PhyGeri

Geriatrie

Geriatrie


Kartei Details

Karten 59
Sprache Deutsch
Kategorie Medizin
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 22.10.2014 / 27.12.2016
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Symptome Alzheimer

  • kognitive Einschränkungen (Aufmerksamkeit, Konzentration, Merkfähigkeit, abstraktes Denken, Orientierung etc.)
  • Wahrnehmungsstörungen
  • Bewegungsstörungen
  • Psychische Störungen (Aggression, Angst, Depression etc.)
  • Einschränkung Körperfunktionen (Blasen- und Darminkontinenz)

weiter...

  • Aphasie: Sprachstörungen verknüpft mit Gedächtnisleistung
  • Apraxie: Handlungsprogramme stehen nicht zur Verfügung
  • Agnosie: Erkenntnisstörungen

Wohlbefinden bei Demenzerkrankten

wohl sind sie bei:

  • eindeutigen Hinweisen
  • Wiederholungen
  • vertraute Sprache
  • Erfolgserlebnisse
  • biografischer Bestätigung

verzweiflung erleben wenn sie:

  • ihrer Defizite bemerken 
  • keine Geborgenheit finden
  • ihre Gefühle nicht ernstgenommen werden

Kommunikation / Interaktion mit Demenzkranken

  • Fragen eher vermeiden
  • Feststellend kommunizieren
  • Kranke wissen besser was sie nicht wollen und was nicht ist
  • verschiedene Formulierungen bei nichtverstehen
  • Freundlichekeit
  • Augenkontakt
  • Berührungen

7 Geriatrische Riesen

  1. Demenz
  2. Depression
  3. Inkontinenz
  4. Malnutrition
  5. Stürze
  6. Immobilität
  7. Instabilität

Demenz Grundlagen

chronische oder fortschreitende Krankheit des Gehirns. Störungen höherer kortikaler Funktionen (Gedächtnis, Denken, Orientierung, Auffassung, Rechnen, Lernfähigkeit, Sprache, Urteilsvermögen und Entscheidung)

kein getrübtes Bewusstsein.

Symptome min. 6 Monate

oft begleitet von emotionaler Kontrolle: Affektlage, Sozialverhalten, Motivation

Pat. sind oft hässig auf sich selbst.

Schweregrade Demenz

leicht: selbstständig sein möglich mit kleineren Einschränkungen

mittel: intermittierende Überwachung notwendig

schwer: dauernde Betreuung und Überwachung notwendig

Einteilung Demenz

  • primär degenerative Demenz:
    Hirnsubstanz geht kaputt, Hirnatrophie (Ursache idiopathisch)
  • vaskuläre Demenz:
    Störung der Durchblutung, Narbengewebe verunmöglicht Verlinkung rechte linke Hemisphäre
  • infektiöse Demenz
  • metabolische / toxische Demenz
  • verschiedene Formen

Was führt auch zum Zustandsbild einer Demenz?

  • Elektrolytstörung
  • Vitaminmangel
  • Niereninsuffizienz
  • Leberinsuffizienz
  • Infekt
  • Stoffwechselstörung
  • Delir
  • Depression

bei Behebung der obengenannten Faktoren wird die Hirnfunktion wieder besser

Therapie

Medikamentös und ADL-Training (Kompen, Anpassung Umwelt)

Depression

  • Affektstörung
  • Denkstörung
  • Antriebsstörung

viele PArallelen zur Demenz. ein leicht depressiver hat antriebslosigkeit, 

Symptome Depression

  • traurige gedrückte Stimmung
  • Interessensverlust
  • verminderte Konzentration / Aufmerksamkeit
  • Gedächtnisstörugnen
  • vermindertes Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen
  • Schuldgefühle
  • Verlust Energie/ Lebensfreude
  • Gewichtsabnahme
  • Verminderte Libido
  • wenig Schlaf
  • Suizidalität
  • Wahnbildung

Therapie Depression

Millieutherapie: Tagesstruktur, Integration in Gruppe, körperliche Aktivität

Psychotherapie

medikamentös: Latenz bis zum Wirkungseintritt, keine Abhängigkeit, genügend lange therapiedauer notwendig

Malnutrition

Ungleichgewicht zwischen Nährstoffaufnahme und Verbrauch:

  1. Kalorienmalnutrition (Marasmus)
  2. Proteinmalnutrition (Kwashiorkor) alte schlanke MEnschen mit dickem Wasserbauch
  3. Mischform

Malnutrition Zusammenhang altersphysiologische Veränderungen

  • weniger Geschmackssinn
  • weniger Speichelfluss
  • weniger Magensäureproduktion
  • weniger Bewegung Magendarmtrakt
  • verminderter Kalorienbedarf
  • erhöhter Bedarf an Calcium, Vitamin D und Zink

Folgen Malnutrition

nur Auswahl:

  • + Frakturrisiko
  • + Infektionsrate
  • + postop. Komplikationen¨
  • - Mobiliät
  • - Heilungsprozess
  • + Dekubitusgefährdung

Urininkontinenz Einteilung

  • Belastungsinkontinenz
  • hyperaktive Blase
  • Überlaufinkontinenz
  • Reflexinkontinenz

Therapie Inkontinenz

  • medikamentös
  • Beckenbodentraining
  • Toilettentraining
  • Blasenwinkel ändern
  • Dauerkatheter als letzte Option

Visusverminderung

  • Katarakt (Grauer Star) trübung der Linsen
  • Glaukom (grüner Star) + Druck im Glaskörper - Druck auf Sehnerv (Austrittsstelle)
  • Makuladegeneration (Ort des schärfsten Sehens) - evtl autoimmun
  • Gefässerkrankungen

Hörverminderung

  • altersbedingte Veränderungen Hörnerv
  • Lärm, Rauchen ,Entzündugnen etc..
  • Durchblutungsstörungen im Bereich des Ohrs

Stürze (häufige Frakturen)

  • distale Radiusfraktur
  • Schenkelhalsfraktur
  • Schambeinastfraktur
  • Humerusfraktur (Tuberculum majus Abriss)

Sturzrisiko (Medis)

Sturzrisiko erhöht ab einer Einnahme von 4 Medis

  • psychotrope Medikamente (inkl. Benzodiazepine)
  • Antiarrhytmika
  • Digoxin
  • Diuretika

Stürze: Massnahmen Physiotherapie

  • Krafttraining
  • GGW-Training
  • Gehtraining
  • Hilfsmittel
  • Umgebungsanpassung

Rehabilitation

Folgen eines Gesundheitsschadens auf ein Minimum zu beschränken

Anteile einer Sturzanamnese

  • Ursache
  • Tageszeit / Lichtverhältnisse
  • Folgen (Sz, Verletzung)
  • Liegezeit / Aufstehen selbstständig?
  • Ort
  • Anzahl Stürze
  • Hilfsmittel
  • Schuhwerk
  • Vorphase (Schwindel, Schwäche, Unterzucker)

TUG

TUG = Timed Up and Go

Pat. Steht vom Stuhl auf, läuft 3m in normalem Tempo, dreht sich, läuft zurück und sitzt wieder ab.
Geeigneter Test als Verlaufsparameter bei allgemeiner Mobilität

  • > 14 Sek. = hohes Sturzrisiko
  • < 20 Sek. = selbstständig mobil
  • > 29 Sek. = Hilfsmittel notwendig

Gehtests

  • 6m oder 10m Gehtest: definieren ob normal oder max. Tempo, mit/ohne Hilfsmittel
  • OLSON: Anzahl  Schritte auf 25m und Zeit
  • OLSON: maximale Gehstrecke / Tempo in 3 min.
  • six.minute-walking Test: maximale Gehstrecke / Tempo in 6 min.

Gehgeschwindigkeit Gesunde:
normales Tempo: 4.5 - 5.3km/h
max. Tempo: 6.3 - 9.11 km/h

Gehgeschwindigkeit Senior: 
normal: 3.24 - 4.68 km/h
Fussgängerstreifen Grünlichtphase: 3.96 - 5.4 km/h

Eignen sich gut als Parameter für den Therapieverlauf. Es kann die zurückgelegte Strecke auf Zeit gemessen werden. Ein Pat. Der jeweils mühe hat, rechtzeitig über den Fussgängerstreifen zu gehen sollte ein 10m Gehtest absolvieren. Ein Pat. Der nicht mehr so gut bis zum Migros laufen mag, welches 5 min. entfernt liegt, absolviert am besten den SMWT.

 

Ganganalyse

  1. Schritttempo
  2. Schrittlänge
  3. Spurbreite
  4. Armpendel
  5. Becken
  6. Oberkörperrotation
  7. KLA
  8. Wippen
  9. Gelenkspositionen
  10. Rhytmus

funktionelle Bewegungstests Geri

  • Bridging (in RL Gesäss anheben)
  • Sit to stand
  • OLST
  • Fersenstand / Zehenstand

Gleichgewicht

Sicherung der Haltung im Raum unter statischen und dynamischen Bedingungen. intensitätsgerecht auf unerwartete Störeinflüsse antworten. ständiges Erkennen gleichgewichtsrelevanter physikalischer Einwirkungen.

Organisation GGW

zentrale Systeme:

  • Hirnstamm
  • Cerebellum
  • Cortex

motorische Ausgänge:

  • Blickstabilisation
  • Posturale Kontrolle
  • Navigation

periphere Systeme, sensorische Eingänge

  • Vestibularorgan
  • Somatosensorik
  • visuelles System

posturale Kontrolle

Fähigkeit des ZNS die adäquate sensorische Information auszuwählen, die in Bezug auf Orientierung, Schwerkraft und Unterstützungsfläche relevant ist.

Equilibriumreaktionen

kleinste, unsichtbare tonische Anpassungen. z.B. ständiges Sehnenspiel im ruhigen Stand.

Stellreaktionen

sichtbares adäquates Ausrichten der Körperabschnitte bei Veränderung der Untertützungsfläche und Körperschwerpunkt im Verhältnis dazu

Schutzreaktionen

Gleichgewicht reicht nicht mehr, Ausfallschritt ist nötig und neue Unterstützungsfläche wird erarbeitet

Gleichgewichtsverhalten

im Stand:

  • Kopfbewegungen und Rumpfrotationen in alle Richtugnen
  • Gegenstand greifen (vorne, hinten, seitlich auf Schulterhöhe / und vom Boden)

 

Gleichgewichtsreaktionen

= protektive Gleichgewichtsstrategien

korrektive GGW-Strategien

  • Fussstrategie:
    um USF der Füsse pendeln
    Steigerung = Schaukeln bis Fersen- oder Zehenstand
  • Hüftstrategie:
    Reichweite nach vorne in Schrittstellung, schmaler Fussstellung

protektive GGW-Strategie

  • Schutzreaktionen (Schrittstrategie)
  • Impuls am Becken -> Schutzschritte / Kreuzschritte (Ausfallschritte zum Auffangen)
  • Im Gehen: Impuls am Becken nach links und rechts

Chair Rising Test

5x so schnell wie möglich vom Stuhl aufstehen und wieder absitzen.
Norm: 15 sek.

Oberflächensensibilität

  • augen geschlossen
  • mit Wattenrondelle berühren (an Wade oder Fuss), Pat. soll Ort verbal beschreiben
  • evtl, spitz, stumpf, warm, kalt