Onkologie

Onkologische Grundlagen, Biologie und Pathologie

Onkologische Grundlagen, Biologie und Pathologie


Kartei Details

Karten 39
Sprache Français
Kategorie Pflege
Stufe Berufslehre
Erstellt / Aktualisiert 03.03.2014 / 10.02.2021
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Def. Onkologie:
 

  • Setzt sich aus „Anschwellung“ und “Lehre“ zusammen.
  • Ist die Lehre von der Entstehung, der Diagnostik und Behandlung von bösartigen Tumorerkrankungen.

Def:  Tumor:
 

  • Allg. Begriff für eine örtlich begrenzte Gewebsschwellung.
  • Im engeren Sinne für das unkontrollierte Wachstum körpereigner Zellen.
  • Kann benigne oder maligne sein

Def: Neoplasie: (Gewebsneubildung)
 

  • Pathologische Zellwucherung mit gestörtem Teilungs-und Differenzierungsvermögen.
  • Das Gewebe eines Epithels weicht histologisch von der Norm ab.
  • Dabei treten atypische Zellen in Kombination mit einer Störung der Gewebsarchitektur und Differenzierung auf.

Def.  Malignom:
 

  • Malignen Tumor. Die Begriffe werden als Oberkategorie benutzt, da sie keine Aussagen über die Lokalisation, die Ausdehnung oder das Ursprungsgewebe machen.

Def. Präkanzerose:
 

Sind Gewebsveränderungen, die zu maligner Entartung führen können. Erworben/angeboren

  • Fakultative Präkanzerose: langsamve Veränderung, längerer zeitraum, geringerer Prozentsatz entartet.
  • Obligate Präkanzerose: Rasche Veränderung, kurzer Zeitraum, erhöhte Wahrscheindlichkeit der Entartung.

Def.  Anaplasie:
 

  • Ist die Umwandlung eines differenzierten Gewebes in ein un-/entdifferenziertews Gewebe,
  • d.h. die Ähnlichkeit zum ursprünglichen Gewebe geht verloren und es kommt zur Rückbildung von höher differenzierten zu niedriger differenziertem Gewebe.
  • Die Anaplasie ist das wichtigste histologische Kennzeichen eines bösartigen Tumors und ist irreversibel

Karzinogenese:

  1. Initiation: Veränderung des genetischen materials (angeboren, viral, durch Strahlung oder Chemikalien bedingt), es entsteht eine präneoplastische Zelle
  2. Promotion: Substanzen fördern die Tumorbildung, di eZelle wird dysplastisch (=Fehlbildung eines Organs)
  3. Transformation: Vermehrung der Tumorzellen, Fortschreiten der Erkrankung durch zunehmend schnelleres, aggressiveres Wachstum
  4. Invasion: es kommt zu infiltrierend-destruktivem Wachstum, Gefässinvasion und Metastasen.

 

Einteilung von Tumoren:

  • Einteilung nach der Dignität (=biologische Verhalten des Wachstums):
  • Einteilung nach dem Tumorstadium-TNM-Klassifikation und Gradling-System
  • Einteilung maligner Tumore:
    • Karzinome:
    • Sarkome:
  • Neuroendokrine Tumore:
  • Hämatologische Tumore:
  • Embryonale Tumore:

Einteilung nach der Dignität (=biologische Verhalten des Wachstums):

 

  • Tumore lassen sich nach ihrer Dignität in benigne und maligne Tumore einteilen.
  • Die Grenzen des Übergangs sind dabei jedoch fliessend.
  • Semimaligne Tumore bilden eine Zwischenkategorie. Sie wachsen am Ort ihrer Entstehung, wobei sie in das umgebene Gewebe eindringen und dieses zerstören. Semimaligne Tumore setzen i.d.R. keine Metastasen
  • Gutartig heisst nicht, dass der Tumor nicht töten kann, bösartig bedeutet nicht, dass der Tumor auf jeden Fall tötet.

Merkmale: benigner und maligner Tumore

  • Wachstumsrate
  • Ausbreitung
  • Histologie
  • Umgehendes Gewebe
  • Symptome und Heilung

 

 

 

Einteilung nach dem Tumorstadium-TNM-Klassifikation und Gradling-System

  

Karzinome:

 

Sie gehen von den Epithelien der Haut oder Schleimhaut aus:

  • Plattenepithelien: Ensteht aus der verhornten und unverhornten (Schleim-) Haut
  • Adenokarzinom: entsteht aus dem Drüsenepithel
  • Siegelringkarzinom: entdifferenziertes Form des Adenokarzinoms
  • Urothelkarzinom: entsteht aus der unverhornten Epithelschicht der ableitenden Harnwege
  • Undifferenzierte Karzinome

Sarkome:

 

Vom Binde- und Stützgewebe aus

Neuroendokrine Tumore:

 

Sie entwickeln sich aus dem Neuroektoderm und haben Ähnlichkeit mit Nervenzellen (Neuronen) und anderseits mit hormonproduzierenden (endokrinen) Zellen

Hämatologische Tumore:

 

Entstehen aus Blut- und Blutstammzellen und werden in Leukämien und Lymphome eingeteilt

Embryonale Tumore:

 

Entstehen aufgrund fehlerhafter Embryonalentwicklung => Angeboren.

Wirkung von Tumoren auf den Organismus:

 

Unterscheidet lokale und systemische Tumorwirkungen. Lokale Tumorentwicklung betreffen die unmittelbare Umgebung des Tumors und beinhalten je nach Dignität des Neoplasmas verschiedene Auswirkungen.

  • Kompression von Nachbarorganen
  • Ummauerung von Hohlorganen
  • Stenosierung von Hohlorganen oder Gängen
  • Verengung von Gefässen kann zu Thrombosierung führen, Verengung oder Verschluss von Gängen zu Rückstauung und Sekundärsymptomen
  • Ulzeration, Fistelbildung, Gefässarrosion, Durchblutungsstörungen, Gewebsnekrosen

Tumordiagnostik, Diagnoseverfahren:

Anamnese und körperliche Untersuchung:

  • Persönliche Anamnese (Krebserkrankung in der Familie)
  • Anamnese des Allg.-Befindens (Gewicht, Appetit)
  • Risikoanamnese (Rauchen, Alkohol)
  • Beurteilung des Ernährungszustandes
  • Inspektion von Haut, Haaren, Lymphknoten
  • Inspektion des Mund- und Rachenbereiches
  • Auskultation der Lunge
  • Abdomen Abtastung
  • Rektale Untersuchung (Prostata)
  • Neurologische Untersuchung

Tumordiagnostik, Diagnoseverfahren:

Tumormarker:

 

  • Sind körpereigene Substanzen, die bei malignen Tumorerkrankungen im Blut oder in anderen Körperflüssigkeiten in grösserer Menge nachweisbar sind.
  • Die Tumormarker werden von den Tumorzellen selbst gebildet und ins Blut abgegeben, oder ihre Bildung wird als Reaktion auf die Tumorzellen vom gesunden Gewebe in Form von Stoffwechselprodukten (z.B. Enzyme, Hormone) ausgelöst

 

Tumordiagnostik, Diagnoseverfahren:

Bildgebende Verfahren:

  • Sonographie
  • Konventionelles Röntgen
  • Magnetresonanztomografie (MRT):
  • Computertomografie (CT):
  • Positronen-Emissions-Tomografie (PET
  • Knochenszintigrafie
  • Endoskopische Untersuchungen

Endoskopische Untersuchungen:

  • Bronchoskopie
  • Koloskopie
  • Gastroskopie
  • Laparoskopie

Knochenszintigrafie:

  • Man verwendet radioaktiv markierte Phosphate.
  • Da in den Tumorzellen der Stoffwechsel deutlich erhöht ist, speichert befallener Knochen vermehrt den Knochensucher, die Metastasen erscheinen im Szinitgtramm dunkler.

Positronen-Emissions-Tomografie (PET):

  • Ist ein nuklearmed. Verfahren, das unter Verwendung verschiedener radioaktiver Stoffe zur Darstellung metabolischer Vorgänge im Körper eingesetzt wird.
  • Da Krebszellen aufgrund unkontrollierten Wachstums mehr Nährstoffe wie Glukose- oder Aminosäureaufnahme benötigen (oft um mehr als das 10-Fache gegenüber dem Normalzustand).
  • (gebrauch in Onko-, Neuro-, Kardiologie)

Computertomografie (CT):

  • Liefert Querschnittbilder versch. Körperregionen.
  • Bessere und differenziertere Darstellung als das konventionelle Röntgen, welchen durch Einsatz von Kontrastmittel noch verbessern lässt.

Magnetresonanztomografie (MRT)

diagn. Technik zur Darstellung der inneren Organe und Gewebe

Konventionelles Röntgen

  • Bezirke mit erhöhter dichte führen zu einer Verschattung.
  • Ein erfasster Lungenherd muss als malignitätsverdächtig gelten.
  • Daraus ergibt es weitere Indikationen für Abklärungen

Sonographie:

  • Der Vorteil im Vergleich zum Röntgen liegt in der Unschädlichkeit der eingesetzten Schallwellen.
  • Durch den Einsatz des Kontrastmittels ist meist eine weitere Verbesserung der Diagnostik  möglich.
  • Sonographisch können auch Biopsien zur Histologie- oder Punktionen von Ergüssen zur Zytologiegewinnung erfolgen.

Anatomie der Brust:

  • Sekundäres Geschlechtsmerkmal
  • Sie besteht aus einem Drüsenkörper sowie aus Fett- und Bindegewebe
  • Der Drüsenkörper liegt an der Faszie des grossen Brustmuskels, befestigt an dem lockeren, leicht dehnbaren Bindegewebe

Def. Mamma-Ca:

  • Das Mamma-Ca geht vom Drüsengewebe der Brust aus
  • 2 Formen werden unterschieden:
    • 85% invasiv-duktal => in den Kanälen
    • 5-10% invasiv-lobulär => Drüsen
  • Invasive Formen haben die umgebende Basalmembran überschritten, eine Metastasierung ist wahrscheinlich
  • Hingegen wachsen die prämalignen Formen lokal begrenzt

Entstehung von Brustkrebs:

  • Nichtinvasives Ca
    • Hält sich an die physiologischen Gängen und Läppchen
    • Können nicht metastasieren
  1. Ductales Ca in situ (DCIS)
     
  • Invasives Ca
    • Durchbrechen die physiologischen Basalmembrane
    • Wachsen infiltrierend in blut und Lymphgefässe
  1. Invasives duktales Ca
  2. Inflammatorisches Ca

Potenzielle Einflussfaktoren:

  • Alter <55J
  • Frühe Menarche
  • Späte menopause nach >55J
  • Erstgeburt im Alter nach 30J
  • Kinderlosigkeit
  • Genetische Disposition

Lokalisation:

  • Oben äusserer Quadrant 55%
  • Oben innerer Quadrant 15%
  • Unten innerer Quadrant 10%
  • Unten äusserer Quadrant 5%

Lymphknoten:

  • Oberflächliches Lymphsystem für die Brustwarze, den Warzenhof und Haut
  • Tiefes Lymphsystem für den Drüsenkörper
  • Der Hauptlymphstrom zieht lateral zu den regionären Lymphknoten der Achselhöhlen

Mammographie-Screening:

  • Die Mammograpfie ist eine Rö-Untersuchung der Brust. Bei einer Mammographie geht es darum, krankhafte Veränderungen in der Brust zu entdecken
  • Empfehlung der Krebsliga: alle Frauen ab 50J, alle 2J

Zytostatika Therapie:

  • Definition
  • Wirkungsort
  • Wirkung
  • Indikation

  • Def: Sind Substanzen, die das Zellwachstum hemmen, insbesondere das Wachstum von Gewebe mit hoher Proliferationsgeschwindigkeit
  • Wirkungsort: Sie wirken v.a. im Zellkern.
  • Wirkung: Der Effekt der Zytostatika ist aber nicht spezifisch, sodass anderes gesundes Gewebe mit schneller Zellteilung ebenfalls zerstört wird.
  • Indikation: Zu den schnell proliferierenden Gewebe zählen das Knochenmark, die Keimdrüsen, die gastrointestinale Schleimhaut und die Haarwurzeln
    • Die NW an diesem gesunden Gewebe, begrenzen häufig die Dosierung
    • Trotzdem lässt sich die unkontrollierte Proliferation durch eine geeignete Kombination mehrerer Zytostatika mit unterschiedlichen Wirkungsmechanismen zurückdrängen und in manchen Fällen heilen.
 

Einteilung Zytostatika:

 

  • Alkylanzien:
  • Antimetabolite:
  • Antibiotika:

Alkylanzien:

 

  • Vernetzen die DNA-Stränge, können diese jedoch auch aufbrechen, sodass eine korrekte Verdoppelung bei der Zellteilung nicht stattfindet, d.h. sie sabotieren die DNA-Replikation
  • Die Tumorzellen werden in der Neubildung der DNA vor der Zellteilung behindert.
  • Die Proteinsynthese kann wegen veränderter DNA nicht mehr stattfinden

Antimetabolite:

  • Werden als falsche Bausteine in die Erbsubstanz (DNA, RNA) eingebaut und verhindern so den Einbau korrekter Metaoliten
  • Somit treten spezifische Störungen der Zellteilung und des Zellstoffwechsels auf

Antibiotika:

 

  • Töten andere Mikroorganismen oder behindert deren Zellteilung
  • Durch Bildung freier Sauerstoffradikale oder Auslösung von DNA-Strangbrüche haben sie eine zytostatische Wirkung
  • Hoher Nebenwirkungsprofil