religion, Traditionen) und wirken darüber auf proximale Faktoren ein (Erziehungs- und Bildungeinrichtungen).

 

Der Begriff „Selbst“ wird in der sozialpsychologischen Literatur häufig synonym zum Begriff der „_____“ verwendet.

Identität

Was ist der soziale Identitätsansatz?

Theorie der sozialen Identität (Tajfel & Turner, 1986)

Selbst-Kategorisierungs-Theorie (Turner, Hogg, Oakes, Reicher & Wetherell, 1987)

2 Varianten der Selbstdefinition:

- Selbstdefiniton im Sinne personaler (oder auch individueller) Identität

- Selbstdefinition im Sinne sozialer (oder auch kollektiver) Identität

Wichtige Überlegung des sozialen Identitätsansatzes:

Selbstdefinitionen können sich auf unterschiedlichen Ebenen sozialer Inklusivität beziehen.

Selbstdefinitionen enthalten auf einer höheren Ebene die Subgruppen, die auf der niedrigeren Ebene sinnstiftend sind. ("Wir Deutschen" vs "die Polen" - "Wir Europäer (inkludiert Deutsche und Polen)" vs. "die Amerikaner")

Was sind Stereotype?

Sozial-geteilte, gemeinsame Überzeugungen innerhalb einer sozialen Gruppe oder Kultur über Attribute, Eigenschaften und Verhalten von Mitgliedern anderer sozialen Gruppen (oder Kulturen).

Definiere Vorurteile

Eine positive oder negative Bewertung einer sozialen Gruppe und ihren Mitgliedern, die sich auf die attribuierten Eigenschaften, Emotionen und Informationen über das Gruppenverhalten stützt.

Wertend statt beschreibend.

3 Dimensionen der Messverfahren:

1. direkte und indirekte Messverfahren

2. Verfahren, die konsensuelle oder/und sensuelle Stereotype erfassen

3.  Strukturanalytische Verfahren

a) Messung hat eine Untersuchung der Struktur des Stereotypswissen zum Ziel

b) oder dieses Wissen wird als unstrukturierte Merkmalsliste dargestellt

   

Direkte Messverfahren:

- Checklistverfahren

- Ratingverfahren

- Stereotypdifferential

- Prozentschätzverfahren

- Diagnostischer Quotient

- Stereotypevaluation

- Gruppenvariabilität

- Rasch-Skalierung

Checklistverfahren:

 

- Zielt auf konsensuelle Stereotype

- Pro Gruppe und Merkmal wird der Prozentsatz der Befragten ermittelt, die das betreffende Merkmal als eines der typischsten 5 Merkmale der Gruppen benannten.

- Ein Merkmal zählt zum Stereotyp wenn es unter die Merkmale mit den höchsten Nennungshäufigkeiten fällt.

Problem:

a) verlangt dichotome Entscheidungen, keine Abstufungen möglich

b) Stereotype werden durch eine Auflistung von Merkmalen definiert

c) Stereotype können sich nur aus Merkmalen zusammensetzen, die vorher vom Versuchsleiter ausgesucht wurden.

d) Es wird nicht zwischen der Kenntnis und der Akzeptanz eines Stereotyps getrennt

e) Tendenz zu sozial erwünschten Antworten

f) Individuelle Unterschiede in Stereotypen nur unzureichend erfassbar
 

Ratingverfahren:

- Statt dichotomer Entscheidungen, abgestufte Urteile

- fünfstufige Skala von 1=überhaupt nicht bis 5=voll und ganz

- nicht persönliche Meinung gefragt, sondern was geglaubt wird, was die Bevölkerung meint, um Problem der Selbstdarstellung zu vermeiden

Stereotypdifferential:

- Technik des semantischen Differentials, auch Eindrucksdifferential oder Polaritätsprofil

- bipolare Adjektivskalen, z.B. stark-schwach, freundlich-unfreundlich

- häufig 7stufige Skalen mit Mittelwert 4

- Pro Skala und Gruppe wird das arithmetische Mittel berechnet. Signifikant vom Skalenmittelpunkt abweichende Merkmale werden dem Stereotyp der Gruppe zugerechnet

Prozentschätzverfahren:

- Merkmale schätzen

- Oft Prozentskala von 0-100 die in 5er und 10er Schritte unterteilt ist

- Stereotype sowohl auf Gruppenebene(konsensuell) als auch Individuell leicht bestimmbar

- Ist auf verschiedene Klassen potentieller Stereotypmerkmale wie, Persönlichkeitseigenschaften, Einstellungen, offenes Verhalten oder Erscheinung anwendbar.

Diagnostischer Quotient:

- Prozentsatz von Angehörigen einer Gruppe,die ein bestimmtes Merkmal besitzen, soll geschätzt werden, als auch Prozentsatz aller Menschen die das Merkmal besitzen.

- Der DQ ergibt sich indem die erste Prozentschätzung durch die zweite geteilt wird.

- Ein DQ-Wert grösser als 1.0 zeigt an, dass das betreffende Merkmal einer Gruppe charakteristischer ist, als für Menschen im allgemeinen ("positiv-diagnostisches" Merkmal); ein DQ kleiner als 1.0 zeigt an, dass das Merkmal weniger charakteristisch ist für die Gruppe, als für Menschen im allgemeinen ("negativ-diagnostisches" Merkmal)

Stereotypevaluation:

Um Evaluationsaspekt direkt zu erfassen: zuerst Prozentschätzung, dann Beurteilung auf 7stufiger Skala von -3 über Mittelwert 0 bis +3

Überführung von % zu Skala (0-1) mal Urteil (-3 bis 3)

= -3 bis 3 negativ bis positive Stereotyp

Gruppenvariabilität:

- Prozentschätzungen (Prozentwert für Stereotypkonforme Merkmale minus Prozentwert stereotypkonträre Merkmale), Beurteilung der allgemeinen àhnlichkeit zwischen Angehörigen einer Gruppe, Anzahl frei produzierter Subgruppen und verschiedene Arten von Verteilungsmaßen (z.B. Standardabweichungen der Einschätzung von Gruppenangehörigen auf Merkmalsskalen)

Rasch-Skalierung:

Direkte Verfahren wie Ratingverfahren, Stereotypdifferential und Stereotypevaluation lassen sich durch eine Analyse auf der Basis von Item-Response-Modellen ergänzen. Z.B. Multifacetten-Rasch-Modell

Indirekte Messverfahren:

 

- Reaktionszeitverfahren z.B. lexikale Entscheidungsaufgabe

- Primingtechnik

- Implizite Assoziationstest IAT

 

Reaktionszeitverfahren:

 

Gemessen wird, wieviel Zeit zur Ausführung oder Beantwortung der Aufgabe verstreicht.

Stereotype im Gedächtnis als assoziatives Netzwerk. Je stärker die Assotiation zwischen Kategorie und Merkmal, desto schneller die Reaktionszeit. Beispiel lexikale Entscheidungsaufgabe

Primingtechnik

Vor Aufgabe kurzer Stimulus ("Prime") Voraktivierung der kognitiven Kategorie, die zu einer Beschleunigung der Reaktion führen sollte.

Impliziter Assoziationstest:

- Mehrere aufeinander aufbauende Kategorisierungsaufgaben

- Geprfüft wird welche zwei kombinierten Kategorisierungen von den Pbn schneller ausgeführt wird.

Strukturanalytische Verfahren:

- Stereotype als kognitive Strukturen

- Untersuchung von Struktur der Ähnlichkeitsbeziehungen von Merkmalen

- dimensionsanalytische Verfahren, wie:

1. mehrdimensionale Skalierung

2. Clusteranalysen

beide lassen sich miteinander kombinieren

mehrdimensionale Skalierung:

Annahme: Menschen nehmen Gruppen bzw. ihre Merkmale entlang einer geringen Anzahl kontinuierlicher Dimensionen wahr.

Clusteranalyse:

Annahme: Gruppen bzw. ihre Merkmale werden kategorial geordnet wahrgenommen.

Soziale Diskriminierung:
 

Bezieht sich auf die Ablehnung oder Benachteiligung von Personen aufgrund ihrer Gruppenzugehörigkeit.

Kann als isolierter Verhaltensakt, als Verhalten zwischen Gruppen und in institutionalisierter Form auftreten.

Stigma:

Negativ bewertetes Attribut, durch welches die betroffene Person von normativen Erwartungen abweicht und welches sich in den Augen anderer derartig diskeditiert, dass sie ihren Anspruch auf Gleichberechtigung verliert.

Vourteile, Stigmatisierung und Diskriminierung sind Grundlagen ____ _____.
 

sozialer Exklusion