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Cartes-fiches 43
Langue Deutsch
Catégorie Religion / Ethique
Niveau Autres
Crée / Actualisé 28.09.2015 / 04.10.2015
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43.      Beschreiben Sie kurz drei neuzeitliche Strategien zur Interpretation von Wundern!

 

a)      Rationalistische Wunderauslegung: Was in der Bibel als Wunder erscheint, lässt sich auf rational erklärbare Vorgänge zurückführen. Es gibt bei dieser Strategie keinen Widerspruch zwischen den biblischen Wunderberichten und dem heutigen naturwissenschaftlich geprägten Weltbild.

b)      Wunder als Psychotherapie: Die von Jesus gesprochenen Worte haben eine solche Macht auf ihre Hörer, dass diese die Kraft bekommen, geheilt zu werden o.ä. „Die Heilung wird dabei psychologisierend zunächst in den Glauben und dann sogar in en Willen des Gelähmten verlagert und damit rationalisiert.“ (Alkier, S. 92)

c)       Wunder als Wunder: Wunder werden tatsächlich einfach als Wunder akzeptiert.

42.    Welche Wundergattungen gibt es nach Gerd Theißen?

Heilungswunder (Therapien), Dämonenaustreibungen (Exorzismen), Erscheinungswunder (Epiphanien), Geschenkwunder, Naturwunder

41.Nennen Sie (mit Kapitelangabe) drei zentrale Texte zum Thema „Auferweckung“!
 

Auferweckung des Lazarus (Joh 11,1-45)
Auferweckung eines Mädchens (Mk 5,35-43; Mt 9,18-26)

 

40. Was ist die Gallio-Inschrift? Welches neutestamentliche Ereignis lässt sich damit datieren (mit Angabe der Bibelstelle)?

 

Die Gallio-Inschrift datiert die Missionstätigkeit des Apostels Paulus in Korinth. Festgemacht wird dies an Apg 18,11f.

39.       Nennen Sie vier für das Neue Testament relevante Daten aus der politischen Geschichte der römischen Kaiserzeit (1. Jh. n.Chr.)!

 

49 n.Chr.:            Kaiser Claudius erlässt ein Edikt, das die Juden aus Rom auswies
64 n.Chr.:            Brand Roms, in Folge dessen Christenverfolgung (Christen sind noch den                                        Juden zugehörig bzw. fühlen sich zugehörig)
70 n.Chr.:            Titus, Sohn des Vespasian, erobert Jerusalem und zerstört den Tempel (Ohne diese Tempelzerstörung hätte sich die Frage nach dem Kanon des AT nicht gestellt. Aus der Tempelreligion wurde eine Buchreligion, denn es gab keinen Tempel als Mittelpunkt mehr und damit keine Möglichkeit, Fragen beantwortet zu bekommen.)
81-96 n.Chr.:     Christenverfolgung (aber keine systematische) unter Kaiser Domitian

38.      Nennen Sie vier jüdische Gruppierungen zur Zeit Jesu und charakterisieren Sie eine davon näher!

 

Sadduzäer, Pharisäer, Essener, Zeloten, [Samaritaner („Mischvolk“ – heute: Aramäer)]
Pharisäer: Die Pharisäer waren eine Laienbewegung. Sie weiteten die Reinheitsvorschriften auf den Alltag aus, um besonders gottgefällig zu leben. Es kommt vermehrt zu Auseinandersetzungen mit Jesus Christus im NT, Jesaja spielt für sie eine wichtige Rolle. Sie lehren die Auferstehung der Toten, Engel, den Messias, Endgerichte (Eschatologie). Paulus war Pharisäer. Den christlichen Glauben könnte man als eine Fortsetzung der pharisäischen Lehre bezeichnen.
 

37.       Was versteht man unter „interpretatio romana/graeca“?

 

Es beschreibt die Praxis, Unbekanntes mit Bekanntem zu erklären und einzuordnen. So wurde versucht, nicht-römische bzw. nicht-griechische Gottheiten durch Identifikation mit den eigenen Gottheiten in die eigene Religion einzugliedern. Es handelt sich dabei also um eine Art interkulturelle Transformation. (Alkier S. 251)

 

36.       Nennen Sie vier Erscheinungsformen antiker Religiosität und beschreiben Sie eine davon näher!

 

-Orakelkult: Versuch, Weisungen zu bekommen, Welt- & Zukunftsdeutung

-Mysterienkulte

-Opferkult

-Herrscher/Kaiserkult: Religiös legitimierte Macht. Erstmals im Hellenismus. Ausgeprägt bei römischen Kaisern. Im Christentum übernommen (von Gottes Gnaden = Gottesgnadentum).

 

35.       Wer kann gemeint sein, wenn im Neuen Testament von Herodes gesprochen wird?

 

-          Herodes der Große: Er wird im Matthäus-Evangelium (Mt 2,1) als der König von Judäa beschrieben, der wegen der Geburt Jesu, dem „König der Juden“ um seine Herrschaft bangte. Darauf ordnete er die Ermordung aller Jungen bis zum Alter von zwei Jahren an (Mt 2,16). Herodes der Große entstammte keinem jüdischen Stamm, er stammte aus einer idumäischen Familie. Daher wurde ihm immer vorgeworfen, kein Jude zu sein. Er konnte nie als König von Judäa religiös anerkannt werden. Dadurch lässt sich seine Angst um seine Herrschaft begründen, die in der Bibel beschrieben wird, als er von der Geburt des „Königs der Juden“ hört. Lukas erwähnt Herodes den Großen nur in seinem Amt als König von Judäa (Lk 1,5)

-          Herodes Antipas: Sohn des Herodes des Großen, Landesherr Jesu

-          Herodes Agrippa: Agrippa I., Enkelsohn des Herodes des Großen, Apg 12)

-          [Archelaus und Philipos, die beiden weiteren Söhne Herodes des Großen, Brüder von Herodes Antipas]

34.       Unter welchem Kaiser wurde Jesus geboren, unter welchem Kaiser gekreuzigt? Welcher Kaiser erließ das sogenannte „Judenedikt“?

 

Geboren unter Kaiser Augustus (27 v.Chr. – 14 n.Chr.) [Lk 2,1]
Gekreuzigt unter Kaiser Tiberius (14 n.Chr. – 37 n.Chr.), 2-3 Jahre nach der Taufbewegung des Johannes (Taufbewegung ca. im Jahr 28 n.Chr., Lk 3,1: „… im 15. Jahr der Herrschaft des Kaisers Tiberius.“)
Judenedikt (Erlass, dass alle Juden sich aus Rom zu entfernen haben) unter Kaiser Claudius im Jahr 49 n.Chr. (Apg 18,2).

 

33.       Nennen Sie drei zentrale Elemente des Kaiserkults am Beispiel des Kaisers Augustus!

 

I: Keine klare Trennung zwischen Gott und Mensch, es gibt sowohl Halbgötter, als auch göttliche Menschen.
II: Kaiser konnte nach seinem Tod zum Gott werden. (von Augustus durchgesetzt)
III: Herrscher war auch oberster Staatspriester. (seit Augustus)

 

32.       Nennen Sie alle römischen Kaiser des 1. Jahrhunderts in chronologischer Reihenfolge (ausgenommen das Vierkaiserjahr)!

 

Augustus 27 v.Chr.-14 n.Chr.; Tiberius 14-37; Caligula 37-41; Claudius 41-54; Nero 54-68; Vespasian 69-79; Titus 79-81; Domitian 81-96; Nerva 96-98; Trajan 98-117

 

31.       Nennen Sie zwei mögliche Datierungen für die Geburt Jesu und begründen Sie diese kurz!


I: Geburt um 7-4 v.Chr. laut Lk 1,5 vor dem Tod Herodes des Großen.
II: Geburt um 6/7 n.Chr. laut Lk 2,2 durch die erste römische Volkszählung als Quirinius Statthalter in Syrien war.

 

30.       Nennen Sie Zeit und Ort der Abfassung sowie die Zielgruppe eines Evangeliums Ihrer Wahl!


Das Markusevangelium entstand um etwa 70 n.Chr. vermutlich in Rom. Als alternative Abfassungsorte werden auch Syrien oder Kleinasien generell vorgeschlagen. Der Verfasser richtet sich speziell an Heidenchristen.

 

29.       Erläutern Sie Herkunft und Bedeutung des Begriffs „Evangelium“!

 

Evangelium kommt aus dem Griechischen und bedeutet übersetzt „Gute Nachricht“ oder „Frohe Botschaft“.

28.       Wer prägte den Begriff „Hellenismus“? Wann beginnt und wann endet die Geschichte des (politischen) Hellenismus?

 

Johann Gustav Droysen (1808-1884) prägte den Begriff „Hellenismus“. Die Geschichte des politischen Hellenismus beginnt mit Alexander dem Großen 336 v.Chr. und endet ca. 30 v.Chr. mit der Eroberung des letzten Diadochenreiches durch Rom. [Kulturell wirkt der Hellenismus weiter bis ins frühe Mittelalter bzw. bis 1443 als die Türken Konstantinopel einnehmen.]

27.       Welche zentrale Fragerichtung charakterisiert die semiotische Exegese? Was möchte die historisch-kritische Exegese primär erforschen?

a)      Semiotische Exegese:

- Semiotik = Lehre vom Zeichen

- Ziel: Die vom Zeichenbestand eines Textes möglichen Textsinne erforschen

- Bei diesem Verfahren wird ein eigener Text konstruiert, um daraufhin zu verstehen, was er mit seiner Zeichenzusammensetzung aussagen möchte.

-hier wird von mehreren Interpretationsmöglichkeiten ausgegangen

-die semiotische Exegese versteht den Text als Zeichenzusammensetzung und will herausfinden, was die Zeichen selbst für einen Textsinn wiedergeben. 

- Hermeneutische Voraussetzung: Sinn eines Textes entsteht beim Lesen, der Leser wirkt bei der Sinnkonstruktion mit. Kokonstruktion zwischen Text und Leser!

- Text = komplexes Zeichen, zusammengesetzt aus einzelnen Zeichen

Versuch: Welche Wörter für den Text eine konstitutive Rolle spielen und wie sie sich dadurch auf die anderen auswirken.
-Die semiotische Exegese bedenkt kommunikative und geschichtliche Bedingungen, um kritisch zwischen dem Ausleger und dem Auslegungsgegenstand unterscheiden zu können

b)      Historisch-kritische Exegese:

-          Seit Mitte des 18. Jahrhunderts allmählich entstanden

- diese Methode bemüht sich, den eigentlichen Sinn zu ermitteln, den der Text zur Zeit seiner Abfassung hatte.     -> Suche nach der (ursprünglichen) Wahrheit (die Wahrheit steckt hinter dem Text)

-dazu muss die Vor- und die Entstehungsgeschichte des Textes rekonstruiert werden (Umstände, Zeit,..)

- analytische Methode: um den Text zu analysieren werden objektive Kriterien genutzt 

-          Geschichtlicher Kontext: politisch-revolutionär: Befreiung von starren Strukturen der Kirche und Dogmatik

-          Hermeneutische Voraussetzung: Der Sinn eines Textes kann nur verstanden werden, wenn man seine Entwicklungsgeschichte kennt

-          -> man kommt um diese Methode nicht herum!

Die historisch-kritische Hermeneutik geht davon aus, dass alle Verstehensprozesse geschichtlich verortet sind.

 

26.       Welche Kategorien von Gleichnissen gibt es gemäß A. Jülicher? Nennen Sie je ein neutestamentliches Beispiel zu jeder Kategorie!

 

Er unterscheidet:

a)      Das eigentliche Gleichnis:                 Mk 4,26-29 (Vom Wachsen der Saat – Präsenz)
                                                      Mk 4,30-32 (Vom Senfkorn – Präsenz)

b)      Parabeln (eine ausgeführte Erzählung in Vergangenheitsform):
                                                      Lk 15,11-32 (Gleichnis vom verlorenen Sohn - Vergangenheit)

c)       Beispielgeschichten (Schluss: „So geh hin und tu desgleichen!“):
                                                      Lk 10,25-36 (Der barmherzige Samariter - Vergangenheit)

[Zu den Gleichnissen siehe Alkier S. 132-134]

 

25.       Nennen Sie drei wichtige Ansätze der Gleichnishermeneutik und skizzieren Sie einen davon näher!

 

a)      Adolf Jülicher: 
-Er lehnt die willkürliche allegorische Auslegung der Gleichnisse ab. (Geschichte wird verstanden als Hinweis auf eine andere Geschichte).
- Er argumentiert formal: Gleichnisse weisen eine Bildhälfte und eine Sachhälfte auf, die durch einen (der ist in den Gleichnissen immer das Reich Gottes) Vergleichspunkt verbunden sind.
- Er unterscheidet: das eigentliche Gleichnis (verarbeitet, im Präsens, alltägliche Erfahrungen), die Parabel (eine ausgeführte Erzählung, im Vergangenheitstempus) und die Beispielerzählung (Vergangenheitstempus, Aufforderung zur Nachahmung).
[Differenzierter zu Jülichers Gleichnisgattungen und Gleichnishermeneutuk siehe Alkier, S. 133]

b)      Eberhardt Jüngel (übernimmt Jülicher weitestgehend):
- Gleichnisse sind Sprachereignisse, die nicht in eine Sachhälfte übertragen werden können. „Das Reich Gottes kommt im Gleichnis als Gleichnis zur Sprache.“ (Gott kommt im Wort selbst zur Sprache)

c) Joachim Jeremias:
-Eine konsequent historische Auslegung
-Er sucht in den Gleichnissen authentische Jesuszeugnisse (er sucht den historischen Jesus in den Gleichnissen).
-Er unterscheidet zwischen dem vorösterlichen Jesuswort und nachösterlichen allegorisierenden Schichten. Die Aussage der Gleichnisse, ihre Absicht und ihr Gewicht für die Verkündigung Jesu sollen erfasst werden. Die Bedeutung der Gleichnisse liegt darin, dass wir es oft in ihrem Kern mit den Worten Jesu selbst (ipsissima vox) zu tun haben. Man möchte den eigenen Worten Jesu möglichst nahe kommen. Die Gleichnisse Jesu vermitteln keine allgemeinen Wahrheiten, sondern sind konkrete Botschaften in bestimmten Situationen, häufig wurden in Auseinandersetzungen und Kampf gesprochen (Gleichnisse = Kampfmittel). In den Gleichnissen spielt sich eine sich realisierende Eschatologie ab, die den Hörer zur Stellungnahme zwingen.

24.      Was versteht man unter „Diskursuniversum“, was unter „Enzyklopädie“?

 

a)      Diskursuniversum: Das Diskursuniversum ist ein konkreter Zeichen- und Sinnzusammenhang eines Textes. Die vom Text gestellte Welt ist das Diskursuniversum, Voraussetzung, damit der Text zu verstehen ist.
= Zeichenzusammenhang eines Textes (= „Weltbild“ des Textes)
= Welt, die der Text setzt, damit die Zusammenhänge funktionieren. Diskursuniversum muss auf Enzyklopädie bezogen werden.

b)      Enzyklopädie: Konventionalisiertes, normentsprechendes Weltwissen. Enzyklopädisches Wissen ist das Grundwissen (und Weltverständnis?) einer bestimmten Zeit, eines bestimmten Zeitalters.
= Gesamtheit aller Zeichenzusammenhänge in einer Kultur
= allumfassendes kulturelles Wissen, Weltwissen einer Epoche/Kultur
[beides siehe Alkier S. 146]

23.       Nennen Sie drei Kriterien einer Ethik der Interpretation und erläutern Sie diese kurz!

 

 

a)      Realitätskriterium: Eine Gute Interpretation strebt danach, den Interpretationsgegenstand als real vorgegebenes Anderes, vom Ausleger Unterschiedenes darzustellen und zu respektieren. Willkür des Einzelnen.

b)      Sozitätskriterium: Eine gute Interpretation versteht sich als ein Beitrag zur gemeinschaftlichen Wahrheitssuche. 

c)       Kontextualitätskriterium: Eine gute Interpretation versteht sich als ein Beitrag zur kommunikativen Erschließung der Welt, das heißt kulturelle (auch politische) Verortung offen legen.
 

 

Sie begrenzen die Willkür des Einzelnen zu Gunsten der Vor-Gabe des Auslegungsgegenstandes (Realitätskriterium) und zu Gunsten der Gemeinschaft der Rezipierenden (Sozietätskriterium). Sie fungieren als die gemeinschaftliche Wahrheitssuche ermöglichende Diskursregeln, die offenlegen sollen, wie es zur je eigenen Interpretation gekommen ist. 
 

22.  Was versteht man unter „Pseudepigraphie“?

 

Pseudepigaphie bezeichnet Schriften mit „falscher Überschrift“. Dies bedeutet, dass nicht der reale Autor genannt wird, sondern der Schrift ein fiktiver Autor zugeschrieben wird.

21.      Was versteht man unter dem Begriff „Deuteropaulinen“? Nennen Sie die entsprechenden Schriften!

 

Deuteropaulinen sind sechs von den 13 im NT geschriebenen Briefen, die auf Paulus zurückgeführt werden, aber nicht von diesem geschrieben sind. Zur Begründung werden die Veränderungen in Sprache und Stil angeführt. Die deuteropaulinischen Briefe sind: Epheser, Kolosser, 2. Thessalonicher, 1. Timotheus, 2. Timotheus und Titus (die letzten drei werden auch als Pastoralbriefe bezeichnet).

20.      Worum handelt es sich beim sogenannten „Apostelkonzil“ bzw. Apostelkonvent“ und in welchen beiden neutestamentlichen Schriften (mit Kapitelangabe) wird davon berichtet?

 

Als Apostelkonzil wird die Zusammenkunft der Apostel der Jerusalemer Urgemeinde mit Paulus bezeichnet. Die Zusammenkunft diente der Entscheidungsfindung hinsichtlich der Heidenmission und geht aus von der Frage, ob ein Nicht-Jude, wenn er zur Gemeinde Jesu Christi gehören möchte, erst Jude werden, d.h. sich beschneiden lassen muss. In Apg 15,1-35 und Gal 2,1-10 wird davon berichtet.

 

19.       Nennen sie vier wichtige Eckpunkte aus der Biographie des Paulus!

 

-          Ca. 10 n.Chr. Geburt in jüdischer Familie in der Stadt Tarsus

-          36 n.Chr. Teilnahme an der Überwachung der ersten Christenverfolgung

-          36-39 n.Chr. Bekehrung in Damaskus und Berufung zum Apostel

-          45-49 n.Chr. erste Missionsreise nach Zypern und durch Kleinasien, er setzt sich für die Gründung christlicher Gemeinden ein

-          58 n.Chr. Bei der Reise durch Jerusalem wird Paulus von der römischen Besatzungsmacht festgesetzt und angeklagt, er wird nach Rom zurückgeschickt, um dort zu lehren

-          64-67 n.Chr. Hinrichtung durch das Schwert während einer Christenverfolgung durch Kaiser Nero

18.       Nennen Sie die echten Paulusbriefe!

 

Der Brief an die Römer
Der erste Brief an die Korinther

Der zweite Brief an die Korinther

Der Brief an die Galater

Der Brief an die Philipper

Der erste Brief an die Thessalonicher
Der Brief an Philemon

17.       Nennen sie drei der johanneischen Ich-Bin-Worte mit der zugehörigen Textstelle!

 

6,35       Ich bin …              das Brot des Lebens

8,12                                      das Licht der Welt

10,9                                      die Tür

10,11.14                              der gute Hirte

11,25                                    die Auferstehung und das Leben

14,6                                      der Weg, die Wahrheit und das Leben

15,5                                      der Weinstock … ihr seid die Reben

 

16.       Nennen Sie drei der sogenannten „Zeichen“ Jesu im Johannesevangelium mit der zugehörigen Textstelle (Kapitelangabe genügt)!     

       

2,1-12                   Weinwunder bei der Hochzeit

6,1-15                   Speisung der 5000

9                             Heilung eines Blindgeborenen

11                          Auferweckung des Lazarus

15.       Nennen Sie mindestens vier zentrale Unterschiede zwischen der Darstellung der Synoptiker und derjenigen des Johannesevangeliums!

 

-          Das Johannesevangelium folgt einem anderen Aufbau

-          Es setzt mit einem hymnischen Prolog ein

-          Es werden Personen eingeführt, die in den synoptischen Evangelien nicht auftauchen

-          „Ich bin Worte“ und Abschiedsreden an Stelle von Gleichnissen

-          Jesus wirkt keine Wundern, sondern „tut“ Zeichen

-          Die Kreuzigung findet am Rüsttag des Pessachfestes statt

14.       Erklären Sie den Begriff „Messias“! Inwiefern wird er für Jesus verwendet?

 

„Messias“ bedeutet „Gesalbter“. Gesalbte waren zur Zeit Jesu nur die Könige, entsprechend ist es ein Hoheitstitel. Immer wieder wird Jesus als Messias bezeichnet, er ist der König, der über ein neues Reich herrschen wird.

13.       Nennen Sie drei Gleichnisse aus dem Sondergut im Lukasevangelium (mit Kapitelangabe)!

 

I:             Vom verlorenen Schaf (15,1-7)
II:           Vom verlorenen Groschen (15,8-10)
III:          Vom verlorenen Sohn (15,11-32)
IV:          Vom barmherzigen Samariter (10,25-37)

 

12.       Nennen Sie die fünf Redeblöcke im Matthäusevangelium (mit Kapitelangabe)!

 

I:          Bergpredigt (5-7)

II:         Missionsrede: Aussendung der Jünger (9,35-10,42)

III:        Gleichnisse (13,1-52)
IV:       Gemeinderede: Weisungen für die Jünger (18)
V:         Endzeitrede (24-25)

11.       Was meint der Begriff „Jesus-Christus-Geschichte“? Wer hat ihn geprägt?

 

Der Begriff „Jesus-Christus-Geschichte“ bezeichnet den Lebensweg Jesu, welcher im NT dargestellt wird und auf den messianischen Verheißungen des AT beruht. Es ist die Geschichte des Menschen Jesus, verstanden als die des Christus Gottes.

Der Begriff wurde von Eckard Reimuth geprägt. Sie stellt den Unterschied zum historischen Jesus klar.

 

10.       Warum gilt das Markusevangelium als das älteste Evangelium? Wann wurde es vermutlich verfasst? Mit welchen Datierungsargumenten?

 

(a)      Die Zwei-Quellen-Theorie vermutet, dass es vor bzw. neben dem Markusevangelium eine Sammlung von Sprüchen Jesu gegeben habe (Logienquelle Q). Diese Quelle wurde der Theorie zufolge von Lk und Mt unabhängig voneinander genutzt und in das ihnen vorliegende Markusevangelium eingearbeitet. Daraus ergibt sich eine Markuspriorität. Es gibt jedoch keine schriftliche Vorlage der Logienquelle und die Theorie kommt nicht ohne Hypothesen über weitere Quellen (Sondergut) aus. Außerdem kann sie keine hinreichenden Erklärungen bezüglich der minor agreements (Übereinstimmungen zwischen Mt und Lk gegen Mk im Markusstoff) bieten. Daher wurde die Benutzungshypothese (ging zuvor von einer Matthäuspriorität aus) neu bedacht und lässt vermuten, dass Matthäus sein Evangelium unter Kenntnis des Markus verfasst habe und Lukas wiederum Markus und Matthäus kannte. Die Existenz einer Logienquelle Q habe es laut dieser Theorie allerdings nie gegeben.)
Faktisch:
- Das Mk-Evangelium hat Mt und Lk als Quelle vorgelegen, es ist also das älteste der drei synoptischen Evangelien.
- Die Zwei-Quellen-Theorie basiert auf der Annahme, dass Lk und Mt offenbar literarisch in keinem direkten Zusammenhang stehen.
- Möglicherweise haben Lk und Mt unabhängig voneinander eine Quelle benutzt, die dem Verfasser des Mk nicht bekannt war.
- Ein deutliches Argument für eine Markuspriorität ist außerdem die Perikopenreihenfolge.
- Ein weiteres Indiz sind sprachliche und sachliche Verbesserungen, die Mt und Lk am Markustext vornahmen.

b)      (Wann wurde es vermutlich verfasst? Mit welchen Datierungsargumenten?)

Das Problem der Abfassungszeit hängt entscheidend von dem Urteil darüber ab, ob man in der apokalyptischen Rede Jesu (Mk 13) die Zerstörung Jerusalems vorausgesetzt sieht oder ob man annimmt, diese werde erst in naher Zukunft erwartet. Das Buch muss um das Jahr 70 n.Chr. (Alkier S. 266), d.h. zur Zeit des jüdischen Krieges, in Rom oder Syrien fertiggestellt worden sein. Mk 13

Da der Verfasser Kenntnis der dramatischen Ereignisse, die die damalige Geschichte des jüdischen Volkes geprägt haben, hatte (Vgl. Mk 13), wird die Entstehung des Evangeliums auf die Zeit unmittelbar nach 70 n.Chr. datiert (Zürcher Bibel).

9.       Stellen Sie die neuere Form der Benutzungshypothese dar! Welche Grundlegenden Probleme der Zwei-Quellen-Theorie kann die Benutzungshypothese lösen?

Die neue Benutzungshypothese nach Werner Kahl beschreibt dessen Version der Reihenfolge und Beziehung der drei synoptischen Evangelien.
Nach Kahl sei das Markusevangelium zuerst geschrieben worden (nach der Zwei-Quellen-Theorie). Matthäus hat Markus benutzt, Lukas hatte dann schon Matthäus und Markus zur Verwendung vorliegen. Die große Redkomposition hat er zerschlagen, neu geordnet und bearbeitet. Eine zweite Quelle in schriftlicher Form wie in der Zwei-Quellen-Theorie hat es danach nicht gegeben.
Die Benutzungshypothese kommt ohne die Annahme einer Quelle Q aus, wie sie die Zwei-Quellen-Theorie gebraucht, deren Existenz nicht nachgewiesen werden kann.

Mk

Mt

Lk

8.      Erläutern Sie kurz das synoptische Problem und seine Lösung durch die Zwei-Quellen-Theorie!

 

Das synoptische Problem ist die Erklärung der Unterschiede und Übereinstimmungen von Matthäus-, Markus- und Lukasevangelium hinsichtlich Wortlaut, Reihenfolge und Inhalt. Die Zwei-Quellen-Theorie bildet nun einen Erklärungsansatz dessen.

Die Priorität der Evangelien liegt bei Mk. Mt und Lk werden von Mk beeinflusst und hatten Mk bei ihrer Schreibung vorliegen. L und Mt müssen darüber hinaus aber noch eine zweite (hypothetische) Quelle (Q) haben, da ihre Evangelien viel umfangreicher sind als das Markusevangelium.

7.       Welche Evangelien gehören zu den synoptischen Evangelien und warum bezeichnet man diese so?

 

Zu den synoptischen Evangelien gehören Matthäus, Markus und Lukas, da sie literarisch miteinander verwandt sind. (Synoptisch = vergleichend, nebeneinandergestellt)

 

6.       Nennen Sie alle biblischen Bücher (NT) in der Reihenfolge der Lutherbibel!

Geschichtsbücher

Matthäus (Mat)

Markus (Mk)

Lukas (Lk)

Johannes (Joh)

Apostelgeschichte (Apg)

 

Briefe

Römer (Röm)

1. Korinther (1Kor)

2. Korinther (2Kor)

Galater (Gal)

Epheser (Eph)
Philipper (Phil)

Kolosser (Kol)

1. Thessalonicher (1Thess)

2. Thessalonicher (2Thess)

1. Timotheus (1Tim)

2. Timotheus (2Tim)

Titus (Tit)

Philemon (Phlm)

1. Petrus (1Petr)

2. Petrus (2Petr)

1. Johannes (1Joh)

2. Johannes (2Joh)

3. Johannes (3Joh)

Hebräer (Heb)

Jakobus (Jak)

Judas (Jud)

 

Prophetisches Buch

Offenbarung (Offb)

5.     Was versteht man unter Apokryphen? Geben Sie je zwei Beispiele für das AT und das NT an!

 

Sie wurden nicht in den offiziellen biblischen Kanon aufgenommen, bilden damit einen Mehrtext. 

Apokryphen werden im Katholischen als deuterokanonische Bücher bezeichnet.

Apokryphen werden nur im AT immer wieder in Bibelausgaben mitaufgenommen. Im AT sind dies: Judith, Weisheit Salomos, Tobias, Jesus Sirach, Baruch, 1. Makkabäer, 2. Makkabäer.

Im NT sind beispielsweise das Petrusevangelium oder das Thomasevangelium als apokryphe Schriften zu betrachten.  

Nach Luther sind Apokryphen „Bücher, so der Heiligen Schrift nicht gleich gehalten und doch nützlich und gut zu lesen sind.“ Es sind „verborgene“ Schriften, weil sie im 1. und 2. Jahrhundert von der öffentlichen Verbreitung ausgeschlossen waren.

 

4.       Erklären Sie die Begriffe „Tanak“, „Septuaginta“ und „Vulgata“!

 

a)      Tanak bezeichnet den Kanon der hebräischen Bibel, welcher für das Judentum gilt. Er besteht seit dem Jahr 100 n.Chr. aus 22 oder 24 Büchern, die eingeteilt sind in die drei Hauptteile: Tora („Weisung“), Neviim („Propheten“) und Ketuvim („Schriften“), deren Anordnung ihrem Alter und abgestuften theologischen Rang weitgehend entspricht.
 

b)      Septuaginta: Ist die älteste durchgehende Übersetzung der hebräischen Bibel in die altgriechische Alltagssprache (Koine), die durchsetzt mit „Hebraismen“ (Nachahmungen der hebr. Textvorlage) ist. Sie entstand etwa 250 v.Chr. bis 100 n.Chr. Ursprünglich war es lediglich die Übersetzung der Tora, später wurde der Begriff vor allem durch Christen auf die griechische Version des Alten Testaments ausgedehnt. Außerdem gehören Apokryphen (kath: deuterokanonische Texte) in griechisch dazu. Das Judentum lehnt die Septuaginta seit jeher als gültige Schrift ab. Daher ist sie, genauso wie nahezu alle hellenistisch-jüdischen Schriften, nur in christlichen Handschriften überliefert.

c)       Vulgata: Die Vulgata ist die Übersetzung der Septuaginta (LXX) ins Lateinische als Grundlage christlicher Theologie.