Pflege von Pflanzflächen und Gehölzen: Beeren, Feigen, Holunder, Indianerbanane, Kiwi, Rhabarber, Kaki

"Wädenswil" ist eine frühreife, einmaltragende Erdbeersorte, die zwischen dem 20. Juli und 20. August gepflanzt werden sollte, währenddessen die Monatserdbeere "Alexandria", auch "Fragaria vesca" bezeichnet, ab März bis September gepflanzt werden kann. Sie bildet keine Ranken.

Im Erdbeerbeet werden einmaltragende Erdbeersorten über 2 Jahre als bleibende Stöcke kultiviert. Bei remontierenden Sorten kommen 1-2 Ausläufer dazu, an welchen weitere Ernten möglich sind.

Bei "Florika"-Erdbeerwiesen bestocken 4-6Pflanzen pro m2 schwach, sodass die Ausläufer das Beet überwachsen.

Monatserdbeeren ohne Ausläufer werden flächendeckend nach Bedarf gesetzt und erfordern wenig Pflege.

Bei Hängeerdbeeren in Schalen ode Trögen muss das Gefäss vor Durchfrierung und Austrocknung geschützt werden. Es braucht niedrigdosierte, kurze Düngeabstände und zur intensiven Ausläuferausbildung einen laufenden Blütenausbruch bis Ende Mai.Ein runder Gefässrand ist wichtig und vor dem Einwintern das Abschneiden der Ausläufer. Gleiches Verfahren bei Klettererdbeeren, aber mit Aufbinden.

Sie heisst  Ficus carica. Sie steht gerne sonnig, ideal an Südseiten von Mauern und Hauswänden. Sie benötigen fruchtbaren Boden ohne Staunässe, im Kübel ein Mindestvolumen von 25 Litern.

Durch junge Triebstecklinge im Sommer. Noch einfacher aber durch mit abgesenkten, bodengehefteten Seitentrieben direkt am Baum.

In ein Pflanzloch von 50 x50 x40cm Tiefe. Erde mit verrottetem Kompost mischen und Wurzelballen 5-10cm abdecken. Als Baum ist ihr Platzbedarf 2-3m 2, kann aber auch als Spalier gezogen werden.

Winterschutz brauchen Jungpflanzen gegen trockenkalte Winde mit einer Schilfmatte oder Tannästen. Kübel sind an kühlem, trockenem Standort zu überwintern.

1. Amerikanische Heidelbeere, Vaccinium corymbosum

2. Waldheidelbeere Vaccinium myrtillum

3. Preiselbeere, Vaccinium vitis-idaea

4. Moosbeere oder Cranberry, Vaccinium macrocarpus

Sie benötigen pro Pflanze ca. 300 Liter Moorbeeterde und eine Fläche von 80x80cm. Sie heben eine Grube von 30cm Tiefe aus mit einder durchlässigen Fundation von Kies oder Steinen. Sie füllen die Grube mit besagter Erde (pH-Wert nicht über 5) und überhöhen sie um 30cm. Wässern, bis sie durchfeuchtet ist

Sommerhimbeeren erhalten ein zweidimensionales Normalgerüst mit 3 Drähten, 180-200cm hoch, auf einer 20cm hohen Dammkultur.

Die Ausläufertriebe der Herbsthimbeeren lässt man auf  80cm Breite wachsen und baut auf nur 80-100cm über Boden ein lang-rechteckiges, grobes Drahtraster zum Durchwachsen für die Herbsthimbeeren.

Sind im Frühjahr die jungen Bodentriebe 20-40cm hoch, vereinzelt man sie auf 12-15 gesunde Ruten pro Laufmeter. Ueberzählige bodeneben entfernen. Nach der Ernte die abgetragenen Ruten entfernen. Im November lange Ruten 20cm über dem obersten Draht wegschneiden.

Bei den Herbsthimbeeren werden nach der Sommerpflanzung die abgetragenen Ruten erst im Frühling entfernt, wenn die neuen Bodentriebe erscheinen. Anfangs bis Mitte Mai werden überzählige Triebe auf 25-30 Triebe pro Laufmeter Himbeerbeet bodeneben abgeschnitten. Ansonsten werden im Laufe des Winters alle Ruten bodeneben ohne Stummel abgeschnitten.

Rutenkrankheiten können bis zum Blütenaustrieb und nach der Ernte mit Kupfer behandelt werden. Einfacher ist jedoch die Entfernung und Entsorgung kranker Triebe.

Grauschimmel kann präventiv durch bessere Durchlüftung bekämpft werden, sonst ab Blühbeginn bis Blühende, spätestens 14 Tage vor der Ernte mit Fungiziden.

Der Himbeerwurm der Sommerhimbeeren wird kurz vor der Blüte am Reifungsfrass des Himbeerkäfers erkannt. Käfer frühmorgens ablesen, Weibchen legen sonst Eier in die Blüte. Dann abends nach dem Bienenflug mit Insektizid behandeln.

Spinnmilben kommen im lockeren Bestand weniger vor. Es gibt die Möglichkeit, Raubmilben auszusetzen oder im Frühling mit nützlingsschonenden Akariziden zu spritzen.

In eine Stammform durch entfernen von Nebentrieben aus dem Stamm und Wurzelbereich im Laufe des Sommers. Von Dezember bis März Auslichtungsschnitt der Krone auf sieben aufrechte, kräftige Triebe.

Oder in eine Buschform mit 5-8 starken Gerüstästen, wobei pro Jahr ein kräftiger Neubrieb aus dem Boden als Ersatz für einen älteren Ast nachgezogen wird.

Holunderblüten können ab Ende Mai, anfangs Juni geerntet werden, Holunderbeeren ab Ende August bis Mitte September.

Man kann Holunderblütensirup oder Holunderblütentee herstellen.

Die Beeren müssen vor dem Verzehr gekocht werden, da nur so die Giftstoffe in den Samenkernen durch Hitzeeinwirkung zerstört werden. Es kann Gelee, Konfitüre, Sirup aber auch Lebensmittelfarbe hergestellt werden.

Man setzt die Assimina triloba von März bis Mai oder im August/September. Sie mag windgeschützte, warme, sonnige Standorte mit tiefgründigen, durchlässigen Böden mit pH 5,5-7. Nach 5 Jahren wird sie 2-2,5m hoch und breit, nach 10 Jahren 3-3,5m hoch und breit.

Man lichtet sie regelmässig aus und erneuert das Fruchtholz durch Entfernen von alten Trieben. Blüten bilden sich an einjährigen Trieben. Mit Daumendruck spürt man ab Mitte Oktober, ob das Fruchtfleisch (ab dem 4. Standjahr Früchte) weich  wird. Die Früchte halten bei Zimmertemperatur nur eine Woche, im Kühlschrank ca. 3 Wochen.

Rote Johannisbeere, ribes rubrum

Schwarze Johannisbeere, ribes nigrum

Jostabeere, ribes nidigrolaria

Stachelbeeren, ribes uva-crispa

Die Pflanzgrube sollte doppelt so gross sein wie der Wurzelballen. Man mischt die ausgehobene Erde mit Kompost vor dem Einfüllen und setzt die Pflanze darin so, dass die untersten Verzweigungen noch zugedeckt werden. An einem sonnigen bis halbschattigen Standort mit mittelschwerem Boden. Der beste Setzzeitpunkt liegt zwischen März und Mai und August und Mitte Oktober. Jostabeeren im Abstand von 150-200cm, Johannis- und Stachelbeeren 120-140 cm.

Als Strauch sollten Johannisbeeren 8-12, Stachelbeeren 6-8 starke Triebe haben. Ab dem 3./4. Standjahr ersetzt man im Spätwinter die 2-3 stärksten ältesten Triebe durch Jungtriebe. Uebrige junge Bodentriebe werden auch entfernt. Schwarze Johannisbeeren tragen die schönsten Trauben am 1-jährigen, rote Johannisbeeren und Stachelbeeren am mittelstarken, 1-jährigen Seitentrieb.

Alle werden als mehrtriebige Sträucher, auf Stämmchen oder vor allem im Erwerbsgartenbau als Dreiasthecken (am Drahtzaun, 180cm hoch, mit 3 Drähten) gezogen.

Mit krankheitsresistenten, robusten Sorten.

Mit einem lockeren, gut durchlüftbaren Kronenaufbau.

Indem man längere Trockenheit und Staunässe unbedingt vermeidet.

Bei der Blattfallkrankheit zeigen sich schwarzbraune Blattflecken, bevor diese abfallen. Abgefallenes Laub einsammeln und entsorgen, oder die Beeren mit Schachtelhalmbrühe und Brennessel- Jauchegemisch spritzen, innert 10-15 Tagen.

Bei der Johannisbeer-Gallmilbe schwellen die Knospen im Frühjahr an und vertrocknen. Diese Triebe wegschneiden und entsorgen.

Gegen Stachelbeermehltau kürzt man alle entsprechenden Triebspitzen im Winter ein. Man sollte für rasches Abtrocknen der Pflanzen sorgen.

Blattläuse kann man mit feinstvermahlenem Steinmehl stäuben.

Flechten kann man abbürsten.

Die Pflanzen müssen an einem stabilen Gerüst gezogen werden, Drähte auf 80, 130 und 180cm ziehen. Den Haupttrieb bis zum obersten Draht ziehen, schlingen vermeiden. Die Hauptäste in Reihenrichtung anbinden. An den Hauptästen wachsen fruchttragende, gerade Jahrestriebe, die im Sommer auf 8-10 Blättern hinter den Früchten eingekürzt werden. Im Winter wird die Pflanze verjüngt, d.h. älteres Holz wird zugunsten von jüngerem entfernt, verbleibende Triebe werden auf 3-5 Augen gekürzt, auch Wassertriebe und Querschläger entfernt. Männliche Pflanzen können stärker ausgelichtet werden. Nach 3-4 Jahren werden alte Zapfen am Hauptast weggeschnitten und durch Jungtriebe ersetzt.

Actinidia deliciosa, die grossfruchtende Kiwi, ist in der Regel zweihäusig, d.h. in Abstand von einigen Metern muss zu jeder weiblichen eine männliche Pflanze stehen, soll es zu einer Ernte kommen. Bei geeigneter Anordnung kann eine männliche Pflanze für 4-6 weibliche Pflanzen reichen.

Actinidia arguta, Minikiwis, sind teilweise (beim Kauf darauf achten!) einhäusig und somit selbstfruchtbar.

Die Maibeere, Lonicera kamtschatica wird ca. 1-1,2m hoch und breit. Er braucht humosen, durchlässigen und feuchten Boden an sonniger bis halbschattiger Lage. Seine Beeren sind heidelbeergross, länglich und blaubereift und ab Mai essreif, können auch für Konfitüre verwendet werden.

Der Strauch verjüngt sich aus der Basis, also entfernt man alle 2 Jahre zwei alte Triebe. Da die Blaubeeren immer am 1-jährigen Holz getragen werden, den Schnitt immer nach der Ernte im Mai ausführen.

Rheum rhabarbarum bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Standort in tiefgründigem, feuchtem und durchlässigem Boden ohne Staunässe.

Rheum rhabarbarum darf 10 Jahre am gleichen Standort bleiben. Er kann von März bis September gepflanzt werden. Im 1. Jahr sollten keine Stängel geerntet werden. Blütenstängel sollten zur Stärkung des tiefreichenden Wurzelstocks  laufend ausgebrochen werden. Die Ernte erfolgt von April bis zum längsten Jahrestag (21. Juni), damit die Pflanze danach wieder Reservestoffe bilden kann.

Roh enthalten Rhabarberstängel viel für die Magenwände schädliche Oxalsäure. Zum Tiefkühlen sollten sie trotzdem roh belassen werden. Gekocht sind sie sehr gesund, enthalten Fruchtsäuren, Vitamin A und B und Mineralstoffe.

Die Diospyros kaki benötigt bei uns einen warmen Standort, damit bis in den November die Früchte ausreifen können. Solange sie jung sind, brauchen sie einen Stammschutz. Der Baum kann 4-5m hoch werden und entwickelt einen malerischen Holzwuchs. Im Mai kann ein Auslichtungssschnitt vorgenommen werden.