Planung GZ

Prüfungsfragenkatalog zur Vorlesung Planung Grundzüge an der ETH Zürich

Prüfungsfragenkatalog zur Vorlesung Planung Grundzüge an der ETH Zürich

Roland Schenkel

Roland Schenkel

Kartei Details

Karten 57
Lernende 45
Sprache Deutsch
Kategorie Geographie
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 07.07.2011 / 01.08.2020
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1. Was ist Raumplanung?

Raumplanung ist ein Problemlösungsverfahren zur Bewältigung räumlicher Probleme. Definition Skript: Raumplanung ist die vorwegnehmende Koordination von raumwirksamen Handlungsbeiträgen und deren Steuerung u?ber längere Zeit. Als Oberbegriff umfasst die Raumplanung alle räumlichen Planungen der öffentlichen Hand auf allen Staatsebenen (Bund, Kantone, Gemeinden) und in allen raumrelevanten Sachgebieten wie Verkehr, Umwelt, Wirtschaft usw.

2. Wodurch zeichnet sich die Raumplanung als Prozess aus?

Zielfindung entspringt der Problemanalyse. Das Vorgehen zwischen Problemanalyse und Zielfindung ist ein iterativer Vorgang, denn das Problem, das es zu überwinden gilt, ist einerseits die Differenz zwischen einem IST- und einem SOLL-Zustand, andererseits die Entwicklung von Zukunftsvorstellungen (basierend auf der Problemanalyse). Die schrittweise Realisierung der Lösungen und deren Bewertung können zu neuen Problemen fu?hren, weshalb sich die Planung als Prozess auszeichnet. Desweiteren ändern sich laufend auch gesellschaftliche, wirtschaftliche und politisch-administrative Gegebenheiten und führen zur Neuanpassung von Zielen.

3. Gestützt auf den Verfassungsartikel Art 75 BV sind die übergeordneten Zielsetzungen der Raumplanung im Bundesgesetz über die Raumplanung (Art 1RPG) festgehalten. Erläutern Sie die Zielsetzungen und erklären Sie die Funktion der Raumplanung:

Zielsetzungen

• Koordinierung der raumwirksamen Tätigkeiten zwischen Bund, Kantone und Gemeinden

• Haushälterische Nutzung unter Einbezug von: natürliche Begebenheiten, Bevölkerung, Wirtschaft

• Besiedelung so ordnen, dass sie erwünschte Entwicklung des Landes unterstützt

• Insbesondere:

o Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen: z.B. Boden, Luft, Wasser, Wald, Landschaft

o Voraussetzungen für Wirtschaft und Wohnen schaffen und erhalten

o auf angemessen dezentrale Besiedelung hinwirken (Zersiedelung verhindern)

o Förderung von sozialem, wirtschaftlichem und kulturellem Leben

o Landesversorgung und Verteidigung sichern Funktionen:

• Ökonomische F.: Voraussetzungen für wirtschaftliche Entwicklung schaffen

• Gesellschaftliche F.: Voraussetzungen für harmonische Entwicklung des Landes

• Gestalterische F.: Erhaltung und Entwicklung der Kulturlandschaft

4. Welches sind die heute vordringlichen Aufgaben der Raumplanung? Erläutern Sie ein paar Beispiele und nennen Sie die Raumplanerischen Mittel zu deren Lösung.

Erhaltung und Entwicklung des Lebensraumes des Menschen als Lebensvoraussetzung für die Gesellschaft. Übergeordnete Aufgaben

• Abbau räumlicher Disparitäten und Schaffung gleichwertiger Lebensbedingungen => optimales Funktionstotal

• Zweckmässige Nutzung der besiedelten Gebiete: Boden möglichst effizient nutzen (verdichten, umnutzen oder Nutzungsdurchmischung)

• Erhaltung, Pflege, Gestaltung des ländlichen Raumes

• Erhaltung und Förderung der Lebensqualität und der natürlichen Lebensvoraussetzungen

Raumplanerische Mittel

• Bund: Sachplan, Verkehrsplan, Konzepte, Leitbilder, Landschaftsplan, Plan für öff. Bauten,...

• Kanton: Richtplan und Teilrichtpläne (z.B. Siedlungsplan, Landschaftsplan, Verkehrsplan, Versorgungsplan,...)

• Gemeinde:

- Rahmennutzungsplan: Zonenplan

- Sondernutzungsplan: Gestaltungsplan, Überbauungsplan, Erschliessungsplan,...)

Realisierungsinstrumente

• Planungszone

• Landumlegung

• Enteignung

• Erschliessung

• Freihändiger Landerwerb

5. Erklären Sie, wieso es in der Schweiz die Raumplanung braucht. Braucht es das auch in den USA oder China?

Der Boden ist knapp und kostbar => effiziente Nutzung ist nötig. Entwicklung ist nicht unbedingt nachhaltig. Der Flächenverbrauch steigt und durch den wirtschaftlichen Strukturwandel wird immer mehr Raum beansprucht. Eine Koordination ist daher dringend nötig. Infrastrukturprojekte (Strassen, Bahnen...) wären schwierig zu realisieren, wenn die Räume nicht vorher freigehalten werden könnten. China und USA: Je knapper der Boden desto mehr braucht es die Raumplanung. In den USA und China somit weniger wichtig als in der Schweiz. In China wird einfach umgesiedelt anstatt vorher zuplanen... (Hinweis: Bevölkerungsdichten [P/km^2]. CH: 188, VRC: 140, USA: 32)

6. Welche Funktion hat der Verkehr? Ist der Verkehr eine Nutzung wie Wohnen oder Arbeiten? Welche Funktion hat die Verkehrsplanung im Siedlungsgebiet. Inwiefern beeinflusst die Siedlungsplanung die Verkehrsplanung?

Verkehr ist eine Nutzung wie Wohnen oder Arbeiten Verkehr ermöglicht die Verbindung der Lebensräume. Funktion: Ortsbild kann durch die Verkehrsplanung bestimmt und geleitet werden. Dadurch steigt die Lebensqualität (Umfahrung). ÖV und Anbindung ans regionale Strassennetz nötig. Beeinflussung: Um Bauzonen zu erschliessen braucht es eine Verkehrsplanung (ÖV, Strassen, Sicherheit) Korridore für zukünftige Verkehrsprojekte müssen freigehalten werden. z.B. Ringbahn Hardwald.

7. Erläutern Sie den Zusammenhang zwischen Verkehrs- und Siedlungsplanung (auf Kantons- und Gemeindeebene). Welche Möglichkeit hat der Bund, die Verkehrs- und Siedlungsplanung zu beeinflussen?

Verkehr verursacht meist Lärm und beeinflusst somit die Siedlung. Somit muss die Verkehrs- und Siedlungsplanung aufeinander abgestimmt werden. (keine Autobahn durchs EFH-Gebiet) Der Bund kann via die Kontrolle der Kantonalen Richtpläne die Verkehrs und Siedlungsplanung koordinieren. Ausserdem kann er Sachpläne und Konzepte erlassen.

8. Mit welchen Raumplanungsinstr. kann die Umwelt vor künftigen Belastungen geschützt werden? Ist es möglich, mit Hilfe der Raumplanung bestehende Umweltbelastungen zu reduzieren? Bsp. Integration von Umweltrisiken in die Raumplanung

Bestehende unbebaute Bauzonen an lärmintensiven Standorten können zurückgezonzt werden. Bauordnungen oder Nutzungspläne von Gemeinden können spezielle Massnahmen fordern. (z.b. Lärmschutzwände) Zonen für Risikoreichere Bauten oder Nutzungen sollten geschickt platziert zukünftige Umweltbelastungen tief halten.

9. Wie ist die Raumplanung in der Schweiz organisiert? Wie kann sich die Bevölkerung an der Planung beteiligen? Wie kann die Bevölkerung die Raumplanung beeinflussen (kommunal, kantonal, national)?

Bund: Grobplanung und Kontrolle und Genehmigung der kantonalen Richtpläne Leitbild und Konzepte, Planungsgrundsätze, Strategien, Sachpläne Koordination mit den Kantonen und dem Ausland Bundesamt für Raumentwicklung ARE im Departement UVEK

Kantone: Erstellung Richtpläne gemäss Grundsätzen des Bundes Erlassung Gesetze für die Gemeinden Führen eine Fachstelle für Raumplanung

Regionen: Zusammenfassung einiger Gemeinden, welche zusammen planen (Zweckverband) Ähnlich wie Kantone. Weitere Differenzierung der kantonalen Planung Keine politische Ebene, je nach Kanton von grosser Bedeutung Mitarbeit bei kantonaler Richtplanung

Gemeinde: Nutzungs-, Zonen-, Sondernutzungpläne und die Bauordnung erlassen. (Nach den Gesetzen des Kantons.

Vernehmlassungen oder Beschwerden zu den verschieden Plänen: Referenden oder Abstimmung an der Gemeindeversammlung, Wahlen, Initiativen, Teilnahme in Interessengemeinschaften und anderen Gruppen, welche bei der Raumplanung einbezogen werden

10. Wie kann die Bevölkerung die Raumplanung beeinflussen?

Als Privatperson mit Bauabsichten

Als Benutzer der Verkehrsmöglichkeiten

Allgemein als Nutzer des Bodens

Vernehmlassungen oder Beschwerden zu den verschieden Plänen: Referenden oder Abstimmung an der Gemeindeversammlung, Wahlen, Initiativen, Teilnahme in Interessengemeinschaften und anderen Gruppen, welche bei der Raumplanung einbezogen werden

11. Wie ist die Raumplanung in der Schweiz organisiert? Ist sie die zentrale Aufgabe des Bundes wie z.B. Das Militär, oder ist die Raumplanung eher föderalistisch organisiert? Wie kann sich die Bevölkerung an der Planung beteiligen?

Siehe Frage 9 => föderalistisch organisiert.

12. Was verstehen Sie unter dem in der Raumplanung gültigen Subsidiaritätsprinzip? Kennen Sie noch andere Prinzipien, die in der Raumplanung ihre Anwendung finden?

Subsidiaritätsprinzip: Jede Ebene (Bund, Kantone, Gemeinden) macht nur das was die anderen Ebenen nicht können. (Föderalismus). Übergeordnete Ebene soll nur unterstützend wirken, es soll so viel wie möglich von den unteren Ebenen gelöst werden. Somit erfasst due Raumplanung alle Ebenen der Schweiz.

Kooperationsprinzip: Die Raumplanung muss horizontal und vertikal kooperiert werden. (zwischen den Ebenen und zwischen verschiedenen Vertreter von Ebenen.

Gegenstromprinzip: Top-down und bottom-up Prinzipien werden gleichzeitig angewendet. Jede Ebene muss die anderen Ebenen bei der Planung berücksichtigen und ihr gewisse Freiheiten lassen.

13. Auf welche rechtlichen Grundlagen stu?tzt sich die Raumplanung in der Schweiz? Erläutern Sie den Unterschied zwischen nominalem und funktionalem Raumplanungsrecht. Nennen Sie dazu einige Beispiele.

Bundesverfassung: Art. 75 BV (Kompetenzen, Verteilung der Aufgaben auf alle Ebenen) und Art.26 (Eigentumsgarantie) als Einschränkung fu?r die Raumplanung

Gesetze & Verordnungen: Raumplanungsgesetz, Raumplanungsverordnung (konkretisiert RPG) Raumplanungsrecht: Gesamtheit der Rechtsnormen und Pläne, die unmittelbar der Erhaltung und Veränderung des Lebensraumes dienen.

Nominales RP-Recht: Gesetze unter dem Namen Raumplanung => z.B. RPG

funktionales RP-Recht: Rechtsnormen von denen eine räumliche Wirkung ausgeht => z.B. Wohnbau-? und Eigentumsförderungsrecht.

14. Welches sind die drei Voraussetzungen für Eigentumsbeschränkungen?

Unter den folgenden Voraussetzungen können Eigentumsbeschränkungen vorgesehen werden, aufgrund:

• Einer gesetzlichen Grundlage

• Eines vorliegenden öffentlichen Interesses

• Unter Wahrung der Verhältnismässigkeit

(=> GÖV-Prinzip)

15. Warum hat man beide Verfassungsartikel (Eigentum/Raumplanung) gleichzeitig zur Abstimmung gebracht?

Die Eigentumsgarantie und die Raumplanung gehen eng zusammen: die Eigentumsgarantie muss im Gesetz stehen, aber der Bund kann und darf auch durch das Raumplanungsgesetz u?ber diese Eigentumsgarantie gehen. Die beiden Verfassungsartikel wurden wahrscheinlich zusammen zur Abstimmung gebracht, damit die Leute nicht zu sehr von dem Raumplanungsgesetz fu?rchten.

16. Erläutern Sie die Begriffe Grundsätze, Leitbild, Konzept, Programm sowie Richt- und Nutzungsplanung. Auf welchen Planungsebenen werden diese Instrumente vorrangig eingesetzt und welche Verbindlichkeiten sind ihnen eigen?

Grundsätze: Randbedingungen, die bei Planung zu beachten sind. Z.B. Landschaft schonen

Leitbild: ZIELVORSTELLUNGEN über künftige Entwicklung des Raumes. Lassen sich für alle Ebenen formulieren & als Planungsinstr. einsetzen, nicht wirklich verbindlich

Konzept: ZIELVORSTELLUNGEN UND MASSNAHMEN. Meistens Vorstufe von Sachplänen. Hauptsächlich vom Bund (z.B. Gesamtverkehrskonzept), da es keinen nat. Raumplan gibt, auf übrigen Ebenen auch anzutreffen (Kt: Raumordnungskonzept)

Programm: ZIELE & MASSNAHMEN in Verbindung mit ZEITLICHEM & FINANZ. RAHMEN (z.B. Richtplan)

Richtplanung: Behördenverbindlich, Konzeptionell-programmatischer Plan der raumwirksame Tätigkeiten koordiniert, Resultat der Richtplanung. Kantonsebene. Je nach Kt unterschiedlich. ZH: fast parzellenscharf, VS: sehr locker

Nutzungsplan: Legt Massnahmen für örtll. Raumplanung fest, schafft Voraussetzungen für die anzustrebende Nutzung (Lokalisierung & Dimensionierung der Nutzugsarten), Gemeindeebene, GrundE. verb.

17. In der Schweiz ist die Raumplanung auf verschiedenen Ebenen organisiert. Welche Planungsebenen gibt es, und welche Behörden sind auf den verschiedenen Ebenen für die Planung zuständig.

Bund: Bundesamt für Raumentwicklung im UVEK

Kantone: Fachstelle für RP meist im Baudepartement

Regionen: getragen von den Gemeinden=> keine eigene Behörden

Gemeinden: grössere Gemeinden. Planungsstelle, sonst Gemeindeversammlung.

18. Art. 2 des RPG verlangt, dass Bund, Kantone und Gemeinden ihre raumwirksamen Tätigkeiten aufeinander abstimmen müssen. Was sind raumwirksame Tätigkeiten und mit welchen Instrumenten kann bei Bund, Kantonen und Gemeinden die Abstimmung erfolgen? (Bsp)

Raumwirksame Tätigkeiten: Alle Tätigkeiten welche die Koordination von raumwirksamen Handlungen und deren Steuerung über die Zeit beinhalten

• Planen und Durchführen von raumplanerischen Massnahmen

• Erhalten und Entwickeln des Lebensraumes

• Veränderung oder Schutz der Nutzung von Flächen. Abstimmung zwischen Bund, Kanton, Gemeinde: Konzepte und Leitbilder, Richtplan und Nutzungsplan. Zusammenarbeit gemäss den 3 Prinzipien

19. Das ARE schreibt „Bauland ist in der Schweiz knappes Gut. Möglichkeiten können grosse, ehemalige Industrieareale an guter:17 Mio. m2)".Welche Chancen und Risiken sehen Sie dabei für die Raumplanung? Wo liegen Unterschiede im zur Bau auf grüner Wiese

Chancen: Verdichtung der Bebauung in Zentren Flächen neu nutzen, welche sonst brach liegen würden => Lücken in der belebten Bebauung in Zentren werden geschlossen Nähe zu bestehenden Siedlungsgebiete Industrieareale sind bereits erschlossen Schonung des ländlichen Raumes

Risiken: Altlasten auf Areal Rück- und Abbauarbeiten Fehlende Standortattraktivität (Aussicht, Landluft, Kuhfurz)

Die Überbauung der grünen Wiese ist einfacher, da keine Altlasten vorhanden sind. Wobei es bei einer Industriebrache fast immer solche hat. Die Erschliessung der grünen Wiese ist aber meist aufwändiger. Spezielle Auflagen wie Lärmschutz sind auf der grünen Wiese meist kleiner. Ausserdem muss das Areal möglicherweise zuerst umgezont werden.

20. Swissmetro, Haltestellen in Städten unter bestehenden Verkehrsknoten, Fahrzeiten um Faktor 3 bis 5 kürzer. Welche Funktion hat der Verkehr? Wie stehen Raumplanung und Verkehr miteinander in Verbindung. Welche Auswirkungen auf den Raum hätte SwissMet?

Ein solches Projekt würde ein extremer Siedlungsdruck in der Umgebung der Haltestellen hervorrufen. (Wohn und Arbeitsraum). Folgen:

• dynamischer Wachstum durch bessere Konjunktur => Entwicklung in Knotenpunkten

• Vernetzung der Städte => Leistungsfähigkeit einer Metropole

• Weitentfernte ländliche Regionen erleben einen Rückgang

• Stadtnahe ländliche Gebiete werden geschont (weniger Verkehr)

• bessere Einbindung in Europa ist möglich Der Verkehr wird durch die anderen (ausser Kommunikation) Daseinsgrundfunktionen generiert.

Verkehr ist eine der Daseinsgrundfunktionen welche hilft die anderen zu verknüpfen.

21. Zweitwohnungsbau im Engadin, Land zu Stadtzürcher Preisen. Wo sehen sie die Probleme? Wie könnte man dieser Entwicklung entgegenwirken (mit raumplanerischen Mitteln). Wissen Sie vielleicht wie man im Kreis Oberengadin das Problem zu lösen versucht?

Problem: Kalte Betten, da die Nutzung nur am Wochenende oder saisonal erfolgt. Sonst ist es ein totes Dorf. Das Gewerbe funktioniert nur saisonal und während der Hauptsaison wird die Umwelt stark Belastet. Es wird Land als Bauzone ausgeschieden, welches mit normalen Preisen niemals eingezont werden würde. => Starke Zersiedelung und Landwirtschaft verliert Land. Das Landschaftsbild wird entwertet

RP-Mittel: Zusatzregelungen welche nur einen gewissen Anteil an Zweitwohnungen erlauben Zwangsvermietung während Nichtgebrauchs Rückzonung, Umlegung, Auszonung keine weiteren Bauzonenausscheidungen Verkauf nur an Einheimische mit Weiterverkaufs/ Vermietungsverbot.

Oberengadiner-Lösung: Regionaler Richtplan: Nur noch 25% der vorher bewilligten Bauten dürfen genehmigt werden (Baukontingent)

22. Die Stadt ZH ist längst mit der Agglomeration zusammengewachsen, der „Siedlungsbrei“ ufert ins Umland aus. Wo liegen die Ursachen für diese Entwicklung (Beispiele) und was sind die Folgen für die ländlichen Gebiete um ZH? Raumplanerische Lösung?

Ursachen: Attraktive Wohnlage, dank tieferen Steuern und Wohnen im Grünen Gut erreichbare Arbeitsplätze in der Stadt dank guter Infrastruktur der Stadt Fast keine Baulandreserven in der Stadt mehr vorhanden Bevölkerungswachstum => Bedarf an Wohnfläche

Folgen: Siedlungsdruck in den umliegenden Gemeinden weitere Zersiedelung und Vergrösserung des ?Siedlungsbrei?. (vgl. Elsau) Verstädterung, Dorfbild geht verloren Verbrauch des ländlichen Bodens Stadt muss die Kosten für Infrastruktur (ÖV, Kultur, Bildung,…) der umliegenden Dörfer tragen und die Kosten abwälzen.

Lösungsansätze: Verdichtung der Überbauung in der Stadt (Industrieareale) Wenn neues Land überbauen dann möglichst dicht Neubau auf Brachen oder schlecht genutzten Parzellen Keine weiteren Bauzonen ausscheiden Durchmischung der Nutzung => Nutzungsplan Kostenverteilung für Infrastruktur regional regeln

23. Art. 31 Abs. 3 der Raumplanungsverordnung schreibt vor, dass das Gemeinwesen die Nutzungsreserven im weitgehend u?berbauten Gebiet feststellen muss. Was sind Nutzungsreserven? Wie werden sie festgestellt? Wie werden sie verfügbar gemacht?

Definition: Unüberbaute Flächen in Bauzonen oder ungenügend genutzte Flächen im bereits überbauten Gebiet

Erhebung: Verschiedene Methoden pro Kanton (wie immer :-?). Grundsätzlich: Unternutzung: Parzellenfläche*Ausnützungsziffer – Wohnfläche Unbebaut: Parzellenfläche*Ausnützungsziffer => Summe über Kanton. (Formeln ohne Grundlage selbst erfunden)

Verfügbarmachung: Eigentümer zum Bauen zwingen, Neubau mit höherer Dichte, Erschliessung

24. Stellen Sie die Daseinsgrundfunktion dar. Welche Verbindungen bestehen zwischen den verschiedenen Funktionen? Welche Aufgabe erfüllt die Raumplanung im Zusammenhang mit den Daseinsgrundfunktionen?

Wohnen, Arbeiten, Bilden, Ver- und Entsorgung, Erholen, Verkehr und Kommunikation Wohnen ist der Mittelpunkt des Netzes zwischen den Daseinsgrundfunktionen. Alle anderen ausser Verkehr und Kommunikation ordnen sich rundherum an. Verkehr und Kommunikation ermöglichen die Verknüpfung. Die Daseinsgrundfunktionen beschreiben das sozio-ökonomische Umfeld. Zusammen mit dem ökologischen Umfeld bestehend aus den Potentialen (Naturraumpotentiale, Entsorgungspotential, Wasserdargebotspotential, Rohstoffpotential, Bebauungspotential) bilden die Daseinsfunktionen den Lebensraum und die Lebensvoraussetzung der Menschen. Dieser Lebensraum ist Gegenstand der Raumplanung.

25. Was versteht man unter dem Lebensraum des Menschen?

Daseinsgrundfunktionen (= Wohnen, Arbeiten, Verkehr und Kommunikation, Bilden, Ver- und Entsorgen sowie Erholen) zum Ausdruck kommt, zu verstehen. Der Lebensraum lässt sich durch seine Elemente beschreiben: Landschaft, Wirtschaft, Kultur, Staatsgebiet, politisch-?administrative Organisation, … Der Lebensraum des Menschen ist also zugleich ökologischer Lebensraum, Wirtschaftsraum, Kulturraum, politisch-?administrativer Raum

26. Was verstehen Sie unter Nutzungskonflikten? Nennen sie konkrete Beispiele. Aus welchen Gründen kommt es zu Nutzungskonflikten? Welche öffentliche Aufgabe beschäftigt sich mit der Lösung von Nutzungskonflikten? Wer ist dafür zuständig? Wer wirkt mit?

Nutzungskonflikte entstehen durch mangelhafte Koordination der RP zwischen den Gemeinden oder durch Mängel im Inhalt und Aktualität des Nutzungsplans. Nutzungskonflikte zeigen auf das ein Problem zwischen zwei konkurrenzierenden Zielsetzungen. Besteht (priv-?priv, priv-?öff, öff-?priv) Landwirtschaftsfläche ? Schutzfläche ist ein privat-öffentlicher Konflikt Wirkungsbezogene Konflikte: Flächenkonflikte: Mehrere Nutzungen beanspruchen die gleiche Fläche Nachbarschaftsk. Beeinträchtigungen zwischen Nachbarn (z.B. Wohnen und Industrie) Fernwirkungsk. Eine Nutzung mit Emissionen verursacht Immissionen für entferntere Nutzungen Lösungsbezogene Konflikte: Absolute Konflikte Zwei Nutzungen gleichzeitig nicht möglich => Verzicht auf eine Strukturelle Konflikte Lassen sich durch Einschränkungen einer oder mehrerer Nutzungen lösen Nutzungspläne lokalisieren und dimensionieren die verschiedenen Nutzungen und können so Konflikte verhindern. Eine vorausschauende Raumplanung kann Nutzungskonfl

27. Warum konkurrieren sich verschieden Nutzungen und was sind die Folgen dieser Konkurrenz? Nenne sie Beispiele. Wie werden die Nutzungskonflikte gelöst (Methodik, Zuständigkeit etc.)?

Nutzungsk. entstehen, weil Raum begrenzt ist und es daher Überlagerungen & eine dichte Anordnung der verschiedenen Nutzungen geben muss. Zunehmende Raumbeanspruchung der Menschen vs. Boden als quantitative, aber auch qualitativ begrenzte & nicht vermehrbare Ressource. Grundnutzungen können voneinander nicht überlagert werden. Es entsteht ein Flächenkonflikt (z.B. Siedlung und Landwirtschaft) Es handelt sich um absoluten Konflikt. Auf eine Nutzung muss verzichtet werden. Der Zonenplan bietet eine Grundlage für diese Entscheidung. Es kann jedoch sein, dass die verschiedene Nutzungen (Sekundärnutzungen) nebeneinander bestehen. Trotzdem können Konflikte entstehen (z.B. wegen Immissionen). Es handelt sich um strukturelle Konflikte. Auch zwischen bodenerhaltenden & bodenverändernden Nutzungen können Konflikte entstehen. Lösung: Staat greift ordnend ein, Koordination der konkurrierenden Interessen (zwischen Privaten/öffentlichen Interessen) unter Beachtung der raumordnungspolitischen Ziele

28. Erklären sie wie ein Richtplan entsteht und wie er dargestellt wird.

Grundlagen: Müssen erarbeitet werden (Berücksichtigung von: Konzepte Bund, Richtpläne Nachbarkantone, naturräumliche und marktwirtschaftliche Grundlagen)

Inhalt: wird festgelegt (Vergleich mit Finanzen, nur Sachen die behördenverbindlich werden sollen)

Erlass: Erfolgt durch Kanton (Regierung, Parlament; teilweise vor Genehmigung vom Bundesrat in Kraft gesetzt.

Genehmigung: nach Kontrolle durch Bundesrat bzw. ARE. Sind Ziele und Grundsätze eingehalten? Zusammenarbeit stattgefunden? Wenn nicht => Bereinigungsverfahren

Darstellung: Meist eine oder mehrere Karten (Siedlungs-, Landschafts-, Versorgungsplan) und Text (Bericht) Lose Sammlung von Blättern mit genaueren Infos über Projekte. Je nach Kanton mehr oder weniger detailliert.

Prüfung und Überarbeitung: alle 10 Jahre

29. Erklären Sie die wesentlichen Aspekte der Richtplanung (Funktion, Inhalt, Verbindlichkeit, Erlass, Darstellung).

Funktion: Behördenverbindliche Planungsmassnahmen zur Steuerung der raumwirksamen Tätigkeiten

Inhalt: Raumvorstellung und Umsetzung, Zeitlicher Ablauf, Berücksichtigung der Finanzplanung. Hat also Charakter eines Konzeptes (Massnahmen...) und Programm (zeitlicher Ablauf, Finanzen) => ?was wird wann wo gebaut und wie bezahlt?

Verbindlichkeit: Behördenverbindlich

Erlass: Siehe Frage 28

Darstellung: Siehe Frage 28

30. Was versteht man unter Richtplanung? (Bedeutung, Funktion, Verbindlichkeit)

Die Richtpl ist behördenverbindliche Planung zur Steuerung der raumwirksamen Tätigkeiten im Hinblick auf zukünftige, geordnete Nutzung

Ziel: Die Richtpl soll eine erstrebenswerte Raumstruktur & die zugehörigen Planungsmassnahmen zur Verwirklichung der ersteren in grossen Zügen für ein bestimmtes Gebiet erschaffen & alle raumwirksamen Tätigkeiten erfassen, steuern und koordinieren (z.B. Nutzungspläne). Die Richtpläne stellen das Resultat der Richtpl dar.

Inhalt: Die Richtpl hat Charakter eines Konzeptes & eines Programms. Sie enthält einerseits Vorstellungen über die erstrebenswerte Raumvorstellung & Massnahmen zur Umsetzung dieser, & andererseits gibt sie Auskunft über den zeitlichen Ablauf der zu ergreifenden Massnahmen unter Berücksichtigung der Finanzplanung.

Verbindlichkeit: Richtpl sind behördenverbindlich.

Verfahren: Der Kt ist verantwortlich für Ausarbeitung des Richtpl, in der Regel vom Kt.- oder Regierungsrat erlassen, Bundesrat genehmigt. Alle 10J überprüft

31. Was verstehen Sie unter Nutzungsplanung (Bedeutung, Funktion, Verbindlichkeit)?

Funktion: Grundeigentümerverbindliche Planungsmassnahmen zur Lokalisierung und Dimensionierung der Nutzungsarten (regelt Zweck, Ort, und Mass der zugelassenen Bodennutzung)

Inhalt: Die Zonenordnung (Bau-, Landwirtschafts- und Schutzzonen) und die Infrastrukturerschliessung, zeitlicher Ablauf. Abtrennung der Bauzonen von den übrigen Zonen

Verbindlichkeit: Parzellenscharf und für jedermann verbindlich

Erlass: Ausarbeitung durch Gemeinde, Genehmigung durch Kanton. Anpassungen wenn erhebliche Verhältnisänderungen

Darstellung: Karten (Erschliessungs-, Gestaltungs-, Baulinienpläne) und Test (Bericht)

32. Was versteht man unter Nutzungsplanung (NP)? (Bedeutung, Funktion, Verbindlichkeit)

Ziel: NP legt die Planungsmassnahmen zur Erreichung der Planungsziele fest. Verbindliche Grundlage ist die Richtplanung. Aufgabe & Funktion: gesetzlich zulässigen Nutzungen zu lokalisieren und zu dimensionieren, (allgemein verbindlich und parzellenscharf Zweck, Ort und Mass der zugelassenen Bodennutzung)

Funktion und Inhalt:

• Lokalisierung und Dimensionierung der gesetzlich zulässigen Nutzungsarten

• Die grundlegende Abtrennung der Bauzonen von den übrigen Zonen ist Sache der NP; wobei das RPG in Bezug auf den Inhalt der Nutzungspläne folgende 3 Zonen zwingend vorschreibt: Bauzonen, Landwirtschaftszonen, Schutzzonen

• Die Nutzungsplanung ist einmal Konzept und Sachplanung, zum anderen aber auch Programm

• Der Inhalt der Nutzungsplanung bezieht sich auf die Zonenordnung und auf die Infrastrukturerschliessung.

Verbindlichkeit: parzellenscharf und für jedermann verbindlich

33. Welche Zusammenhänge bestehen zwischen dem Nutzungsplan und dem Richtplan?

Beides sind Instrumente der Raumplanung. Sie müssen aufeinander abgestimmt werden. Der Richtplan ist in erster Linie Koordinationsinstrument zwischen allen raumwirksamen Tätigkeiten, insbesondere zwischen den Nutzungsplanungen der Gemeinden, und ist auf die Schaffung einer anzustrebenden Raumordnung ausgerichtet. Der Richtplan ist zonenscharf Der Nutzungsplan greift direkt in die Bodenordnung ein, indem er die zulässigen Nutzungsarten lokalisiert und dimensioniert. Er ist dem Richtplan untergeordnet und muss dem Richtplan des Kantons entsprechen. Der Nutzungsplan verfeinert die Aussagen des Richtplans und ist auf den Ausschnitt der Gemeinde zugeschnitten. Es ist parzellenscharf

34. Wann sind Richt- und Nutzungsplan zu revidieren? Worin liegen die Unterschiede begru?ndet? Erläutern Sie in diesem Zusammenhang auch die Bedeutung, Funktion und die Verbindlichkeit der Richt- und Nutzungsplanung.

Richtplan: ca. alle 10 Jahre gesamthaft. Änderungen laufend eingetragen

Nutzungsplan: Änderungen laufend eingetragen. Gesamtu?berarbeitung wenn sich Verhältnisse erheblich verändern.

Für die Rechtssicherheit muss die Schwelle zu Änderung beim Nutzungsplan höher liegen, da es direkt Eigentumsveränderungen geben kann. wenn jemand Bauland gekauft hat, sollte er das auch überbauen können. wenn Nutzungsplan alle Monate geändert würde, könnte er das nicht.

35. Der Kanton Wallis schreibt in einer Broschüre zu seinem Richtplan: „Der kantonale Richtplan und die kommunalen Nutzungspläne sind voneinander abhängig und ergänzen sich“. Kommentieren Sie!

Siehe Frage 29 -? 33

36. Welche Elemente beinhaltet die Nutzungsplanung? Erläutern Sie die wichtigsten Elemente und erklären sie deren Bedeutung und Zusammenhänge.

Zonenpläne: Weisen Flächen den Nutzungen zu. => Welche Zone wo...

Baulinien-, Gestaltungspläne usw.: Wie soll eine Überbauung aussehen, Extraregeln für einzelne Baugebiete, häufig von Sonderbauvorschriften begleitet.

Erschliessungspläne: Legt den Verlauf von Strassen, Zufahrten und von Leitungen der Ver- und Entsorgung fest.

Enteignungspläne: Zeigt wo die Gemeinde Land beanspruchen will. Instrumente:Landumlegung und Planungszone.

37. Wie wird die menschliche Tätigkeit Erholen in der Nutzungsplanung berücksichtigt? Unter welche Zone fallen Freizeitanlagen wie Tennisplätze, Schrebergärten und Golfanlagen?

Jeder Kanton kann eigene Zonen definieren, wenn die drei Zonen nach RPG (Bau-, Landwirtschafts- und Schutzzonen) nicht genügen. => Kantonale Unterschiede bei der Behandlung der Erholung. Im Kanton ZH gibt es eine Erholungszone, für Bauten wie Sportstadien, Tribünen, Hallenbäder, Bauten zu Fussball-, Tennis- und Golfplätze.

38. Als Geomatikingenieur im Planungsbüro X AG erhalten sie den Auftrag, die Ortsplanung der Gemeinde Y zu revidieren. Wie gehen sie vor (methodischer Ansatz)?

Methodik:

1) Bereitstellen von Grundlagen, Beratung(Abteilung Raumentwicklung)

2) Entwurf der Planung (Gemeinde)

3) Mitwirkung der Bevölkerung (Gemeinde)

4) Vorprüfung, Beratung (Abteilung Raumentwicklung)

5) öffentliche Auflage, Einsprachebehandlung, Beschlussfassung(Gemeinde)

6) evtl. Beschwerdenbehandlung (Kanton)

7) Genehmigung (Kanton)

8) evtl. Beschwerdenverfahren (Verwaltungs-, Bundesgericht)

39. Beschreiben sie den Ablauf einer Ortsplanung bzw. Ortsplanungsrevision (Inhalte, Zuständigkeiten, Vorgehensweisen etc.).

Siehe Frage 38

40. Wann wird eine Revision der Ortsplanung fällig? Nennen sie mögliche Gründe für eine Revision. Was wird in einer Ortsplanung neu geregelt (inhaltlich, instrumentell)?

Keine genaue zeitliche Bestimmung sondern wie bei einem Nutzungsplan, wenn erhebliche Änderungen der Verhältnisse entstehen

Ortsplanung: bezeichnet die Planung auf der Ebene der politischen Gemeinde.

Inhalt: Zonenplanung (Nutzungsplan) Bau- und Nutzungsordnung Sondernutzungsplan (Teilräume und Teilaspekte des NP)

Instrumente: Leitbilder und Richtpläne auf Gemeindestufe, Nutzungsplan